Informationsveranstaltung 2014

Mitgliederversammlung:  Der „blaue Bund“ wird attraktiver für Jüngere  –  und –  jetzt haben auch wir einen Präsidenten !

Auf besonderes Interesse stieß der Bericht über die Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung der Logistiker (BvL). Das Netzwerk der BvL umfasst mehr als 10.000 Führungs- und Fachkräfte aus Logistik und Supply Chain Management. Es sind alle Wirtschaftsbereiche und Branchen vertreten, ebenso wie Wissenschaft und Politik; weiterhin betreibt die BvL eine eigene Fachhochschule, die Hochschule für Internationale Wirtschaft und Logistik in Bremen. Sie ist bundesweit präsent durch Regionalgrupen und studentische Gruppen an den Universitäten.

Die BvL bietet ihren Mitgliedern  vielfältige Möglichkeiten zur Aus- ,Fort- und Weiterbildung, die von Arbeitskreisen, Wochenendseminaren bis hin zum Studium reichen  und unterhält eine spezielle Stellenvermittlung für logistische Fach – und Führungskräfte. Dies alles macht die BvL gerade für jüngere Soldaten aller Dienstgrade interessant – Angehörige des „blauen  Bund e.V.“ können der BvL  gewissermaßen zum “ Studententarif “ beitreten. Wie berichtet, wurden vor allem die Informationsveranstaltungen der BvL bereits rege in Anspruch genommen. Die Vorsitzenden  der Kameradschaften werden in ihrer Region die Kontakte zur BvL weiter vertiefen.

Ansonsten verlief der formelle Teil der Mitgliederversammlung in geregelten Bahnen; mit der neuen Satzung ist der Verband jetzt auch terminologisch und vereinsrechtlich auf der Höhe der Zeit; die Entscheidung, die beiden Vorsitzenden von nun an “Präsident” und “Vizepräsident”  zu nennen, ist dafür wenn auch nicht das bedeutsamste, so doch das markanteste Beispiel.

Die folgenden zwölf Einzelvorträge waren geprägt von erfreulicher Offenheit. Auch wenn zahlreiche Fragen nicht immer umfassend beantwortet werden konnten, so wurde einhellig festgestellt, dass die Vortragenden kein Blatt vor den Mund nahmen und zu den Stärken und Schwächen ihrer Verantwortungsbereiche engagiert und sachlich informierten.

Erosion der militärischen Fähigkeiten ? – Neuausrichtung der SKB – Rückführung und Instandsetzung von Material aus Afghanistan – Herausforderungen an die Logistik werden nicht geringer.

Den Anfang machte der Inspekteur der Streitkräftebasis (SKB), Vizeadmiral Nielson , mit einem Vortrag zum Stand der Neuausrichtung der SKB. Er zeigte auf, dass vor allem durch kleine, aber zahlreiche Einsätze  die Ressourcen der SKB an ihre Grenzen gelangen; wörtlich sprach er von einer „Erosion der militärischen Fähigkeiten“ und begründete die geplante Nachsteuerung in bestimmten Engpassbereichen, z.B. bei den logistischen Sonderaufgaben.

Das Ausmaß, welches die Neustrukturierung der SKB angenommen hat, wird besonders an der neuen Führungsstruktur deutlich: Statt wie bisher fünf, wird es zukünftig nur noch drei Führungsebenen geben: Die Ebenen des  Inspekteurs, der Fachkommandos und der Bataillone. Etwas Bedrückung rief jedoch die Bewertung der Personallage hervor: Künftig müssten jährlich 100 000 junge Frauen und Männer, d.h. 15 % eines Geburtenjahrgangs, eine Bewerbung für den Dienst in der Bundeswehr schreiben, damit ausreichend qualifizierte Bewerber eingestellt werden können. Dass dies nicht  der Fall sein wird, liegt auf der Hand –Lösungen sind zur Zeit nicht in Sicht, müssen aber bald auf den Tisch.

Der eindeutige Schwerpunkt der Basislogistik liegt zur Zeit bei der Rückführung und Instandsetzung des Wehrmaterials aus Afghanistan. Ziel ist es, der Truppe ihr Material so zeitig wie möglich wieder zur Verfügung zu stellen. Der Inspekteur wies nachdrücklich darauf hin, dass er bei den aktuellen Abläufen des Instandsetzungs – und Rückführungsprozesses noch erheblichen Verbesserungs- und Vereinfachungsbedarf sieht.

Damit  war der folgende Referent, Oberst Attermeyer, Abteilungsleiter Instandhaltung und Fertigung im Logistikzentrum der Bundeswehr, direkt angesprochen. Er erläuterte den in der Tat recht komplexen Prozess der Rücklieferung und Instandsetzung  und machte deutlich, dass die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft dieses Materials einen, im Vergleich zum Grundbetrieb, einen sehr hohen Instandsetzungsaufwand erfordert. Auf großes Interesse stießen auch die Erkenntnisse für neuartige, einsatzbedingte Anforderungen an die technische Einsatzreife von Wehrmaterial.

Die Anforderungen, welche an die Logistikverbände gestellt werden, stellte auch der Stellvertretende Kommandeur des Logistikkommandos, Brigadegeneral Gäbelein, sehr klar heraus: Allein aufgrund der planmäßig vorgesehenen Einsätze sind die Erholungsphasen für die Verbände äußerst knapp bemessen. Wenn dazu noch Einsätze im Rahmen der NATO Response Force oder der EU  Battle Group kommen sollten, wäre  dies nur mit einer Verlängerung von Stehzeiten im Einsatzgebiet zu realisieren. Was dies für die Attraktivität des Dienstes bedeutet, brauchte nicht weiter ausgeführt zu werden. Deutlich betont wurde, dass die Fähigkeiten der Basislogistik in ihrem gesamten Spektrum aufrechtzuerhalten sind, damit zumindest  zu Beginn eines Einsatzes alle erforderlichen Leistungen zeitgerecht erbracht werden können. Die im weitern Zeitablauf erforderlich werdende Durchhaltefähigkeit  ist dann, so weit wie möglich, durch zivile bzw. internationale Partner sicherzustellen.

Rüstungsplanung im Wandel – Geringer finanzieller Spielraum – Unbequeme Entscheidungen

Der Leiter des Planungsamts der Bundeswehr, Generalmajor  Leidenberger, sowie der Abteilungsleiter Kampf im Bundesamt für Ausrüstung, IT-Technik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw),Brigadegeneral Könen, stellten in detaillierter Form die Prozesse der Rüstungsplanung vor. Das hochkomplexe Zusammenwirken zwischen Führungsstäben, Ämtern und Kommandobehörden wurde am Beispiel  einzelner Landsysteme erläutert.

Nachhaltigen Eindruck hinterließ danach die Vorstellung des Finanziellen Planungsrahmens für 2016. Vor dem Hintergrund der aktuellen Kontroversen zur Rüstungsplanung zeigte Generalmajor  Leidenberger  auf, wie gering der  finanzielle Spielraum für effektive Änderungen in der Beschaffung von Wehrmaterial tatsächlich ist  – nicht ohne Grund ist dieser Finanzierungsrahmen um mehrere Milliarden „gesteuert“ überplant. Als unmittelbare Folge drängen sich unangenehme Entscheidungen auf: Teilausstattung von Verbänden, Inkaufnahme langer Lieferzeiten für Ersatzteile etc. Weiterhin verursacht die Reduzierung von Stückzahlen für neues Gerät einen unverhältnismäßig hohen Aufwand. Dies führt dazu, dass in vielen Fällen die Nutzungsdauer von altem Gerät („komplexe Legacysysteme“) zulasten von Neubeschaffungen verlängert werden muss.

Einsatzlogistik der Luftwaffe: Unterschiede, aber kein Sonderweg –Heftig diskutiert: Die Heeresinstandsetzungslogistik – Blick in die Schullandschaft

Der Unterabteilungsleiter Logistik/Grundsatz im Luftwaffenkommando, Oberst i.G. Mittelstädt, gab einen Überblick über ausgewählte Handlungsfelder der Einsatzlogistik seiner Teilstreitkraft. Im Verlauf der letzten Jahre sind die Schnittstellen zur Basislogistik der SKB erfolgreich harmonisiert  worden, ein beträchtlicher Teil der Einsatzlogistik wird jedoch durch Industriekooperation bzw. Betreiberlösungen sichergestellt. Die technischen Besonderheiten bestimmen die Leistungserbringung in besonderem Maße, so ist z.B. auch zwischen Luftfahrzeugen des gleichen Typs in der Regel kein Austausch von Baugruppen möglich. Eine maßgebliche Rolle spielt die Zertifizierung  von Luftfahrtmaterial. Anhand eines Pilotprojektes, des neuen Airbus A 400 M, wurde erläutert, wie dieses im multinationalen, europäischen Rahmen erfolgt.

