KMW erneuert niederländische FENNEK-Flotte

München/Den Haag, Dezember 2020 – Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und die niederländische Beschaffungsbehörde DMO (Defence Material Organisation) haben einen Vertrag über die Hochrüstung von 322 FENNEK-Fahrzeugen unterzeichnet. Der MLU (Mid Life Update)-Auftrag beläuft sich auf ein Volumen von über 300 Mio. EUR und umfasst unter anderem die Integration neuer Beobachtungs- und Aufklärungsanlagen (BAA II NDL) und die Einbindung des Führungssystems C4I. Durchgeführt werden die Arbeiten bei KMW in Deutschland und in den Niederlanden, bei den Partnerfirmen Van Halteren Defence und Nedinsco in Zusammenarbeit mit dem Material Stock Logistic Command (MatLogCo) der Armee.

Die Auslieferung der hochgerüsteten FENNEK-Systeme beginnt 2021 und wird voraussichtlich 2027 abgeschlossen sein. Der FENNEK ist ein bi-nationales Projekt zwischen Deutschland und den Niederlanden. Neben dem FENNEK-Aufklärer gibt es noch weitere Varianten, vom Pionierfahrzeug über eine Variante zur Panzerabwehr bis zur hochmobilen Flugabwehr. Allen gemeinsam ist eine hohe Geländegängigkeit durch das besondere Antriebskonzept und die robuste Auslegung des Chassis.

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Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG

Rheinmetall stellt neue Spähaufklärungsvariante des Robotikfahrzeugs Mission Master vor

Rheinmetall stellt die neueste Version seines fortschrittlichen autonomen unbemannten Landfahrzeugs (autonomous unmanned ground vehicles, A-UGV) vor: Der Mission Master – Armed Reconnaissance verfügt sowohl über eine hochmoderne Aufklärungssensorik als auch über Rheinmetalls fernbedienbare Waffenstation Fieldranger. Damit eignet sich das Spähaufklärungs A-UGV sowohl als Spähfahrzeug, kann aber auch Feuerunterstützung leisten, falls erforderlich.

Besatzungslose Aufklärungseinsätze maximieren Sicherheit der Truppe

Autonome Robotikfahrzeuge bieten zahllose Vorteile, gerade im Zusammenhang mit Nachrichtengewinnung und Aufklärung. Der Mission Master – Armed Reconnaissance ist für hochgefährliche Spähaufklärungseinsätze entwickelt worden und kann ein Lagebild in Echtzeit liefern, ohne eingesetzte Soldaten gefährden zu müssen. Da ein enormes Datenvolumen bei solchen Einsätzen gesammelt wird, ist Rheinmetalls neues A-UGV mit äußerst zuverlässigem und resilientem Gerät ausgestattet. Zur Nutzlast gehören Elektrooptische/Infrarot-Sensoren mit hoher Reichweite, ein Überwachungsradar, eine 360°-Rundumkamera, ein Laserentfernungsmesser und ein Laser-Zielmarkierer, um potentielle Bedrohungen zu identifizieren. Um die Sichtlinie für die Sensoren aus einer verdeckten Stellung heraus verbessern zu können, ist die Aufklärungsausstattung auf einem ausfahrbaren, 3,5 Meter hohen Mast mit einem Kippmechanismus befestigt. Durch diese zweckmäßige Eigenschaft lässt sich das Fahrzeug einfach und sicher transportieren, auch in Hubschraubern wie CH-53 oder CH-47.

Das Armed Reconnaissance-Modul des Mission Master ist nicht auf eine Funkgerätefamilie festgelegt und kann daher nach Kundenwünschen konfiguriert werden. Das bidirektionale Kommunikationssystem ermöglicht den klaren Austausch mit Gefechtsstand und anderen A-UGVs und bietet den Kommandeuren einen besseren Lageüberblick. In einer Gefechtssituation bietet die fernbedienbare Waffenstation Rheinmetall Fieldranger Light mit einer 7,62mm-Waffe mehr Feuerkraft als das in der Gruppe als Schwerpunktaffe mitgeführte MG. Der Waffeneinsatz erfolgt nicht autonom, sondern ferngesteuert.

Jederzeit sichere Bedienung

Wie die anderen Varianten der Rheinmetall Mission Master-Familie verdankt die Armed Reconnaissance-Version ihre autonomen Funktionen dem Rheinmetall PATH Autonomie-Kit (A-kit). Bewährt, flexibel, zuverlässig und hoch autonom, ist PATH dafür entwickelt worden, Militärfahrzeuge unbemannt einsetzen zu können und damit Soldaten aus Gefahrenbereichen heraushalten zu können. Das A-Kit bietet eine große Bandbreite an Fernsteuerungsmöglichkeiten für den Mission Master, darunter Tablet-Computer, Smart Watch, Soldatensystem oder Einhand-Bediengerät. Diese Vorrichtungen ermöglichen vollen Zugang zu den fortschrittlichen PATH-Eigenschaften wie Follow-Me-, Konvoi- oder autonomen Navigationsmodus. Jeder Steuerungsmodus umfasst mehrere Schutzschichten, um jederzeit eine sichere Fahrzeugbedienung zu ermöglichen. Weiterhin hält Rheinmetall bei jeglicher Waffenbedienung am Man-in-the-loop-Prinzip fest: Hier obliegt die Entscheidung zum Waffeneinsatz immer einem Menschen.

Eine umfassende Mission Master-Familie

Das jetzt vorgestellte neue Modul Armed Reconnaissance verstärkt die modulare und vielseitige Mission Master-Familie, welche bekannt ist für ihre hohe Geländegängigkeit und ihre Fähigkeit, höhere Sicherheit für Soldaten in gefährlichen Situationen zu bieten. Die Cargo-Variante trägt über eine halbe Tonne Versorgungsgüter, um die Truppe beweglicher zu halten und die Traglast der einzelnen Soldaten zu reduzieren. Die verschiedenen Feuerunterstützungsversionen steigern die Kampfkraft infanteristisch kämpfender Kräfte, während die Rettungsvariante Verwundete autonom evakuieren und spezielle medizinische Ausrüstung für medizinische Eingriffe im Feld transportieren kann. Zusätzlich ist jede einzelne Version mit einem Blue Force Tracking-System ausgestattet, welches voll kompatibel mit allen NATO-Standards ist.

