An dieser Stelle möchten wir wieder regelmäßig auf die Veranstaltungen der Kameradschaften im Blauen Bund hinweisen.
Erfreulicher Weise sind die Hürden nicht mehr so hoch.
Bonn
Mitgliederversammlung
11.01.2023
Bonn;
Bad Neuenahr/Ahrweiler
Vortrag der BWI – IT-Systemhaus der Bundeswehr
26.01.2023
Meckenheim;
Welchen Einfluss hat der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und die damit verbundene „Zeitenwende“, auf die Bundeswehr und die Logistikbranche? Dieser Leitfrage widmete sich die Informationsveranstaltung des blauen Bundes (bB) in der Lucius-D.-Clay-Kaserne in Osterholz-Scharmbeck. Rund 200 Besucher aller TSK/OrgBer aus Logistik und Rüstung sowie Vertretern der zivilen Logistik und Wehrindustrie wurden vom Präsidenten des bB, GenMaj Gerald Funke, zur Veranstaltung begrüßt.
Zuvor wurde jedoch in der Mitgliederversammlung des bB ein Blick auf das zurückliegende Jahr im Verein geworfen und über die Pläne für die Zukunft berichtet.
Der Präsident: „Mit rund 1.150 Mitgliedern konnten wir unsere Mitgliederzahl halten. Das bewerte ich in der heutigen Zeit als Erfolg.“
GenMaj Funke führte diesen Umstand auf die ansprechenden Vereinspublikationen, den attraktiven Webauftritt und die Informationsveranstaltung -als Zugpferd- zurück. Auch die Mitarbeit des bB innerhalb des „Beirat für Reservistenangelegenheiten“ sehe er als wichtig an, um im Sinne der Reservisten im Verein mitgestalten zu können.
Im kommenden Jahr wird sich der bB mit einem eigenen Auftritt auf einem Social Media Kanal befassen und möchte sich Vorschläge für ein Corporate Design unterbreiten lassen und dann umsetzen. Die Zeichen stehen auf Moderne, denn junge Mitglieder sollen verstärkt im Verein eingebunden werden.
„Durch welche Maßnahmen können junge Mitglieder in Vereinsangebote eingebunden werden? Was ist attraktiv? Wie gelingt die Mitarbeit der Jungen?“
Die Informationsveranstaltung
Die folgenden elf Einzelvorträge mit dem Leitthema „Zeitenwende, auch in Logistik/ Rüstung/ Nutzung?!“ waren geprägt von erfreulicher Offenheit und höchst aktuell. An der Vielzahl der gestellten Fragen konnte man das große Interesse des Publikums an den Inhalten ablesen.
Den Aufschlag machte GenLt a.D. Hans-Werner Wiermann, ehem. deutscher militärischer Vertreter bei NATO und EU, zur Neuausrichtung der NATO.
Er führte aus, dass sich das Bündnis in einem außerordentlich dynamischen Umfeld befinde. Er leitete historisch den Weg zur NATO 3.0 nach dem Konflikt auf der Krim 2014 her, der Internationales Krisenmanagement (IKM) und Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) gleichrangig stellte. Weiter verwies er auf den Gipfel in Madrid im Juni 2022, der die Aufstockung der Präsenz an der Ostflanke und den Beitritt Schwedens und Finnlands zur Folge hatte. Das derzeitige strategische Konzept der NATO setze auf Abschreckung, auch nuklear.
Abschreckung muss Funktionieren! Kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen!
Sollte in einem Konflikt die USA anderweitig gebunden sein, seien die Augen in Europa auf Deutschland gerichtet. Es ergäben sich im Bündnis folgende Notwendigkeiten: Die verfügbare Vorwarnzeit müsse optimal genutzt werden. Internationale Verbände müssten durch häufiges, gemeinsames Üben befähigt werden. Die NATO müsse bis zur taktischen Ebene zu Multi Domain Operationen befähigt sein und die Digitalisierung vorantreiben. Die Handlungslinie sei: 1) Krise ist festgestellt, dann vorgesehene Manöverelemente in schnelle Einsatzbereitschaft versetzen. 2) Kräfte in einsatznahen Verfügungsraum verlegen. 3) Eskalationsmanagement betreiben.
Im Anschluss erläuterte BrigGen Holger Draber, Unterabteilungsleiter Planung II im BMVg, die aktuellen Aspekte der Fähigkeitsentwicklung.
Er zeigte auf, welchen Beitrag Deutschland am NATO Force Model 2025, der Verstärkung der Ostflanke, hat. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, müsse das Fähigkeitsprofil 2022 derzeit angepasst werden. Mit dem nun bereitgestellten Sondervermögen solle im Schwerpunkt die Führungsfähigkeit, die Mobilität und die Ausstattung mit Munition gestärkt werden. Nach dem Aufzeigen von Beispielen stellte er heraus, dass diese Haushaltsmittel schnell umgesetzt werden sollen, auch unter Abstrichen bei den Fähigkeiten.
Danach befasste sich Vizeadmiral Carsten Stawitzki, Abteilungsleiter Ausrüstung im BMVg, mit der Zeitenwende in Rüstung und Nutzung.
