Strategische Zusammenarbeit: Rheinmetall und DOK-ING wollen künftig gemeinsam ferngesteuerte unbemannte Fahrzeuge bauen

  • Geplantes Joint Venture soll führende Marktposition im Segment der unbemannten und ferngesteuerten Kampf- und Kampfunterstützungs­fahrzeuge erreichen
  • Erstes Ziel der Partnerschaft ist die gemeinsame Entwicklung eines unbemannten Fahrzeugs zum Minenräumen und -verlegen. Ein entsprechender Systemdemonstrator soll 2025 vorgestellt werden

Hochrangige Vertreter des kroatischen Fahrzeugherstellers DOK-ING und des Düsseldorfer Technologiekonzerns Rheinmetall unterzeichneten am 28. Oktober 2024 im Beisein des stellvertretenden kroatischen Premierministers und Verteidigungsministers Ivan Anušić ein Memorandum of Understanding (MoU) zur Gründung eines Joint Ventures. Ein besonderes Merkmal dieser Partnerschaft ist die vollständige europäische Herkunft und Wertschöpfung, aus der verschiedene unbemannte Fahrzeuge (Unmanned Ground System / UGS) resultieren sollen.

Die getroffene Vereinbarung sieht die gemeinsame Entwicklung und anschließende Vermarktung auf Basis der neuen Plattform Komodo von DOK-ING vor. Rheinmetall bringt verschiedene Fähigkeits­module / Rüstsätze (z.B. für direktes und indirektes Feuer, Minenlegen, Aufklärungssensorik, Logistik, etc.) mit ein. Der Düssel­dorfer Konzern bietet hierfür auch seinen internationalen Marktzugang und seine Industriekapazitäten an.

Die Umsetzung der unterzeichneten Absichtserklärung unterliegt der vorherigen Genehmigung durch die zuständigen Regulierungsbehörden, einschließlich der Europäischen Kommission und der jeweiligen nationalen Wettbewerbsbehörden.

Dr. Björn Bernhard, Leiter der Division Vehicle Systems Europe: „Mit DOK-ING und Rheinmetall finden zwei auf ihrem Gebiet führende europäische Anbieter zusammen, um anspruchsvolle Projekte zu realisieren. Gemeinsam wollen wir neue Standards setzen und die Türe für serien- und anwendungsreife UGS aufstoßen. Wir adressieren damit den europäischen Markt sowie auch andere Partnerstaaten.“

Vjekoslav Majetić, Gründer und Vorstandsvorsitzender von DOK-ING: „Die technologischen und industriellen Synergien zwischen DOK-ING und Rheinmetall sind eine einzigartige Gelegenheit, hochmoderne unbemannte Kampf- und Kampfunterstützungssysteme in Europa zu entwickeln. Wir betrachten diese Vereinbarung als einen grundlegenden Beitrag zur Schaffung einer gemeinsamen Zukunft.“

Im Rahmen der zukünftigen Zusammenarbeit werden zahlreiche Lösungen für die Kampf- und die Kampfunterstützung entwickelt, darunter auch ein gemeinsames Projekt für ein unbemanntes bewaffnetes Begleitsystem (sog. Wingman) für Kampfpanzer und Schützenpanzer zur Aufklärung und Wirkungsunterstützung. Diese sollen auch im Verbund mit bereits bekannten klassischen Rheinmetall-Produkten, wie dem KF51 Panther, dem Bergepanzer 3 Büffel und dem Pionierpanzer 3 Kodiak eingesetzt werden.

Über Rheinmetall
Die Rheinmetall AG mit Sitz in Düsseldorf ist ein integrierter Technologiekonzern. Das 1889 gegründete Unternehmen ist ein führendes internationales Systemhaus der Verteidigungsindustrie und zugleich Treiber zukunftsweisender technologischer und industrieller Innovationen auf den zivilen Märkten. Die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil der Rheinmetall-Strategie. Mit seinen rund 30.000 Beschäftigten an 174 Standorten weltweit erzielte das Unternehmen, das seit März 2023 im DAX40 notiert ist, im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 7,2 Milliarden Euro.

Über DOK-ING
DOK-ING ist ein Technologieunternehmen mit Sitz in Zagreb, Kroatien, das sich auf die Entwicklung, Produktion und Wartung unbemannter, ferngesteuerter, hochleistungsfähiger Robotersysteme für Anwendungen unter extremen Bedingungen spezialisiert hat. DOK-ING ist Marktführer im Bereich der zivilen und militärischen unbemannten Minenräumung an Land. Auch im Bergbau ist DOK-ING bereits mit ferngesteuertem schwerem Gerät aktiv. Weitere Systeme von DOK-ING unterstützen im Bereich Polizei, Feuerwehr und Katastrophenhilfe.

 

Quelle: Rheinmetall AG

 

Rolls-Royce und FFG arbeiten an Konzept zur Remotorisierung von Wisent 1 und der Leopard-1-Fahrzeug-Familie

Rolls-Royce und die FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft entwickeln gemeinsam mit Unterstützung des Getriebespezialisten ZF ein Konzept zur langfristigen und wirtschaftlichen Remotorisierung des Unterstützungsfahrzeugs Wisent 1 und sämtlicher Varianten der Leopard-1-Familie. Es sieht vor, den bisherigen mtu-Motor des Typs MB838, der nicht mehr hergestellt wird, durch einen moderneren mtu-Motor vom Typ 8V199 zu ersetzen. Dieses Projekt, das beide Unternehmen auf dem Anwenderforum RÜ.NET in Koblenz vorstellten, bietet die Möglichkeit, die Fahrzeuge entsprechend aktuellen Anforderungen zu modernisieren, bei gleichzeitig besseren Fahrleistungen.