So wie die übrigen Mission-Master-Fahrzeuge ist auch die Armed Reconnaissance-Ausführung mit dem Rheinmetall-Soldatensystem Argus und der Rheinmetall Command and Control-Software vernetzt. Letztere lässt sich in allen beim Kunden vorhandenen Führungssystemen installieren.

Kraft für das „Wolfsrudel“

Die Verstärkung des Mission Master-Portfolios um die Armed Reconnaissance-Variante lässt Rheinmetalls völlig neues Wolfsrudel-Konzept Wirklichkeit werden. Das Wolfsrudel besteht aus mehreren Mission Master-Fahrzeugen, welche effizient als ein Team arbeiten, um jegliche Einsatzaufgaben zu erfüllen, darunter Überwachung von Räumen, Aufklärung, Zieldatenübermittlung und Schwenken bei Erkennung. Alle Fahrzeuge kommunizieren miteinander und nutzen Künstliche Intelligenz, um das für die Auftragserfüllung erforderliche Lagebewusstsein zu erhalten.

Als Kampfkraftmultiplikator lässt sich das gesamte Wolfsrudel von einem einzelnen Bediener standortunabhängig über ein LTE-Netzwerk, SATCOM oder Military Cloud steuern. Dank des intuitiven Bedienkonzeptes kann sich der Operator – anders als bei mehreren unkoordinierten Bedienern – auf den übergeordneten Auftrag konzentrieren und muss nicht jedes einzelne A-UGV missionsspezifisch steuern. Da Rheinmetall stetig neue Varianten der Mission Master-Familie entwickelt, wird das Fähigkeitsspektrum des Wolfsrudels zunehmen und so zur Überlegenheit der Streitkräfte auch gegenüber stärker werdenden Gegnern beitragen.

 

Weitere Informationen

Erfahren Sie mehr auf der Rheinmetall Mission Master Produktseite .

 

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rheinmetall AG

Rheinmetall liefert 342 Abrollkipper-Fahrzeuge an die Bundeswehraus –wichtiger Beitrag zur Einsatzbereitschaft

Rheinmetall hat mit der Serienlieferung von 342 Abrollkipper-Fahrzeugen an die BwFuhrpark SERVICE GmbH (BwFPS) begonnen.Kürzlich wurden die ersten 69 Logistikfahrzeuge übergeben, nun sollen bis zu acht weitere Lkw pro Woche folgen. Rheinmetallleistetdurch die Lieferung der TGS 8x4Trucks mit Hakenladegeräteneinen weiteren wichtigen Beitrag zur Einsatzbereitschaft der Bundeswehr. Der Auftrag, der bereits Ende 2019 erteilt wurde, ist mit einem Volumen im mittleren zweistelligen Millionenbereich die größte Order, die Rheinmetall im Bereich ziviler Trucks („White Fleet“) bislang erhalten hat. Die Auslieferung sollbis Mitte nächsten Jahresabgeschlossen sein.Mit dem Auftraghatsich Rheinmetall mit seinem Lkw-Spezialisten Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) über das bestehende Geschäft mit hochmodernen Militärfahrzeugen hinaus auch nachhaltig im Segment der Zivilfahrzeuge für die Bundeswehr platziert.

Mit Zulauf der Serienfahrzeuge wird die Bundeswehr in die Lage versetzt, umfangreiche schnelle Verlegungen von Material im Rahmen der durch sie zu stellenden NATO-Speerspitze Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) 2023 mit eigenen Logistikfahrzeugen durchzuführen. Die Lieferung der TGS Trucks bedeutet somit eine deutliche Erweiterung der logistischen Fähigkeitenin Bezug auf schnellen Materialumschlag. Stationiert werden die Fahrzeuge in ganz Deutschland, im Schwerpunktbei den Logistikverbänden.

Dass mit dem Auftrag eine gewachsene Partnerschaft vertieft wird, unterstreicht eine Auszeichnung: RMMV gewann in diesem Jahr zum ersten Mal den Liefertreue-Award der BwFPS. Das Rheinmetall-geführte Joint Venture belegte Platz 1in der Kategorie Nutz-und Sonderfahrzeuge für die gemeinsamen Projekte im Vorjahr. Entscheidend für den Erhalt des ersten Platzes war neben der fristgerechten Lieferung die transparente Kommunikation mit dem Kunden in den laufenden Projekten. Die BwFPS ist Mobilitätsdienstleister der Bundeswehr und gehört zu 75,1% dem Bundesministerium der Verteidigung, die restlichen 24,9% hält die Deutsche Bahn.

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rheinmetall AG

Robotik: Rheinmetall Mission Master nimmt an Erprobungen für Kampfverbände der Zukunft der niederländischen Armee teil

Das vielseitige Rheinmetall-Robotikfahrzeug Mission Master wird an einem Concept Development&Experimentation-Programm der niederländischen Streitkräfte teilnehmen. Die Robotik & Autonome Systeme (RAS)-Einheit der niederländischen 13. Leichten Brigade führt diese mehrjährige Konzeptentwicklungs- und Versuchsphase durch, um den Weg zu einer einsatzbereiten Einheit zu ebnen. Dabei werden verschiedene innovative Konzepte getestet, um Kampfverbände der Zukunft zu formen. Diese sollen es dem niederländischen Heer ermöglichen, seine Aufgaben effektiver zu erfüllen. Die Einsatzkonzepte umfassen auch die Nutzung von autonomen unbemannten Landfahrzeugen (autonomous unmanned ground vehicles, A-UGV). Der Mission Master von Rheinmetall, ein autonom fahrendes leichtes 8×8-Fahrzeug, wurde im November 2020 übergeben.