Zur Leitfrage „Zeitenwende“ sprach er auch über das erforderliche gemeinsame neue Mindset. „Für mich heißt Zeitenwende: Nichts wird mehr so sein wie es vorher war!“
Man müsse bei der Ausrüstung vom Einsatz her denken. Was braucht der „nackte“ Soldat als erstes? Kampfbekleidung, Waffe, Nachtsichtgerät, bewegliche Unterbringung, Transportfahrzeuge und so fort.
Der Abteilungsleiter Ausrüstung erläuterte die „quick wins“ an schnell umsetzbaren Projekten, die dieser Logik folgen, zeigte daneben aber auch die Stärkung der Dienstleister BwFPS und HIL GmbH auf.
Abschließend erläuterte er die materielle Unterstützung der Ukraine mit Fahrzeugen und Artilleriesystemen aus Beständen der Bundeswehr und deren Auswirkungen auf unsere Streitkräfte.
Aktuelles aus der TSH, BrigGen Dirk Kipper, Kommandeur der Technischen Schule des Heeres
Der Aachener Kommandeur erläuterte sein Bestreben die TSH an die Erfordernisse anzupassen, die für die Verlagerung hin zur Aufgabe LV/BV nötig sind. Die TSH brauche dazu mehr Flexibilität bei der Deckung des Ausbildungsbedarfes. Ein Anstieg an internationaler Zusammenarbeit sei zu verzeichnen, einschließlich der Ausbildung ukrainischer Kräfte.
„Ich möchte mehr Kooperation; mit der HIL GmbH, den Niederlanden und auch mit Großbritannien.“
Alle Anstrengungen richteten sich nach den Ausbildungsbedarfen für die „Division 2025“.
Aktuelles aus der LogSBw, BrigGen Boris Nannt, Kommandeur der Logistikschule der Bundeswehr
Der Gastgeber berichtete über das bereits länger andauernde Projekt „Modernes Lernen“. Dafür ist ein Steuerungsboard eingerichtet, das mit 12 Mitgliedern durchgängig die Belange der Methodik und Didaktik vorantreibt. Modernes Lernen stehe dabei auf den Säulen kompetenzorientierte Ausbildung, Digitalisierung und Wissensmanagement. Eine Kultur der Akzeptanz dieser Instrumente sei für den Erfolg wesentlich.
Aus dem Logistischen Übungszentrum gab es zu berichten, dass die „Zentrale Ausbildung Logistik“ inzwischen grundsätzlich gemeinsam von einem Versorgungsbataillon des Heeres und einem Logistikbataillon der SKB besucht wird. Also zwei wesentliche Elemente der logistischen Kette gemeinsam üben.
Invictus Games, BrigGen a.D. Michael Bartscher
Am Ende des ersten Tages konfrontierte BrigGen Bartscher die Zuhörer mit den Einsatzrealitäten unserer Soldaten, welche Verletzung an Leib und Seele einschließen können. Auch er war durch einen Anschlag in Afghanistan betroffen. Solchen Veteranen eine Perspektive und auch Selbstvertrauen zurückzugeben ist auch eine Aufgabe der Invictus Games. Durch Harry, Prince of Wales, ins Leben gerufen, ist dies eine sportliche Großveranstaltung für Soldaten mit Handicap und deren Begleitung. Denn jeder Sportler darf Familienangehörige oder Freunde zu den Games mitbringen. Besonders die Videoeinspielungen vergangener Jahre aus Sydney und Den Haag machten Lust auf einen Besuch in Düsseldorf 2023.
Gesellschaftsabend
Netzwerk festigen und erweitern ist ein wichtiges Ziel des Gesellschaftsabends, das mühelos erreichbar war. Die Sammlung für das Soldatenhilfswerk ergab die Summe von 1.430 Euro, die vom bB auf 2.000 Euro aufgestockt wurde. Drei Mitglieder wurden für ihre 25-jährige Treue zum bB geehrt.
Rollenverständnis JSEC (Joint Support and Enabling Command), BrigGen Thomas Seifert, DCOS OPS JSEC
Der Gast aus Ulm machte zu Beginn des zweiten Tages deutlich, wie die Aufgabe des JSEC zur Unterstützt aller Missionen des SACEUR (deu.: Oberbefehlshaber der NATO für Europa) zu verstehen sei. Die Aufgaben seien Enablement, Reinforcement by Forces and Sustainment Flow, übersetzt etwa: Die Fähigkeit, Truppen schnell verlegen, nachhaltig verstärken und gesichert versorgen zu können.
Mit rund 470 Dienstposten betreibt das JSEC diese Managementaufgabe, die von der Industrie bis zur verbrauchenden Truppe reicht. Eine große Herausforderung sei das Steuern von Truppenbewegungen in Zeit und Raum, ohne eigene Logistiktruppen unterstellt zu haben.
„We are asking, not tasking“
Das Kommando erstelle Pläne und schaffe ein RSN (Reinforcement and Sustainment Network), welches gewährleiste, dass Kräfte nicht mehrfach eingeplant werden und in allen Abschnitten des Prozesses effektiv und effizient gehandelt wird. Und dies, obwohl die Verantwortung für die Logistik nationale Aufgabe bleibt und die NATO lediglich eine koordinierende Rolle hat.