Einen nicht ganz leichten Stand hatten die Vertreter der Heeresinstandsetzungslogistik  GmbH (HIL GmbH). Der Geschäftsführer, Herr Kaptein,  sowie der Bereichsleiter Kunden- und Produktmanagement, Herr Hartmann, gaben einen Bericht über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Anschließend folgte eine emotional, aber sachlich geführte Debatte über das Konzept des „Dynamischen Verfügbarkeitsmanagements“, d.h. einer reduzierten  Ausstattung im Grundbetrieb, welche ergänzt wird durch eine einsatz- und übungsbezogene Bereitstellung von Waffensystemen. Diskutiert wurde vor allem die Kosteneffizienz diese Konzepts und dessen grundsätzliche Praktikabilität.

Die Kommandeure der TSL/FSHT, Brigadegeneral Hochwart, und der Marinetechnikschule (MTS), Kapitän zur See Möding, sowie der stellvertretende Kommandeur der Logistikschule der Bundeswehr (LogSBw), Oberst Geyer, stellten aktuelle Entwicklungen innerhalb ihrer Schulen vor.

Die wesentliche Herausforderung für die Schulen bleibt weiterhin der zunehmende Bedarf an unterschiedlichen, hochspezialisierten Lehrgängen mit sehr kleiner Teilnehmerzahl,  bei  einem gleichzeitig tendenziell abnehmenden Stellenumfang  für Ausbilder. Die TSL/FSHT  reagiert darauf durch Effizienzsteigerung mittels einer nach Systemfamilien zusammengefassten Ausbildung und mit Fernunterricht. Letzterer führt nicht zu einer Reduzierung des Hörsaalleiterbedarfs, führt aber zu überraschend guten Lernerfolgen.

Die MTS steht darüberhinaus vor der traditionellen Herausforderung, technisches Spezialistentum mit seemännischem Können verknüpfen  zu müssen– eine Aufgabe, die vor allem Zeit benötigt. Der Einsatz von Simulatoren ist dabei eine wichtige Hilfe – ersetzt aber nicht die Borderfahrung.

Die LogSBw steht mit ihren Ausbildungszentren für den Feldlagerbetrieb sowie für den Betrieb von Feldtanklagern, auch im  Vergleich mit Partnerländern, einzigartig dar. Dies wird nicht zuletzt anhand der multinationalen Zusammenarbeit deutlich. Ein entscheidender Beitrag zur Neuausrichtung der logistischen IT-Landschaft ist  die Ausbildung in den  SASPF – Verfahren. Die Schule bildet hierzu – auch das ist einmalig – einen Großteil ihrer Ausbilder mit hohem Zeitaufwand selbst aus.

Bericht aus dem NATO Hauptquartier  zum Ukraine – Konflikt – Herausforderung für die NATO und Reaktionen

Wie in jedem Jahr stand auch diesmal ein hochkarätiger Vortrag zu einem  militärpolitischen Thema auf der Tagesordnung. Der Abteilungsleiter Operations Division im International Military Staff des NATO Hauptquartiers, Generalmajor Blotz, berichtete fundiert und offen über die Reaktionen  im NATO –Bündnis auf die Entwicklung in der Ukraine. Er schilderte die offizielle Bewertung des Konflikts, insbesondere zu dessen  Ursachen sowie die Konsequenzen für das weitere Vorgehen im Bündnis. Spätestens mit der NATO-Tagung  in Wales ist die umfassende Neuausrichtung der NATO  beschlossene Sache. Einsätze im Rahmen von Artikel 5 des NATO-Vertrages sind wieder in den Vordergrund des politischen und militärischen Interesses gerückt. Erstes Ergebnis sind die bereits angelaufenen Immediate Assurance Measures zur politischen und militärischen Unterstützung der baltischen Staaten, z.B. das verstärkte Air Policing im Vor allem aber sind  Auftrag und Struktur der Schnellen Eingreifkräfte neu gestaltet worden. Bereits im nächsten Jahr findet  die erste multinationale Übung mit der neukonzipierten Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) statt.
Im Anschluss wurden die Konsequenzen diskutiert, welche die Neuausrichtung der NATO für die Bundeswehr in struktureller und operativer Hinsicht mit sich bringen wird.

Ausblick – 25 jähriges Jubiläum in Berlin ?

Abschließend bleibt noch zu erwähnen, dass der Gesellschaftsabend wie immer eine runde Sache war – die Sammlung für das Soldatenhilfswerk ergab die Summe von eintausend Euro. Der Bundesvorstand stockte den Betrag auf 1.500 Euro auf.

In seinem Schlusswort sprach Generalmajor Warnecke die Hoffnung aus, die Mitglieder des Verbandes im Jahre 2015 – dem 25 jährigen Jubiläum des „blauen Bund e.V.“ – in Berlin begrüßen zu können. Termin und  Tagungsgort werden  sobald wie möglich bekanntgegeben.

Zum Schluss dankte der Präsident dem Gastgeber, Brigadegeneral Hochwart und dem Team der TSL/FSHT für die gelungene Unterstützung .

Fazit : Die Mitgliederversammlung/Informationsveranstaltung des „blauen Bund e.V.“  in Aachen war eine gelungene Sache.

Auf Wiedersehen im nächsten Jahr – wo auch immer !

Informationsveranstaltung 2013

Mitgliederversammlung und Informationsveranstaltung des bB vom 7./8. November 2013 in GARLSTEDT

Erste-Hand-Information aus Afghanistan – Zwischenbilanz der Neustrukturierung von Logistik und Rüstung – Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des bB

Zur diesjährigen Mitgliederversammlung und Informationsveranstaltung des bB kamen über 150 Interessierte an die Logistikschule der Bundeswehr nach Garlstedt.

Hinsichtlich der Durchführung und Organisation beider Veranstaltungen wurde primär auf die Infrastruktur des der LogSBw unterstellten Logistischen Übungszentrums (LogÜbZ) zurückgegriffen. Somit konnte die moderne Informationsübertragungstechnik des LogÜbZ in der Ausbildungshalle 418 der Lucius D. Clay-Kaserne einmal mehr genutzt werden, um der vielbeachteten Veranstaltung einen angemessenen organisatorischen Rahmen zu bieten. Zur Durchführung des geselligen Kameradschaftsabends wechselte man am 07. November in die gastfreundlichen Räumlichkeiten des Rolandclub, der Gemeinsamen Heimgesellschaft (GHG) in der Lucius-De-Clay-Kaserne.

Nach vorheriger Mitgliederversammlung und der anschließenden Begrüßung der Teilnehmer durch den Bundesvorsitzenden BLAUER BUND e.V., Herrn Generalmajor Dieter Warnecke, hat der Leiter des LogÜbZ, Herr Oberst Bischoff, zum Auftrag, zu aktuellen und zukünftigen Ausbildungsinhalten sowie darüber hinaus zur methodischen, aber auch infrastrukturellen Weiterentwicklung des LogÜbZ vorgetragen.
Auch das Ausbildungsjahr 2014 wird im LogÜbZ durch viele Übungs-, aber auch Ausbildungsvorhaben geprägt sein. An dieser Stelle sind vorrangig die turnusmäßigen Kontingentausbildungen im Rahmen der Einsatzvorbereitung sowie die Zentralen Ausbildungen Logistik (ZALog) der Logistikbataillone (LogBtl) der SKB und des Heeres zu nennen. Aber auch Lehrgänge zur Ausbildung und anschließen-dem Handlungstraining am „Führungs-(Waffen)-Einsatzsystem für landbasierte Operationen“ [Fü(W)ES-LBO] werden das Portfolio des vielseitigen Auftragsspektrums des LogÜbZ in 2014 abrunden.