Rheinmetall ist ein weltbekannter Hersteller moderner unbemannter Fahrzeuge mit starkem Fokus auf autonomen und modularen Systemen. Nach ersten erfolgreichen Erprobungen in den Niederlanden und Schottland nimmt der Rheinmetall Mission Master nun an dem auf zwei Jahre angelegten CD&E-Programm teil, um solche Konzepte weiterzuentwickeln, bei denen Anpassbarkeit und Autonomie Schlüsselkriterien sind. Im Zuge der Entwicklung dieser Konzepte kooperieren Rheinmetall und die RAS-Einheit mit weiteren niederländischen Unternehmen, Wissenschaftszentren und Universitäten.

Robotik verändert bereits jetzt das Gefechtsfeld der Zukunft. Mit dem Mission Master bietet Rheinmetall ein modulares unbemanntes Fahrzeug mit autonomem Fähigkeiten (A-UGV) an, welches die Kampfkraft der Truppe bei vielfältigen Aufgaben steigern kann. Mit dem Mission Master können die Soldaten künstliche Intelligenz und „Robotik-Muskeln“ für die ungeliebten 3D-Aufträge (dull, dirty, dangerous – langweilig, dreckig, gefährlich) anwenden und – noch wichtiger – ihre Aufträge im Einsatz sicher ausführen.

Der Mission Master ist einsatzbereit und kann als autonomes oder auch als teilautonomes Element der Kampfgruppe dienen. Die Mission Master-Plattform zeichnet sich durch äußerste Flexibilität aus und lässt sich durch modulare, schnell zuzurüstende Aufbauten an eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten anpassen. Hierzu gehören neben dem Nachschub weitere Anwendungen wie Verwundeten-Evakuierung, CBRN-Aufklärung, Überwachung und Feuerunterstützung (hierbei erfolgt die Zielbekämpfung im ferngesteuerten Modus durch einen menschlichen Bediener und nicht autonom). Auch der Einsatz als Fernmelde-Relais ist möglich.

Der Mission Master ist eine robuste Plattform und zeichnet sich durch eine lange Einsatzdauer sowie geräuscharmes Fahren aus. Schnelligkeit, skalierbare Autonomie und die nachgewiesene hohe Beweglichkeit in jeglichem Gelände machen den Mission Master zu einem starken und zuverlässigen Kameraden der kleinen Kampfgemeinschaft.

Die jetzt erfolgte Übergabe an die niederländischen Streitkräfte markiert den zweiten Erfolg bei einem NATO-Kunden. Im April 2020 hatten die britischen Streitkräfte vier Robotik-Fahrzeuge Rheinmetall Mission Master bestellt. Die vier Unmanned Ground Vehicles in der Version Cargo sind Teil des britischen Robotic Platoon Vehicle Programme. Mit diesem Vorhaben wollen die britischen Streitkräfte erproben, wie durch unbemannte Fahrzeuge Kampfkraft und Fähigkeiten abgesessen kämpfender Kräfte auf Zug-Ebene verbessert werden können. Die vier Mission Master – Cargo wurden im Frühjahr 2020 ausgeliefert. Zum Lieferumfang gehörten zudem zwei Krankentrage-systeme, die sich innerhalb von 60 Sekunden auf dem Cargo-Fahrzeug integrieren lassen. Weiterhin umfasst der Auftrag Ausbildungs- und Serviceleistungen sowie Ersatzteile. Die Fahrzeuge werden durch Rheinmetall Canada ausgeliefert, Rheinmetall BAE Systems Land (RBSL) übernimmt als Kooperationspartner Unterstützungsleistungen vor Ort. In den Niederlanden fungiert Rheinmetall Defence Nederland in Ede als Kooperationspartner von Rheinmetall Canada.

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rheinmetall AG

Rheinmetall liefert Wärmebildzielgeräte im Wert von 27 MioEUR für Bundeswehr-Schützenpanzer Marder

Saphir 2.6 MK wird ein weiteres Element der umfangreichen Nutzungsdauerverlängerung für das Kampffahrzeug

Rheinmetall ist von der Bundeswehr mit einer weiteren Maßnahme zur Nutzungsdauerverlängerung des Schützenpanzers Marder beauftragt worden. Nach der vor kurzem erfolgten Freigabe der Mittel durch den Haushaltsausschuss des Bundestages ist nun der entsprechende Auftrag im Wert von 27 MioEUR brutto an den Düsseldorfer Technologiekonzern erteilt worden. Vorhandene überalterte Wärmebildzielgeräte für die Aufklärung und den Waffeneinsatz werden dabei durch moderne Geräte vom Typ Saphir 2.6 MK (MK: Marder-Konfiguration) ersetzt, einer Entwicklung von Rheinmetall Electronics.

Zwischen 2022 und 2023 werden insgesamt 260 Gerätesätze geliefert. Zum Lieferumfang gehören Ersatzgeräte zur Bevorratung sowie entsprechendes Zubehör für die Nutzung in der Truppe.

Rheinmetall fertigt die Wärmebildzielgeräte mit zahlreichen Lieferanten vollumfänglich in Deutschland. Moderne Komponenten der Firma AIM Infrarot-Module GmbH, Heilbronn – einer Beteiligung Rheinmetalls – sichern beispielsweise langfristig bedeutsames Fachwissen für deutsche Sicherheitsinteressen.

Das Saphir 2.6 MK wurde speziell für den Schützenpanzer Marder ausgelegt. Die Kerntechnologie wird bereits in großer Stückzahl in der Bundeswehr und von anderen internationalen Kunden genutzt und kann somit bald auch im Marder Verwendung finden. Daraus ergeben sich Synergien in der Beschaffung und im Betrieb der Geräte.