Knut Müller, Senior Vice President Global Governmental bei Rolls-Royce Power Systems sagt: „Unsere mtu-Motoren der Baureihe 199 setzen seit Jahren Standards bei Leistung, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit. Die neue 800-kW-Version ist die perfekte Antriebslösung, um die Fahrzeuge der Leopard-1-Familie auch in Zukunft effizient betreiben zu können. Gleichzeitig erschließen wir damit einen Absatzmarkt, der das Wachstum in unserem strategischen Geschäftsfeld Behördengeschäft unterstützt.“

Der auf die 1960er-Jahren zurückgehende Leopard-1-Kampfpanzer und auf ihm basierende Spezialfahrzeuge wie der Bergepanzer BPz2, der Brückenlegepanzer Biber, der Pionierpanzer Dachs oder der Gepard sind noch heute in großer Stückzahl bei Nutzerstaaten zuverlässig im Einsatz. Das von FFG entwickelte Unterstützungsfahrzeug Wisent 1 stellt hier die aktuellste Leopard 1 Variante dar, welche von diesem Upgrade profitiert. Auch die Bundeswehr hat weiterhin Sondervarianten im Dienst. Die Leopard-1-Flotten durch modernere Fahrzeuge zu ersetzen, ist für viele Armeen finanziell nicht vertretbar, weshalb die Notwendigkeit besteht, sie für langfristige Nutzung zu erhalten. Die mtu-Baureihe 199 ist in vielen militärischen Fahrzeugtypen bewährt und unter anderem bekannt aus der Fahrzeugfamilie „Boxer“.

Die Verwendung des 8V199 ergibt zahlreiche Vorteile: Mit 800 kW Leistung ist der Motor nicht nur 190 kW stärker als die ursprüngliche Maschine. Er ist preisgünstiger, leichter, sparsamer hat längere Serviceintervalle und eine längere Lebensdauer. Das spart Kosten und verbessert die Performance des Fahrzeugs sowie dessen Verfügbarkeit. Dazu kommen logistische Vorteile wie vereinfachte Lagerhaltung von Ersatzteilen für Streitkräfte, die bereits Motoren der Baureihe 199 im Einsatz haben.

FFG wird auf Basis des mtu 8V199 ein Powerpack entwickeln und herstellen und ist auch für das Kühlkonzept sowie für die Schnittstellenanpassungen in das Gesamtsystem verantwortlich. Ziel ist eine Plug-and-Play-Lösung für alle Varianten. Das Unternehmen aus Flensburg verfügt über weitreichende Erfahrung zum Upgrade von Leopard-1-Varianten. Gemeinsam mit ZF wird die FFG zudem die Standfestigkeit und die langfristige Versorgungssicherheit des 4HP250-Getriebes sicherstellen. ZF wird hierzu eine stetige Weiterentwicklung des 4HP250 sicherstellen und einen Betrieb mit dem 8V199 Motor technisch betreuen.

Jörg Kamper, Geschäftsführer der Flensburger Fahrzeugbau-Gesellschaft, sagt: „Dieses Konzept wird für viele Armeen eine hervorragende Möglichkeit, sich zu vertretbaren Kosten und innerhalb eines überschaubaren Zeitraums auf die veränderte Sicherheitslage einzustellen.“

Über Rolls-Royce Holdings plc

  1. Rolls-Royce entwickelt und liefert komplexe Energie- und Antriebslösungen für sicherheitsrelevante Anwendungen zu Land, zu Wasser und in der Luft. Unsere Produkte und Dienstleistungen versetzen unsere Kunden in die Lage, Menschen, Gesellschaften, Kulturen und Volkswirtschaften miteinander zu verbinden. Sie decken den wachsenden Bedarf an Energie in verschiedensten Industriezweigen und ermöglichen es Regierungen, ihre Streitkräfte mit den notwendigen Technologien auszustatten, um ihre Bürger zu schützen.
  2. Rolls-Royce ist in 48 Ländern vertreten und hat Kunden in mehr als 150 Ländern, darunter über 250 zivile Großtriebwerkskunden, 160 Streitkräfte und Marinekunden sowie rund 40.000 aktive Power Systems-Kunden. Wir haben uns verpflichtet, bis 2050 ein Netto-Null-Emissions-Unternehmen zu werden und unterstützen unsere Kunden dabei, dasselbe zu erreichen.
  3. Der zugrunde liegende Jahresumsatz lag 2023 bei 15,4 Milliarden Pfund, der zugrunde liegende Betriebsgewinn bei 1,6 Milliarden Pfund und der freie Cash Flow bei 1,3 Milliarden Pfund.
  4. Rolls-Royce Holdings plc ist ein börsennotiertes Unternehmen (LSE: RR., ADR: RYCEY, LEI: 213800EC7997ZBLZJH69).
  5. Rolls-Royce Power Systems mit Hauptsitz in Friedrichshafen beschäftigt mehr als 10.500 Mitarbeiter. Unter der Marke mtu vertreibt das Unternehmen schnelllaufende Motoren und Antriebssysteme für Schiffe, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, militärische Fahrzeuge sowie für die Öl- und Gasindustrie. Zum Portfolio gehören außerdem Diesel- und Gassysteme und Batteriecontainer für sicherheitskritische Anwendungen, zur Dauerstromerzeugung, für Kraft-Wärme-Kopplung und für Microgrids. Mit klimafreundlichen Technologien trägt Rolls-Royce Power Systems dazu bei, die Energiewende voranzutreiben.

