Rheinmetall Kodiak – ein echter Pionier

Der Pionierpanzer 3 „Kodiak“ ist derzeit der einzige, speziell für die Bedürfnisse der Pioniere neu entwickelte und in Nutzung befindliche Pionierpanzer auf Leopard-2-Basis. Das gut ausbalancierte Leopard-2-Fahrgestell mit dem 1.100 kW starken Antriebspaket bietet eine hervorragende Mobilität.

Form folgt der Funktion – Mittelarmkonzept

Herausragendes Merkmal des Kodiak ist sein Mittelarmkonzept. Der in der Mitte der Fahrzeugfront positionierte Ausleger ist das designbestimmende Element eines Pionierpanzers, weil nur so das Fahrzeug konsequent die funktionalen und operativen Forderungen der Pioniere erfüllt. Das Mittel-armkonzept bietet den großen Vorteil, dass die Besatzung bei Arbeiten mit dem Ausleger den besseren Überblick behalten kann und das Fahrzeug auch in Engstellen einsetzbar ist. Weiterhin ermöglicht es einen maximalen Arbeits-bereich bei minimaler Abhängigkeit der Fahrzeugausrichtung. Dies vereinfacht und verkürzt den Einsatz und trägt so zum Schutz und zu der Sicherheit der Soldaten bei. Der leistungsstarke Knickarmbagger des Kodiak hat ein großes Schaufelvolumen, mit dem er in der Lage ist, pro Stunde rund 200 Kubikmeter schweres Erdreich ohne Umsetzen des Fahrzeugs zu bewegen. Weiterhin kann er Lasten von rund 3,5 Tonnen bei maximaler Reichweite von 9 Metern mit seinem Ausleger anheben.

Im Feld ist auftragsbedingt oftmals ein schneller Wechsel der Baggerwerkzeuge notwendig – am besten unter Schutz. Der Kodiak ist standardmäßig mit zwei zusätzlichen Baggerwerkzeugen ausgerüstet: einem Universalgreifer und einem Betonzertrümmerer. Diese sind auf dem Fahrzeugheck verstaut und können unter Nutzung der Kameraanlage halbautomatisch, unter Schutz gewechselt werden. Dieses Wechselkonzept ist bewährt und einsatzerprobt. Über die Schnellwechseleinrichtung können weiterhin zusätzliche pionierspezifische und handelsübliche Werkzeuge angebracht werden.

Räumschild

Der Kodiak verfügt über ein Räumschild mit Schnitt- und Neigungswinkel-verstellung, das in der Breite erweiterbar ist. Dieses lässt sich während der Fahrt arretieren, was einen erheblichen Beitrag zur Systemsicherheit darstellt.

Bei Bedarf lässt sich das Räumschild durch einen Minenpflug ersetzen, wie es z.B. die niederländischen Streitkräfte verwenden. Die Minenräumausstattung wird durch ein automatisches Minengassenmarkiersystem mit Markierungsstäben ergänzt, die der nachfolgenden Kampftruppe den sicheren Weg durch das Minenfeld zeigen. Sämtliche Wechselwerkzeuge oder Minenräumsysteme lassen sich für den Transport auf Multi-Hakenlift-Wechselpaletten verlasten.

Vielseitige Windenanlage

Die vielseitig einsetzbare Doppelwindenanlage ist mit zwei unabhängig voneinander nutzbaren 9-Tonnen-Spillwinden der Firma Rotzler ausgestattet. Sie ermöglichen im Einsatz höchste Flexibilität bei absoluter Zuverlässigkeit. Die vergleichsweise leichten Windenseile können schnell und ohne zusätzliche Hilfsmittel oder Werkzeuge von einem Soldaten an ein Objekt herangeführt werden, wodurch der Aufenthalt außerhalb des hoch geschützten Fahrzeugs minimiert wird. Dieses wird noch dadurch verstärkt, dass die Winden über einen Freilauf verfügen, d.h. der Kodiak kann mit angeschlagen Seilen zurücksetzen und so die Sicherheitsdistanz einfach erreichen. Der Einsatz von zwei Windenseilen parallel erlaubt es, Objekte z.B. Teile einer Sperre oder Barrikade kontrolliert wegzuziehen oder eine Winde als Eigensicherung z.B. in einer Hanglage einzusetzen und mit der anderen Winde ein Objekt zu bewegen. Fähigkeiten, die insbesondere in beengten Umgebungen, wie z.B. in urbanem Gelände, sehr wertvoll sind. Beim Einsatz der beiden 9-Tonnen-Winden kann unter Nutzung von Umlenkrollen ein Gewicht von über 60 Tonnen gezogen werden. Hierdurch erübrigt sich die Notwendigkeit zur Nutzung einer schwereren und unhandlicheren Winde bei zugleich minimierten Nutzungskosten.