Zeitenwende aus Sicht der Industrie, Dr. Hans Christian Azpodien, Hauptgeschäftsführer Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie
Das Sprachrohr der SVI (Sicherheits- und Verteidigungsindustrie) beleuchtete die Thematik mit Hilfe von 10 Thesen. In diesen stellte er vor, dass die SVI marktverfügbare Produkte schnell zur Verfügung stellen kann, jedoch abweichende deutsche Forderungen zu häufig hinderlich seien. Er betonte, dass die SVI Planbarkeit benötige und zum Erhalt von Schlüsseltechnologien die politische Leitung eigene Vorgaben mit Leben füllen müsste und auch verbindliche Bestellungen essentiell seien. Im Zusammenhang mit dem Streben als nachhaltige Industrie zu gelten, brachte er den passenden Slogan zur Kenntnis.
„Sicherheit ist die Mutter aller Nachhaltigkeit!“
Nächster Vortragender war GenLt Michael Vetter, Abteilungsleiter CIR im BMVg, zur Bedrohung im Cyber- und Informationsraum.
Er berichtete über die ca. 3 Mio. Angriffe auf die Bundeswehr aus dem Cyber- und Informationsraum im Halbjahr. Erklärte ein neues Phänomen namens „Hacktivismus“, bei dem nichtstaatliche Akteure Aktionen im Cyberraum zu Gunsten oder Schaden eines Konfliktbeteiligten starten, die nicht mit staatlichem Handeln, das in gleiche Richtung wirken soll, abgestimmt sind. Als Beispiel führte er die Gruppe „Anonymous“ mit einem Hack gegen Gazprom Deutschland an, der in der Wirkung eher gut gemeint, als gut gemacht war, da die Gesamtbetrachtung fehlte.
Er stellte heraus, dass wegen der notwendigen stärkeren Digitalisierung in allen Lebensbereichen die Möglichkeiten zu Cyber-Angriffen zunähmen. Davon sind die Streitkräfte, vom Zulieferer aus der Industrie bis zum Verbraucher in der Truppe, stark betroffen.
Schutz gegen diese Bedrohung sei essenziell, die Akteure in der Cybersicherheit jedoch vielfältig. Es benötige ausgefeilte Koordination, Prozesse, und Strukturen. Übungen gegen Cyberbedrohung seien ebenfalls notwendig.
Nach Vorstellung des BMVg sei es das Ziel, im Nationalen Cyberabwehrzentrum neben den Ressorts BMI und AA auch die Länder und Betreiber von kritischer Infrastruktur (wie z.B. Netzanbieter für Kommunikation) einzubinden.
Den Einfluss des Sondervermögens auf die Projekte zur Führungsfähigkeit bewerte er positiv.
„Viele Ampeln von Projekten der Führungsfähigkeit springen auf grün.“
LV/BV aus Sicht der Basislogistik, Oberst Kai Häußermann, Kommandeur der mobilen Logistiktruppen (mobLogTr)
Oberst Häußermann erläuterte die Strukturmerkmale der mobLogTr mit ihren umfangreichen Aufgaben, aber noch bestehenden Einschränkungen bei der Kaltstartfähigkeit. Die ausstehende Entscheidung zur Strukturanpassung sei schnell erforderlich, um die Kaltstartfähigkeit zu verbessern. Weitere Voraussetzung seien gemeinsame Feldeinsatzübungen mit der Einsatzlogistik. Aus vergangenen Übungen dieser Art könne man als Handlungsfelder u.a. die Führungsfähigkeit/Führungsmittel, die feldmäßige Lagerung von Munition und die Bedrohung aus der Luft durch Drohnen ausmachen.
LV/BV aus Sicht der Einsatzlogistik Heer, Oberstlt Sven Heidel, Kommandeur Versorgungsbataillon 131
Der Kommandeur VersBtl 131 bildete den Abschluss der Informationsveranstaltung und berichtete aus Sicht der Truppe über die Übungstätigkeiten zur Vorbereitung des Auftrages NRF 2022-2024. Er lobte, dass die Integration der multinationalen Partner (4 Kompanien aus BEL, NOR, NDL) sehr gut gelungen sei. Die Übung Wettiner Heide sei der Lackmustest gewesen und mit der Zertifizierung auch bestanden worden. Die Information zum aktuellen Planungsstand über das Zielbild Heer und die dazu ausgeplante Struktur der Einsatzlogistik Heer schlossen seinen Vortag ab.
Am Ende der Veranstaltung bedankte sich der Vizepräsident im bB Oberst a.D. Thomas Mönnikhoff bei allen Mitwirkenden und warb bereits jetzt für die Informationsveranstaltung im November 2023 in Aachen/Eschweiler. Die Informationsveranstaltung des bB ist nach zwei Jahren Abstinenz erfolgreich zurück auf dem Podium!
Text: Oberstleutnant Roman Schlosser, Redakteur im blauer Bund e.V.
