Rheinmetall modernisiert Schützenpanzer Marder der Bundeswehr mit neuen Fahrer-Nachtsichtgeräten

Die Bundeswehr hat Rheinmetall mit einer weiteren Modernisierung des bewährten Schützenpanzers Marder beauftragt. Rheinmetall Landsysteme liefert nun über 170 Fahrer-Nachtsichtgeräte für die Marder-Flotte. Der Auftragswert von rund 24 MioEUR brutto umfasst zudem logistische Anteile, Ausbildung und weitere Serviceleistungen. Die Auslieferung beginnt Ende 2021 und soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein.

Bei dem neuen Fahrernachtsichtgerät handelt es sich um das Modell Spectus II.

Es fusioniert das Bild einer Restlichtverstärker-Kamera mit dem eines Wärmebildgeräts und verbessert somit die Sicht des Fahrers auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen. Zudem wird das System durch eine Rückblickkamera ergänzt. Kooperationspartner bei dem Vorhaben sind die Rheinmetall Technical Publications und die Rheinmetall-Tochtergesellschaft benntec Systemtechnik GmbH. Das Vorgängersystem Spectus I wurde von Rheinmetall bereits als einsatzbedingter Sofortbedarf für die ISAF-Mission in Afghanistan in die Schützenpanzer Marder 1 A5A1-Flotte integriert.

Der jetzt erteilte Auftrag an Rheinmetall setzt die Erfolgsgeschichte der Nutzungsdauerverlängerung des Marders fort. Erst im Dezember 2019 war Rheinmetall durch die deutschen Streitkräfte mit einer umfangreichen Modernisierung eines Teils der Marder-Flotte beauftragt worden. Außerdem birgt die Beauftragung Potential für weitere Aufträge im In- und Ausland, so zum Beispiel durch die Freigabe der Beschaffung neuer Wärmebildzielgeräte Richtschützen und Kommandanten in den Bundeswehr-Mardern durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am 7. Oktober 2020. Neben Deutschland nutzen auch Chile, Indonesien und Jordanien den Schützenpanzer Marder.

Als Entwickler und Systemhaus verfügt Rheinmetall über ausgewiesene Kompetenz und Erfahrung für den Schützenpanzer Marder. Das Waffensystem lief bei den Vorgängerorganisationen der heutigen Rheinmetall Landsysteme GmbH in Kassel von den Bändern. Der äußerst zuverlässige und einsatzerprobte Marder wird noch einige Jahre ein wichtiges Arbeitspferd der deutschen Panzergrenadiertruppe bleiben, auch wenn der Nachfolger Puma bald in einer Stückzahl von 350 Exemplaren bei der Truppe eingeführt sein wird.

 

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rheinmetall AG

Rheinmetall eröffnet Militärfahrzeug-Kompetenzzentrum MILVEHCOE in Australien

Rheinmetall hat sein neues Militärfahrzeug-Kompetenzzentrum im australischen Redbank/Queensland eröffnet. Mit dem Military Vehicle Center of Excellence (MILVEHCOE) wird eine eigenständige nationale Kapazität zur Entwicklung, Fertigung und Wartung militärischer Fahrzeuge, Plattformen und Türme für die australischen Streitkräfte sowie zum Export an befreundete Staaten geschaffen.

Offiziell eröffnet wurde das MILVEHCOE am 11. Oktober 2020 durch den australischen Premierminister Scott Morrison. An der Eröffnungsfeier nahmen – unter Beachtung der Pandemieschutzregeln – zahlreiche Vertreter aus überregionaler und regionaler Politik, aus den Streitkräften und der Verteidigungsindustrie teil.

Das MILVEHCOE ist das Herzstück eines 11 Hektar großen Areals, auf dem auch eine regionale Rheinmetall-Zentrale und eine großflächige Fertigungsstätte angesiedelt sind. Von dort werden an die Australian Defence Force (ADF) Fahrzeuge wie der Radspähpanzer Boxer 8×8 Combat Reconnaissance Vehicle (CRV) im Rahmen des Milliardenvorhabens Land 400 Phase 2 sowie hochmobile Logistikfahrzeuge (LKW) im Rahmen der laufenden Programme Land 121 Phase 3B/5B ausgeliefert.

Der Vorstandsvorsitzende der Rheinmetall-AG Armin Papperger sagte:

„Mit der Eröffnung von MILVEHCOE beginnt eine neue Ära der militärischen Fahrzeugfertigung in Australien. Technologie und Systeme aus Deutschland werden transferiert und bilden den Ausgangspunkt für einen global agierenden Hub zur Entwicklung, zur Herstellung sowie für den Vertrieb und bei Unterstützungsleistungen für militärische Fahrzeuge, Plattformen und Türme.

Papperger betonte weiterhin, dass die exportorientierte Ausrichtung des MILVEHCOE das nachhaltige Wachstum einer Militärfahrzeugindustrie in Australien voranbringen wird. Von der Einbindung in Rheinmetalls weltweite Versorgungsketten würde wiederum die wachsende Zahl der Zulieferer für Produkte und Dienstleistungen in ganz Australien profitieren.