Hohe Ergonomie und Einsatzwert – der Kodiak als Spezialist

Sechs Kameras an Ausleger, Räumschild und an Front- und Heckseite unterstützen die aus zwei oder drei Soldaten bestehende Besatzung bei der Fahrt, wie auch die pioniertechnische Aufgabenerfüllung bei Tag und bei eingeschränkter Sicht. Jedes Besatzungsmitglied kann sich jederzeit das für ihn wichtige Kamerabild auf seinem Monitor anzeigen lassen. Hierdurch können die Aufgaben verteilt oder im Team zusammengeführt werden. Die Kameras erlauben es, den Werkzeugwechsel und alle pionierspezifischen Aufgaben unter Panzerschutz durchzuführen. Ein Hilfsaggregat (Auxiliary Power Unit) liefert bei Bedarf die elektrische Energie und versorgt zugleich die Kampfraumkühlanlage.

Der Kodiak eignet sich natürlich auch für Einsätze im Rahmen der Katastrophenhilfe. Erst kürzlich setzten die niederländischen Streitkräfte den PiPz 3 Kodiak zur Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden im deutsch-niederländischen Grenzgebiet ein.

Rheinmetall fertigt und vertreibt den AEV 3 Kodiak in einem Konsortium gemeinsam mit der RUAG MRO Schweiz, dem strategischen Technologiepartner der Schweizer Armee. Neben der Schweiz sind derzeit Schweden, die Niederlande sowie Singapur weitere Nutzer, die ihre Kampfpanzer Leopard 2 mit dem Pionierpanzer 3 Kodiak und dem Bergepanzer 3 Büffel – seinem Waffenbruder – unterstützen.

Der BPz 3 Büffel – ein echter Bergespezialist

So wie der Kodiak ein echter Pionier ist, ist sein Waffenbruder, der Bergepanzer 3 Büffel, ein echter Bergespezialist. Er unterstützt zudem mit seinem Kran die Instandsetzung im Feld. Der BPz 3 Büffel wurde im Auftrag der Bundeswehr sowie der Niederländischen Streitkräfte von RLS entwickelt. Derzeit sind 200 BPz 3 Büffel in neun Nationen im Einsatz. Darüber hinaus werden über 300 Büffel-Kits als Aufbauten auf dem Varianten der Kampfpanzer Leclerc und dem K1 genutzt. Der BPz 3 Büffel hat seine herausragende Leistungsfähigkeit in diversen Operationen, vom Balkan bis an den Hindukusch, auch im Gefecht, unter Beweis gestellt.

Der Büffel baut ebenfalls auf Basis des Leopard 2 auf und zeichnet sich durch hohe Beweglichkeit und Schutz aus. Der Ausleger auf der rechten Fahrzeugseite hat einen Arbeitsbereich von bis zu 7,9 Metern und kann Lasten von bis zu 30 Tonnen heben.

Auch hier setzt Rheinmetall auf die Zusammenarbeit mit der Firma Rotzler für die Windenanlage. Die spezielle Bergewinde ermöglicht es, auch schwerstverunglückte oder festgefahrene Gefechtsfahrzeuge zu bergen. In der aktuell laufenden Modernisierung für die Bundeswehr wurde die Gefechtsfeldbergeeinrichtung von der Vorderseite ans Fahrzeugheck verlagert. Hierdurch kann der Büffel Schadfahrzeuge unter Schutz ankoppeln und in zügiger Vorwärtsfahrt vom Gefechtsfeld schleppen.

Waffenbrüder

Ihr fortschrittliches und einsatzorientiertes Design, ihr hohes Schutzniveau und ihre hervorragende Beweglichkeit sowie ihre vielseitige und zweckmäßige Ausstattung machen Kodiak und Büffel zu veritablen Kampfkraftmultiplikatoren moderner Streitkräfte. Neben den militärischen Einsätzen sind sie aufgrund ihrer Ausstattung darüber hinaus in der Lage, vielseitige Unterstützung im Katastrophenschutz oder im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit zu leisten. Die Familienzugehörigkeit zur Leopard 2-Familie sorgt für hohe Synergieeffekte bei Ausbildung, Betrieb und Versorgung – ganz im Sinne der Waffenbrüderschaft. Beide Fahrzeuge – Kodiak und Büffel – sind die richtigen Werkzeuge für die speziellen Aufgaben ihrer Anwender, Pioniere und Instandsetzer.

 

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Rheinmetall unterzeichnet Rahmenvertrag im Gesamtwert von bis zu 2 Milliarden Euro – 4.000 Militär-LKW für die Bundeswehr

Rheinmetall hat erneut einen Großauftrag im Bereich der militärischen Logistikfahrzeuge erhalten. So hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mit der Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) einen Rahmenvertrag zur Lieferung von bis zu 4.000 Wechsellader-LKW geschlossen, wobei ein großer Teil der Fahrzeuge über gepanzerte Kabinen verfügen wird. Mit dem Rahmenvertrag verbindet sich für Rheinmetall über die Laufzeit von 2021 bis 2027 ein Gesamtvolumen von bis zu 2 MrdEUR.