Bilder: Bundeswehr/Petra Reiter oder laut Bildbeschriftung
Geschätzte Mitglieder unseres blauen Bundes, meine verehrten Damen und Herren,
am 3./4. November 2022 werden wir unsere jährliche Informationsveranstaltung in Garlstedt durchführen, zu der ich Sie hiermit ganz herzlich einlade.
lm Mittelpunkt unserer Veranstaltung werden wieder die aktuellen Forderungen an die Logistik und deren Umsetzung stehen geänderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen und mit dadurch stärker im Fokus stehenden Belangen der militärischen Logistik.
lch freue mich sehr, dass es uns wieder gelungen ist, hochrangige Vortragende zu gewinnen, die uns aktuelle Informationen auf Grundlage neuester Entwicklungen bieten und für eingehende Diskussionen zur Verfügung stehen werden.
lch verspreche lhnen: Es ist für jeden etwas dabei! Die sicherheitspolitische Standortbestimmung im Bündnis werden Sie im Programm genauso wiederfinden, wie die Zeitwende aus unterschiedlichen Sichten (Fähigkeitsentwicklung, Rüstung, Nutzung, Bedrohung aus dem Cyber- und lnformationsraum, Industrie). Aber auch der Blick (aus) der Truppe im Prozess der Neuausrichtung auf LV/BV wird nicht fehlen!
Zur stärkeren öffentlichen Wahrnehmung der Belange unserer einsatzgeschädigten Kameradinnen und Kameraden werden (hoffentlich) die im Jahr 2023 stattfindenden Invictus Games beitragen. Auch darüber möchten wir Sie informieren und damit unsere tiefe Verbundenheit zu ihnen zum Ausdruck bringen.
Liebe Kameradinnen und Kameraden, meine Damen und Herren, ich hoffe sehr, lhnen nun genug Appetit für lhre Teilnahme an unserer lnformationsveranstaltung gemacht zu haben. Vielleicht überzeugt Sie ein Blick ins Gesamtproramm noch abschließend.
lch freue mich bereits heute auf interessante Vorträge, Diskussionen und natürlich auf unseren traditionellen Gesellschaftsabend. Und damit auch viel Zeit und Gelegenheit zum Netzwerken.
Kameradinnen und Kameraden, meine Damen und Herren, ich freue mich sehr auf Ihren Besuch in Garlstedt, interessante Vorträge und Diskussionen und natürlich auf unseren traditionellen Gesellschaftsabend.
Ihre Anmeldung zu dieser Veranstaltung können Sie ab sofort und bis zum 21.10.2022 über das Formular abgeben.
Die Kameradschaft NORDWEST besuchte mit einigen Mitgliedern in ihrer ersten Veranstaltung 2022, nach der langen Pause durch die Corona Pandemie, am 11. September 2022 das LogBtl 163 RSOM bei der Feldeinsatzübung „Blue Bridge“ in ROTENBURG/WÜMME in der Von – Düring – Kaserne (ehemals Lent – Kaserne).
Start war ein Feldgottesdienst durch das Evangelische Militärpfarramt OLDENBURG auf einer Wiese in der Kaserne. Nachdem allen Teilnehmern ein Friedensgruß und der Segen ausgesprochen wurde, ging es in ein Briefing durch den Bataillonskommandeur Oberstleutnant Tobias Schmidt.
Foto Presseoffizier LogBtl 163 Lt Ellerkamp
Persönlich ließ es sich Oberstlt Schmidt nicht nehmen uns über den gesamten Verlauf der Veranstaltung zu begleiten und umfassend Rede und Antwort zu stehen. Durch die Angehörigen des Bataillons wurden uns interessante Eindrücke in die Aufgaben und die moderne Ausstattung des Verbandes vermittelt.
Das LogBtl 163 ist ein sogenanntes RSOM (Reception Staging and Onward Movement) Bataillon. Am 29. September 2020 wurde es in Dienst gestellt und gehört zu den mobilen Logistiktruppen. Dieses LogBtl ist ein weiterer Baustein, um Operationen der NATO oder der EU reaktionsfähig logistisch unterstützen zu können. Nach erfolgter Aufbau-, Ausbildungs- und Zertifizierungsphase wird der Verband im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) als wesentlicher Bestandteil bei der Verlegung von Kräften eingesetzt werden.
Das LogBtl 163 ist, wie alle anderen Logistikbataillone auch, nicht nur ein Teil der mobilen Logistiktruppen, sondern gleichsam ein Bestandteil der logistischen Unterstützung von nationalen und multinationalen Einsatzkräften durch die Basislogistik, als Force Enabler eines Multinational Headquarters, bzw. eines Joint Logistics Support Group Headquarters (JLSG HQ).
Mit dieser dritten Übung „Blue Bridge“ in 2022 trainierte das Btl nochmals alle einzelnen Elemente des RSOM Prozesses auch mit Beteiligung multinationaler Truppenteile (Kompanien) aus Ungarn und Tschechien. Auch die Verbindung zur Sanität wurde mit Elementen aus LEER dargestellt. Durch diese Kräfte wurden wir in deren Ausstattung und Fähigkeiten der Verwundetenversorgung in der Role one und two eingewiesen. Ein interessanter Blick über den Tellerrand.
Der Vorsitzende der Kameradschaft NORDWEST Oberstlt Christoph Schladt bedankte sich beim Kommandeur Oberstlt Tobias Schmidt für die sehr interessanten Ausführungen und wünschte dem RSOM Btl 163 für die kommenden Aufgaben viel Erfolg und eine hohe Einsatzmoral. Positiver Nebenaspekt der Veranstaltung war auch die Absicht des Kommandeurs dem blauen Bund e.V. und damit auch der Kameradschaft NORDWEST beizutreten. Ein herzliches Willkommen.