„Mit MILVEHCOE schaffen wir eine herausragende Militärfahrzeug-Kompetenz, die auf der starken Partnerschaft zwischen den australischen Streitkräften und Rheinmetall gründet“, so Papperger. „Außerdem schafft es Wege für australische Firmen, sich an unseren

Programmen für gegenwärtige und künftige Kundenstaaten zu beteiligen, darunter NATO-Mitglieder wie Deutschland und Ungarn.“

Die Aufgaben und Einrichtungen des MILVEHCOE umfassen

  • die Entwicklung und Herstellung von Fahrzeugen, Türmen, Bewaffnung, Panzerung, Elektronik und Elektrooptik sowie Simulatoren;
  • eine Fahrzeug-Teststrecke und eine elektromagnetische Versuchskammer, in denen vor der Auslieferung erprobt wird, ob die Fahrzeuge alle Kundenforderungen erfüllen;
  • einen modernen rundum geschlossenen Schießstand;
  • ein Labor zur Systemintegration, in dem die Integration australischer Heeressysteme und deren Einrüstung in die Fahrzeuge untersucht und optimiert wird;
  • Büro- und sonstige Flächen für Entwicklung, Ausbildung, Beschaffung, Projektmanagement, Finanzen, Recht, Marketing und Management.

Gary Stewart, Geschäftsführer der Rheinmetall Defence Australia, hob hervor, dass sich mit MILVEHCOE die Fähigkeiten von Rheinmetall zur Belieferung der australischen Streitkräfte und internationaler Kunden erheblich verbessern. „Sobald MILVEHCOE im Vollbetrieb ist, wird es die Produktion der Boxer-Flotte des australischen Heeres und alle zugehörige Unterstützungsleistungen übernehmen und es wird zum Zentrum, in dem Streitkräfte, Industrie und Forschungsorganisationen beim australischen Boxer-Vorhaben und bei anderen Programmen zusammenarbeiten und Neuerungen einbringen.“

Im neuen Kompetenzzentrum werden künftig mehr als 450 Rheinmetall-Mitarbeiter beschäftigt sein.

Rheinmetall liefert derzeit im Rahmen des Rüstungsprogramms Land 400 insgesamt 211 Boxer-Fahrzeuge an das australische Heer. Außerdem liefert das Unternehmen im Rahmen des Vorhabens Land 121 mehr als 2500 hochmobile geschützte Lastwagen an die australische Armee. Sie bilden schon heute das logistische Rückgrat der ADF, das durch die Lieferung weiterer 1000 LKW zusätzlich verstärkt wird.

Darüber hinaus hat Rheinmetall mit dem Lynx KF41 einen hochgeschützten Schützenpanzer angeboten, der die hohen militärischen Anforderungen des 15 Milliarden Australische Dollar

(9,1 Mrd Euro) schweren Land 400 Phase-3-Programms erfüllt. „Design, Entwicklung und Herstellung des Lynx in Australien für die ADF sollen sich natürlich auch auf die modernen Fertigungskapazitäten des MILVEHCOE sowie auf ein starkes industrielles Netzwerk von Klein- und mittelständischen Unternehmen in ganz Australien abstützen“, sagt Rheinmetall-Geschäftsführer Gary Stewart.

 

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rheinmetall AG

Presse-Mitteilung: NATO-Mitglied Ungarn bestellt 218 Schützenpanzer Lynx von Rheinmetall

Mit Ungarn beschafft der erste NATO-und EU-Mitgliedsstaat den neuentwickel-ten Schützenpanzer Lynx von Rheinmetall. Dem Düsseldorfer Technologiekonzern gelingt mit diesem bedeutenden Erfolg der Durchbruch mit seinem neuen innovativen Kampffahrzeug für die globalen Märkte.

Rheinmetall ist vom ungarischen Verteidigungsministerium nun mit der Lieferung von Kettenfahrzeugen unddazugehörigen Leistungenim Wert von über 2 MrdEUR beauftragt worden. Die vertragliche Vereinbarung, die jetzt in Budapest unterzeichnet wurde, umfasst 218 Lynx KF41 Schützenpanzer sowie neun Unterstützungsfahrzeuge des Typs Bergepanzer3 Büffel. Daneben beinhaltet der Vertrag weitere Leistungen wie zum Beispiel Simulatoren, Ausbildung und Training sowie auch eine Anfangsausstattungan Ersatzteilenund Wartungsleistungenaus dem Hause Rheinmetall. Die Lynx-Schützenpanzer werden mit dem bemannten 30mm Lance-Turm ausgestattet sein, der ebenfalls von Rheinmetall entwickelt wurde.

Perspektivisch verbindet sich für Rheinmetall mit diesem Auftrag die Aussicht auf weitere Beauftragungen. Über die zu erwartende jahrzehnte-lange Nutzungsdauer des Lynx werden Ersatzteile benötigt und Wartungsmaßnahmenerforderlich sein, um die Fahrzeuge betriebsbereit zu halten.

In einer ersten Produktionsphase soll Ungarn 46 Lynx-Schützenpanzer sowie neunBergepanzer 3 Büffelaus deutscher Fertigung erhalten, wobei dieAuslieferung bis Anfang2023abgeschlossen sein soll.

In einer zweiten Phase sollen dann in Ungarn 172 weitere Lynx-Fahrzeugeproduziert werden, die ebenfalls der Komplettierung der Ausrüstung der Streitkräfte des Landes dienen.

Dazu war bereits Mitte August 2020 zwischen der ungarischen Regierung und Rheinmetall die Gründung eines Joint Ventures vereinbart worden, das für den durch ein ungarisches Partnerunternehmen finanzierten Aufbau einer Lynx-Fertigung im Kundenland verantwortlich sein soll.

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG: “Es ist für uns ein bedeutender Erfolg, mit dem Lynx nun den Marktdurchbruch erzielt zu haben. Der Erfolg ist umso wertvoller, da wir mit Ungarn einen wichtigen EU-und NATO-Partner als Kunden für dieses innovative Fahrzeug gewinnen konnten.