In einem ersten Abruf wurde die Produktion von 540 Fahrzeugen in Auftrag gegeben, davon 230 mit geschützten Kabinen. Dieses erste Los hat einen Auftragswert von 348 MioEUR brutto, wobei die Auslieferung Anfang 2021 beginnen soll. Ziel ist es dabei, dass die Truppe über eine ausreichende Anzahl an Fahrzeugen verfügt, wenn Deutschland 2023 die Führung der NATO-Speerspitze VJTF übernimmt.

Die geschützten Wechselladersysteme erhöhen Überlebens- und Durchhaltefähigkeit sowie die taktische Flexibilität der Nachschubtruppe erheblich. Im Gegensatz zu den ebenfalls von der RMMV gelieferten Ungeschützten Transportfahrzeugen (UTF) bewegen sie sich auch stark in den vorderen Bereichen der Einsatzräume, etwa beim Munitionsnachschub für Kampf- und Kampfunterstützungstruppen.

Die robusten und geländegängigen HX 8×8-Fahrzeuge der RMMV zeichnen sich durch hohe Mobilität auch im Gelände aus und lassen sich wahlweise mit einer geschützten Kabine ausstatten. Kernausstattung ist das von Hiab entwickelte Hakenladegerät, mit dem sich die zugehörigen Wechselladerpritschen (Flatracks) schnell aufnehmen und absetzen lassen. Zusätzlich können die Fahrzeuge auch eine Wechselpritsche oder einen Container über die standardisierten 20 Fuß ISO-Schnittstellen aufnehmen.

Identische Bedienung und hohe Gemeinsamkeit sowie Teilegleichheit mit der UTF-Fahrzeugfamilie erleichtern Ausbildung, Einsatz und Logistik. Durch die signifikante Reduzierung der Ausbildungszeit von Besatzung und Instandsetzungspersonal sowie durch die große Gleichheit von Ersatzteilen und Sonderwerkzeugen lässt sich der flächendeckende Einsatz schneller erreichen – und das bei hoher Wirtschaftlichkeit für Beschaffer und Nutzer.

Mit dem neuerlichen Auftrag kann Rheinmetall seine Position als führender Hersteller von Logistiksystemen und -fahrzeugen weiter ausbauen. So sind aus dem am 5. Juli 2017 durch das BAAINBw erteilten und auf sieben Jahre angelegten UTF-Rahmenvertrag von 2.271 Fahrzeugen bereits 1.250 ausgeliefert worden. Der überwiegende Teil der wesentlichen Komponenten – Motoren, Achsen, Getriebe und Aufbauten – entstammt deutscher Fertigung, die Montage der Fahrzeuge wird im Wiener RMMV-Werk erfolgen.

Die hohe weltweite Verbreitung von RMMV-Fahrzeugen bringt gerade im Hinblick auf multinationale Einsätze große Vorteile bei Interoperabilität und Logistik. Aktuell gehören unter anderem Großbritannien, Australien, Neuseeland und Dänemark zum Nutzerkreis. Norwegen und Schweden haben ebenfalls LKW-Aufträge in nennenswerten Größen bei Rheinmetall platziert.

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Quantensprung für den Schutz der Soldaten

Rheinmetall liefert Bundeswehr TPz Fuchs Kampfmittelaufklärung und -identifizierung (KAI)

Kampfmittel, Minen und Sprengfallen bilden eine erhebliche Gefahr für die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Die Bundeswehr erhält derzeit von Rheinmetall ein neu entwickeltes, hoch komplexes und leistungsfähiges System, welches erheblich dazu beiträgt, um solchen Bedrohungen entgegenzutreten. Mit dem neuen Transportpanzer (TPz) Fuchs 1A8 Kampfmittelaufklärung und -identifizierung (KAI) machen die deutschen Streitkräfte einen Quantensprung bei der Kampfmittelabwehr. Dank einer leistungsfähigen Optronik und eines mehrgliedrigen, präzisen und vielseitigen Manipulatorarms mit Hochleistungssensorik können die Kampfmittelabwehrkräfte der Pioniertruppe verdächtige Objekte aus sicherer Entfernung aufklären, markieren, freilegen und identifizieren.

Insgesamt sieben Transportpanzer Fuchs in der Variante KAI wurden durch die deutschen Streitkräfte beauftragt. Die Auslieferung der Seriensysteme erfolgt derzeit und soll noch 2020 abgeschlossen werden. Das Auftragsvolumen liegt bei einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag.

Der TPz Fuchs KAI ergänzt die Ausstattung des schweren Kampfmittelabwehrzuges der Bundeswehr und soll Gefahrenstellen aufklären, die vom Route Clearance System – ebenfalls anteilig von Rheinmetall entwickelt und geliefert – nicht erreicht werden. Weiterhin soll der TPz KAI ein vom Route Clearance System unabhängig operierendes Kampfmittelaufklärungssystem sein, das Konvoi-begleitend Gefahrenstellen („Vulnerable Points“) aufklärt.