Vorsitzender Kameradschaft NORDWEST Oberstlt Christoph Schladt dankt
dem Kommandeur LogBtl 163 RSOM Oberstlt Tobias Schmidt für die
Die Bundeswehr reagiert auf veränderte sicherheitspolitische Rahmenbedingungen. Mit dem Logistikbataillon 163 stellt sie der NATO 2023 erstmalig einen Verband zur Verfügung, dessen Fähigkeiten speziell auf den RSOM-Prozess ausgerichtet sind: Aufnahme, Zusammenführung und Weitertransport von Personal, Ausrüstung sowie Vorräten.
Die sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland haben sich im letzten Jahrzehnt maßgeblich verändert. Das führte zu einer Neuausrichtung der Bundeswehr. Die Einsätze zur Landes- und Bündnisverteidigung, beispielsweise Amtshilfe gegen Corona und während der Flutkatastrophe, nahmen zu und reichen zahlenmäßig an die Auslandseinsätze der Bundeswehr heran. Deshalb müssen für die Landes- und Bündnisverteidigung deutlich mehr Kräfte als bisher nach kurzer Reaktionszeit über strategische Entfernungen innerhalb des Bündnisgebietes verlegt und in beweglich geführten Operationen zum Einsatz kommen. Dafür benötigt die Bundeswehr eine Erweiterung der eigenen Fähigkeiten. Hierbei kommt der Logistik eine besondere Aufgabe zu: Sie muss die Truppen aller militärischen Organisationsbereiche verlegen und logistisch unterstützen. Zeitgleich gilt es, logistische Leistungen für Alliierte (Host Nation Support) und in der multinationalen Zusammenarbeit zu erbringen: Vom Aufmarsch bzw. Transit durch Deutschland über die Ankunft im Einsatzgebiet bis hin zur Operation selbst. Eine dieser Aufgaben der Logistik wird – wenn auch in anderer Form und unter anderen Rahmenbedingungen – in der NATO wiederbelebt und zukünftig durch die Bundeswehr logistisch unterstützt: Die „Aufnahme großer Truppenkontingente im Einsatzgebiet“. In der NATO wird dieser Prozess Reception, Staging and Onward Movement oder kurz RSOM genannt.
Wie wird eine Truppe strategisch verlegt?
Über strategische Entfernungen wird die Truppe, gemeint sind Personal und benötigtes Material, in ein Einsatzgebiet verlegt. Um die benötigte Zeit für die Verlegung so kurz wie möglich zu halten, werden hierzu alle sinnvoll möglichen Verkehrsträger (Straße, Schiene, See und Luft) inklusive des Marsches auf eigener Achse genutzt. Entscheidend für die Wahl der Verkehrsträger sind Entfernungen, geographische Lage und infrastrukturelle Gegebenheiten. Sofern die Truppe nicht im Eigenmarsch verlegt, werden dabei Material und Truppe in der Regel getrennt transportiert. Große Mengen an Fahrzeugen, Material und Vorräten, aber auch parallel dazu eine große Anzahl von Soldatinnen und Soldaten, müssen daher koordiniert in das Einsatzgebiet verbracht werden. Der Großteil des Personals wird per Lufttransport verlegt. Diese Transporte werden grundsätzlich so koordiniert, dass jede Fähigkeit bzw. jeder Verband zum festgelegten Zeitpunkt an einem definierten Zielort ist.
Was bedeutet Reception, Staging and Onward Movement?
Im Einsatzgebiet gilt es, Personal, Ausrüstung und Vorräten zusammenzuführen. Diese Leistung erbringt der RSOM-Prozess. An den so genannten „Ports of Debarkation“ (Entladestationen), also Häfen, Flughäfen und Bahnhöfen, wird ankommendes Material, die eintreffenden Soldatinnen und Soldaten, aber auch die Ausrüstung in Empfang genommen. Dieser Vorgang wird Reception genannt. Anschließend wird im sogenannten Staging alles zusammengeführt. Das kann durchaus 100 Kilometer und mehr von den Ports of Debarkation entfernt sein. Verpflegung, Wasser, Munition und Gerät werden durch nationale oder multinationale RSOM-Kräfte in der sogenannten Staging Area für die Truppe, teilweise bis auf die einzelne Kompanie, kommissioniert bereitgestellt.
Nachdem die Truppe ihr Material in Empfang genommen hat, beginnt die letzte Phase, das Onward Movement. Die Truppe wird so logistisch unterstützt und ausgestattet, dass sie im Eigenmarsch in so genannte einsatznahe Verfügungsräume, d.h. in die unmittelbare Nähe ihrer jeweiligen Einsatzräume, verlegen kann. Mit dem Erreichen der Einsatzräume durch die verlegte Truppe ist der RSOM-Prozess abgeschlossen und die Logistik- sowie Versorgungsbataillone übernehmen die Versorgung im Einsatz.
Das neue RSOM-Bataillon
Zur Bewältigung dieser herausfordernden Aufgabe wurde im niedersächsischen Delmenhorst das Logistikbataillon 163 als Teil der mobilen Logistiktruppen der Streitkräftebasis aufgestellt. Es ist für die Bereitstellung multinationaler Fähigkeiten für das sogenannte Framework Nations Concept (FNC) Cluster Logistics (CL) zuständig. Struktur und Ausstattung sind genau auf die RSOM-Aufgabe ausgerichtet.