Mit dieser wegweisenden Beschaffungsentscheidung zeigen Ungarn und seine militärischen und politischen EntscheiderLeadership. Das Land setzt sich nicht nur technologisch mit an die Spitze der europäischen Heerestechnik. Die ungarische Regierung folgt auch konsequent und mit großem Aufwand ihrem Kurs, den NATO-Streitkräften ein verlässlicher und militärisch leistungsfähiger Partner zu sein.“

Armin Papperger: „Wir sind der ungarischen Führung sehr dankbar für das große Vertrauen, das in dieser Beauftragung zum Ausdruck kommt. Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir in Zusammenarbeit mit der ungarischen Industrie einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Ausbau der wehrtechnischen Fähigkeiten des Landes leisten dürfen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren ungarischen Partnern und Freunden und werden von uns aus allesdafür tun, den langfristigen Erfolg zu sichern.“

Die in Ungarn entstehende Joint Venture-Gesellschaft zur Produktion der Lynx-Fahrzeuge soll unter mehrheitlicher Führung von Rheinmetall stehen.Dabei bringt derungarische Partner als maßgebliche Investition eine neu zu errichtende Fertigungin das Joint Venture ein. Das entstehendeKompetenzzentrum fürEntwicklung, Fertigung und Wartung gepanzerter Fahrzeuge wird ein wichtiger Nukleus der wehrtechnischen Industrie in Ungarnsein. In demJoint Venturemit demlokalen Produktionspartner in Ungarn wird gleichzeitig sichergestellt, dass ein wesentlicher Anteil der Wertschöpfung aus der Beschaffung der Kampffahrzeuge im Kundenland erfolgt. Für Ungarn ist diese Beschaffung ein wesentlicher Schritt in dem Bestreben, eine neue Generation militärischer Ausrüstung einzuführen und so bei wesentlichen Systemen modernste NATO-Standards zu erfüllen. Aktuell befindet sich der Lynx im Nachbarland Tschechien wie auch bei den australischen Streitkräften im Wettbewerb um vergleichbare Beschaffungen.

Lynx –modular, flexibel, zukunftssicher

Weniger als fünf Jahre waren es von der Idee für einen neuen Schützenpanzer über die Ausarbeitung einer Strategie, die Konzeption und die Entwicklung bis hinzum ersten Vertriebserfolg: Eine bemerkenswerte Leistung für ein firmenfinanziertes Gefechtsfahrzeug in einem anspruchsvollen Marktumfeld mit den üblicherweise langen Beschaffungszyklen.

Das Lynx-Konzept umfasst eine komplette Fahrzeugfamilie, bestehend aus dem Fahrmodul und der flexiblen Missionsausstattung in zahlreichen Varianten. Hierdurchlässt sich jedes Basisfahrzeug als Schützenpanzer, gepanzerter Mannschaftstransporter, Führungsfahrzeug oder Sanitätsfahrzeug konfigurieren. Der Konfigurationswechsel ist innerhalb weniger Stunden möglich. Durch die Gleichheit der Basisfahrzeuge senkt dieses System die Lebenszykluskosten erheblich und erlaubt den militärischen Nutzern überdies, in kurzer Zeit Kräftestrukturen anzupassen oder neue Fähigkeiten zu entwickeln. Lynx zeichnet sich aus durch ein hohes Maß an Überlebensfähigkeit, Mobilität und Kampfkraft sowie durch hohes Aufwuchspotenzial auch in Bezug auf das Gesamtgewicht.

Mit seinem großen Innenraumvolumen ist der Lynx in seiner Fahrzeugklasse unübertroffen und stellt sicher, dass die drei Besatzungsmitglieder und eine Absitzstärke von bis zu neun Soldaten effektive Kampfeinsätze durchführen können.

Der Lynx bietet seiner Besatzung Schutz vor dem gesamten Bedrohungsspektrum, einschließlich Explosionen, improvisierter Sprengsätze (IEDs), direktem und indirektem Feuer, Streumunition und Panzerabwehrraketen. Mit seiner hohen Durchsetzungsfähigkeit und der Mobilität eines Kampfpanzers wird Lynx die Streitkräfte dazu befähigen, komplexe militärische Einsätze im gesamten Intensitätsspektrum in verschiedenen Umgebungen und gegen eine Vielzahl von Bedrohungen zu bewältigen.

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Text und Bild: Rheinmetall AG (Presse-und Öffentlichkeitsarbeit)

Rheinmetall Kodiak – ein echter Pionier

Der Pionierpanzer 3 „Kodiak“ ist derzeit der einzige, speziell für die Bedürfnisse der Pioniere neu entwickelte und in Nutzung befindliche Pionierpanzer auf Leopard-2-Basis. Das gut ausbalancierte Leopard-2-Fahrgestell mit dem 1.100 kW starken Antriebspaket bietet eine hervorragende Mobilität.

Form folgt der Funktion – Mittelarmkonzept

Herausragendes Merkmal des Kodiak ist sein Mittelarmkonzept. Der in der Mitte der Fahrzeugfront positionierte Ausleger ist das designbestimmende Element eines Pionierpanzers, weil nur so das Fahrzeug konsequent die funktionalen und operativen Forderungen der Pioniere erfüllt. Das Mittel-armkonzept bietet den großen Vorteil, dass die Besatzung bei Arbeiten mit dem Ausleger den besseren Überblick behalten kann und das Fahrzeug auch in Engstellen einsetzbar ist. Weiterhin ermöglicht es einen maximalen Arbeits-bereich bei minimaler Abhängigkeit der Fahrzeugausrichtung. Dies vereinfacht und verkürzt den Einsatz und trägt so zum Schutz und zu der Sicherheit der Soldaten bei. Der leistungsstarke Knickarmbagger des Kodiak hat ein großes Schaufelvolumen, mit dem er in der Lage ist, pro Stunde rund 200 Kubikmeter schweres Erdreich ohne Umsetzen des Fahrzeugs zu bewegen. Weiterhin kann er Lasten von rund 3,5 Tonnen bei maximaler Reichweite von 9 Metern mit seinem Ausleger anheben.