Die moderne Gerätegeneration Saphir 2.6 MK macht es möglich, die Beobachtungsreichweite und Aufklärungsqualität bei Tag und Nacht erheblich zu verbessern. Dies liegt z.B. an der höheren Auflösung des Detektors und einer zeitgemäßen Displaytechnologie. Durch moderne Bildverarbeitungssoftware aus der Saphir-Familie wird die volle Leistungsfähigkeit der Bauteile unter allen Bedingungen erreicht.

Zusammen mit der Integration des Mehrrollenfähigen Leichten Lenkflugkörpersystems MELLS und neuen Marder-Fahrernachtsichtgeräten ergeben sich zukünftig bei Tag und Nacht erhebliche taktische Vorteile für die Soldaten in ihren gefährlichen Einsätzen.

Der Marder wird noch einige Jahre in der deutschen Panzergrenadiertruppe genutzt. Auch internationale Kunden setzen weiterhin auf die robusten und kampferprobten Schützenpanzer. Für diese Nutzer ist das Wärmebildzielgerät Saphir 2.6 MK ein wichtiger Baustein für den Erhalt der Einsatzbereitschaft.

 

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rheinmetall AG

Rheinmetall modernisiert Schützenpanzer Marder der Bundeswehr mit neuen Fahrer-Nachtsichtgeräten

Die Bundeswehr hat Rheinmetall mit einer weiteren Modernisierung des bewährten Schützenpanzers Marder beauftragt. Rheinmetall Landsysteme liefert nun über 170 Fahrer-Nachtsichtgeräte für die Marder-Flotte. Der Auftragswert von rund 24 MioEUR brutto umfasst zudem logistische Anteile, Ausbildung und weitere Serviceleistungen. Die Auslieferung beginnt Ende 2021 und soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein.

Bei dem neuen Fahrernachtsichtgerät handelt es sich um das Modell Spectus II.

Es fusioniert das Bild einer Restlichtverstärker-Kamera mit dem eines Wärmebildgeräts und verbessert somit die Sicht des Fahrers auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen. Zudem wird das System durch eine Rückblickkamera ergänzt. Kooperationspartner bei dem Vorhaben sind die Rheinmetall Technical Publications und die Rheinmetall-Tochtergesellschaft benntec Systemtechnik GmbH. Das Vorgängersystem Spectus I wurde von Rheinmetall bereits als einsatzbedingter Sofortbedarf für die ISAF-Mission in Afghanistan in die Schützenpanzer Marder 1 A5A1-Flotte integriert.

Der jetzt erteilte Auftrag an Rheinmetall setzt die Erfolgsgeschichte der Nutzungsdauerverlängerung des Marders fort. Erst im Dezember 2019 war Rheinmetall durch die deutschen Streitkräfte mit einer umfangreichen Modernisierung eines Teils der Marder-Flotte beauftragt worden. Außerdem birgt die Beauftragung Potential für weitere Aufträge im In- und Ausland, so zum Beispiel durch die Freigabe der Beschaffung neuer Wärmebildzielgeräte Richtschützen und Kommandanten in den Bundeswehr-Mardern durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am 7. Oktober 2020. Neben Deutschland nutzen auch Chile, Indonesien und Jordanien den Schützenpanzer Marder.

Als Entwickler und Systemhaus verfügt Rheinmetall über ausgewiesene Kompetenz und Erfahrung für den Schützenpanzer Marder. Das Waffensystem lief bei den Vorgängerorganisationen der heutigen Rheinmetall Landsysteme GmbH in Kassel von den Bändern. Der äußerst zuverlässige und einsatzerprobte Marder wird noch einige Jahre ein wichtiges Arbeitspferd der deutschen Panzergrenadiertruppe bleiben, auch wenn der Nachfolger Puma bald in einer Stückzahl von 350 Exemplaren bei der Truppe eingeführt sein wird.

 

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rheinmetall AG

Rheinmetall eröffnet Militärfahrzeug-Kompetenzzentrum MILVEHCOE in Australien

Rheinmetall hat sein neues Militärfahrzeug-Kompetenzzentrum im australischen Redbank/Queensland eröffnet. Mit dem Military Vehicle Center of Excellence (MILVEHCOE) wird eine eigenständige nationale Kapazität zur Entwicklung, Fertigung und Wartung militärischer Fahrzeuge, Plattformen und Türme für die australischen Streitkräfte sowie zum Export an befreundete Staaten geschaffen.

Offiziell eröffnet wurde das MILVEHCOE am 11. Oktober 2020 durch den australischen Premierminister Scott Morrison. An der Eröffnungsfeier nahmen – unter Beachtung der Pandemieschutzregeln – zahlreiche Vertreter aus überregionaler und regionaler Politik, aus den Streitkräften und der Verteidigungsindustrie teil.

Das MILVEHCOE ist das Herzstück eines 11 Hektar großen Areals, auf dem auch eine regionale Rheinmetall-Zentrale und eine großflächige Fertigungsstätte angesiedelt sind. Von dort werden an die Australian Defence Force (ADF) Fahrzeuge wie der Radspähpanzer Boxer 8×8 Combat Reconnaissance Vehicle (CRV) im Rahmen des Milliardenvorhabens Land 400 Phase 2 sowie hochmobile Logistikfahrzeuge (LKW) im Rahmen der laufenden Programme Land 121 Phase 3B/5B ausgeliefert.

Der Vorstandsvorsitzende der Rheinmetall-AG Armin Papperger sagte:

„Mit der Eröffnung von MILVEHCOE beginnt eine neue Ära der militärischen Fahrzeugfertigung in Australien. Technologie und Systeme aus Deutschland werden transferiert und bilden den Ausgangspunkt für einen global agierenden Hub zur Entwicklung, zur Herstellung sowie für den Vertrieb und bei Unterstützungsleistungen für militärische Fahrzeuge, Plattformen und Türme.

Papperger betonte weiterhin, dass die exportorientierte Ausrichtung des MILVEHCOE das nachhaltige Wachstum einer Militärfahrzeugindustrie in Australien voranbringen wird. Von der Einbindung in Rheinmetalls weltweite Versorgungsketten würde wiederum die wachsende Zahl der Zulieferer für Produkte und Dienstleistungen in ganz Australien profitieren.