Damit ist das Logistikbataillon 163 einzigartig in seiner Funktion, nicht nur in der Bundeswehr, sondern auch in der NATO. Erstmalig stellt die Bundeswehr der NATO einen Verband zur Verfügung, dessen Fähigkeiten speziell auf die Prozesse Aufnahme, Zusammenführung und Weitertransport von Personal, Ausrüstung und Vorräten gerichtet sind. Das Logistikbataillon 163 verfügt derzeit über eine Gesamtstärke von circa 600 Dienstposten und ist in Delmenhorst sowie Burg beheimatet. Eine Ergänzung der Fähigkeiten des Bataillons durch multinationale Beiträge ist vorgesehen. Es gliedert sich in einen Stab mit fünf Stabsabteilungen und die Einsatzzentrale RSOM sowie drei Kompanien.
Drei Kompanien bewältigen die Aufgabe
Die Versorgungskompanie ist für den Aufbau und Betrieb des Bataillonsgefechtsstandes zuständig. Sie gewährleistet die Eigenversorgung des Bataillons, was auch die Instandhaltung von Material umfasst. Darüber hinaus sind Züge der Kompanie für den Aufbau und Betrieb von Sammelräumen zuständig. Hierzu gehören die Einrichtung von Park- und Abstellflächen für Fahrzeuge und Material. Ebenso betreiben sie Instandsetzungsbereiche und Betriebsstofflager. Für die Truppe richtet sie Unterkunfts-, Verpflegungs- sowie Sanitätsbereiche ein. Weitere Züge richten Servicepunkte ein. Dies beinhaltet Rastmöglichkeiten für marschierende Einsatzkräfte. Hier versorgen sie die Truppe mit Kraftstoff, Wasser und Verpflegung. Auch Ruhemöglichkeiten für Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer sowie sanitätsdienstliche Unterstützung stellen sie bei Bedarf bereit. Darüber hinaus unterstützen sie bei der Bergung und Instandsetzung ausgefallener Fahrzeuge.
Die Umschlagkompanie Land/See ist für die Planung, Einrichtung und den Betrieb von Entladeseehäfen sowie Eisenbahnumschlagpunkte verantwortlich. Dort können pro Verkehrsträger bis zu 2.500 Tonnen Güter oder 500 Fahrzeuge pro Tag umgeschlagen werden. Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit anderen militärischen und zivilen Behörden beziehungsweise Dienststellen, beispielsweise dem Zoll, notwendig. Die Umschlagkompanie Luft betreibt an bis zu vier Entladeflughäfen zeitgleich Umschlagstellen. Hier können bis zu 1.000 Soldatinnen und Soldaten in Empfang genommen sowie bis zu 500 Tonnen Fracht täglich umgeschlagen werden. In enger Zusammenarbeit mit anderen militärischen und zivilen Behörden vor Ort wird zusätzlich die Luftfracht entladen und abgefertigt.
Blauer Bund bestätigt Herrn Generalmajor Funke als Präsidenten
Am 04. November fand die Mitgliederversammlung des Blauer Bund e.V. in BONN statt. Die rund 50 teilnehmenden Mitglieder fanden sich unter anderem zusammen um den Vorstand neu zu wählen.
Satzungskonform hatte der Vorstand des Blauen Bundes (bB) bereits im Januar 2021 über die Ergänzung des Vorstandes durch Herrn Generalmajor (GenMaj) Gerald Funke als Präsidenten des Vereins abgestimmt. Um regelkonform zu handeln bedurfte es der Bestätigung dieses Schrittes durch die Mitgliederversammlung, die während der anschließenden Wahl auch erfolgte. Notwendig wurde die Personalveränderung durch die Versetzung in den Ruhestand von Herrn GenMaj a.D. Volker Thomas, gepaart mit der Überzeugung des Vorstandes, dass dem Verein stets ein aktiver Soldat vorstehen soll, der von einem Ehemaligen als Vizepräsident unterstützt wird.
Zu Beginn der Veranstaltung ging GenMaj Funke nach der Vorstellung seiner Person auf die Vorstandsentscheidung ein, die Informationsveranstaltung 2021 abzusagen. Und das, obwohl es bei der Vorbereitung gelungen war ein hervorragendes Programm mit hochrangigen Vortragenden auf die Beine zu stellen. Die Unsicherheiten und die bereits bestehenden Auflagen am Austragungsort hätten zu viele Risiken und Einschränkungen mit sich gebracht. Ein Entschluss, der sich angesichts der folgenden Lageentwicklung als weise herausgestellt hat. Dennoch wird der Verein an der Durchführung der Informationsveranstaltung in Zukunft festhalten. „Sie ist unser Aushängeschild und ein wirksames Mittel zur Vernetzung und Werbung für neue Mitglieder“ so der Präsident.