Im Feld ist auftragsbedingt oftmals ein schneller Wechsel der Baggerwerkzeuge notwendig – am besten unter Schutz. Der Kodiak ist standardmäßig mit zwei zusätzlichen Baggerwerkzeugen ausgerüstet: einem Universalgreifer und einem Betonzertrümmerer. Diese sind auf dem Fahrzeugheck verstaut und können unter Nutzung der Kameraanlage halbautomatisch, unter Schutz gewechselt werden. Dieses Wechselkonzept ist bewährt und einsatzerprobt. Über die Schnellwechseleinrichtung können weiterhin zusätzliche pionierspezifische und handelsübliche Werkzeuge angebracht werden.

Räumschild

Der Kodiak verfügt über ein Räumschild mit Schnitt- und Neigungswinkel-verstellung, das in der Breite erweiterbar ist. Dieses lässt sich während der Fahrt arretieren, was einen erheblichen Beitrag zur Systemsicherheit darstellt.

Bei Bedarf lässt sich das Räumschild durch einen Minenpflug ersetzen, wie es z.B. die niederländischen Streitkräfte verwenden. Die Minenräumausstattung wird durch ein automatisches Minengassenmarkiersystem mit Markierungsstäben ergänzt, die der nachfolgenden Kampftruppe den sicheren Weg durch das Minenfeld zeigen. Sämtliche Wechselwerkzeuge oder Minenräumsysteme lassen sich für den Transport auf Multi-Hakenlift-Wechselpaletten verlasten.

Vielseitige Windenanlage

Die vielseitig einsetzbare Doppelwindenanlage ist mit zwei unabhängig voneinander nutzbaren 9-Tonnen-Spillwinden der Firma Rotzler ausgestattet. Sie ermöglichen im Einsatz höchste Flexibilität bei absoluter Zuverlässigkeit. Die vergleichsweise leichten Windenseile können schnell und ohne zusätzliche Hilfsmittel oder Werkzeuge von einem Soldaten an ein Objekt herangeführt werden, wodurch der Aufenthalt außerhalb des hoch geschützten Fahrzeugs minimiert wird. Dieses wird noch dadurch verstärkt, dass die Winden über einen Freilauf verfügen, d.h. der Kodiak kann mit angeschlagen Seilen zurücksetzen und so die Sicherheitsdistanz einfach erreichen. Der Einsatz von zwei Windenseilen parallel erlaubt es, Objekte z.B. Teile einer Sperre oder Barrikade kontrolliert wegzuziehen oder eine Winde als Eigensicherung z.B. in einer Hanglage einzusetzen und mit der anderen Winde ein Objekt zu bewegen. Fähigkeiten, die insbesondere in beengten Umgebungen, wie z.B. in urbanem Gelände, sehr wertvoll sind. Beim Einsatz der beiden 9-Tonnen-Winden kann unter Nutzung von Umlenkrollen ein Gewicht von über 60 Tonnen gezogen werden. Hierdurch erübrigt sich die Notwendigkeit zur Nutzung einer schwereren und unhandlicheren Winde bei zugleich minimierten Nutzungskosten.

Hohe Ergonomie und Einsatzwert – der Kodiak als Spezialist

Sechs Kameras an Ausleger, Räumschild und an Front- und Heckseite unterstützen die aus zwei oder drei Soldaten bestehende Besatzung bei der Fahrt, wie auch die pioniertechnische Aufgabenerfüllung bei Tag und bei eingeschränkter Sicht. Jedes Besatzungsmitglied kann sich jederzeit das für ihn wichtige Kamerabild auf seinem Monitor anzeigen lassen. Hierdurch können die Aufgaben verteilt oder im Team zusammengeführt werden. Die Kameras erlauben es, den Werkzeugwechsel und alle pionierspezifischen Aufgaben unter Panzerschutz durchzuführen. Ein Hilfsaggregat (Auxiliary Power Unit) liefert bei Bedarf die elektrische Energie und versorgt zugleich die Kampfraumkühlanlage.

Der Kodiak eignet sich natürlich auch für Einsätze im Rahmen der Katastrophenhilfe. Erst kürzlich setzten die niederländischen Streitkräfte den PiPz 3 Kodiak zur Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden im deutsch-niederländischen Grenzgebiet ein.

Rheinmetall fertigt und vertreibt den AEV 3 Kodiak in einem Konsortium gemeinsam mit der RUAG MRO Schweiz, dem strategischen Technologiepartner der Schweizer Armee. Neben der Schweiz sind derzeit Schweden, die Niederlande sowie Singapur weitere Nutzer, die ihre Kampfpanzer Leopard 2 mit dem Pionierpanzer 3 Kodiak und dem Bergepanzer 3 Büffel – seinem Waffenbruder – unterstützen.

Der BPz 3 Büffel – ein echter Bergespezialist

So wie der Kodiak ein echter Pionier ist, ist sein Waffenbruder, der Bergepanzer 3 Büffel, ein echter Bergespezialist. Er unterstützt zudem mit seinem Kran die Instandsetzung im Feld. Der BPz 3 Büffel wurde im Auftrag der Bundeswehr sowie der Niederländischen Streitkräfte von RLS entwickelt. Derzeit sind 200 BPz 3 Büffel in neun Nationen im Einsatz. Darüber hinaus werden über 300 Büffel-Kits als Aufbauten auf dem Varianten der Kampfpanzer Leclerc und dem K1 genutzt. Der BPz 3 Büffel hat seine herausragende Leistungsfähigkeit in diversen Operationen, vom Balkan bis an den Hindukusch, auch im Gefecht, unter Beweis gestellt.