Bei dem Trägerfahrzeug des KAI handelt es sich um die derzeit modernste Ausführung 1A8 des bewährten Transportpanzers. Diese verfügt über einen hohen Schutz gegen Minen und Sprengfallen (Improvised Explosive Devices) sowie über moderne Schutzelemente und Minenschutzsitze zur Entkoppelung der Besatzung vom Wannenboden. Hervorstehendes Merkmal der Fuchs KAI-Variante ist der bereits erwähnte mehrgliedrige, hochpräzise Manipulatorarm mit über zehn Meter Arbeitsreichweite und hoher Tragkraft von 400 kg. Dieser ermöglicht es den Kampfmittelabwehrkräften, aus dem TPz KAI heraus verdächtige Stellen abstandsfähig zu untersuchen und Kampfmittel sowie Sprengfallen präzise aufzuklären und zu identifizieren.

Der Manipulatorarm kann, neben dem Grundwerkzeug, zwei weitere Werkzeuge aufnehmen. Hierzu zählt zunächst ein Dualsensor. Dabei handelt es sich um die 80-cm-Variante des im Route Clearance System genutzten Sensors. Mit diesem können verdächtige Stellen untersucht und festgestellt werden, ob ein Kampfmittel vergraben wurde. Weiterhin gibt es eine Toolkamera. Mit diesem am Schwenkneigekopf angebrachtem Gerät lassen sich schwer einsehbare Stellen wie Entwässerungsrohre oder -rinnen, Rand- und Unterseiten von Brücken oder Bereiche hinter Mauern optisch aufklären, um feststellen zu können, ob beispielsweise eine Sprengfalle eingebracht wurde. Zur visuellen Aufklärung verfügt das System über eine leistungsfähige Optronik. Eine neue Optronik-Wisch- und Waschfunktion ermöglicht es, die Aufklärungskameras schnell während des laufenden Einsatzes zu reinigen. Hierdurch erhöht sich die taktische Flexibilität des Systems nochmals.

Ein weiteres Kernelement des KAI ist sein Water-Air-Spade-System, ein Wasser-Luft-Spaten, welcher mit einem Arbeitsdruck von 400bar wirken kann, sowie ein Reißzahn. Damit können die Kampfmittelabwehrkräfte in Verdachtsfällen ein nicht eindeutig identifizierbares Objekt freilegen. Das Markieren kann sowohl digital im System durch eine eindeutige GPS-Koordinate als auch mit einer optischen Markiereinrichtung für den abgesessenen Fachmann erfolgen.

Mit einem am Manipulatorarm adaptierbaren Personenrettungssystem können zudem im Bedarfsfall Personen aus einem Gefahrenbereich gerettet werden.

Rheinmetall ist das Systemhaus der deutschen Streitkräfte für Pioniergerät. Zu den weiteren Produkten in diesem Segment zählen unter anderem Anteile des schon erwähnten Route Clearance Systems, der Pionierpanzer 2 Dachs, der Minenräumpanzer Keiler und mehrere Varianten des TPz 1 Fuchs.

 

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Bild: Bundeswehr/Gerd Benndorf

Bundeswehr gibt bei Rheinmetall Ergänzungsbeschaffung für Kampfmittelabwehr-Ausstattung Route Clearance System in Auftrag

Rheinmetall ist von der Bundeswehr mit der Ergänzungsbeschaffung von vier Route Clearance Systemen beauftragt worden. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Der im Dezember 2019 geschlossene Vertrag hat eine Laufzeit von rund vier Jahren.

Rheinmetall wird im Rahmen der beauftragten Arbeiten fünf Transportpanzer Fuchs 1A8 in Bedienertruppfahrzeuge sowie vier Luftlande-Waffenträger Wiesel 1 in Detektorfahrzeuge umrüsten. Im Lieferumfang sind ebenfalls sieben Reserve-Dualsensoren und weitere logistische Anteile enthalten. Bei den Dualsensoren, die eine Schlüsselkomponente des Route Clearance Systems sind, handelt es sich um eine neue, obsoleszenzbereinigte Version.

Rheinmetall hatte erstmals 2011 sieben sogenannte DEU Route Clearance Systeme als Teil des „Schweren Kampfmittelabwehrzuges“ an die Bundeswehr ausgeliefert. Ein Gesamtsystem besteht aus fünf Fahrzeugen, die jeweils für die Aufklärung, Freilegung und Vorbereitung der Beseitigung von Sprengfallen durch Kampfmittelabwehrkräfte sowie für die Führung und den Transport eingesetzt werden.

Das ferngesteuerte Kettenfahrzeug Wiesel, das über einen neu entwickelten integrierten Dualsensor mit Bodenradar (Ground Penetrating Radar) sowie Metalldetektor verfügt, übernimmt in dem DEU Route Clearance System die Detektion von Minen und Sprengfallen im zu untersuchenden Straßen- oder Geländeabschnitt.

Als mobiler und hoch geschützter Führungsstand kommt der Fuchs 1A8 Transportpanzer zum Einsatz, der mit Bedienständen für die Fahrsteuerung und Systemen für die Auswertung der Signale des Dualsensors ausgestattet ist.