www.rolls-royce.com

Quelle: FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH (Text und Bild)

Künstliche Intelligenz im Konvoi: Rheinmetall erringt auf der ELROB 2024 den ersten Platz

Künstliche Intelligenz

Rheinmetall hat erneut seine Kompetenz im Themenfeld Künstliche Intelligenz unter Beweis gestellt. So konnte es einen bedeutenden Erfolg im Zusammenhang mit dem Vorhaben Interoperable Robotic Convoy (InterRoC) erzielen. Bei dem Wettbewerb European Land Robot Trial 2024 (ELROB) errang das Rheinmetall-InterRoc-Team bestehend aus dem Bereich Forschung & Technologie der Rhein­metall Landsysteme GmbH und der Rheinmetall Canada Inc. in der Kategorie „Automatisierter Konvoi“ den ersten Platz. Dabei bewährte sich die Kombination aus HX-LKW und integriertem Autonomie-Kit PATH.

Das Rheinmetall Autonomie-Kit PATH („PATH A-Kit“) ist ein KI-gestütztes Navi­gationssystem, das sich in nahezu jedes Fahrzeug installieren lässt. Es hat sich schon mehrfach in Versuchen in diversen Plattformen bewährt, darunter in der Robotik-Fahrzeug­familie Mission Master. Erst letztes Jahr war es bei den 2023 Estonia Unmanned Ground Systems Autonomy Trials erfolg­reich im Einsatz. Bei der ELROB 2024 steuerte das PATH A-Kit zwei der hochmobilen HX-Logi­stik­­fahrzeuge im Rahmen des Konvoi-Szenarios. Beide HX-Fahrzeuge waren zudem mit einem Drive-by-Wire System ausgestattet.

Die ELROB ist einer der anspruchsvollsten offenen, internationalen Wettbewerbe im Bereich Robotik, Sensorik und Autonomie. Alle zwei Jahre treten Teilnehmer von Universitäten sowie zivilen und militärischen Herstellern miteinander in den Wettstreit. Dabei sollen die Fähigkeiten moderner Roboter erprobt werden. Dieses Jahr erfolgte die 12. Ausgabe. Sie fand vom 24. bis zum 28. Juni an der Wehrtechnischen Dienststelle WTD 41 in Trier statt. 19 Teams nahmen teil. Die Rheinmetall-Tochtergesell­schaften Rheinmetall Landsysteme GmbH (RLS) und Rheinmetall Canada traten in einem taktischen Leader-Follower-Szenario und einem aktuellen realen Szenario an.

Die Schwierigkeitsstufe der diesjährigen zu bewältigenden Aufgaben wurde im Vergleich zum Wettbewerb 2022 erheblich gesteigert. So mussten die autonom fahrenden Lkw und der Konvoi-Kommandant unter anderem auf dynamische Hindernisse, Alternativrouten sowie verschiedene elektromagnetische Störer reagieren. Alle Aufgaben konnten aber vorbildlich durch das System gelöst werden.

Die HX-Fahrzeuge mussten elf verschiedene Hindernisse auf einem 6 km langen Rundkurs überwinden. Zu den schwierigsten Herausforderungen gehörten schmale Wege, Übergänge zwischen Straßen- und Gelän­defahrten, das Navigieren durch offene und dichte Wälder, Kommunikationsstörungen, Rückwärts­fahrten und das Umfahren von Hindernissen. „Die Strecke war sehr anspruchsvoll. Die Organisatoren haben fantastische Arbeit geleistet, um den Wettbewerb zu einem realistischen militärischen Szenario zu machen, und unsere Leistung zeigt, dass das Rheinmetall PATH-A-Kit für reale Anwendungsfälle bereit ist“, so Paul Rocco, Geschäftsführer von Rheinmetall Provectus. Das Unternehmen wurde 2019 von Rheinmetall Canada übernommen.

Die Wettbewerbsausrichter überraschten das Rheinmetall-Team auch, indem sie ein Auto in dessen Konvoi einbrachten. Dieses zwang den nachfolgenden Lkw zu verlangsamen und um das bewegliche Hindernis herum zu navigieren. Der Konvoi wurde außerdem aufgelöst, sodass das Team den nach­folgenden Lkw auf einem parallelen Weg fernsteuern und den Konvoi neu konfigurieren musste, um den ferngesteuerten Lkw zum neuen Konvoi-Führer zu machen. „Das ELROB-Szenario 2024 war erheblich anspruchsvoller als z.B das Szenario bei der ELROB-Teilnahme 2022“, so kommentiert es Sebastian Elze, der u. a. für das autonome Gesamtsystem InterRoC verantwortliche Projektleiter aus dem Bereich Forschung & Technologie der Rheinmetall Landsysteme.

Trotz dieser Herausforderungen absolvierte das Team den größten Teil der Strecke im Konvoi Modus ohne GPS, da das Gelände mit dichtem Laub bewachsen war. „Dies ist das erste Mal, dass wir diese neue spezifische Fähigkeit demonstriert haben, die ein bedeutendes Upgrade für das PATH A-Kit darstellt“, sagte Luc Brunet, Direktor für Robotik und autonome Systeme bei Rheinmetall Provectus. „Wir waren in der Lage, nahtlos zwischen GPS-fähigen und GPS-freien Umgebungen zu wechseln, ohne dass es zu einer Beeinträchtigung der Funktionalität oder zu einer spürbaren Veränderung des Betriebs kam.“

Obwohl es sich bei ELROB um eine Veranstaltung ohne Wettbewerbscharakter handelt, die ausschließlich auf Forschung und Entwicklung ausgerichtet ist, fand am Ende des Versuchs eine Preisverleihung statt. So soll den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben werden, Feedback und Erkenntnisse von den Juroren zu erhalten. In diesem Jahr erhielt Rheinmetall den Preis für die beste Konvoi-Leistung, eine Premiere für das Unternehmen und ein wichtiger Meilenstein für das PATH A-Kit.