„Mit MILVEHCOE schaffen wir eine herausragende Militärfahrzeug-Kompetenz, die auf der starken Partnerschaft zwischen den australischen Streitkräften und Rheinmetall gründet“, so Papperger. „Außerdem schafft es Wege für australische Firmen, sich an unseren

Programmen für gegenwärtige und künftige Kundenstaaten zu beteiligen, darunter NATO-Mitglieder wie Deutschland und Ungarn.“

Die Aufgaben und Einrichtungen des MILVEHCOE umfassen

  • die Entwicklung und Herstellung von Fahrzeugen, Türmen, Bewaffnung, Panzerung, Elektronik und Elektrooptik sowie Simulatoren;
  • eine Fahrzeug-Teststrecke und eine elektromagnetische Versuchskammer, in denen vor der Auslieferung erprobt wird, ob die Fahrzeuge alle Kundenforderungen erfüllen;
  • einen modernen rundum geschlossenen Schießstand;
  • ein Labor zur Systemintegration, in dem die Integration australischer Heeressysteme und deren Einrüstung in die Fahrzeuge untersucht und optimiert wird;
  • Büro- und sonstige Flächen für Entwicklung, Ausbildung, Beschaffung, Projektmanagement, Finanzen, Recht, Marketing und Management.

Gary Stewart, Geschäftsführer der Rheinmetall Defence Australia, hob hervor, dass sich mit MILVEHCOE die Fähigkeiten von Rheinmetall zur Belieferung der australischen Streitkräfte und internationaler Kunden erheblich verbessern. „Sobald MILVEHCOE im Vollbetrieb ist, wird es die Produktion der Boxer-Flotte des australischen Heeres und alle zugehörige Unterstützungsleistungen übernehmen und es wird zum Zentrum, in dem Streitkräfte, Industrie und Forschungsorganisationen beim australischen Boxer-Vorhaben und bei anderen Programmen zusammenarbeiten und Neuerungen einbringen.“

Im neuen Kompetenzzentrum werden künftig mehr als 450 Rheinmetall-Mitarbeiter beschäftigt sein.

Rheinmetall liefert derzeit im Rahmen des Rüstungsprogramms Land 400 insgesamt 211 Boxer-Fahrzeuge an das australische Heer. Außerdem liefert das Unternehmen im Rahmen des Vorhabens Land 121 mehr als 2500 hochmobile geschützte Lastwagen an die australische Armee. Sie bilden schon heute das logistische Rückgrat der ADF, das durch die Lieferung weiterer 1000 LKW zusätzlich verstärkt wird.

Darüber hinaus hat Rheinmetall mit dem Lynx KF41 einen hochgeschützten Schützenpanzer angeboten, der die hohen militärischen Anforderungen des 15 Milliarden Australische Dollar

(9,1 Mrd Euro) schweren Land 400 Phase-3-Programms erfüllt. „Design, Entwicklung und Herstellung des Lynx in Australien für die ADF sollen sich natürlich auch auf die modernen Fertigungskapazitäten des MILVEHCOE sowie auf ein starkes industrielles Netzwerk von Klein- und mittelständischen Unternehmen in ganz Australien abstützen“, sagt Rheinmetall-Geschäftsführer Gary Stewart.

 

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rheinmetall AG

Presse-Mitteilung: NATO-Mitglied Ungarn bestellt 218 Schützenpanzer Lynx von Rheinmetall

Mit Ungarn beschafft der erste NATO-und EU-Mitgliedsstaat den neuentwickel-ten Schützenpanzer Lynx von Rheinmetall. Dem Düsseldorfer Technologiekonzern gelingt mit diesem bedeutenden Erfolg der Durchbruch mit seinem neuen innovativen Kampffahrzeug für die globalen Märkte.

Rheinmetall ist vom ungarischen Verteidigungsministerium nun mit der Lieferung von Kettenfahrzeugen unddazugehörigen Leistungenim Wert von über 2 MrdEUR beauftragt worden. Die vertragliche Vereinbarung, die jetzt in Budapest unterzeichnet wurde, umfasst 218 Lynx KF41 Schützenpanzer sowie neun Unterstützungsfahrzeuge des Typs Bergepanzer3 Büffel. Daneben beinhaltet der Vertrag weitere Leistungen wie zum Beispiel Simulatoren, Ausbildung und Training sowie auch eine Anfangsausstattungan Ersatzteilenund Wartungsleistungenaus dem Hause Rheinmetall. Die Lynx-Schützenpanzer werden mit dem bemannten 30mm Lance-Turm ausgestattet sein, der ebenfalls von Rheinmetall entwickelt wurde.

Perspektivisch verbindet sich für Rheinmetall mit diesem Auftrag die Aussicht auf weitere Beauftragungen. Über die zu erwartende jahrzehnte-lange Nutzungsdauer des Lynx werden Ersatzteile benötigt und Wartungsmaßnahmenerforderlich sein, um die Fahrzeuge betriebsbereit zu halten.

In einer ersten Produktionsphase soll Ungarn 46 Lynx-Schützenpanzer sowie neunBergepanzer 3 Büffelaus deutscher Fertigung erhalten, wobei dieAuslieferung bis Anfang2023abgeschlossen sein soll.

In einer zweiten Phase sollen dann in Ungarn 172 weitere Lynx-Fahrzeugeproduziert werden, die ebenfalls der Komplettierung der Ausrüstung der Streitkräfte des Landes dienen.

Dazu war bereits Mitte August 2020 zwischen der ungarischen Regierung und Rheinmetall die Gründung eines Joint Ventures vereinbart worden, das für den durch ein ungarisches Partnerunternehmen finanzierten Aufbau einer Lynx-Fertigung im Kundenland verantwortlich sein soll.