Das separat durch die Bundeswehr beauftragte Kampfmittel-Verifikationsfahrzeug (sogenannter Manipulator) übernimmt die ferngesteuerte Überprüfung verdächtiger Objekte. Über ein integriertes Videosystem wird dem Bedienpersonal an Bord des Fuchs-Führungsfahrzeugs jederzeit ein direktes Lagebild übermittelt.

Zum Transport der Fahrzeuge im DEU Route Clearance System dienen Logistikfahrzeuge vom Typ Multi FSA von Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV).

 

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40 Jahre Jubiläum: Rheinmetalls 6×6 Transportpanzer Fuchs

Vielseitig und in Einsätzen weltweit bewährt

Mit über 1.400 gebauten Exemplaren zählt Rheinmetalls 6×6 Transportpanzer Fuchs zu den taktischen Radfahrzeugen mit der höchsten Einsatzerfahrung weltweit. Streitkräfte zahlreicher Nationen setzen den Fuchs in unterschiedlichsten Varianten ein, z.B. zum geschützten Mannschaftstransport, als Gefechtsstand oder Ambulanz sowie zur mobilen ABC-Aufklärung.

Die ABC-Aufklärungsvariante wurde in vielen Krisengebieten weltweit erfolgreich zur Gefahrenabwehr eingesetzt. So haben sich die knapp 300 bislang produzierten ABC-Spürfüchse in der Bundeswehr, der US Army, sowie den Streitkräften der Vereinigten Arabischen Emirate, Großbritanniens, Kuwaits, der Niederlande und Norwegens vielfach bewährt. Herzstück des „ABC-Spürfuchses“ ist eine umfangreiche, vollintegrierte Geräteausstattung zur Identifikation und Analyse von atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen.

Die Bundeswehr nutzt den Transportpanzer 1 Fuchs – kurz „TPz“ – seit 1979 in einer Vielzahl von Varianten und vertraut bei Ihren Auslandseinsätzen u.a. in Afghanistan und Mali auf seine Robustheit und Zuverlässigkeit. Die derzeit modernste bei der Bundeswehr eingeführte Version TPz 1 A8 gewährleistet gegenüber älteren Modellen einen stark verbesserten Schutz gegen ballistische Bedrohungen sowie vor Minen und Sprengfallen. Zu den wesentlichen Modifikationen des TPz 1 A8 zählen strukturelle Änderungen der Wanne, neue Achsen, Verstärkungen der Radkästen, Türen und Scheibenaufnahmen sowie zusätzliche Staukästen und Verstärkungen im Außenbereich. Rheinmetall wird bis Ende 2020 insgesamt 272 Füchse der Bundeswehr auf den aktuellen Stand 1A8 hochrüsten.

Darüber hinaus hat Rheinmetall bereits die nächst modernere Version entwickelt, die sich durch ein neues Triebwerk, ein neues Verteilergetriebe, eine neue Bremsanlage, ein verbessertes Lenksystem sowie ein Monitor- und Kamerasichtsystem auszeichnet. Das macht den TPz 1 Fuchs noch beweglicher im Gelände und noch ergonomischer zu bedienen.

Mit einer Flottenverfügbarkeit von über 90 Prozent steht der TPz 1 Fuchs wie kaum ein zweites Fahrzeugsystem als Garant für Zuverlässigkeit im Einsatz und zählt damit zu den beliebtesten Fahrzeugsystemen der Bundeswehr.

Die aus dem TPz 1 Fuchs abgeleitete Exportvariante Fuchs 2 ist eine Weiterentwicklung und verfügt unter anderem über einen vergrößerten Innenraum, ein leistungsstärkeres Triebwerk, ein modernisiertes Fahrwerk und eine digitale Fahrzeugelektrik. Der Fuchs 2 wird u.a. durch die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait und einen weiteren Kunden in der MENA-Region genutzt.

Seine hohe Beliebtheit bei einer breiten internationalen Nutzerbasis und die dadurch gewährleistete kontinuierliche Produktpflege und Weiterentwicklung ermöglichen es, den Fuchs noch deutlich über das Jahr 2035 hinaus in der Nutzung zu halten.

 

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Pressemitteilung – Rheinmetall liefert Mission Master – Cargo Robotikfahrzeug an Großbritannien

Die britischen Streitkräfte haben vier Robotik-Fahrzeuge Rheinmetall Mission Master bestellt. Die vier Unmanned Ground Vehicles in der Version Cargo sind Teil des britischen Robotic Platoon Vehicle Programme. Mit diesem Vorhaben wollen die britischen Streitkräfte erproben, wie durch unbemannte Fahrzeuge Kampfkraft und Fähigkeiten abgesessen kämpfender Kräfte auf Zug-Ebene verbessert werden können. Die vier Mission Master – Cargo werden im Frühjahr 2020 ausgeliefert. Zum Lieferumfang gehören zudem zwei Krankentragesysteme, die sich innerhalb von 60 Sekunden auf dem Cargo-Fahrzeug integrieren lassen. Weiterhin umfasst der Auftrag Ausbildungs- und Serviceleistungen sowie Ersatzteile. Die Fahrzeuge werden durch Rheinmetall Canada ausgeliefert, Rheinmetall BAE Systems Land übernimmt als Kooperationspartner Unterstützungsleistungen vor Ort.