Neben den bewerteten Szenarien konnte der Bereich autonomes Fahren den vielen Besuchern – unter anderem Generale und weitere Militärangehörige aus diversen Ländern, Vertreter des Bundesministe­riums der Verteidigung, des Bundesamtes für Ausrüstung Informationstechnik und Nutzung der Bun­deswehr (BAAINBw) und der WTD41 – zusätzlich auf dem freien Präsentationsgelände demonstriert werden. Die Fahrzeuge im Wettbewerb, die auch ausgestellt wurden und für Vorführungsfahrten zur Verfügung standen, fanden bei den Besuchern sehr starken Zuspruch und erregten großes Interesse

Der Bereich Forschung & Technologie der Rheinmetall Landsysteme GmbH aus Unterlüß nahm bereits 2022 im Rahmen des Projektes InterRoC im Bereich automatisierter Konvoi erstmalig als Team InterRoC an diesem Event teil. Damals erreichte er mit einem vom BAAINBw beigestellten und durch die Rheinmetall Landsysteme GmbH integrierten amerikanischen Autonomie-Kit direkt den 2. Platz.

Das Projekt InterRoC wurde vor vier Jahren gestartet, um die Kundenforderungen an zukünftige auto­nome Logistikfahrzeuge ableiten zu können. Es wird kontinuierlich vom BAAINBw durch Ergänzungsauf­träge in Bezug auf die Systemfähigkeiten erweitert. Unter anderem umfasst es zwei militärische HX2-Lkw, die mit Autonomie-Kits und Drive-by-Wire ausgerüstet sind, und sich gegenseitig in einem Leader-Follower-Prinzip folgen. Im Hinblick auf die ELROB 2024 wurde das von Rheinmetall Canada Inc. entwickelte Autonomie-Kit PATH zusätzlich in die Fahrzeuge eingerüstet, sodass die Teilnahme am Wettbewerb mit einer kompletten „Rheinmetall-Lösung“ erfolgen konnte.

 

Quelle: Rheinmetall AG (Bild und text)

Rheinmetalls Minenräumpanzer Keiler – Next Generation demonstriert seine Leistungsfähigkeit

Rheinmetalls Keiler Next Generation (NG), das hochgeschützte Minen- und Sperren­räumsystem, hat im Rahmen einer Live-Vorführung seine Leistungs­fähigkeit demonstriert. Rund 100 international geladene Gäste aus Streitkräften, Beschaffungsbehörden und Industrie nahmen an dem Event am 14. August 2024 auf dem Truppenübungsplatz Bergen teil.

In einem ersten Abschnitt führte der Keiler NG das schnelle Schaffen von Minengassen im Gelände vor. Dabei kam der Pearson-Minenpflug zum Einsatz. Der über vier Meter breite Minenpflug ermöglicht hier eine Minenräum­geschwin­digkeit von bis zu 250 Metern in der Minute. Der Minenpflug lässt sich innerhalb kurzer Zeit durch einen Räumschild aus­tauschen. Somit kann der Keiler NG bei Bedarf auch Panzersperren räumen, Gräben zuschütten oder Stellungen schieben.

Höhepunkt bildete der zweite Abschnitt, bei dem das raketengestützte Spren­gschnur­systeme „Plofadder“ zum Einsatz kam. Plofadder von Rheinmetall Denel Munition kann in Minutenschnelle eine Bresche von 160 Metern Länge und neun Metern Breite in Minensperren und Hindernisse schlagen. Überlappend geschossen ermöglichen die beiden Plofadder Systeme des Keiler NG damit das Überwinden tief angelegter feindlicher Minensperren.

Der Keiler NG ist neben Minenpflug und Plofadder-Sprengschnursystem noch mit einem Magnetfeldduplikator ausgestattet, der Minen der Zweiten Generation weit vor dem Pflug zur Detonation bringt. Weiterhin kennzeichnet sein integriertes Gassenmarkierungsystem den Folgekräften die geschaffenen Gassen auch bei einge­schränkter Sicht oder Nacht.

Ebenso verfügt der auf der Fachmesse Eurosatory 2024 in Paris erstmals öffentlich gezeigte Keiler NG über einen integrierten Kran, den er zur Herstellung der Räumbereitschaft sowie zum Be- und Entladen der Plofadder-Munitionskisten nutzt.

Zum Selbstschutz trägt der Keiler NG das Schnellnebelschutzsystem ROSY und die fernbedienbare Waffenstation Natter 12.7. Die Besatzung besteht aus zwei Soldaten. Die Möglichkeit des fernbedienbaren Einsatzes ist in dem Systemkonzept bereits ebenso berücksichtigt wie die Einrüstung eines abstandsaktiven Schutzsystems und die Vernetzung auf dem digitalisierten Gefechtsfeld.