Beginnend ab 2015 werden die ZALog mit den LogBtl der Streitkräftebasis (SKB) und den (zukünftigen) Versorgungsbataillonen des Heeres (VersBtl H) gemeinsam durchgeführt, um so die gesamte logistische Kette von Basis- (SKB) und Einsatzlogistik (H) unter Nutzung von SASPF in der neu entwi-ckelten Schullage „OBSIDIA Logistik“ abbilden und beüben zu können.
Oberst Bischoff führte abschließend aus, dass der Kommandeur Logistikkommando der Bundeswehr die Bedeutung des LogÜbZ als „Ausbildungseinrichtung Nr. 1 für alle logistischen Truppenteile und Verbände“ während seiner Dienstaufsicht vor Ort dargestellt hat.

In den Veranstaltungspausen konnten die Mitglieder und Gäste zudem an der LogSBw befindliches Großgerät der Lehrgruppe D, unter anderen auch das Bergefahrzeug BISON oder den Schwerlast-transporter SLT 70 to, kennenlernen und im Bedarfsfall auf die praktische Fachexpertise des Bedie-nerpersonals zurückgreifen.

Kalte Dusche zum Auftakt – Verstärkte Kooperation mit privatwirtschaftlicher Logistik

Hauptthema der Mitgliederversammlung war die Vorstellung der ersten Ergebnisse einer internen Studie zur Steigerung der Attraktivität des bB. Die zusammenfassende Feststellung war eigentlich wenig überraschend: Dem bB droht die Überalterung und er ist in der Truppe – vor allem in den Logistikverbänden – so gut wie gar nicht bekannt!
Gegen beides gibt es nur ein Mittel: Verstärkte Information in der Fläche! Nicht nur über Ziele und Aktivitäten des bB , sondern auch über die Vorteile einer Zugehörigkeit zum bB – gerade für jüngere Soldaten. Solche Vorteile sind vor allem die Kommunikation zwischen Logistikern aller Organisationsbereiche und Führungsebenen sowie der Austausch mit Logistikfachleuten aus der zivilen Wirtschaft. Letzterer wird in Zukunft dank der beschlossenen Kooperation des bB mit der Bundesvereinigung Logistik (BVL) verstärkt gefördert werden. Dadurch können sich –nicht zuletzt für jüngere Soldaten – neue Perspektiven für die fachliche und zivilberufliche Weiterbildung ergeben.
Über dies alles muss in den Regionen – vor allem in den Verbänden – gezielt informiert werden. Bundesvorstand und Kameradschaften bereiten entsprechende Veranstaltungen vor.
Besondere Aufmerksamkeit wird künftig den Regionen BERLIN und ERFURT gewidmet – hier ist die Einrichtung von neuen Kameradschaften geplant.

An die Mitgliederversammlung schloss sich nahtlos die eintägige Informationsveranstaltung an.

Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) stellt sich vor: Ein starker Partner, auch für die zivilberufliche Weiterbildung

Die BVL ist eine Interessengemeinschaft von Logistikfachleuten aus der Privatwirtschaft. Sie umfasst über 10 000 Mitglieder und führt über 250 Veranstaltungen im Jahr durch. Hierbei arbeitet sie mit zahlreichen, hochqualifizierten Experten, Dozenten und Firmen zusammen. Das Angebot reicht von Informationsforen und Arbeitskreisen bis hin zu fachlichen Ergänzungsstudiengängen. Diese beinhalten z. B. ein Kompaktstudium Logistik oder eine Ausbildung zum Certified Automotive Logistician; nicht zuletzt sind es solche Themen, welche die BVL für Zeitsoldaten interessant machen.
Mit dem Geschäftsführer der BVL, Herrn Peters, und Herrn Gimmler, Dozent für Logistikrecht und stv. Vorsitzendem der bB – Kameradschaft Rhein/Lahn, wurden künftige gemeinsame Aktivitäten von bB und BVL diskutiert. Die Kameradschaften des bB werden mit den regionalen Gruppen der BVL zusammenarbeiten und ihre Mitglieder informieren.
(Hier der Link zur BVL: www.bvl.de)

Entscheidung in Afghanistan: Eindrücke aus der Perspektive des ISAF JOINT COMMANDS –Vorsichtiger Optimismus

Herr GM Warnecke, Abteilungsleiter Einsatz im Kommando Streitkräftebasis und Bundesvorsitzender des bB, berichtete hochaktuell und ungeschminkt aus seiner gerade beendeten Verwendung als Deputy Commander ISAF Joint Command. Offen und anschaulich analysierte er diejenigen Faktoren, welche das politische Schicksal Afghanistans in den kommenden Jahren bestimmen werden.
Nach seiner Bewertung ist der militärische Zweck des ISAF-Einsatzes erfüllt, nämlich der Aufbau von nationalen afghanischen Streitkräften. Deren Einsatzwert beurteilte er als zufriedenstellend, insbesondere im Hinblick auf die afghanischen Hauptkräfte, die leichte Infanterie. Diese hat inzwischen einen befriedigenden Stand der Ausbildung – und Ausrüstung erreicht. Nachholbedarf gibt es noch im Bereich der operativen Führungsfähigkeit, der Luftwaffe sowie bei speziellen Fähigkeiten, wie z. B. IED und Logistik. Dieser Bedarf wird den Folgeeinsatz der Allianz in Afghanistan nach 2014 bestimmen, und damit auch die Forderungen an den deutschen Anteil. Letztlich wird das Engagement der Alliierten – über 2014 hinaus – darüber entscheiden, ob die Qualität der Sicherheitskräfte weiter gehalten und gesteigert werden kann.
Der politische Erfolg des Einsatzes in Afghanistan dagegen hängt ausschließlich vom Willen der nationalen Führung ab, die Sicherheitskräfte auch wirksam und nachhaltig einzusetzen. Den Wahlen im nächsten Jahr kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu.
Zusammenfassend schätzte GM Warnecke die Zukunft des Landes vorsichtig optimistisch ein.

Einen weitgefassten Überblick über aktuelle Tendenzen in der Entwicklung der deutschen Sicherheitspolitik bot der Vortrag:

Künftige Ausrichtung der deutschen und europäischen Sicherheitspolitik aus der Sicht der Wissenschaft: Eine umfassende Orientierung

Herr Dr. habil. Kaim, Leiter der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik, gab einen sachkundigen Überblick über die hauptsächlichen Herausforderungen an die künftige deutsche Sicherheitspolitik. Hierzu zählen besonders die Definition der deutschen Interessen und die Festlegung der Rolle Deutschlands bei der Übernahme internationaler Verantwortung, eine sich abzeichnende Innenwende der USA, die Konsequenzen einer verstärkten europäischen Zusammenarbeit, vor allem hinsichtlich der Abgabe staatlicher Souveränität sowie die Rolle Deutschlands angesichts der zunehmenden Einsätze, die immer weniger im NATO – Rahmen, sondern immer mehr innerhalb einer ad-hoc gebildeten „Coalition of the Willing“ stattfinden.
Leider reichte die Zeit auch hier nicht annähernd aus, um auf die zahlreichen engagierten Fragen und Diskussionsbeiträge erschöpfend einzugehen.

Aber auch das Kerngeschäft des bB , Logistik und Rüstung, kam nicht zu kurz:

Die Neuausrichtung der Logistik in der Streitkräftebasis: Logistikkräfte extrem eng auf Rand genäht!

Der Kommandeur des Logistikkommandos, Herr GM Antoni, stellte die gewaltigen Herausforderungen an sein Fachkommando vor: Bei einem nahezu gleichen Einsatzspektrum werden die mobilen Logistikkräfte der SKB um fast die Hälfte reduziert! Dazu kommt mittelfristig ein schmerzhafter Mangel an Mannschaftsdienstgraden. Die daraus resultierenden Belastungen für die Truppe wurden unverblümt aufgezeigt. Eine Durchhaltefähigkeit der Logistik auf der Ebene der SKB kann daher nur durch noch stärkere Inanspruchnahme Dritter, sprich ziviler Leistungserbringer, sichergestellt werden. Hierzu müssen neue Wege und Verfahren erschlossen werden, z. B. neue zivil-militärische Projekte für den Einsatz; „HIL im Einsatzland“ ist dabei nur eine Option unter vielen.
Die derzeit größte Herausforderung an die Logistik, die Rückverlegung aus Afghanistan, wurde detailliert vorgestellt. Damit die operative logistische Führung kurzfristig auf Änderungen der Lage reagieren kann, ist es unabdingbar, stets über mehrere Handlungsoptionen (Bahn, Luft, Luft/See etc.) zu verfügen.

Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw): Großbaustelle oder gelungene Fusion?

Herr Oberst Schmidhofer, BAAINBw, stellte die aus der Fusion mehrerer Ämter und Abteilungen entstandene Mammut-Dienststelle vor. Sein Schwerpunkt lag dabei auf den Teilprozessen Rüstung/Kampf/Landsysteme. Anhand der komplexen Schilderungen wurde deutlich, dass die von vielen skeptisch beurteilte Zusammenfassung von Bedarfsträger- und Bedarfsdeckerämtern auf gutem Wege ist. Gleiches gilt für die Übernahme der Materialverantwortung zum Erhalt der Einsatzreife aus den Teilstreitkräften. Offen ist hingegen die Zukunft der alten IT-Systeme in Nutzung (SinN). Hier werden noch längerfristig Ressourcen gebunden sein, welche dann andernorts fehlen werden.
Auch nach diesem Vortrag entflammte eine heftige, aber informative Fachdiskussion.

Neues aus der Schullandschaft: Die Logistikschule der Bundeswehr (LogSBw) und die Technische Schule Landsysteme/Fachschule des Heeres für Technik (TSL/FSHT) – Kleiner, aber noch mehr Qualität

Die Kommandeure der beiden großen logistischen Schulen, Herr BG Weidhüner (LogSBw) und Herr BG Hochwart (TSL/FSHT), stellten ihre Einrichtungen vor. Gemeinsam ist beiden Schulen, dass zwar die Anzahl der Lehrgangsteilnehmer geringer werden wird, der Stoffumfang und damit die Dauer der Lehrgänge jedoch ständig zunehmen. Demgegenüber wird die Zahl der Ausbilder überproportional reduziert. Damit sinkt die Fähigkeit der Schulen, auf kurzfristigen, zusätzlichen Bedarf so flexibel zu reagieren, wie es in der Vergangenheit der Fall war. Der einsatzbedingte Ausbildungsbedarf wird dabei natürlich stets Vorrang vor allem anderen haben.
Auch für die Schulen wird das „Outsourcen“ von bestimmten Ausbildungsvorhaben immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Die LogSBw stellte ihr Logistisches Übungszentrum (LogÜbZ, Oberst Bischoff) vor. Diese Einrichtung ist seit fast zwei Jahrzehnten der Garant für die Qualität der Logistik im Einsatz. Dies zeigt nicht zuletzt das hohe Interesse anderer Nationen an diesem Zentrum.
Die Demonstration einer DV-gestützten Konvoiausbildung stellte eindrucksvoll den hohen Standard des LogÜbZ unter Beweis.

IT-Unterstützung im Einsatz: Neue feldtaugliche Eisen im Feuer

Die Firma CONET (Herr Maucher) informierte über zwei Projekte zur IT-Unterstützung der Logistik im Einsatz.
Das Logistic Execution System ermöglicht eine autarke Bewirtschaftung von Material im Einsatzgebiet. Eine besondere Stärke dieses Systems liegt darin, dass es den Übergang vom logistischen Grundbetrieb zum Betrieb im Einsatzland erheblich erleichtert.
Weiterhin ermöglicht das SAP Netware Weaver Gateway die mobile Erfassung von Daten.
Interessierte Teilnehmer konnten anhand einer detaillierten Demonstration tieferen Einblick in die Verfahren gewinnen.

Gesellschaftsabend – Sammlung und Mitgliederzahl: Zweimal die Tausendermarke erreicht

Wie immer bot der Gesellschaftsabend im Roland-Club allen Teilnehmern Gelegenheit zu ausgiebigen und guten Gesprächen.
Dabei wurden zwei Rekorde aufgestellt: Die Sammlung für das Soldatenhilfswerk ergab – nach Aufrundung – den Betrag von 1400.- Euro.
Und zu guter Letzt gelang es, die Mitgliederzahl des blauen Bundes erstmals in seiner Geschichte in den vierstelligen Bereich zu heben. Ob durch Zufall oder Planung, die Firma HIL GmbH, vertreten durch ihren Geschäftsführer, Herrn BG Zimmer, trat als korporatives Mitglied bei und konnte als tausendstes Mitglied begrüßt werden.

Fazit: Eine lohnende Sache

Die Veranstaltung bot, wie in jedem Jahr hochwertige und aktuelle Informationen zur Logistik, Rüstung und zur Sicherheitspolitik sowie zum freien Meinungsaustausch über die Grenzen der Teilstreitkräfte und der Führungsebenen hinweg. Es hat sich gelohnt!
Herrn GM Warnecke wies in seinem Schlusswort noch einmal auf die Chancen hin, die sich vor allem für jüngere Soldaten aus einer Kooperation mit der Bundesvereinigung Logistik ergeben.
Sein besonderer Dank galt der Logistikschule der Bundeswehr für ihre Gastfreundschaft.

Bitte vormerken: Nächstes Jahr in Eschweiler!

Die nächste Mitgliederversammlung und Informationsveranstaltung des bB wird vom 06./07.November 2014 an der TSL/FSHT in Eschweiler stattfinden.

Informationsveranstaltung 2012

Vom General bis zum Bootsmann: Logistiker aus Bundeswehr und Wirtschaft informieren sich auf der Informationsveranstaltung des „blauen Bund e.V.“

Über 300  Gäste aus allen Teilstreitkräften, aus  allen Dienstgradgruppen sowie zahlreiche zivile Logistiker, Rüstungsfachleute, Wehrtechniker und Firmenvertreter  konnte unser  Präsident (jawohl, richtig gelesen!), Generalmajor  Warnecke, zur jährlichen Mitgliederversammlung  und Informationsveranstaltung  an der Schule Technische Landsysteme/Fachschule für Technik (TSL/FSHT) in Aachen begrüßen. Zwei Tage lang trugen hochrangige Entscheidungsträger aus Sicherheitspolitik, Logistik, Rüstung und Nutzung zu aktuellen Themen vor.

Zuvor  jedoch wurde in der Mitgliederversammlung die Bilanz des vergangenen Jahres gezogen und über die nächste Zukunft entschieden.

Anstehende Neuausrichtung der Bundeswehr

Unter der Leitung des frischgewählten Bundesvorsitzenden Generalmajor Dieter Warnecke tagte der „blauer Bund e.V“. am 08.11.12 und 09.11.12 an der Technischen Schule Landsystem und Fachschule des Heeres für Technik zum Thema „Neuausrichtung der Bundeswehr“. Wieder war die Veranstaltung von hochklassigen Vorträgen geprägt. Nach der Begrüßung durch den Bundesvorsitzenden eröffnete Brigadegeneral Harry Richter, UAL FüSK III mit seinem Vortrag zum Thema „Auswirkungen der Neuausrichtung der Bundeswehr auf die Logistik“ die Vortragsreihe.

In der Einleitung seines Vortrages steckte er die Rahmenbedingungen, die die Neuausrichtung der Bw bestimmen: NATO Strategic Concept, Einsatzerfahrungen, Aussetzung der Wehrpflicht, Finanzierung.
Über eine Defizitanalyse zur Zieldefinition folgte die Ableitung von Fähigkeitsprofilen. Daraus ergaben sich die zukünftige Personalstruktur und die materiellen Rahmenbedingungen. Brigadegeneral Harry Richter ergänzte seine Ausführungen mit Informationen zur Umgliederung des BMVg, das zukünftig die Zentrale Führung für alle TSK/OrgBerS übernehmen wird. Er erläuterte die Gliederung und Aufgaben des FüSK III. Die Herausforderungen, die sich durch die Neuausrichtung der Bw für das logistische System der Bw ergeben, werden im Kern durch eine Binnenoptimierung gelöst. Das Logistikkommando Bw wird sich bei seiner Auftragserfüllung zukünftig noch stärker auf zivile Firmen abstützen. Grundsätzlich wird die Einsatzlogistik von Heer, Luftwaffe und Marine durch militärische Kräfte wahrgenommen. Mit einem kurzen Überblick über die SanMat Versorgung und den Sachstand der aktuellen und zukünftigen Kooperationsvorhaben beendete Brigadegeneral Harry Richter seinen Vortrag.

Die “ Prinzipien des neuen Ausrüstungs- und Nutzungsprozesses sowie Auswirkungen auf die Organisationen“ wurden durch Konteradmiral Wolfgang Bremer, Stellvertretender Abteilungsleiter Ausrüstung, dargestellt.