Robotik verändert bereits jetzt das Gefechtsfeld der Zukunft. Mit dem Mission Master bietet Rheinmetall ein neues modulares unbemanntes Fahrzeug (Unmanned Ground Vehicle/UGV) an, welches die Kampfkraft der Truppe bei vielfältigen Aufgaben steigern kann. Mit dem Mission Master können die Soldaten künstliche Intelligenz und Robotik-Muskeln für die ungeliebten 3D-Aufträge (dull, dirty, dangerous – langweilig, dreckig, gefährlich) anwenden und – noch wichtiger – ihre Aufträge im Einsatz sicher ausführen.

Der Mission Master – Cargo verringert die Kampfbeladung der Soldaten und steigert so Beweglichkeit und Effizienz. Sein flexibles, an die Einsatzart anpassbares Verstaukonzept und sein robustes Design erlauben es dem Mission Master – Cargo, über eine halbe Tonne Nutzlast zu transportieren – etwa Nachschubgüter, Ausrüstung oder Sanitätsmaterial.

Der Mission Master ist einsatzbereit und kann sowohl als autonomes als auch als teilautonomes Element der Kampfgruppe dienen. Die Mission Master-Plattform zeichnet sich durch äußerste Flexibilität aus und lässt sich durch modulare, schnell zuzurüstende Aufbauten an eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten anpassen. Hierzu gehören neben dem Nachschub weitere Anwendungen wie, Überwachung, Schutz, Verwundetenevakuierung, Brandbekämpfung, CBRN-Aufklärung oder Fernmelde-Relais.

Schnelligkeit, skalierbare Autonomie und die nachgewiesene hohe Beweglichkeit in jeglichem Gelände sowie seine amphibischen Fähigkeiten machen den Mission Master zu einem starken und zuverlässigen Kameraden der kleinen Kampfgemeinschaft.

 

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Pressemitteilung – Rheinmetall MAN LKW erreichen wichtigen Meilenstein in Australien

Einsatzbereitschaft für Logistikfahrzeuge der Australia Defence Force erklärt

Bei dem Rüstungsvorhaben Land 121 Phase 3B, in dessen Rahmen Rheinmetall mehr als 2.500 hochmobile Logistikfahrzeuge an die australischen Streitkräfte ausliefert, hat das Commonwealth of Australia einen neuen wichtigen Meilenstein erreicht. So wurde durch Verteidigungsministerin Linda Reynolds nach der Übung Talisman Sabre Ende 2019 der Status der Einsatzbereitschaft (Initial Operating Capability/IOC) für dieses Programm erklärt.

Im April 2016 hatte Australien das Land 121 Phase 3B als Vier-Jahres-Programm beauftragt. Es umfasste die Lieferung einer Flotte von 2.536 Fahrzeugen in verschiedenen Konfigurationen, die das logistische Rückgrat der australischen Streitkräfte bilden. Die Lieferungen an Einrichtungen der australischen Armee in ganz Australien sollen im Rahmen des Programmplans bis April 2020 abgeschlossen sein.

„Dieser wichtige Meilenstein zeigt den Fortschritt des Programms Land 121 Phase 3B und ist ein Beleg für die enge Zusammenarbeit zwischen Rheinmetall und dem Commonwealth“, so Gary Stewart, Geschäftsführer von Rheinmetall Defence Australia. „Gemeinsam liefern wir die robustesten, zuverlässigsten, vielseitigsten und kostengünstigsten Fahrzeuge ihrer Klasse an das Heer und die übrigen Teilstreitkräfte der Australia Defence Force. So sorgen wir auch für die Sicherheit der australischen Soldaten.“

Die Fahrzeuge, die im Rahmen des Land 121 Phase 3B-Programms an die australische Armee geliefert werden, umfassen die Varianten:

  • Schweres Integriertes Wechselladesystem (HX-77)
  • Schwerer Kipper (HX-77)
  • Mittlerer Kipper (40-M)
  • Zugmaschine (HX-81)
  • Schweres Bergefahrzeug (45M)
  • Mittlere Pritsche mit Kran (40M)
  • Mittlere Pritsche (40M)

„Diese Fahrzeuge vereinen Rheinmetalls Know-how bei Schutz und einsatzspezifischer Ausrüstung militärischer Systeme mit den hochwertigen Automobilkomponenten und Fahrassistenzsystemen von MAN sowie mit einsatzspezifischen High-Tech-Komponenten aus einem Netzwerk australischer Industriepartner“, so Stewart.