Der Keiler NG basiert auf dem Fahrgestell des Pionierpanzers Kodiak und gehört damit zur Leopard 2-Familie. Dies trägt zum einen zur hohen Agilität dieser 63 Tonnen schweren Plattform bei: Höchstgeschwindigkeit 65 km/h, Kletterfähigkeit 90 Zentimeter, Steigfähigkeit 60 Prozent, Grabenüberschreitfähigkeit mehr als 2,50 Meter. Zum anderen wirkt sich die Zugehörigkeit zur Leoben-Familie positiv auf Interoperabilität, Logistik und Ausbildung aus. Vorhandene Pionierpanzer Kodiak lassen sich durch Ausrüstungskits in eine Keiler NG-nahe Konfiguration umrüsten, bestehende Nachweisführungen des Kodiak beschleunigen die Einsatzreife des Keiler NG.

 

Quelle: Rheinmetall AG (Text und Bild)

Rheinmetall liefert erste AATN-Simulationsanlage an die Deutsche Marine

Rheinmetall hat die erste von sieben Simulationsanlagen Ausbildungs-Ausstattung Training Navigation (AATN) in einem feierlichen Rahmen an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) an der Marineoperationsschule (MOS) in Bremerhaven übergeben. Die Übergabe fand statt im Beisein von Vertretern des Marinekommandos.

Die Anlage konnte zugleich mit einer Genehmigung zur Nutzung von der BAAINBw-Projektleitung an die Marine übergeben werden. Es handelt sich für alle Beteiligten um einen bedeutenden Meilenstein, da dieser den Startschuss des Roll-Outs an die Endnutzer markiert, die nun ihren ersten Simulator in den Ausbildungsbetrieb integrieren können.

Historie und Herausforderungen im Projekt

Die Notwendigkeit einer Regeneration bestehender und die Beschaffung neuer Systeme im Bereich der Ausbildung der technischen Navigation wurde bereits früh festgestellt. Nach entsprechendem Verfahren wurden durch die Schulen und Einsatzflottillen funktionale Forderungen und Bedarfe definiert. Als Folge entstand das Projekt „Regeneration AATN“.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor in der Abwicklung war die agile und iterative Interaktion zwischen den unterschiedlichen Nutzern und Beteiligten im Projekt, von der Entwurfs- über die Entwicklungs- bis hin zur Prüfphase. Dadurch gelang es unter anderem, wichtige technische Änderungen aus anderen parallellaufenden Vorhaben in das Projekt einfließen zu lassen, wie z.B. die des Vorhabens „RadEA“, welches die Regeneration und Harmonisierung aller nautischen Führungssysteme (Kernkomponenten Radar, ECDIS und AIS) der Marine an Bord und an Land vorsieht. Außerdem gelang es dadurch, als „Pioniere“ durch die Erstellung einer temporären Container-basierten Infrastruktur eine Bauleistung auf dem Gelände der Marine zu realisieren.

Nutzen der AATN

Die übergebene AATN der Marineoperationsschule ist ein Klassenraumtrainer mit 20 Schülerarbeitsplätzen und einem Instruktorarbeitsplatz für die Ausbildung von Marinesoldatinnen und -soldaten, welcher alle Schiffe der Deutschen Marine sowie relevante Seegebiete virtuell nachbildet. Die Zielgruppe der Marineoperationsschule liegt im Schwerpunkt bei Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmern des Marineführungsdienstes sowie ausländischer Marinen im Rahmen von Austauschprogrammen.

Die AATN ermöglicht hier eine fachübergreifende nautische Ausbildung aller Verwendungsbereiche und Laufbahngruppen (Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere) für die jährlich ca. 3.000 Soldatinnen und Soldaten, die an der Marineoperationsschule geschult werden.

Mit Schwerpunkt im Bereich der technischen Navigation anhand elektronischer Kartensysteme (u.a. militärische Warship-ECDIS „ECPINS“ der kanadischen Firma OSI Maritime Systems, die im Rahmen RadEA ausgewählt wurden) und verschiedener Radar-Oberflächen bieten die Systeme darüber hinaus die Möglichkeit, Lehrinhalte in terrestrischer und astronomischer Navigation, nautische Gesetzeskunde, Verfahrensabläufe, Schiffsführung und Grundlagen in Seemannschaft wie Manövrieren im Hafen, Schleppen oder geschleppt werden realitätsnahe zu vermitteln. Gleichzeitig erfüllt der Simulator die hohen Standards und Anforderungen an Informationssicherheit gemäß BSI IT-Grundschutz.

Rollout und Way Ahead

Neben der Marineoperationsschule Bremerhaven als Erstnutzer erhalten im Rahmen dieses Projektes noch die Marineschule Mürwik (MSM) und die Stützpunkte in Wilhelmshaven, Kiel, Eckernförde und Warnemünde entsprechende Ausstattungen in unterschiedlichen Konfigurationen, um eine dezentrale standortnahe Ausbildung zu ermöglichen.

Das Rollout der Anlagen soll diesen Sommer mit Eckernförde und im Winter mit Warnemünde fortgeführt werden. Rheinmetall vergrößert somit seine Reichweite und Sichtbarkeit innerhalb der Ausbildungslandschaft der Deutschen Marine mit dem Ziel, den Besatzungen eine anspruchsvolle und zeitgemäße Ausbildung zu ermöglichen.