Der Büffel baut ebenfalls auf Basis des Leopard 2 auf und zeichnet sich durch hohe Beweglichkeit und Schutz aus. Der Ausleger auf der rechten Fahrzeugseite hat einen Arbeitsbereich von bis zu 7,9 Metern und kann Lasten von bis zu 30 Tonnen heben.

Auch hier setzt Rheinmetall auf die Zusammenarbeit mit der Firma Rotzler für die Windenanlage. Die spezielle Bergewinde ermöglicht es, auch schwerstverunglückte oder festgefahrene Gefechtsfahrzeuge zu bergen. In der aktuell laufenden Modernisierung für die Bundeswehr wurde die Gefechtsfeldbergeeinrichtung von der Vorderseite ans Fahrzeugheck verlagert. Hierdurch kann der Büffel Schadfahrzeuge unter Schutz ankoppeln und in zügiger Vorwärtsfahrt vom Gefechtsfeld schleppen.

Waffenbrüder

Ihr fortschrittliches und einsatzorientiertes Design, ihr hohes Schutzniveau und ihre hervorragende Beweglichkeit sowie ihre vielseitige und zweckmäßige Ausstattung machen Kodiak und Büffel zu veritablen Kampfkraftmultiplikatoren moderner Streitkräfte. Neben den militärischen Einsätzen sind sie aufgrund ihrer Ausstattung darüber hinaus in der Lage, vielseitige Unterstützung im Katastrophenschutz oder im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit zu leisten. Die Familienzugehörigkeit zur Leopard 2-Familie sorgt für hohe Synergieeffekte bei Ausbildung, Betrieb und Versorgung – ganz im Sinne der Waffenbrüderschaft. Beide Fahrzeuge – Kodiak und Büffel – sind die richtigen Werkzeuge für die speziellen Aufgaben ihrer Anwender, Pioniere und Instandsetzer.

 

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Unternehmensbereich Defence
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Rheinmetall unterzeichnet Rahmenvertrag im Gesamtwert von bis zu 2 Milliarden Euro – 4.000 Militär-LKW für die Bundeswehr

Rheinmetall hat erneut einen Großauftrag im Bereich der militärischen Logistikfahrzeuge erhalten. So hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mit der Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) einen Rahmenvertrag zur Lieferung von bis zu 4.000 Wechsellader-LKW geschlossen, wobei ein großer Teil der Fahrzeuge über gepanzerte Kabinen verfügen wird. Mit dem Rahmenvertrag verbindet sich für Rheinmetall über die Laufzeit von 2021 bis 2027 ein Gesamtvolumen von bis zu 2 MrdEUR.

In einem ersten Abruf wurde die Produktion von 540 Fahrzeugen in Auftrag gegeben, davon 230 mit geschützten Kabinen. Dieses erste Los hat einen Auftragswert von 348 MioEUR brutto, wobei die Auslieferung Anfang 2021 beginnen soll. Ziel ist es dabei, dass die Truppe über eine ausreichende Anzahl an Fahrzeugen verfügt, wenn Deutschland 2023 die Führung der NATO-Speerspitze VJTF übernimmt.

Die geschützten Wechselladersysteme erhöhen Überlebens- und Durchhaltefähigkeit sowie die taktische Flexibilität der Nachschubtruppe erheblich. Im Gegensatz zu den ebenfalls von der RMMV gelieferten Ungeschützten Transportfahrzeugen (UTF) bewegen sie sich auch stark in den vorderen Bereichen der Einsatzräume, etwa beim Munitionsnachschub für Kampf- und Kampfunterstützungstruppen.

Die robusten und geländegängigen HX 8×8-Fahrzeuge der RMMV zeichnen sich durch hohe Mobilität auch im Gelände aus und lassen sich wahlweise mit einer geschützten Kabine ausstatten. Kernausstattung ist das von Hiab entwickelte Hakenladegerät, mit dem sich die zugehörigen Wechselladerpritschen (Flatracks) schnell aufnehmen und absetzen lassen. Zusätzlich können die Fahrzeuge auch eine Wechselpritsche oder einen Container über die standardisierten 20 Fuß ISO-Schnittstellen aufnehmen.

Identische Bedienung und hohe Gemeinsamkeit sowie Teilegleichheit mit der UTF-Fahrzeugfamilie erleichtern Ausbildung, Einsatz und Logistik. Durch die signifikante Reduzierung der Ausbildungszeit von Besatzung und Instandsetzungspersonal sowie durch die große Gleichheit von Ersatzteilen und Sonderwerkzeugen lässt sich der flächendeckende Einsatz schneller erreichen – und das bei hoher Wirtschaftlichkeit für Beschaffer und Nutzer.

Mit dem neuerlichen Auftrag kann Rheinmetall seine Position als führender Hersteller von Logistiksystemen und -fahrzeugen weiter ausbauen. So sind aus dem am 5. Juli 2017 durch das BAAINBw erteilten und auf sieben Jahre angelegten UTF-Rahmenvertrag von 2.271 Fahrzeugen bereits 1.250 ausgeliefert worden. Der überwiegende Teil der wesentlichen Komponenten – Motoren, Achsen, Getriebe und Aufbauten – entstammt deutscher Fertigung, die Montage der Fahrzeuge wird im Wiener RMMV-Werk erfolgen.

Die hohe weltweite Verbreitung von RMMV-Fahrzeugen bringt gerade im Hinblick auf multinationale Einsätze große Vorteile bei Interoperabilität und Logistik. Aktuell gehören unter anderem Großbritannien, Australien, Neuseeland und Dänemark zum Nutzerkreis. Norwegen und Schweden haben ebenfalls LKW-Aufträge in nennenswerten Größen bei Rheinmetall platziert.