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG: “Es ist für uns ein bedeutender Erfolg, mit dem Lynx nun den Marktdurchbruch erzielt zu haben. Der Erfolg ist umso wertvoller, da wir mit Ungarn einen wichtigen EU-und NATO-Partner als Kunden für dieses innovative Fahrzeug gewinnen konnten.

Mit dieser wegweisenden Beschaffungsentscheidung zeigen Ungarn und seine militärischen und politischen EntscheiderLeadership. Das Land setzt sich nicht nur technologisch mit an die Spitze der europäischen Heerestechnik. Die ungarische Regierung folgt auch konsequent und mit großem Aufwand ihrem Kurs, den NATO-Streitkräften ein verlässlicher und militärisch leistungsfähiger Partner zu sein.“

Armin Papperger: „Wir sind der ungarischen Führung sehr dankbar für das große Vertrauen, das in dieser Beauftragung zum Ausdruck kommt. Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir in Zusammenarbeit mit der ungarischen Industrie einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Ausbau der wehrtechnischen Fähigkeiten des Landes leisten dürfen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren ungarischen Partnern und Freunden und werden von uns aus allesdafür tun, den langfristigen Erfolg zu sichern.“

Die in Ungarn entstehende Joint Venture-Gesellschaft zur Produktion der Lynx-Fahrzeuge soll unter mehrheitlicher Führung von Rheinmetall stehen.Dabei bringt derungarische Partner als maßgebliche Investition eine neu zu errichtende Fertigungin das Joint Venture ein. Das entstehendeKompetenzzentrum fürEntwicklung, Fertigung und Wartung gepanzerter Fahrzeuge wird ein wichtiger Nukleus der wehrtechnischen Industrie in Ungarnsein. In demJoint Venturemit demlokalen Produktionspartner in Ungarn wird gleichzeitig sichergestellt, dass ein wesentlicher Anteil der Wertschöpfung aus der Beschaffung der Kampffahrzeuge im Kundenland erfolgt. Für Ungarn ist diese Beschaffung ein wesentlicher Schritt in dem Bestreben, eine neue Generation militärischer Ausrüstung einzuführen und so bei wesentlichen Systemen modernste NATO-Standards zu erfüllen. Aktuell befindet sich der Lynx im Nachbarland Tschechien wie auch bei den australischen Streitkräften im Wettbewerb um vergleichbare Beschaffungen.

Lynx –modular, flexibel, zukunftssicher

Weniger als fünf Jahre waren es von der Idee für einen neuen Schützenpanzer über die Ausarbeitung einer Strategie, die Konzeption und die Entwicklung bis hinzum ersten Vertriebserfolg: Eine bemerkenswerte Leistung für ein firmenfinanziertes Gefechtsfahrzeug in einem anspruchsvollen Marktumfeld mit den üblicherweise langen Beschaffungszyklen.

Das Lynx-Konzept umfasst eine komplette Fahrzeugfamilie, bestehend aus dem Fahrmodul und der flexiblen Missionsausstattung in zahlreichen Varianten. Hierdurchlässt sich jedes Basisfahrzeug als Schützenpanzer, gepanzerter Mannschaftstransporter, Führungsfahrzeug oder Sanitätsfahrzeug konfigurieren. Der Konfigurationswechsel ist innerhalb weniger Stunden möglich. Durch die Gleichheit der Basisfahrzeuge senkt dieses System die Lebenszykluskosten erheblich und erlaubt den militärischen Nutzern überdies, in kurzer Zeit Kräftestrukturen anzupassen oder neue Fähigkeiten zu entwickeln. Lynx zeichnet sich aus durch ein hohes Maß an Überlebensfähigkeit, Mobilität und Kampfkraft sowie durch hohes Aufwuchspotenzial auch in Bezug auf das Gesamtgewicht.

Mit seinem großen Innenraumvolumen ist der Lynx in seiner Fahrzeugklasse unübertroffen und stellt sicher, dass die drei Besatzungsmitglieder und eine Absitzstärke von bis zu neun Soldaten effektive Kampfeinsätze durchführen können.

Der Lynx bietet seiner Besatzung Schutz vor dem gesamten Bedrohungsspektrum, einschließlich Explosionen, improvisierter Sprengsätze (IEDs), direktem und indirektem Feuer, Streumunition und Panzerabwehrraketen. Mit seiner hohen Durchsetzungsfähigkeit und der Mobilität eines Kampfpanzers wird Lynx die Streitkräfte dazu befähigen, komplexe militärische Einsätze im gesamten Intensitätsspektrum in verschiedenen Umgebungen und gegen eine Vielzahl von Bedrohungen zu bewältigen.

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Text und Bild: Rheinmetall AG (Presse-und Öffentlichkeitsarbeit)

Rheinmetall Kodiak – ein echter Pionier

Der Pionierpanzer 3 „Kodiak“ ist derzeit der einzige, speziell für die Bedürfnisse der Pioniere neu entwickelte und in Nutzung befindliche Pionierpanzer auf Leopard-2-Basis. Das gut ausbalancierte Leopard-2-Fahrgestell mit dem 1.100 kW starken Antriebspaket bietet eine hervorragende Mobilität.

Form folgt der Funktion – Mittelarmkonzept

Herausragendes Merkmal des Kodiak ist sein Mittelarmkonzept. Der in der Mitte der Fahrzeugfront positionierte Ausleger ist das designbestimmende Element eines Pionierpanzers, weil nur so das Fahrzeug konsequent die funktionalen und operativen Forderungen der Pioniere erfüllt. Das Mittel-armkonzept bietet den großen Vorteil, dass die Besatzung bei Arbeiten mit dem Ausleger den besseren Überblick behalten kann und das Fahrzeug auch in Engstellen einsetzbar ist. Weiterhin ermöglicht es einen maximalen Arbeits-bereich bei minimaler Abhängigkeit der Fahrzeugausrichtung. Dies vereinfacht und verkürzt den Einsatz und trägt so zum Schutz und zu der Sicherheit der Soldaten bei. Der leistungsstarke Knickarmbagger des Kodiak hat ein großes Schaufelvolumen, mit dem er in der Lage ist, pro Stunde rund 200 Kubikmeter schweres Erdreich ohne Umsetzen des Fahrzeugs zu bewegen. Weiterhin kann er Lasten von rund 3,5 Tonnen bei maximaler Reichweite von 9 Metern mit seinem Ausleger anheben.