Quelle: Rheinmetall AG (Text und Bild)

 

Bundeswehr bestellt aus dem Sondervermögen bei Rheinmetall weitere 1.515 Militär-LKW aus Rahmenvertrag

Rheinmetall ist von der Bundeswehr mit einer weiteren Lieferung von 1.515 Logistikfahrzeugen beauftragt worden, davon 265 geschützte Wechselladersysteme. Dabei handelt es sich um einen erneuten Abruf aus dem im Juni 2020 geschlossenen Rahmenvertrag für Wechselladersysteme (WLS). Die Finanzierung dieses Großabrufes erfolgt zu einem großen Teil über das Sondervermögen der Bundeswehr. Zusätzlich zu den Fahrzeugen wurden durch die Beschaffungsbehörde der Bundeswehr (BAAINBw) 500 Wechsel­laderpritschen als austauschbare Ladungsträger sowie 500 Plane/Spriegel Aufbauten bestellt. Der Auftragswert des Abrufs liegt bei über 920 MioEUR brutto. Die Auslieferung der Fahrzeuge erfolgt im zweiten Halbjahr 2024 und wird bis Mitte November 2024 abgeschlossen sein.

„Der umfangreiche Abruf aus dem Rahmenvertrag und die Finanzierung über das Sondervermögen zeigt die hohe Relevanz der Bundeswehrlogistik im Rahmen der Zeitenwende. Durch die Lieferung aller Fahrzeuge bis Ende 2024 trägt das Sondervermögen zur unmittelbaren Ausstattung, Stärkung der logistischen Fähigkeiten und Durchhaltefähigkeit der Truppe bei“, führt Michael Wittlinger, Vorsitzender der Geschäftsführung Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH, aus. „Unsere Militär LKW der HX-Baureihe bilden, mit über 4.000 gelieferten Fahrzeugen seit 2018, mittlerweile eine wesentliche Komponente der logistischen Leistungsfähigkeit der Bundeswehr und unterstreichen den Stellenwert von Rheinmetall für die Logistik.“

Im Juni 2020 hatte das BAAINBw mit Rheinmetall einen bis 2027 angelegten Rahmenvertrag zur Lieferung von bis zu 4.000 LKW mit Wechselladersystem (WLS) geschlossen, von denen bereits 1.008 Stück geliefert wurden. Die WLS-LKW knüpfen an das erfolgreiche Projekt der Ungeschützten Transport­fahr­zeuge (UTF) an und erweitern die Bundeswehr-Fahrzeugflotte der militärischen HX-Familie. Die Kernausstattung der WLS ist das von der Firma Hiab entwickelte Hakenladegerät. Damit lassen sich die in die Bundeswehr eingeführten Wechselladerpritschen ohne weitere Umschlag­mittel in nahezu jedem Gelände aufnehmen und absetzen. Alternativ können die Fahr­zeuge auch eine Wechselpritsche oder einen Container über die standardisierten 20 Fuß ISO-Schnittstellen transportieren.

Ein signifikanter Teil der WLS-LKW der Bundeswehr wird als geschützte Variante über eine gepanzerte Kabine verfügen, wodurch sich die Überlebens- und Durchhaltefähigkeit sowie die taktische Flexibilität der logistischen Einheiten und Verbände erheblich erhöhen. Eingesetzt werden die WLS-Fahrzeuge insbesondere für die Versorgung der Kampfverbände mit Mengenverbrauchsgütern wie Munition, Treibstoff oder Wasser.

Sowohl die WLS als auch die UTF basieren auf der robusten HX-Fahrzeugfamilie Rheinmetalls. Von vornherein auf militärische Nutzung ausgelegt, zeichnen sie sich durch ausgezeichnete Mobilität auch in schwerem Gelände aus. Die hohe weltweite Verbreitung der HX-Fahrzeugfamilie bringt gerade im Hinblick auf multinationale Einsätze große Vorteile bei Interoperabilität und Logistik. Aktuell gehören unter anderem Großbritannien, Australien, Neuseeland, Norwegen, Schweden, Österreich, Ungarn und Dänemark zum Nutzerkreis. Rheinmetall will die Erfolgsgeschichte der Logistikfahrzeugprojekte gemeinsam mit der Bundeswehr und den Partnerstreitkräften, die die bewährten HX-Fahrzeuge ebenfalls nutzen, fortführen.

Quelle: Rheinmetall AG (Text und Bild)

Volle Fahrt voraus: „Schwerer Waffenträger Infanterie“ für die Bundeswehr – Nachweismuster vorgestellt

Feuerkraft und hohe Beweglichkeit für die Mittleren Kräfte

Rheinmetall hat der Bundeswehr heute (2. Mai 2024) das erste nationale Nachweismuster des „Schweren Waffenträgers Infanterie“ für Entwicklungs- und Erprobungszwecke präsentiert.

Die symbolische Schlüsselübergabe erfolgte am Rheinmetall-Standort Unterlüß in Anwesenheit der parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesverteidigungs­ministerium Siemtje Möller, MdB, sowie von Generalmajor Christian Freuding, Leiter Planungsstab BMVg, dem stellvertretenden Inspekteur des Heeres Generalleutnant Andreas Marlow, und dem Abteilungsleiter Rüstung im Bundesministerium der Verteidigung, Vizeadmiral Carsten Stawitzki.

Erst vor wenigen Wochen war Rhein­metall mit der Lieferung von insgesamt 123 dieser auf der Boxer-Plattform basierenden Fahrzeuge mit 30mm-Maschinenkanone beauftragt worden. Die Auslieferung der Serienfahrzeuge soll ab 2025 beginnen.

Die Fertigung soll nach dem Erreichen der Serienreife hauptsächlich am austra­lischen Rheinmetall-Standort Redbank erfolgen. Die Nutzung der australischen Kapazitäten dient vorrangig dem Ziel, die Fahrzeuge für die Bundeswehr so schnell wie möglich verfügbar zu machen. Substanzielle Leistungsanteile werden dabei aus Deutschland kommen, so auch die ersten zwanzig Serienfahrzeuge sowie wesentliche Schlüsselkomponenten aller Serienfahrzeuge.