Er machte Ausführungen zu Struktur/Gliederung sowie zu den zukünftigen Arbeitsbeziehungen. Die Erläuterung des neuen CPM und die Darstellung der neuen Verantwortungen und Entscheidungsbefugnisse mit den daraus resultierenden Konsequenzen wurden von den Zuhörern, die sich aus aktiven und ehemaligen Soldaten sowie Vertretern ziviler Firmen zusammensetzten, interessiert verfolgt. Die wesentlichen Bestandteile einer Funktionalen Fähigkeitsforderung sowie die daraus abzuleitenden Lösungsvorschläge mit abgestuftem Erfüllungsgrad wurden dargestellt. Informationen über die Eskalationsgremien, die Materialverantwortung für die Einsatzreife sowie die Betriebs- und Versorgungsverantwortung im Rahmen des neuen CPM rundeten den Vortrag ab.

Kapitän zur See Jens Dombert Referatsleiter SE III4, Abteilung Strategie und Einsatz fesselte die Zuhörer mit seinem Thema: „Die Deutsche Marine im Auslandeinsatz unter besonderer Berücksichtigung der Logistik“.

Für die meisten Tagungsteilnehmer waren die dargestellten Bereiche: Maritime Abhängigkeit Deutschlands, Bedrohung durch Piraterie und das Einsatzprofil der Marine absolutes Neuland. Am Beispiel der Operation ATALANTA und den dafür im Jahr 2008 erteilten Auftrag wurde der Wandel zum heutigen Auftrag sowie die Einbindung der Marine in nationalen und internationalen Einsätzen verdeutlicht. Die Logistische Einsatzunterstützung, Arten und Ressourcen/Dienstleister wurden am Beispiel UNIFIL konkretisiert und Kapitän zur See Jens Dombert stellte heraus, dass die logistischen Verfahren der Marine in Übungen und im Einsatz identisch sind.

Mit den zur Institution gewordenen Vorträge aus den beiden Truppenschulen begann Oberst Hans-Otto Drotleff.

Er informierte über den Auftrag mit Schwerpunkt der aktuellen Änderungen, u.a. über die Übernahme der Zuständigkeit für die Kraftfahrausbildungszentren. Zur aktuellen Gliederung der Schule betonte er, dass wesentliche schulrelevante Elemente in die zukünftige Struktur gerettet werden konnten und ein Element zur Evaluation der Ausbildung und Erstellung von Lehrgangsbefehlen aufgestellt wurde. Inzwischen wird die Offizierausbildung für Offiziere nach dem Studium für alle TSK/OrgBer durchgeführt. Unterschiedliche Folgeverwendungen und daraus resultierende Ausbildungsinteressen führten zunächst zu einer starken Modularisierung der Ausbildung. Inzwischen konnte die Ausbildung weiter harmonisiert werden. Die Arbeit des LogÜbZ wurde am Beispiel Vorbereitung eines LogBtl/VersBtl in der Phase zwischen den Einsätzen und in der Einsatzvorbereitung erläutert. Mit einem Ausblick auf eine weitere Erhöhung der Lehrgangsarten und der Anzahl der durchgeführten Lehrgänge sowie auf die geplante Ausbildung für das Personal der Wehrverwaltung in Vorbereitung auf die Aufgaben im Einsatz beendete Oberst Hans-Otto Drotleff seinen letzten Vortrag beim „blauer Bund e.V“ vor seiner Versetzung in den Ruhestand.

Oberst Günter Selbert, stv. Kdr TSL/FSHT sowie zugleich amtierender Schulkommandeur und Hausherr berichtete aus der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik.

Unveränderte Vorgaben für die Ausbildung durch die für den Einsatz vorgesehenen und im Einsatz befindlichen Waffensysteme sowie durch nicht versorgungsreifes Gerät prägen die Auftragsdurchführung der TSL/FSHT. Zur Bewältigung dieser Herausforderung wurde das Technisches Ausbildungszentrum Einsatz (TAZ) im Rahmen einer Arbeitsgliederung aufgestellt und erfüllt seinen Auftrag neben der STAN-mäßigen Organisation für die Regenerationsausbildung.

Gliederung und Arbeitsweise des TAZ mit der Darstellung der Kooperativen Industrieausbildung und den Systemen, deren Instandsetzung im TAZ ausgebildet wurde, bildeten den Kern dieses Vortragsanteils.

Ferner ging Oberst Günter Selbert auf das Helpdesk zur Hilfe bei technischen Fragen aus den Einsätzen und dem Grundbetrieb ein.

Die Veränderungen im Bereich der Weiterentwicklung ist geprägt durch die Aufgabenverlagerung aus den Grundsatzdezernaten Konzeption, Führung/Einsatz und Ausbildung zum Amt für Heeresentwicklung und zum Ausbildungskommando.

Neben der lehrgangsgebundenen Ausbildung ist die Einbindung des AusbZ TLS als Kompetenzträger für Technik in den neuen CPM eine Kernaufgabe.

Oberst Frank Hartwig, Leiter Bereich Weiterentwicklung der TSL/FSHT, gab mit seinem Vortrag zur „Auswertung und Folgerungen des Forums „Einsatzauswertung“ während der letzten Informationsveranstaltung Blauer Bund e.V. in 2011″ ein Feedback zu den im Forum identifizierten 19 Einzelaspekten. Er wies darauf hin, dass an die Forumsteilnehmer ein ausführlicher Bericht übersandt wurde.

Oberst Frank Hartwig fasste zusammen, dass die Bearbeitung der Einzelaspekte durch die TSL/FSHT, das HA, das HFüKdo, das SKUKdo, die LogSBw und das BWB erfolgte. Sieben im Forum identifizierte Punkte waren ohne weiteren Handlungsbedarf, weil die Problemfelder bereits bekannt und schon durch die zuständigen Stellen in Bearbeitung waren oder sich als Einzelprobleme herausstellten. Die Entwicklung der verbleibenden relevanten Einzelaspekte wurde dargestellt.
Oberst Frank Hartwig

Das Plenum hätte Herrn Bernd König von der BWI Informationstechnik GmbH bei seinem plakativ unterhaltsamen Vortrag mit dem Thema „Zielbetrieb der BWI – Cybersicherheit der Bundeswehr“ für den Rest des Tages zuhören können. Auch für Laien verständlich gab es Informationen über Organisation/Aufbau und Dislozierung der BWI sowie zur Erbringung der geforderten Servicelevel.

Beginnend bei der Ausgangslage der IT-Struktur und IT-Sicherheitsstruktur der Bw bis 2009 trug Herr Bernd König zum Umgang mit dem Virus Conficker im Februar 2009 und zu den Bedrohungsszenaren vor. Die sehr plastischen Beispiele für IT-Angriffe im dienstlichen und privaten Bereich machten den Zuhörerkreis betroffen. Es wurde dargestellt, wer die Angreifer sind, welche Geschäftsmodelle die IT-Angreifer betreiben und wie die BWI zum Schutz gegen IT-Angriffe die geänderten IT-Strategie umsetzt.

Abschließend referierte General a.D. Egon Ramms, ehemaliger Befehlshaber des Allied Joint Force Command zum Thema „Aktuelle sicherheitspolitische Entwicklungen in der NATO und in der Europäischen Union“.

Der Vortrag beschäftigte sich mit den Kernaufgaben der NATO und General a.D. Egon Ramms stellte heraus, dass es keine Alternative zur NATO und zur Transatlantischen Partnerschaft gibt. Die Forderungen der NATO und der internationalen Gemeinschaft an Deutschland wurden mit Blick auf die Bereitstellung militärischer Kräfte beschrieben. General a.D. Egon Ramms ging auf die Notwendigkeit gesicherter militärischer Kräftebereitstellung und Bündnissolidarität für den Verzicht auf militärische Teilfähigkeiten ein. Gemeinsame Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik, Maßnahmen und Mittel sowie Forderung der Partner nach einer der Größe und des Bruttoinlandsproduktes Deutschlands angemessenen Wahrnehmung einer Führungsfunktion wurden besonders betont. Der Konflikt zwischen deutscher Sparpolitik und den Forderungen der Partner wird eine entscheidende Auswirkung auf die Entwicklung der Rolle Deutschlands in der NATO haben. Mit einer Gedankenreise von Maghreb bis zum Kaukasus durch die Regionen Tunesien, Mali, Libyen, Ägypten, Gaza-Streifen, Westjordanland, Israel, Libanon, Syrien, Türkei, Iran und Irak endet der Vortag mit einer Bewertung der Lage in den durchquerten Gebieten.