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KMW, Nexter und Rheinmetall beginnen Großprogramm MGCS: Studie zur Systemarchitektur beauftragt

Das Main Ground Combat System (MGCS) ist ein gemeinsames Rüstungsprojekt Deutschlands und Frankreichs zur Entwicklung eines Hauptkampfsystems Land. Das unter deutscher politischer Führung umzusetzende Vorhaben soll ab 2035 bei der Bundeswehr den Kampfpanzer Leopard 2 und bei den französischen Heeresstreitkräften den Leclerc ablösen. Die Vorbereitung dazu startete im Dezember 2019 mit der Gründung einer Arbeitsgemeinschaft (ARGE) durch die beteiligten Firmen Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG (KMW), die Rheinmetall AG sowie auf französischer Seite Nexter Systems. Nun soll eine erste Studie („System Architecture Definition Study – Part 1 [SADS Part 1]“) für dieses Landkampfsystem der Zukunft beginnen. Ein entsprechender Vertrag zwischen den drei Unternehmen und dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnologie und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), das stellvertretend für Deutschland und Frankreich agiert, wurde kürzlich geschlossen. Dieser Vertrag ist der industrielle Startschuss für den ersten Schritt des MGCS-Konzeptes.

Auf dem deutsch-französischen Ministerratstreffen am 16. Oktober 2019 in Toulouse haben die Verteidigungsministerinnen beider Länder, Florence Parly und Annegret Kramp-Karrenbauer, ihr Engagement für die Entwicklung des Main Ground Combat Systems (MGCS) bekräftigt.

Die ARGE ist als Gesellschaft nach deutschem Recht in der ersten Phase des Programms der Vertragspartner des öffentlichen Auftraggebers BAAINBw. Die drei Unternehmen sind in der ARGE mit gleichen Teilen vertreten (jeweils 1/3).

Ziel der Studie ist es, die finalen MGCS-Konzepte der vorangegangenen bilateralen Studienphase zu harmonisieren, weitere Details zu analysieren und eine gemeinsame plattformübergreifende Architektur vorzuschlagen. Die drei Vertragspartner werden dabei mehrere Aspekte verschiedener Konzepte bewerten: die technische Machbarkeit über den gesamten absehbaren Zeitraum des Programms, die Fähigkeit, die Einsatzanforderungen beider Streitkräfte zu erfüllen, Effizienz und Kompatibilität mit den jeweiligen nationalen Führungssystemverbunden (SCORPION in Frankreich und D-LBO in Deutschland). Die Arbeitsanteile dieser SADS Part 1-Studie sollen jeweils zu gleichen Teilen (50:50) auf Deutschland und Frankreich entfallen. Die erste Phase dieser Architekturarbeit soll 18 Monate dauern.

 

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Krauss-Maffei Wegmann
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Krauss-Maffei-Str. 11
80997 Munich

Quantensprung für den Schutz der Soldaten

Rheinmetall liefert Bundeswehr TPz Fuchs Kampfmittelaufklärung und -identifizierung (KAI)

Kampfmittel, Minen und Sprengfallen bilden eine erhebliche Gefahr für die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Die Bundeswehr erhält derzeit von Rheinmetall ein neu entwickeltes, hoch komplexes und leistungsfähiges System, welches erheblich dazu beiträgt, um solchen Bedrohungen entgegenzutreten. Mit dem neuen Transportpanzer (TPz) Fuchs 1A8 Kampfmittelaufklärung und -identifizierung (KAI) machen die deutschen Streitkräfte einen Quantensprung bei der Kampfmittelabwehr. Dank einer leistungsfähigen Optronik und eines mehrgliedrigen, präzisen und vielseitigen Manipulatorarms mit Hochleistungssensorik können die Kampfmittelabwehrkräfte der Pioniertruppe verdächtige Objekte aus sicherer Entfernung aufklären, markieren, freilegen und identifizieren.

Insgesamt sieben Transportpanzer Fuchs in der Variante KAI wurden durch die deutschen Streitkräfte beauftragt. Die Auslieferung der Seriensysteme erfolgt derzeit und soll noch 2020 abgeschlossen werden. Das Auftragsvolumen liegt bei einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag.

Der TPz Fuchs KAI ergänzt die Ausstattung des schweren Kampfmittelabwehrzuges der Bundeswehr und soll Gefahrenstellen aufklären, die vom Route Clearance System – ebenfalls anteilig von Rheinmetall entwickelt und geliefert – nicht erreicht werden. Weiterhin soll der TPz KAI ein vom Route Clearance System unabhängig operierendes Kampfmittelaufklärungssystem sein, das Konvoi-begleitend Gefahrenstellen („Vulnerable Points“) aufklärt.

Bei dem Trägerfahrzeug des KAI handelt es sich um die derzeit modernste Ausführung 1A8 des bewährten Transportpanzers. Diese verfügt über einen hohen Schutz gegen Minen und Sprengfallen (Improvised Explosive Devices) sowie über moderne Schutzelemente und Minenschutzsitze zur Entkoppelung der Besatzung vom Wannenboden. Hervorstehendes Merkmal der Fuchs KAI-Variante ist der bereits erwähnte mehrgliedrige, hochpräzise Manipulatorarm mit über zehn Meter Arbeitsreichweite und hoher Tragkraft von 400 kg. Dieser ermöglicht es den Kampfmittelabwehrkräften, aus dem TPz KAI heraus verdächtige Stellen abstandsfähig zu untersuchen und Kampfmittel sowie Sprengfallen präzise aufzuklären und zu identifizieren.