Im Weiteren berichtete GenMaj Funke über die Aktivitäten des Vereins, die trotz der Pandemielage stattfanden. Er hob dabei die Mitarbeit im Beirat der Reservisten, die werbewirksamen Bestpreisverleihungen an den Schulen in Garlstedt und Aachen sowie das umfangreiche Informationsangebot durch Webseite, Newsletter und Informationsheft des bB hervor. Nicht zuletzt darauf führte der Präsident den kaum merklichen Rückgang der Mitglieder um nur 18 Personen auf 1136 Mitglieder zurück. Ein Mitgliederverlauf von dem viele andere Vereine heutzutage nur träumen können.
Vorstand neu gewählt
Die anschließende Wahl des Vorstandes brachte folgendes Ergebnis:
Präsident: Generalmajor Gerald Funke
Vizepräsident: Oberst a.D. Thomas Mönninghoff
Schatzmeister: Oberstabsfeldwebel a.D. Volker Zarth
Schriftführer: Stabshauptmann Frank Buerschaper
stv Schatzmeister: vakant
stv Schriftführer: Leutnant Alexander Schwickert
Redakteur: Oberstleutnant Roman Schlosser
Webmaster: Oberstabsfeldwebel a.D. Volker Zarth
Beisitzer: Oberstleutnant Norman Willared
Beisitzer: Oberstleutnant a.D. Joseph Steibel
So brachte die Wahl neben der Bestätigung des Präsidenten auch den Wechsel des Vizepräsidenten hervor. Oberst a.D. Joachim Schaprian der auf eine außerordentlich lange und sehr verdiente Zeit im Vorstand des bB zurückblicken kann, stellte sein Amt wie angekündigt zur Verfügung. Herr Oberst a.D. Mönnighoff wird nun die Aufgabe des Vizepräsidenten übernehmen. Weitere Neuzugänge im Vorstand sind Herr Leutnant Schwickert und Herr Oberstleutnant Willared.
Satzungsänderung beschlossen
Aus den Erfahrungen der Pandemie hat auch der bB seine Lehren gezogen. Konsequenterweise wurde deshalb die Satzung so angepasst, dass zukünftig die Vorstandsarbeit und die Mitgliederversammlung auch in digitaler Form oder als hybride Veranstaltung abgehalten werden können. Näheres dazu wird anpassungsfähig und aktuell in der Geschäftsordnung des Vereins ausgeführt werden.
Verdiente Mitglieder ausgezeichnet
Für überdurchschnittliches und langjähriges Engagement für den bB wurde beschlossen, Herrn Carsten Leopold die Ehrennadel in GOLD verliehen. Die Verleihung wurde wenige Tage später an der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt durchgeführt (Besondere Ehrung in der Kameradschaft Nordwest).
Der langjährige Beauftragte der Bundesgeschäftsstelle Herr Oberstabsfeldwebel a.D. Kunibert Matheis wurde für seine Verdienste um den Verein zum Ehrenmitglied ernannt. Er führte zuletzt über 15 Jahre die Geschicke der Bundesgeschäftsstelle als Bundesgeschäftsbeauftragter. Diese Aufgabe wird er Ende Februar 2022 an seinen Nachfolger Oberstabsfeldwebel Wolfgang Jahn übergeben, den er bei dieser Gelegenheit vorstellte.
Zu guter Letzt wurde dem ehemaligen Präsidenten Herrn GenMaj a.D. Volker Thomas eine Auszeichnung zuteil. Wegen seiner großen Verdienste in der vier Jahre andauernden Führung des Vereins wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
Mit einemVersprechen, einem Appell und einer Ankündigung beschloss GenMaj Funke die Mitgliederversammlung. „Wir werden den bB in die Zukunft führen, aber wir brauchen ihr Engagement. Werben sie vor allem junge Menschen als Mitglied in unserem Verein! Ich hoffe wir sehen uns alle am 03. und 04. November 2022 in Garlstedt bei der nächsten Mitgliederversammlung mit Informationsveranstaltung.“
Am 06. Oktober 2021 traf sich die Kameradschaft NORDWEST zu ihrer Mitgliederversammlung und Neuwahl des Vorstandes nach zweieinhalb Jahren Amtszeit unter dem Vorsitz von Oberst Arnd Frie. Es konnte trotz Corona Pandemie in der Lucius D. Clay Kaserne im Heimbetrieb Plan B „Roland Club“ im Osterholzer Zimmer getagt werden. Zu diesem Zeitpunkt galten die 3G Regeln und alle anwesenden Mitglieder waren bereits zweimal geimpft. Der Vorstand war in der Masse anwesend, endschuldigt waren Oberstlt Hendrik Hilgendorff, Hptm Alexander Kühn und Hptm d.R. Stefan Licht.
Der Vorsitzende Oberst Arnd Frie begrüßte die Mitglieder und nach Bekanntgabe der Tagesordnung und Feststellung der Beschlussfähigkeit übergab er an seinen Stellvertreter Oberstlt Christoph Schladt, da er selbst bereits seit März 2020 ins 1 DEU/NDL Korps versetzt ist und die Geschicke der Führung der Kameradschaft an seinen Stellvertreter und den Vorstand abgegeben hat.
Oberstlt Schladt hielt den Rechenschaftsbericht zur abgelaufen Legislaturperiode. Hervorzuheben ist, dass noch bis März 2020 die Kameradschaft aktiv Veranstaltungen durchführte und dabei auch den Partner der BVL Regionalgruppe Weser/Ems besuchte.