Die Rheinmetall Landsysteme GmbH wird zudem für das komplette Leistungspaket aus Logistik, Wartung und Instandsetzung verantwortlich sein und der Bundeswehr über die gesamte Nutzungsdauer der Fahrzeuge als Ansprechpartner in Deutschland dienen.

Bereits ab 2025 soll der Schwere Waffenträger Infanterie den Mittleren Kräften, der neuen Kräfte­kategorie des Deutschen Heeres, als Kernelement schnell bewegliche zusätzliche Feuerkraft verleihen.

Der Schwere Waffenträger Infanterie dient dabei als Ersatz für das Ketten­fahrzeug Wiesel zur direkten taktischen Feuerunter­stützung der Infanterieverbände. Die 8×8-Gefechtsfahrzeuge zeichnen sich durch schnelle Verlegefähigkeit über weite Strecken aus und tragen somit zur glaubhaften Landes- und Bündnisverteidigung bei.

Der Schwere Waffenträger Infanterie basiert auf dem Combat Reconnaissance Vehicle (CRV), dem Radspähpanzer der australischen Streitkräfte, welcher ebenfalls von Rheinmetall geliefert wird. Dabei handelt es sich um das bewährte 8×8-Gefechtsfahrzeug mit einem Radspähpanzer-Missionsmodul einschließlich des Zwei-Mann-Turms Lance. Als Hauptwaffe dient die Maschinen­kanone MK30-2 ABM, die auch im deutschen Schützenpanzer Puma verbaut ist.

Die für die Bundeswehr vorge­sehenen Fahrzeuge werden mit Masse unter Nutzung von Produktions­kapazitäten des hoch­modernen Rheinmetall-Kompe­tenzzentrums für militärische Fahrzeuge (MILVEHCOE) in Redbank im Südosten von Queensland gebaut – zusammen mit den für die australischen Streitkräfte produzierten Radspähpanzern.

Hierzu war bereits im Jahr 2023 eine umfassende deutsch-australische Kooperation – mit Zeichnung von Grundsatzvereinbarungen – auf den Weg gebracht worden.

Quelle: Rheinmetall AG

GDELS stellt neuen PIRANHA HMC vor

General Dynamics European Land Systems (GDELS) hat die PIRANHA-Familie um eine neue Variante erweitert: Den PIRANHA Heavy Mission Carrier „HMC“.

Mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 40 Tonnen und einer Nutzlast von 17 Tonnen stellt der PIRANHA HMC das obere Ende der erfolgreichsten Radpanzerfamilie der westlichen Hemisphäre dar. Das Fahrzeug verfügt über die modernste Antriebs- und Aufhängungstechnologie, wie den 10×10- Allrad-Antriebsstrang und das einzigartige Multi-Link-Aufhängungssystem mit Lenkung der ersten, zweiten, sowie der vierten und fünften Achse. Die Auslegung stellt minimale Achslasten in Einklang mit dem europäischen Straßenverkehrsrecht, überragende Geländegängigkeit und Grabenüberschreitfähigkeit, sowie einen auf weniger als 18 Meter reduzierten Wendekreis sicher.

Mit dem 10×10 PIRANHA Heavy Mission Carrier kommt das Unternehmen dem steigenden Bedarf an hochbeweglichen Plattformen für immer anspruchsvollere Missionsprofile und den dringenden Anforderungen von NATO- und internationalen Kunden an militärische Mobilität nach. „Der PIRANHA HMC ist eine direkte Antwort auf die Anforderungen unserer weltweiten Kundenbasis an Nutzlast und -volumen für vielseitige und flexible Missionen wie direktes und indirektes Feuer, Flugabwehr und taktische Brückenlegekapazitäten“, so Dr. Thomas Kauffmann, GDELS Vice President für Global Sales & Services. „Diese einzigartige Plattform ist das Ergebnis unseres anhaltenden Strebens nach innovativen Fahrzeug- und Antriebstechnologien, zusammen mit 40 Jahren Exzellenz und Erfahrung als ein Fahrzeughersteller von Weltrang“, ergänzt Giuseppe Chillari, GDELS Vice President Wheeled Vehicles & Managing Director GDELS-Mowag.

Die PIRANHA-Fahrzeugfamilie stellt mit mehr als 12.000 Fahrzeugen bei über 20 Nutzernationen den erfolgreichsten Radpanzer der westlichen Welt dar. Neben dem verbreiteten 8×8 sind auch Ausführungen mit den Antriebsformeln 4×4, 6×6 und 10×10 sowie amphibische Varianten im Einsatz.

 

Quelle: GDELS (Text und Bilder)

Erfolg in Australien: Produktionsvertrag für 123 Schwere Waffenträger Infanterie Boxer unterzeichnet

Das Commonwealth of Australia hat Rheinmetall heute den Auftrag über die Produktion von 123 Gefechtsfahrzeugen „Schwerer Waffenträger Infanterie“ erteilt, von denen über 100 in Australien für die Bundeswehr gefertigt und nach Deutschland exportiert werden sollen. Es handelt sich hierbei um den größten militärischen Export Australiens an die Bundesrepublik Deutschland.

Nathan Poyner, Geschäftsführer von Rheinmetall Defence Australia, bekräftigte, dass es sich bei dem Auftrag um den bisher größten australischen Rüstungsexport nach Deutsch­land handelt. „Die Auslieferung soll im Jahr 2025 beginnen“, fügte Poyner hinzu.