Der Manipulatorarm kann, neben dem Grundwerkzeug, zwei weitere Werkzeuge aufnehmen. Hierzu zählt zunächst ein Dualsensor. Dabei handelt es sich um die 80-cm-Variante des im Route Clearance System genutzten Sensors. Mit diesem können verdächtige Stellen untersucht und festgestellt werden, ob ein Kampfmittel vergraben wurde. Weiterhin gibt es eine Toolkamera. Mit diesem am Schwenkneigekopf angebrachtem Gerät lassen sich schwer einsehbare Stellen wie Entwässerungsrohre oder -rinnen, Rand- und Unterseiten von Brücken oder Bereiche hinter Mauern optisch aufklären, um feststellen zu können, ob beispielsweise eine Sprengfalle eingebracht wurde. Zur visuellen Aufklärung verfügt das System über eine leistungsfähige Optronik. Eine neue Optronik-Wisch- und Waschfunktion ermöglicht es, die Aufklärungskameras schnell während des laufenden Einsatzes zu reinigen. Hierdurch erhöht sich die taktische Flexibilität des Systems nochmals.

Ein weiteres Kernelement des KAI ist sein Water-Air-Spade-System, ein Wasser-Luft-Spaten, welcher mit einem Arbeitsdruck von 400bar wirken kann, sowie ein Reißzahn. Damit können die Kampfmittelabwehrkräfte in Verdachtsfällen ein nicht eindeutig identifizierbares Objekt freilegen. Das Markieren kann sowohl digital im System durch eine eindeutige GPS-Koordinate als auch mit einer optischen Markiereinrichtung für den abgesessenen Fachmann erfolgen.

Mit einem am Manipulatorarm adaptierbaren Personenrettungssystem können zudem im Bedarfsfall Personen aus einem Gefahrenbereich gerettet werden.

Rheinmetall ist das Systemhaus der deutschen Streitkräfte für Pioniergerät. Zu den weiteren Produkten in diesem Segment zählen unter anderem Anteile des schon erwähnten Route Clearance Systems, der Pionierpanzer 2 Dachs, der Minenräumpanzer Keiler und mehrere Varianten des TPz 1 Fuchs.

 

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RHEINMETALL AG
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Rheinmetall Platz 1
40476 Düsseldorf

Bild: Bundeswehr/Gerd Benndorf

Bundeswehr gibt bei Rheinmetall Ergänzungsbeschaffung für Kampfmittelabwehr-Ausstattung Route Clearance System in Auftrag

Rheinmetall ist von der Bundeswehr mit der Ergänzungsbeschaffung von vier Route Clearance Systemen beauftragt worden. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Der im Dezember 2019 geschlossene Vertrag hat eine Laufzeit von rund vier Jahren.

Rheinmetall wird im Rahmen der beauftragten Arbeiten fünf Transportpanzer Fuchs 1A8 in Bedienertruppfahrzeuge sowie vier Luftlande-Waffenträger Wiesel 1 in Detektorfahrzeuge umrüsten. Im Lieferumfang sind ebenfalls sieben Reserve-Dualsensoren und weitere logistische Anteile enthalten. Bei den Dualsensoren, die eine Schlüsselkomponente des Route Clearance Systems sind, handelt es sich um eine neue, obsoleszenzbereinigte Version.

Rheinmetall hatte erstmals 2011 sieben sogenannte DEU Route Clearance Systeme als Teil des „Schweren Kampfmittelabwehrzuges“ an die Bundeswehr ausgeliefert. Ein Gesamtsystem besteht aus fünf Fahrzeugen, die jeweils für die Aufklärung, Freilegung und Vorbereitung der Beseitigung von Sprengfallen durch Kampfmittelabwehrkräfte sowie für die Führung und den Transport eingesetzt werden.

Das ferngesteuerte Kettenfahrzeug Wiesel, das über einen neu entwickelten integrierten Dualsensor mit Bodenradar (Ground Penetrating Radar) sowie Metalldetektor verfügt, übernimmt in dem DEU Route Clearance System die Detektion von Minen und Sprengfallen im zu untersuchenden Straßen- oder Geländeabschnitt.

Als mobiler und hoch geschützter Führungsstand kommt der Fuchs 1A8 Transportpanzer zum Einsatz, der mit Bedienständen für die Fahrsteuerung und Systemen für die Auswertung der Signale des Dualsensors ausgestattet ist.

Das separat durch die Bundeswehr beauftragte Kampfmittel-Verifikationsfahrzeug (sogenannter Manipulator) übernimmt die ferngesteuerte Überprüfung verdächtiger Objekte. Über ein integriertes Videosystem wird dem Bedienpersonal an Bord des Fuchs-Führungsfahrzeugs jederzeit ein direktes Lagebild übermittelt.

Zum Transport der Fahrzeuge im DEU Route Clearance System dienen Logistikfahrzeuge vom Typ Multi FSA von Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV).

 

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40 Jahre Jubiläum: Rheinmetalls 6×6 Transportpanzer Fuchs

Vielseitig und in Einsätzen weltweit bewährt

Mit über 1.400 gebauten Exemplaren zählt Rheinmetalls 6×6 Transportpanzer Fuchs zu den taktischen Radfahrzeugen mit der höchsten Einsatzerfahrung weltweit. Streitkräfte zahlreicher Nationen setzen den Fuchs in unterschiedlichsten Varianten ein, z.B. zum geschützten Mannschaftstransport, als Gefechtsstand oder Ambulanz sowie zur mobilen ABC-Aufklärung.

Die ABC-Aufklärungsvariante wurde in vielen Krisengebieten weltweit erfolgreich zur Gefahrenabwehr eingesetzt. So haben sich die knapp 300 bislang produzierten ABC-Spürfüchse in der Bundeswehr, der US Army, sowie den Streitkräften der Vereinigten Arabischen Emirate, Großbritanniens, Kuwaits, der Niederlande und Norwegens vielfach bewährt. Herzstück des „ABC-Spürfuchses“ ist eine umfangreiche, vollintegrierte Geräteausstattung zur Identifikation und Analyse von atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen.