Die Fähigkeiten der australischen Industrie (AIC = Australian Industry Capability) sind ein entscheidender Teil des Land 121 Phase 3B-Programms, insbesondere bei der Integration und Lieferung der Fahrzeuge an die australische Armee. Dieses Engagement für die AIC wird in der nächsten Phase des Programms – Land 121 Phase 3B/5B – unterstrichen werden. Hier liefert Rheinmetall weitere 1.044 Fahrzeuge und 872 Module und wird die Fähigkeit zur Erfüllung der operativen Anforderungen in Zusammenarbeit mit seinem wachsenden Netzwerk australischer Industriepartner kontinuierlich unterstützen.

Weltweit sind rund 10.000 Logistikfahrzeuge von Rheinmetall MAN Military Vehicles im Einsatz, was den militärischen Nutzern – insbesondere bei multinationalen Einsätzen – große Vorteile hinsichtlich Interoperabilität und Logistik bietet. Zu den derzeitigen Nutzernationen gehören Großbritannien, Deutschland, Dänemark und Neuseeland, Australien, Schweden und Norwegen.

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Pressemitteilung – Ungarn entscheidet sich als Dritter NATO-Nutzerstaat für den WiSENT 2 der FFG

Im Kontext der ungarischen Pläne zur Modernisierung der heimischen Streitkräfte hat die FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH (FFG) Ende 2019 den Auftrag für den Bau weiterer WiSENT 2 Unterstützungsfahrzeuge erhalten. Die Beauftragung erfolgte durch die Münchener Panzerschmiede Krauss-Maffei Wegmann, die gegenüber der ungarischen Regierung als Generalunternehmer auftritt.
Ungarn wird damit neben Kanada (18 WiSENT 2) und Norwegen (12 WiSENT 2) bereits der dritte NATOStaat, der das innovative und vielseitige System der FFG in seine Streitkräfte einführt. Weitere Nutzernationen sind die Vereinigten Arabischen Emirate und Qatar. Die Gesamtzahl der WiSENT 2-Produktion steigt damit auf 45 Fahrzeuge von 2015 bis heute.
Das beauftragte Paket für die ungarischen Streitkräfte beinhaltet den Bau und die Lieferung von fünf WiSENT 2 Bergepanzern, Pionierpanzerkits in 40-Fuß-Containern, Minenräumkits in 20-Fuß-Containern sowie eine umfangreiche Ausstattung an Ersatzteilen, Sonderwerkzeugen und Prüfgeräten.

Darüber hinaus wird die FFG die technische Dokumentation für den WiSENT 2 erstellen und das Training für zukünftigen Bediener und Instandsetzer durchführen. Die Auslieferung der Systeme
soll zwischen 2023 und 2025 erfolgen.

Für die Umsetzung des Projekts kann das Unternehmen auf seine umfassende Kompetenz im Bereich gepanzerter Unterstützungsfahrzeuge und jahrelange Erfahrung mit der Entwicklung spezieller Fahrgestelle zurückgreifen. Im Rahmen des Auftrags ist die FFG eine strategische Partnerschaft mit Krauss-Maffei Wegmann eingegangen, die im Dezember 2018 aus Ungarn bereits den Auftrag zur Lieferung von 44 neu gefertigten Kampfpanzern Leopard 2A7+ und 24 neu gefertigten Panzerhaubitzen PzH2000 erhalten hatten.

Der WiSENT 2 Pionierpanzer wäre mit seiner unübertroffenen Leistungsfähigkeit, seiner Vielseitigkeit und seinem hohen Schutzniveau auch der ideale Kandidat für die Bundeswehr, die sich  derzeit auf der Suche nach einem adäquaten Ersatz für den veralteten Pionierpanzer Dachs befindet.

Pressemitteilung – Rheinmetall liefert Laserduellsimulatoren für Schützenpanzer Puma

Wichtiger Beitrag zur Einsatzbereitschaft der Panzergrenadiere

Rheinmetall liefert an die Bundeswehr Simulationstechnik für die realitätsnahe Gefechtsausbildung der Panzergrenadiere mit dem Schützenpanzer (SPz) Puma im Gesamtwert von bis zu 142 MioEUR brutto. Eine entsprechende Beauftragung über das sogenannte Ausbildungsgerät Duellsimulator (AGDUS) erhielt Rheinmetall Ende Dezember 2019 von der für den SPz Puma verantwortlichen Konsortialgesellschaft, die am 20. Dezember 2019 von der Bundeswehr mit der Lieferung beauftragt worden war. Zunächst wird eine Vorserie von sechs Systemen entwickelt und integriert. Der im Januar 2020 dafür eingebuchte Auftragswert für Rheinmetall beläuft sich auf 54 MioEUR brutto. Nach Erreichen der Serienreife besteht eine Option zur Ausstattung von 252 Schützenpanzern. Hieraus ergäbe sich für Rheinmetall ein weiterer Auftrag in Höhe von rund 88 MioEUR brutto, der den Gesamtwert der AGDUS-Beauftragung auf rund 142 MioEUR brutto erhöht.