Der „Schwere Waffenträger Infanterie“ basiert auf dem Boxer Combat Reconnaissance Vehicle (CRV) der australischen Armee. Der Boxer ist ein modernes, gepanzertes 8×8-Fahrzeug, das bei Armeen auf der ganzen Welt im Einsatz ist. Es bietet verbesserten Schutz für die Besatzung und verbindet ein hohes Maß an Feuerkraft und Mobilität für internationale Einsätze, vor allem in friedens­erhaltenden Missionen, bis hin zu Gefechten mit hoher Intensität. Der CRV ist mit einem Aufklärungsmodul ausgestattet, das den digitalen Zwei-Personen-Turm Lance umfasst; der erste bemannte Mittelkaliber-Turm, der auf der Boxer-Plattform in Dienst gestellt wird.

Die Boxer werden im Rheinmetall-Kompetenzzentrum für militärische Fahrzeuge in Redbank im Südosten Queenslands produziert. Dort fertigen mehr als 650 qualifizierte Rheinmetall-Mitarbeiter Fahrzeuge, Panzerungen und Elektronik für Australien und globale Partner.

Der Auftrag unterstützt Rheinmetalls Ziel, die Fähigkeiten der australischen Rüstungsindustrie auszubauen, lokale Wertschöpfung zu generieren und australische Unternehmen in die globale Lieferkette von Rheinmetall zu integrieren.

„Wir sind dankbar dafür, mit dem ‚Schweren Waffenträger Infanterie‘ ein wesentliches Element der neuen Streitkräftekategorie ‚Mittlere Kräfte‘ des Heeres liefern zu dürfen. Wir bündeln das Know-how und die Fähigkeiten unserer australischen MILVECOE-Kollegen aus unserem weltweiten Rheinmetall-Netzwerk, um dem deutschen Heer so schnell wie möglich die benötigten Kampffahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Damit werden die Verteidigungs­beziehungen zwischen Australien und Deutschland weiter vertieft und eine nachhaltige souveräne Verteidigungsfähigkeit Australiens gestärkt.“

„Wir begrüßen die enge Partnerschaft zwischen Australien und Deutschland im Bereich der strategischen Verteidigung, da die beiden Nationen zusammenarbeiten, um die globale Sicherheit zu erhöhen. Das deutsche Boxer-Programm in Australien wurde durch die langfristigen australischen Investitionen von Rheinmetall in die Produktentwicklung und fortschrittliche Fertigung ermöglicht“, so Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG.

Neben den 211 Fahrzeugen, die im Rahmen des australischen Projekts Land 400 Phase 2 bestellt wurden – 133 davon sind die CRV-Variante mit dem bemannten digitalen Lance-Turm – betreut Rheinmetall auch die HX-LKW-Flotte der australischen Armee, die mehr als 2.900 Fahrzeuge umfasst. Das Unternehmen liefert zudem das Multi-Ammunition Soft-Kill System (MASS) an die Royal Australian Navy, entwickelt und betreut Ausbildungssysteme für den militärischen Bereich und hat mehr als 200 HX-Trucks an die neuseeländischen Streitkräfte geliefert.

Quelle: Rheinmetall AG (Text und Bild)

Panzerhaubitze 2000

Rheinmetall mit der Fertigung von 22 Fahrgestellen und Waffenanlagen für die Panzerhaubitze 2000 beauftragt

Der Düsseldorfer Technologiekonzern Rheinmetall ist über seine Divisionen Weapon and Ammunition und Vehicle Systems Europe mit der Lieferung von Kernkomponenten für 22 Panzerhaubitzen der Bundeswehr durch KNDS Deutschland unterbeauftragt worden. Rheinmetall liefert für die Panzerhaubitzen des Typs PzH 2000 u.a. 22 Waffenanlagen L52 im Kaliber 155mm und ebenso viele Fahrgestelle. Nach einer abschließenden Systemintegration und Inbetriebnahme bei Rheinmetall in Unterlüß sollen die ersten dieser Artilleriesysteme noch im Sommer 2025 an die Bundeswehr ausgeliefert werden. Mit diesem Auftrag verbindet sich für Rheinmetall insgesamt ein Auftragsvolumen von rund 135 MioEUR.

Rheinmetall unterstreicht mit dieser Beauftragung seine Expertise als Technologieführer für 155mm-Artilleriewaffen und als leistungsfähiger Partner im Kettenfahrzeugbau. Bei Geschützrohren und der dazugehörigen Munitionstechnologie – zum Beispiel auch der 120mm-Glattrohrkanone für Kampfpanzer – ist Rheinmetall weltweit führend. Viele Nutzerstaaten weltweit vertrauen der Waffentechnologie von Rheinmetall.

Dieser Vertrag unterstreicht das anhaltende Vertrauen der Bundeswehr in die Qualität und Zuverlässigkeit der PzH 2000. Das Waffensystem, das in den 1980er und 90er Jahren entwickelt und seitdem ständig modernisiert wurde, ist für seine hervorragende Mobilität, weitreichende Feuerkraft und Schutz bekannt. In der Ukraine beweist die PzH 2000 aktuell ihre Zuverlässigkeit sowie eine herausragende Treffgenauigkeit. Der Düsseldorfer Technologiekonzern gehört weltweit zu den bedeutendsten Herstellern von Waffen- und Munitionssystemen.

 

Quelle: Rheinmetall AG (Text), KNDS (Bild)