Die Bundeswehr nutzt den Transportpanzer 1 Fuchs – kurz „TPz“ – seit 1979 in einer Vielzahl von Varianten und vertraut bei Ihren Auslandseinsätzen u.a. in Afghanistan und Mali auf seine Robustheit und Zuverlässigkeit. Die derzeit modernste bei der Bundeswehr eingeführte Version TPz 1 A8 gewährleistet gegenüber älteren Modellen einen stark verbesserten Schutz gegen ballistische Bedrohungen sowie vor Minen und Sprengfallen. Zu den wesentlichen Modifikationen des TPz 1 A8 zählen strukturelle Änderungen der Wanne, neue Achsen, Verstärkungen der Radkästen, Türen und Scheibenaufnahmen sowie zusätzliche Staukästen und Verstärkungen im Außenbereich. Rheinmetall wird bis Ende 2020 insgesamt 272 Füchse der Bundeswehr auf den aktuellen Stand 1A8 hochrüsten.

Darüber hinaus hat Rheinmetall bereits die nächst modernere Version entwickelt, die sich durch ein neues Triebwerk, ein neues Verteilergetriebe, eine neue Bremsanlage, ein verbessertes Lenksystem sowie ein Monitor- und Kamerasichtsystem auszeichnet. Das macht den TPz 1 Fuchs noch beweglicher im Gelände und noch ergonomischer zu bedienen.

Mit einer Flottenverfügbarkeit von über 90 Prozent steht der TPz 1 Fuchs wie kaum ein zweites Fahrzeugsystem als Garant für Zuverlässigkeit im Einsatz und zählt damit zu den beliebtesten Fahrzeugsystemen der Bundeswehr.

Die aus dem TPz 1 Fuchs abgeleitete Exportvariante Fuchs 2 ist eine Weiterentwicklung und verfügt unter anderem über einen vergrößerten Innenraum, ein leistungsstärkeres Triebwerk, ein modernisiertes Fahrwerk und eine digitale Fahrzeugelektrik. Der Fuchs 2 wird u.a. durch die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait und einen weiteren Kunden in der MENA-Region genutzt.

Seine hohe Beliebtheit bei einer breiten internationalen Nutzerbasis und die dadurch gewährleistete kontinuierliche Produktpflege und Weiterentwicklung ermöglichen es, den Fuchs noch deutlich über das Jahr 2035 hinaus in der Nutzung zu halten.

 

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Pressemitteilung – Rheinmetall liefert Mission Master – Cargo Robotikfahrzeug an Großbritannien

Die britischen Streitkräfte haben vier Robotik-Fahrzeuge Rheinmetall Mission Master bestellt. Die vier Unmanned Ground Vehicles in der Version Cargo sind Teil des britischen Robotic Platoon Vehicle Programme. Mit diesem Vorhaben wollen die britischen Streitkräfte erproben, wie durch unbemannte Fahrzeuge Kampfkraft und Fähigkeiten abgesessen kämpfender Kräfte auf Zug-Ebene verbessert werden können. Die vier Mission Master – Cargo werden im Frühjahr 2020 ausgeliefert. Zum Lieferumfang gehören zudem zwei Krankentragesysteme, die sich innerhalb von 60 Sekunden auf dem Cargo-Fahrzeug integrieren lassen. Weiterhin umfasst der Auftrag Ausbildungs- und Serviceleistungen sowie Ersatzteile. Die Fahrzeuge werden durch Rheinmetall Canada ausgeliefert, Rheinmetall BAE Systems Land übernimmt als Kooperationspartner Unterstützungsleistungen vor Ort.

Robotik verändert bereits jetzt das Gefechtsfeld der Zukunft. Mit dem Mission Master bietet Rheinmetall ein neues modulares unbemanntes Fahrzeug (Unmanned Ground Vehicle/UGV) an, welches die Kampfkraft der Truppe bei vielfältigen Aufgaben steigern kann. Mit dem Mission Master können die Soldaten künstliche Intelligenz und Robotik-Muskeln für die ungeliebten 3D-Aufträge (dull, dirty, dangerous – langweilig, dreckig, gefährlich) anwenden und – noch wichtiger – ihre Aufträge im Einsatz sicher ausführen.

Der Mission Master – Cargo verringert die Kampfbeladung der Soldaten und steigert so Beweglichkeit und Effizienz. Sein flexibles, an die Einsatzart anpassbares Verstaukonzept und sein robustes Design erlauben es dem Mission Master – Cargo, über eine halbe Tonne Nutzlast zu transportieren – etwa Nachschubgüter, Ausrüstung oder Sanitätsmaterial.

Der Mission Master ist einsatzbereit und kann sowohl als autonomes als auch als teilautonomes Element der Kampfgruppe dienen. Die Mission Master-Plattform zeichnet sich durch äußerste Flexibilität aus und lässt sich durch modulare, schnell zuzurüstende Aufbauten an eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten anpassen. Hierzu gehören neben dem Nachschub weitere Anwendungen wie, Überwachung, Schutz, Verwundetenevakuierung, Brandbekämpfung, CBRN-Aufklärung oder Fernmelde-Relais.

Schnelligkeit, skalierbare Autonomie und die nachgewiesene hohe Beweglichkeit in jeglichem Gelände sowie seine amphibischen Fähigkeiten machen den Mission Master zu einem starken und zuverlässigen Kameraden der kleinen Kampfgemeinschaft.

 

Quelle:

RHEINMETALL AG
Unternehmensbereich Defence
Presse und Information
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