Im Feld ist auftragsbedingt oftmals ein schneller Wechsel der Baggerwerkzeuge notwendig – am besten unter Schutz. Der Kodiak ist standardmäßig mit zwei zusätzlichen Baggerwerkzeugen ausgerüstet: einem Universalgreifer und einem Betonzertrümmerer. Diese sind auf dem Fahrzeugheck verstaut und können unter Nutzung der Kameraanlage halbautomatisch, unter Schutz gewechselt werden. Dieses Wechselkonzept ist bewährt und einsatzerprobt. Über die Schnellwechseleinrichtung können weiterhin zusätzliche pionierspezifische und handelsübliche Werkzeuge angebracht werden.

Räumschild

Der Kodiak verfügt über ein Räumschild mit Schnitt- und Neigungswinkel-verstellung, das in der Breite erweiterbar ist. Dieses lässt sich während der Fahrt arretieren, was einen erheblichen Beitrag zur Systemsicherheit darstellt.

Bei Bedarf lässt sich das Räumschild durch einen Minenpflug ersetzen, wie es z.B. die niederländischen Streitkräfte verwenden. Die Minenräumausstattung wird durch ein automatisches Minengassenmarkiersystem mit Markierungsstäben ergänzt, die der nachfolgenden Kampftruppe den sicheren Weg durch das Minenfeld zeigen. Sämtliche Wechselwerkzeuge oder Minenräumsysteme lassen sich für den Transport auf Multi-Hakenlift-Wechselpaletten verlasten.

Vielseitige Windenanlage

Die vielseitig einsetzbare Doppelwindenanlage ist mit zwei unabhängig voneinander nutzbaren 9-Tonnen-Spillwinden der Firma Rotzler ausgestattet. Sie ermöglichen im Einsatz höchste Flexibilität bei absoluter Zuverlässigkeit. Die vergleichsweise leichten Windenseile können schnell und ohne zusätzliche Hilfsmittel oder Werkzeuge von einem Soldaten an ein Objekt herangeführt werden, wodurch der Aufenthalt außerhalb des hoch geschützten Fahrzeugs minimiert wird. Dieses wird noch dadurch verstärkt, dass die Winden über einen Freilauf verfügen, d.h. der Kodiak kann mit angeschlagen Seilen zurücksetzen und so die Sicherheitsdistanz einfach erreichen. Der Einsatz von zwei Windenseilen parallel erlaubt es, Objekte z.B. Teile einer Sperre oder Barrikade kontrolliert wegzuziehen oder eine Winde als Eigensicherung z.B. in einer Hanglage einzusetzen und mit der anderen Winde ein Objekt zu bewegen. Fähigkeiten, die insbesondere in beengten Umgebungen, wie z.B. in urbanem Gelände, sehr wertvoll sind. Beim Einsatz der beiden 9-Tonnen-Winden kann unter Nutzung von Umlenkrollen ein Gewicht von über 60 Tonnen gezogen werden. Hierdurch erübrigt sich die Notwendigkeit zur Nutzung einer schwereren und unhandlicheren Winde bei zugleich minimierten Nutzungskosten.

Hohe Ergonomie und Einsatzwert – der Kodiak als Spezialist

Sechs Kameras an Ausleger, Räumschild und an Front- und Heckseite unterstützen die aus zwei oder drei Soldaten bestehende Besatzung bei der Fahrt, wie auch die pioniertechnische Aufgabenerfüllung bei Tag und bei eingeschränkter Sicht. Jedes Besatzungsmitglied kann sich jederzeit das für ihn wichtige Kamerabild auf seinem Monitor anzeigen lassen. Hierdurch können die Aufgaben verteilt oder im Team zusammengeführt werden. Die Kameras erlauben es, den Werkzeugwechsel und alle pionierspezifischen Aufgaben unter Panzerschutz durchzuführen. Ein Hilfsaggregat (Auxiliary Power Unit) liefert bei Bedarf die elektrische Energie und versorgt zugleich die Kampfraumkühlanlage.

Der Kodiak eignet sich natürlich auch für Einsätze im Rahmen der Katastrophenhilfe. Erst kürzlich setzten die niederländischen Streitkräfte den PiPz 3 Kodiak zur Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden im deutsch-niederländischen Grenzgebiet ein.

Rheinmetall fertigt und vertreibt den AEV 3 Kodiak in einem Konsortium gemeinsam mit der RUAG MRO Schweiz, dem strategischen Technologiepartner der Schweizer Armee. Neben der Schweiz sind derzeit Schweden, die Niederlande sowie Singapur weitere Nutzer, die ihre Kampfpanzer Leopard 2 mit dem Pionierpanzer 3 Kodiak und dem Bergepanzer 3 Büffel – seinem Waffenbruder – unterstützen.

Der BPz 3 Büffel – ein echter Bergespezialist

So wie der Kodiak ein echter Pionier ist, ist sein Waffenbruder, der Bergepanzer 3 Büffel, ein echter Bergespezialist. Er unterstützt zudem mit seinem Kran die Instandsetzung im Feld. Der BPz 3 Büffel wurde im Auftrag der Bundeswehr sowie der Niederländischen Streitkräfte von RLS entwickelt. Derzeit sind 200 BPz 3 Büffel in neun Nationen im Einsatz. Darüber hinaus werden über 300 Büffel-Kits als Aufbauten auf dem Varianten der Kampfpanzer Leclerc und dem K1 genutzt. Der BPz 3 Büffel hat seine herausragende Leistungsfähigkeit in diversen Operationen, vom Balkan bis an den Hindukusch, auch im Gefecht, unter Beweis gestellt.