In alter Tradition wurde der Gesellschaftsabend im gemeinsamen Offizier- / Unteroffizierheim der Donnerberg-Kaserne durchgeführt. Er bot wieder einmal Gelegenheit für dienstlichen und außerdienstlichen Informationsaustausch über alle Führungsebenen und Dienstgrade hinweg. Das ausgezeichnete Essen und die guten Gespräche werden allen Teilnehmern auch dieses Mal im Gedächtnis bleiben. Die ebenfalls traditionelle Sammlung für das Soldatenhilfswerk brachte einen Erlös von €874,-. Dieser Betrag wurde aus der Kasse des „blauer Bund e.V.“ auf €1.000,- aufgestockt. Aufgrund der hohen Qualität der Infoveranstaltung freuen sich die Teilnehmer auf die nächste Informationsveranstaltung am 07/08.11.13 in Garlstedt.

Informationsveranstaltung 2011

Am Pulsschlag einer neuen Generation

Von 3. bis 4. November 2011 fand an der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt die zentrale Informationsveranstaltung des Blauen Bund e.V. statt: sie stand unter dem Motto der Neuausrichtung der Bundeswehr. Über 150 Mitglieder und zahlreiche Teilnehmer der unterschiedlichsten logistischen Verbände und Dienststellen aus dem gesamten Bundesgebiet nutzten die Gelegenheit, um sich über neue Impulse in Sachen Logistik, Rüstung und Nutzung der Bundeswehr zu informieren, mit den hochrangigen und kompetenten Referenten – u.a. aus Politik, Rüstung und Industrie – auszutauschen, ihr „logistisches Netzwerk“ zu pflegen und neue Kontakte zu knüpfen.

Die Zukunft im Visier

Nach der Mitgliederversammlung und dem Grußwort des stellvertretenden Kommandeurs der Logistikschule der Bundeswehr, Oberst Hans-Otto Drotleff, folgte zum Einstieg in die Veranstaltung der Vortrag des Bundesvorsitzenden, Kommandeur der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik und General der Heereslogistiktruppen, Brigadegeneral Walter Jakob Ohm, zum Thema „Neuausrichtung der Bundeswehr, Auswirkungen auf die Logistik“.

Noch in der Vorwoche in Berlin, hatte sich Brigadegeneral Ohm umfassend zum Stand der Neuausrichtung der Bundeswehr nach der durch den Minister getroffenen Stationierungsentscheidung informiert und zudem im Rahmen dieser Veranstaltung die Gelegenheit einige Hintergrundgespräche zu führen. Nach detaillierter Auswertung zieht Brigadegeneral Ohm nicht zuletzt für die Heereslogistiktruppen insgesamt ein persönlich positives Gesamturteil: „Für die Heereslogistiktruppen kann festgestellt werden, dass die Versorgungsbataillone der Brigaden mit ihren Einheiten sowie die entsprechenden Versorgungseinheiten der schnellen Kräfte sachgerecht in den jeweiligen Stationierungsräumen der zu unterstützenden Kampf- und Kampfunterstützungsverbände des Heeres integriert sein werden. Damit haben wir eine gute Zukunft vor uns.“

Best Practice: zeigen, wie es gehen kann

Erfahrungen über die Einsätze auszutauschen und Verbesserungsvorschläge für die Vorbereitung und Durchführung der Einsätze zu erarbeiten, war das erklärte Ziel des Forums „Einsatzauswertung“, das der diesjährigen Informationsveranstaltung vorgeschaltet war. Brigadegeneral Ohm hatte als Bundesvorsitzender hierzu im Vorfeld die Logistikverbände angeschrieben. Die positiven Reaktionen darauf waren überwältigend und sprechen für sich: so konnte erstmals der Durchführungsebene der Logistik, sozusagen den „Praktikern“, ein Podium zum Einbringen ihrer Erfahrungen und Vorschläge geboten werden.

Hierzu wurden in drei Arbeitsgruppen unter der Leitung von Oberstleutnant Manfred Klaffus (LogABw, Rü/Nu), Oberstleutnant Joseph Steibel (TSL/FSHT, BerWE EinsLogH) und Oberstleutnant Frank Hartwig (TSL/FSHT, BerWE EinsLogH) durch einsatzerfahrene Soldaten der logistischen Ebenen 1 und 2 Vorschläge zu Verbesserungen und zur Weiterentwicklung im Bereich der Ausbildung und des Einsatzes von Logistiktruppen zusammengetragen und anschließend dem breiten Plenum vorgestellt.

Die Ergebnisse müssen nun an die richtigen Stellen: hierzu wird Oberstleutnant Hartwig, Leiter des Bereichs Weiterentwicklung Einsatzlogistik Heer an der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik – dem „Kompetenzzentrum für Heereslogistik und Landsystemtechnik“,  bereits in einem ersten Zwischenbericht u.a. das Heeresamt, die Logistikschule der Bundeswehr sowie das Logistikamt der Bundeswehr mit einbinden.

Mit seinem Forum „Einsatzauswertung“ ist der Blaue Bund e.V. somit „am Puls der Zeit“ und hat das nächste Forum dieser Art bereits für 2012 fest in Planung.

Den Abschluss des ersten Nachmittages bildete ein Vortrag von Herrn Klaus Niessen, Dir. Strategic Projects der Firma CAE Elektronik GmbH mit dem Thema: „Die Zukunft einer gemeinsamen Ausbildung für die europäischen Streitkräfte. Er beleuchtete hierbei die Möglichkeiten mittels Simulationen Kosten zu sparen: ein Weg und Mittel, hin zu einer effektiveren und effizienteren europäischen Sicherheits- und Verteidigungsfähigkeit.

Du, bist Deutschland: ein Urgestein spricht Klartext

Das Highlight des ersten Tages war jedoch sicherlich der Vortrag von Herrn Franz Müntefering, Mitglied des Deutschen Bundestages (SPD, u.a. ehem. Generalsekretär, Vorsitzender und Vizekanzler), mit seinem Thema „Deutschland in Bewegung – soziale Gesellschaft im Wandel“. Ein mitreißender Klartext-Redner und unterhaltsamer Überzeugungstäter, der es auf brillante Weise schaffte, trotz später Stunde, seine Zuhörer in den Bann zu ziehen – sein Befund: „Wir leben länger und werden bunter; in Deutschland werden wir weniger, weltweit deutlich mehr.“

Dabei sei das Jahr 2050 keine ferne Zukunft, sondern liegt näher als 1970. Der demografische Wandel schreitet schnell voran und der Fachkräftemangel nimmt rapide zu. „Was wir in die Köpfe und Herzen der Jugend investieren, entscheidet über unsere Zukunft.“ Aber auch das Engagement unserer Ruheständler müsse besser organisiert werden, denn: „Demokratie kennt keinen Schaukelstuhl.“

Trotz aller aufgezeigten Probleme und Handlungsfelder verströmte Müntefering Tatendrang und Zuversicht: „Die Welt ist klein geworden, das geht uns alle an.“ Jeder einzelne solle sich einbringen; statt zu resignieren, dürfe man sich nicht heraushalten, so sein eindringlicher Appell.

„Du bist von allem ein Teil und alles ist ein Teil von Dir. Deutschland hat genug Hände, um sie einander zu reichen und anzupacken: Du, bist das Wunder von Deutschland.“
TV-Werbespot, 2006 (Auszug)

Damit den nachdenklichen und mahnenden Worten auch gute Taten folgen, zeigte der Blaue Bund e.V. am anschließenden Gesellschaftsabend zum wiederholten Male, wozu er bei gemeinsamen Handeln in der Lage ist: stolze 1.500 Euro kamen bei der Sammlung für das Soldatenhilfswerk in diesem Jahr zusammen – ein herzliches „vergelt`s Gott“ allen Spendern!