Die AGDUS-Sätze bestehen aus Laserdetektoren, die rund um das Fahrzeug angebracht werden, sowie augensicheren Lasersendern, mit deren Hilfe die Wirkung der Haupt-waffensysteme des Schützenpanzers Puma, bestehend aus der Bordmaschinenkanone, dem Maschinengewehr und dem Panzerabwehrlenkflugkörper MELLS, simuliert werden können. Die Laser-Algorithmen werden so programmiert, dass Schüsse und Treffer ballistisch genau simuliert werden. Mit AGDUS Puma wird zusätzlich auch die Simulation der turm-unabhängigen sekundären Waffenanlage (TSWA) sowie des Selbstschutzsystems möglich sein. Somit lassen sich Übungen im Gefechtsübungszentrum Heer und auf anderen Übungseinrichtungen äußerst realitätsnah durchführen und auswerten.

Bei der Erfüllung dieses Auftrags werden sowohl die Vehicle Systems Division als auch die Electronic Solutions Division – und somit vor allem die Rheinmetall-Standorte Bremen und Unterlüß – ihre Kompetenzen in diese Ausbildungsausstattungen einbringen.

Getreu dem Motto „Übe, wie Du kämpfst!“ wird die AGDUS-Ausstattung des SPz Puma erheblich zur Einsatzbereitschaft der deutschen Panzergrenadiertruppe beitragen.

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Pressemitteilung: Rheinmetall modernisiert Schützenpanzer Marder für 110 MioEUR

Nutzungsdauerverlängerung durch die Bundeswehr beauftragt

Rheinmetall ist von der Bundeswehr mit weiteren Maßnahmen zur Nutzungsdauerverlängerung des Schützenpanzers Marder beauftragt worden. Um die Kettenfahrzeuge für die kommenden Jahre bei der Bundeswehr einsatzbereit zu halten, wird der Antriebsstrang der 71 Fahrzeuge des Typs Marder 1A5 ersetzt. Zwischen 2020 und 2023 soll Rheinmetall insgesamt 78 Umrüstsätze, Bord- und Sonderwerkzeuge, logistische Anteile, einen Ersatzteil-Erstbedarf sowie Ausbildungsleistungen an die Truppe liefern. Der Auftrag hat einen Wert von rund 110 MioEUR brutto und wurde im Dezember 2019 eingebucht. Mit der Nutzungsdauerverlängerung soll die Leistungsfähigkeit der Marder, die erstmals 1971 bei der Bundeswehr eingeführt wurden, erhalten und ausgebaut werden.

Bei dem Austausch des Antriebsstrangs wird an allen Marder-Fahrzeugen erstmals ein neues Triebwerkmodell verbaut, mit dem die Motorleistung des Marders von 600 auf über 750 PS gesteigert wird. Das neue Triebwerk steigert die Agilität des einsatzbewährten Schützenpanzers deutlich. Die Bundeswehr setzt hier auf eine neue und zugleich moderne und zukunftsweisende Lösung namhafter deutscher Hersteller.

Im Rahmen eines umfangreichen Entwicklungsvertrages gab es zuletzt bereits signifikante Modernisierungen für die Marder-Flotte. So wurde die neue Panzerabwehrwaffe Mehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem (MELLS) in die verschiedenen Varianten des Schützenpanzers Marder integriert sowie auch ein neues Fahrersichtsystem, ein Wärmebildzielgerät sowie eine Feuerwarn- und Löschanlage beauftragt. Teile dieser Nutzungsdauerverlängerung sind bereits mit Serienverträgen beauftragt und befinden sich im Zulauf an die Truppe.

Im Mittelpunkt all dieser Maßnahmen zur Nutzungsdauerverlängerung geht es vor allem um die Beseitigung bekannter Obsoleszenzen des Marders. Dabei können einzelne Maßnahmen als modulare Umrüstsätze geliefert werden und – beispielsweise im Rahmen von planbaren Wartungsarbeiten – integriert werden, um die Verfügbarkeit der Fahrzeuge zu gewährleisten.

Der im Dezember 2019 durch die Bundeswehr erteilte Auftrag an Rheinmetall birgt Potential für weitere nutzungsdauerverlängernde Maßnahmen im In- und Ausland. Neben Deutschland nutzen auch Chile, Indonesien und Jordanien den Schützenpanzer Marder.

Als Entwickler und Systemhaus verfügt Rheinmetall über ausgewiesene Kompetenz und Erfahrung für den Schützenpanzer Marder. Das Waffensystem lief bei den Vorgänger-organisationen der heutigen Rheinmetall Landsysteme GmbH in Kassel von den Bändern. Der äußerst zuverlässige und einsatzerprobte Marder wird noch einige Jahre ein wichtiges Arbeitspferd der deutschen Panzergrenadiertruppe bleiben, auch wenn der Nachfolger Puma bald in einer Stückzahl von 350 Exemplaren bei der Truppe eingeführt sein wird.

 

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