Der Büffel baut ebenfalls auf Basis des Leopard 2 auf und zeichnet sich durch hohe Beweglichkeit und Schutz aus. Der Ausleger auf der rechten Fahrzeugseite hat einen Arbeitsbereich von bis zu 7,9 Metern und kann Lasten von bis zu 30 Tonnen heben.

Auch hier setzt Rheinmetall auf die Zusammenarbeit mit der Firma Rotzler für die Windenanlage. Die spezielle Bergewinde ermöglicht es, auch schwerstverunglückte oder festgefahrene Gefechtsfahrzeuge zu bergen. In der aktuell laufenden Modernisierung für die Bundeswehr wurde die Gefechtsfeldbergeeinrichtung von der Vorderseite ans Fahrzeugheck verlagert. Hierdurch kann der Büffel Schadfahrzeuge unter Schutz ankoppeln und in zügiger Vorwärtsfahrt vom Gefechtsfeld schleppen.

Waffenbrüder

Ihr fortschrittliches und einsatzorientiertes Design, ihr hohes Schutzniveau und ihre hervorragende Beweglichkeit sowie ihre vielseitige und zweckmäßige Ausstattung machen Kodiak und Büffel zu veritablen Kampfkraftmultiplikatoren moderner Streitkräfte. Neben den militärischen Einsätzen sind sie aufgrund ihrer Ausstattung darüber hinaus in der Lage, vielseitige Unterstützung im Katastrophenschutz oder im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit zu leisten. Die Familienzugehörigkeit zur Leopard 2-Familie sorgt für hohe Synergieeffekte bei Ausbildung, Betrieb und Versorgung – ganz im Sinne der Waffenbrüderschaft. Beide Fahrzeuge – Kodiak und Büffel – sind die richtigen Werkzeuge für die speziellen Aufgaben ihrer Anwender, Pioniere und Instandsetzer.

 

Quelle:

RHEINMETALL AG
Unternehmensbereich Defence
Presse und Information
Rheinmetall Platz 1
40476 Düsseldorf

Rheinmetall unterzeichnet Rahmenvertrag im Gesamtwert von bis zu 2 Milliarden Euro – 4.000 Militär-LKW für die Bundeswehr

Rheinmetall hat erneut einen Großauftrag im Bereich der militärischen Logistikfahrzeuge erhalten. So hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mit der Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) einen Rahmenvertrag zur Lieferung von bis zu 4.000 Wechsellader-LKW geschlossen, wobei ein großer Teil der Fahrzeuge über gepanzerte Kabinen verfügen wird. Mit dem Rahmenvertrag verbindet sich für Rheinmetall über die Laufzeit von 2021 bis 2027 ein Gesamtvolumen von bis zu 2 MrdEUR.

In einem ersten Abruf wurde die Produktion von 540 Fahrzeugen in Auftrag gegeben, davon 230 mit geschützten Kabinen. Dieses erste Los hat einen Auftragswert von 348 MioEUR brutto, wobei die Auslieferung Anfang 2021 beginnen soll. Ziel ist es dabei, dass die Truppe über eine ausreichende Anzahl an Fahrzeugen verfügt, wenn Deutschland 2023 die Führung der NATO-Speerspitze VJTF übernimmt.

Die geschützten Wechselladersysteme erhöhen Überlebens- und Durchhaltefähigkeit sowie die taktische Flexibilität der Nachschubtruppe erheblich. Im Gegensatz zu den ebenfalls von der RMMV gelieferten Ungeschützten Transportfahrzeugen (UTF) bewegen sie sich auch stark in den vorderen Bereichen der Einsatzräume, etwa beim Munitionsnachschub für Kampf- und Kampfunterstützungstruppen.

Die robusten und geländegängigen HX 8×8-Fahrzeuge der RMMV zeichnen sich durch hohe Mobilität auch im Gelände aus und lassen sich wahlweise mit einer geschützten Kabine ausstatten. Kernausstattung ist das von Hiab entwickelte Hakenladegerät, mit dem sich die zugehörigen Wechselladerpritschen (Flatracks) schnell aufnehmen und absetzen lassen. Zusätzlich können die Fahrzeuge auch eine Wechselpritsche oder einen Container über die standardisierten 20 Fuß ISO-Schnittstellen aufnehmen.

Identische Bedienung und hohe Gemeinsamkeit sowie Teilegleichheit mit der UTF-Fahrzeugfamilie erleichtern Ausbildung, Einsatz und Logistik. Durch die signifikante Reduzierung der Ausbildungszeit von Besatzung und Instandsetzungspersonal sowie durch die große Gleichheit von Ersatzteilen und Sonderwerkzeugen lässt sich der flächendeckende Einsatz schneller erreichen – und das bei hoher Wirtschaftlichkeit für Beschaffer und Nutzer.

Mit dem neuerlichen Auftrag kann Rheinmetall seine Position als führender Hersteller von Logistiksystemen und -fahrzeugen weiter ausbauen. So sind aus dem am 5. Juli 2017 durch das BAAINBw erteilten und auf sieben Jahre angelegten UTF-Rahmenvertrag von 2.271 Fahrzeugen bereits 1.250 ausgeliefert worden. Der überwiegende Teil der wesentlichen Komponenten – Motoren, Achsen, Getriebe und Aufbauten – entstammt deutscher Fertigung, die Montage der Fahrzeuge wird im Wiener RMMV-Werk erfolgen.

Die hohe weltweite Verbreitung von RMMV-Fahrzeugen bringt gerade im Hinblick auf multinationale Einsätze große Vorteile bei Interoperabilität und Logistik. Aktuell gehören unter anderem Großbritannien, Australien, Neuseeland und Dänemark zum Nutzerkreis. Norwegen und Schweden haben ebenfalls LKW-Aufträge in nennenswerten Größen bei Rheinmetall platziert.

Quelle:

RHEINMETALL AG
Unternehmensbereich Defence
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