Schneller von heute nach morgen

Am zweiten Tag trugen zuerst die Kommandeure der Logistikschule der Bundeswehr sowie der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik (zukünftig: Ausbildungszentrum Technik Landsysteme) vor und gaben uns Einblicke in Ausbildung und Weiterentwicklung der Logistik. Sowohl Brigadegeneral Hartwig-Holger Tarnowski als auch Brigadegeneral Walter Jakob Ohm machten dabei deutlich, dass bereits heute Antworten auf die brennenden Fragen und Herausforderungen von morgen gefunden werden müssen. Darum sind bereits jetzt prozessorientierte Lösungen und projektbezogene Arbeitsgliederungen erforderlich, als Antworten „unserer beiden Mutterhäuser“, um beispielsweise einen um 50% gestiegenen Ausbildungsbedarf an der Logistikschule für die streitkräftegemeinsame Aus-, Fort- und Weiterbildung des logistischen Führungs- und Funktionspersonals zu decken, im Logistischen Übungszentrum das logistische Fachpersonal aller Einsatzkontingente der Bundeswehr auf seine Aufgaben im Einsatz zielgerichtet vorzubereiten oder in Aachen mit dem Technischen Ausbildungszentrum Einsatz – kurz: TAZ – die einsatzvorbereitende, kontingentabhängige technische Ausbildung der Instandsetzungskräfte des Heeres und anderer TSK/OrgBereiche zukünftig noch flexibler, effektiver und effizienter durchführen zu können und die Unterstützung im Einsatz sicherzustellen.

Vom Einsatz her denken: Oberstleutnant Manfred Klaffus, Dezernatsleiter Rü/Nu IC1 für geschützte Radfahrzeuge im Logistikamt der Bundeswehr, sprach dann über seine aktuellen Erfahrungen aus dem 25. Kontingent ISAF als „Nutzungsleiter im Einsatz“, der regelmäßig und wechselseitig mit der Abteilung V des Heeresamtes gestellt wird. Es gilt insbesondere die Einsatzkontingente mit der Expertise aus der Nutzungssteuerung anlass- und produktbezogen zu unterstützen und frühzeitig Erkenntnisse aus dem Einsatz zum Herstellen und Halten der Einsatzreife zu gewinnen. Der historische Aufwuchs geschützter Fahrzeuge seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes, ihre unmittelbare Bewährung in der hochdynamischen Einsatzrealität sowie die daraus abzuleitende systematische und standardisierte Erfassung von fähigkeitsbezogenen Forderungen der Nutzer an die Produkte im Einsatz lagen ihm dabei besonders am Herzen.

Der Komplex Rüstung wurde anschließend von Ministerialrat Dr. Lutz Wenzel, Leiter des Projektsekretariats (Rü I 3) im Bundesministerium der Verteidigung, persönlich vorgestellt. In seinem „Ausflug“ in die Zukunft des Rüstungsbereichs stellte er die Struktur des neu aufzustellenden Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) dar und ging dabei besonders auf die schnittstellenminimierten Mitzeichnungsprozesse im neuen Nutzungsprozess ein: die Betriebs- und Versorgungsverantwortung bleibt dabei bei den Streitkräften und die Industrie wird rechtzeitig in den Rüstungsprozess eingebunden. Er hob aber auch hervor, dass hier noch viele Diskussionen folgen werden und dabei Detailfragen zu klären sind.

Der letzte Vortrag der diesjährigen Informationsveranstaltung beschäftigte sich mit der „Neuausrichtung der Bundeswehr aus parlamentarischer Sicht“. Herr Henning Otte (CDU), Mitglied des Deutschen Bundestages (Wahlkreis Celle/Uelzen), stellte dabei die Veränderungen der Bundeswehr aus der Sicht der Politik dar. Im Kern ging es dabei um die Verantwortung des Parlaments für die Sicherheit Deutschlands und für das Wohl unserer Soldaten: „In Zeiten unverändert knapper Haushaltsmittel muss das Parlament eine tragfähige Lösung zur Finanzierung der Bundeswehr finden.“ Die Verbesserung der Situation der Soldaten im Einsatz ist ihm dabei besonders wichtig.

Unterwegs vernetzt: www.bw-k.de

Mit seinem Messestand präsentierte sich das Team der Internetplattform „Bw-K – Bundeswehr-Kameradschaft“, einer neuen Community mit bereits über 1.000 Mitgliedern, mit der auch der Blaue Bund e.V. verlinkt ist und im gegenseitigen Austausch steht. Bw-K ist eine Online Plattform, die aktive und ehemalige Kameraden untereinander und mit ihren Familien verbindet: sie steht für Ehre, Respekt, Integrität und Bewusstsein in der Gesellschaft. „Unser Ziel ist es, eine Veränderung der Wahrnehmung unserer Soldaten in der Gesellschaft unseres Landes anzustoßen“, so die Pressesprecherin, Frau Franziska Hagenah (BSprA). “Dies tun wir, um bei den Zivilisten, die von den Soldaten beschützt werden, ein neues Bewusstsein zu schaffen.“

In den Pausen zwischen den Vorträgen ergab sich vielfach Gelegenheit für persönliche Gespräche. So zeigten u.a. MdB Henning Otte  und Brigadegeneral Ohm großes Interesse und sagten dem Geschäftsführer, Stabsfeldwebel Ralf Daum (TSL/FSHT, BerWE EinsLogH), für die Zukunft ihre Unterstützung für dieses herausragende und bewundernswerte Projekt zu.

SECURESYSTEM – WE KEEP YOU SAFE. Eindrucksvoll zeigte die Firma Astrium GmbH (EADS) an Ihrem Messestand die Leistungsfähigkeit und Nutzungsbandbreite eines Systems auf, das als integrierter Bestandteil und wegweisendes Konzept zur Materialverfolgung und Sicherung mittels GPS Disponder Überwachung dient: im Rahmen des von der BwFuhrparkServive GmbH vorgestellten Konzepts von modularen Pritschencontainern leistet SecureSystem einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit und zur Verbesserung der logistischen Abläufe in den Landsystemen der Bundeswehr.

Aber auch der Messestand des Blauen Bund e.V. erfreute sich großen Zuspruchs, an dem der Bundesgeschäftsbeauftragte, Oberstabsfeldwebel a.D. Kunibert Matheis, unseren Mitgliedern das noch druckfrische Informationsheft Nr. 42 präsentieren konnte und den vielen Fragen interessierter Neumitglieder Rede und Antwort stand.

Abgerundet wurde das Ganze durch eine „kleine Geräteschau“ hinter dem Tagungsgebäude. Hier zeigte die Firma CHS Spezialcontainer – Shelter and Engineering GmbH mit ihrem innovativen Verstauungskonzept maßgeschneiderte Lösungen für unterschiedlichste Anwendungen. Transport- und Lagerbehälter aus Aluminium und Stahl, sogenannte „MULTI-Boxen“, für das Raketensystem Patriot oder für den Transport von Tieren sowie der Betreuungssatz Einsatz waren nur Auszüge aus dem breiten Portfolio des Unternehmens. Und mit dem geschützten Container zur Personenbeförderung (MuConPers), dem „BISON“, das neue schwere geschützte Berge- und Abschleppfahrzeug (sgeBAF) und dem mobilen Umschlaggerät (MHT LSU 950 Evolution) präsentierte das Team der Logistikschule sichtlich stolz ihr neustes Ausbildungsgerät, das für die Einsatzvorbereitung in Garlstedt zur Verfügung steht und höchsten Ansprüchen genügt.

Drei Worte: Logistik, Rüstung, Nutzung

Der Blauen Bund e.V. geht in sein 22. Jahr und hat auf der zentralen Informationsveranstaltung 2011 bewiesen: er ist brandaktuell, erfreut sich mit über 970 Mitgliedern nach wie vor wachsender Beliebtheit und bietet neben den Informationsveranstaltungen mit seinen Informationsheften sowie seinem Internetportal viel Interessantes und Wissenswertes rund um aktuelle logistische Themen.

Es genügen weiterhin drei Worte, um inhaltlich zu beschreiben, was der Blauer Bund e.V. ist und immer sein wird – Ihre Interessengemeinschaft für Logistik, Rüstung, Nutzung.

Mit dieser positiven Bilanz verabschiedete der Bundesvorsitzende, Brigadegeneral Walter Jakob Ohm, die Tagungsteilnehmer und bedankte sich ganz herzlich bei Brigadegeneral Hartwig-Holger Tarnowski, der mit der Logistikschule der Bundeswehr wieder einmal die Gastgeberrolle übernommen hatte sowie bei allen fleißigen Helfern „vor und hinter den Kulissen“.

Wir freuen uns bereits jetzt auf ein Wiedersehen am 8. und 9. November 2012 in Aachen, wo an der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik die nächste zentrale Informationsveranstaltung stattfinden wird.

Informationsveranstaltung 2010

20 Jahre Blauer Bund e.V. – zentrale Informationsveranstaltung an der TSL/FSHT

Am 4. und 5.November 2010 fand die diesjährige Informationsveranstaltung des Blauen Bund e.V. in der Donnerberg-Kaserne, Eschweiler der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik statt. Über 400 Offiziere und Unteroffiziere nutzten die Gelegenheit, um sich bei den Verantwortlichen über den aktuellen Sachstand und die Weiterentwicklung in den Bereichen Logistik, Rüstung und Nutzung zu informieren.

20 Jahre erfolgreicher Einsatz für die Logistik

Am 18.Juni 1990 trafen sich auf Initiative von Brigadegeneral a.D. Kurt Vogel an der damaligen Schule Technische Truppe 1 und Fachschule des Heeres für Technik 30 Soldaten der Instandsetzungstruppe und gründeten den Blauen Bund e.V. als Interessengemeinschaft für Materialerhaltung. Im Laufe der Jahre um die Interessenvertretung der Materialbewirtschaftung erweitert durchbrach „das blaue Netzwerk“ – insbesondere durch die neue Organisationsstruktur der Bundeswehr und die Schaffung der Streitkräftebasis –  die Grenzen der Logistik des Heeres hin zu einer Gemeinschaft aus aktiven und ehemaligen Soldaten sowie zivilen Mitarbeitern aus allen Teilstreitkräften, die an der Logistik, Rüstung und Nutzung der Bundeswehr interessiert sind. Zusammen mit den zivilen Personen aus Institutionen und Unternehmen – einschließlich vieler Unternehmen, die kooperative Mitglieder sind – hat die Mitgliederzahl bald die „1000er-Schallmauer durchbrochen“.

Der Blaue Bund e.V. hat sich somit seit seiner Gründung vor zwanzig Jahren zu der mitgliederstärksten Interessengemeinschaft für Logistik, Rüstung und Nutzung in unserem Lande entwickelt – eine überregional wirkende Körperschaft nach dem deutschen Vereinsrecht mit einem Bundesvorstand und 10 bundesweit dislozierten „Kameradschaften“, die sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert.

Anspruchsvolles Programm

Nach der Mitgliederversammlung, u.a. mit der Neuwahl des Bundesvorstandes, begrüßte Brigadegeneral Walter Jakob Ohm (Bundesvorsitzender Blauer Bund e.V., Kommandeur TSL/FSHT und General Heereslogistiktruppen) die über 400 Teilnehmer, die aus allen Teilen des Landes in die schöne Städteregion Aachen angereist waren.

Nach dem Grußwort von Herrn Helmut Brandt, Mitglied des Deutschen Bundestages, folgte bereits das erste Highlight als Einstieg in die Veranstaltung. Dr. Walther Otremba, Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, referierte über nichts geringeres als zum aktuellen Sachstand der „Neuausrichtung der Bundeswehr“.

Im Anschluss daran wurden die Anwesenden über die „Fortschritte im Bereich aktiver und passiver Schutztechnologien für Fahrzeuge im Einsatz“ informiert; sicherlich nicht nur ein „Brennpunktthema“ – hierfür konnte als Referent Herr Michael Rust, Diplomphysiker bei der IBD Deisenroth Engineering, gewonnen werden.

Den Abschluss des ersten Tages bildete Flottenarzt Dr. Roger Braas, Leitender Facharzt für Psychiatrie/ Psychotherapie im Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz. Sein Thema: „PTBS – Eine Herausforderung (nicht nur) für den Sanitätsdienst der Bundeswehr“. Trotz fortgeschrittener Stunde herrschte gebanntes Interesse und die anschließende Aussprache zeigt wieder einmal die Aktualität dieses Themas, das vielen „unter den Nägeln brennt“!

Am Beginn des zweiten Tages standen zunächst „unsere beiden Mutterhäuser“ GARLSTEDT und AACHEN im Blickpunkt. Die Kommandeure der Logistikschule der Bundeswehr sowie der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik, Brigadegeneral Hartwig-Holger Tarnowski sowie Brigadegeneral Walter Jakob Ohm, gaben Einblicke in „Ausbildung und Weiterentwicklung der Logistik“ sowie Informationen zu den aktuellen Sachständen vor Ort.

Auch das Thema „Auslandseinsätze der Bundeswehr“ sollte nicht zu kurz kommen. Hierfür sprachen Hauptmann Dennis Bockholt (UgStffFhr NschKp ISAF) und Hauptmann Torsten Ziese (KpChef InstKp ISAF) über ihre aktuellen Einsatzerfahrungen.

Krönender Abschluss der Jubiläums-Informationsveranstaltung war sicherlich der Besuch des 14. COM KFOR. Trotz seines „prallgefüllten Terminkalenders“ kam Generalleutnant Markus Bentler sehr gerne in die Städteregion und trug zum Thema „Politische Entwicklungen im KOSOVO und militärische Herausforderungen auf dem Balkan“ vor.

„Netzwerken“ und Ehre, wem Ehre gebührt

Auch in den Pausen stand der Informationsaustausch im Vordergrund. In der nahe gelegenen „Messehalle“ konnte man sich davon überzeugen, dass die Kooperation zwischen Bundeswehr und Industrie lebt. An den zahlreichen Infoständen der Bundeswehr sowie der kooperativen Firmenmitglieder konnten sich die Besucher über aktuelles Einsatzgerät und Entwicklungen informieren und rege austauschen.

Nicht zuletzt wurden auch am Gesellschaftsabend, der am Donnerstag Abend im Casino der Donnerberg-Kaserne stattfand, alte Kontakte gepflegt und neue Kontakte – quer durch alle Organisationsstrukturen – geknüpft.

Nach dem Festvortrag von dem Gründungsmitglied Brigadegeneral a.D. Hans-Hermann Schwede (ehem. Kommandeur der Schule Technische Truppe 1 und Fachschule des Heeres für Technik) zum „20-jährigen Bestehen des Blauen Bund e.V.“, war es aber für den Bundesvorsitzenden, Brigadegeneral Walter Jakob Ohm, an der Zeit zwei Mitgliedern besonders zu danken, ohne die es den Blauen Bund heute nicht geben würde und die diesen bis heute „leben und am Leben erhalten“.

Sichtlich bewegt und sprachlos nahmen Brigadegeneral a.D. Hans-Hermann Schwede und Oberstleutnant a.D. Karl-Dieter Karstens – auf einstimmigen Beschluss des Bundesvorstandes – ihre Ernennung zum Ehrenmitglied des Blauen Bund e.V. entgegen; der langanhaltende Applaus der knapp 200 anwesenden Mitglieder war ein sichtbares Zeichen von Dank und Anerkennung für das geleistete Engagement für den Blauen Bund!

Auch dieses Mal zeigt der blaue Bund beim Gesellschaftsabend, wozu er bei gemeinsamem Handeln in der Lage ist. Die Sammlung für das Soldatenhilfswerk überstieg mit dem Betrag von 1124,80 Euro das Vorjahresergebnis.

Positives Rèsumè des Bundesvorsitzenden

Mit einer positiven Bilanz verabschiedete der Bundesvorsitzende, Brigadegeneral Walter Jakob Ohm, die Tagungsteilnehmer der diesjährigen zentralen Informationsveranstaltung – ohne jedoch zu vergessen, sich ganz herzlich bei allen fleißigen Helfern „vor und hinter den Kulissen“ (dem Schulstab; dem Bereich Lehre und Ausbildung mit seinen beiden Lehrgruppen; dem Bereich Unterstützung mit Stabsquartier, Kfz-Koordinierungsstelle, Rekrutenkompanie 6 und Fachmedienzentrum; dem Kasernenkommandanten Donnerberg-Kaserne mit Team; dem Sanitätszentrum Aachen – Außenstelle Eschweiler; den Teams von Betreuungsgesellschaft Donnerberg-Kaserne und Kantine Imhoff sowie dem Org-Stab des Bundesvorstandes) zu bedanken. Nur gemeinsam konnte dieses Projekt „gestemmt“ werden!

Ausblick

Die nächste zentrale Informationsveranstaltung findet am 3. und 4.November 2011 an der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt statt.