Die Mitgliederzahl konnte 2019 auf 350 Mitglieder gesteigert werden und in 2020 sowie bislang in 2021 auf diesem Niveau gehalten werden. Es gab keine größeren Fluktuationen und Austritte. Leider gab es einen Todesfall zu beklagen, die allseits bekannte Ausbilderin für Instandhaltung/Fertigung Frau Hauptfeldwebel a.D. Sandra Westermann, verstarb im Februar 2021.
Nach Bericht des Kassenführers, gehalten in Vertretung durch den Geschäftsführer Oberstlt a.D. Michael Janczyk und Verlesen der Kassenprüfung konnte der alte Vorstand einstimmig entlastet werden.
Als Wahlleiter fungierte Oberst Arnd Frie, welcher im Folgenden in Einzelabstimmung und offener Wahl mit Handzeichen den neuen Vorstand zur Wahl vorstellte. Als neuer Vorsitzender wurde Oberstlt Christoph Schladt aus dem LogÜbZ gewählt, welcher bereits seit 2014 im Vorstand der Kameradschaft Nordwest in mehreren Funktionen aktiv mitgearbeitet hat.
Als sein Stellvertreter konnte Oberstlt Norman Willared, gewechselt von der Kameradschaft ERFURT zu NORDWEST, seit April 2020 wieder als S3 StOffz an der LogSBw, gewählt werden. Oberstlt Willared wird auch als neuer Beisitzer im Bundesvorstand Oberstlt a.D. Michael Janczyk ablösen.
Als Geschäftsführer wurde Oberstlt a.D. Michael Janczyk, seit 2010 im Vorstand in mehreren Funktionen und bisher als Beisitzer im Bundesvorstand aktiv, einstimmig wiedergewählt.
Der Kassenführer Hptm Alexander Kühn, seit 2017 als Kassenführer tätig, bestätigte seine Bereitschaft weiter im Vorstand als Kassenführer tätig zu sein. Er wurde in Abwesenheit einstimmig wieder gewählt.
Die neuen 5 Beisitzer wurden im Block gewählt. Oberst a.D. Gunter Bischoff, Oberstlt Hendrik Hilgendorff, Hptm Sascha Mohmeyer, Hptm d.R Stefan Licht und Oberstlt Dirk Bickmeier unterstützen zukünftig die Vorstandsarbeit aktiv.
Als neuer Kassenprüfer konnte Hptm Carsten Hoge gewonnen werden, welcher ebenfalls in Abwesenheit einstimmig gewählt wurde.
Im Ausblick für 2022 setzte der neue Vorsitzende Oberstlt Christoph Schladt die Hoffnung auf bessere Zeiten in der Pandemie Corona, um wieder ein abwechslungsreiches Vereinsleben anzuschieben. So konnte der Vorstand an der Mitgliederversammlung in Bonn im Dorint – Hotel am 04. November mit vier Mitgliedern teilnehmen. Die Veranstaltungen mit der BVL Weser/Ems werden neu belebt und gemeinsam gestaltet. Am Tag der „offenen Tür – Biwak der LogSBw am 09. Juli 2022 beteiligt sich die Kameradschaft aktiv mit ihrem Werbestand. Die Challenge „Offiziere & Manager“ soll zum 5. Mal in 2022 stattfinden.
Letztendlich die Mitgliederversammlung und Informationsveranstaltung des blauen Bund e.V. wird im dritten Anlauf am 03. / 04. November 2022 in Garlstedt an der LogSBw anvisiert.
Autor: Oberstlt a.D. Michael Janczyk u. Vorsitzender Oberstlt Christoph Schladt
Für den Einsatz VJTF 2023 ist der Transport der Sonderwerkzeuge (SdWz) für den SPz PUMA in Funktionscontainern vorgesehen. Ziel der Containerlösung ist die mobile Bereitstellung der, für die Instandsetzung IHS 2/3 des SPz PUMA notwendigen, Sonderwerkzeuge sowie Mess- und Prüfmittel (MuP) für die Fachrichtungen Fahrgestell und Turm/Bedienstände. Die Vorstellung der Prototypen wurde vom 24.08. bis 28.08.2020 durch die beauftragte Firma CHS beim AusbZTLS Ber Techn/Log, Dez W durchgeführt. Für die Verstauung des SdWzS SPz PUMA werden insgesamt 5 Stück 20-Fuß-Container benötigt.
ART UND AUFBAU DER CONTAINER
Der Satz besteht aus drei Stück Containern Typ I und zwei Stück Containern Typ II; diese werden im weiteren Verlauf kurz vorgestellt.
Der Container Typ I ist als Douple Door Container konzipiert und wird primär zur Verlastung von Transport- und Lagerbehältern (TuLB), Kleinteilen und mittelgroßen Teilen genutzt. Damit diese weitreichend geschützt sind, ist im Container eine Klimaanlage, eine Luftentfeuchtungsanlage sowie ein Heizgerät verbaut. Weiterhin ist dieser Container Typ I mit einer externen Stromversorgung (400V 32A) ausgestattet, die wahlweise über ein Stromerzeugungsaggregat oder über einen Netzanschluss in ggf. vorhandener Infrastruktur betrieben wird. Ein im Container installierter Deckenkran (Traglast 1000 kg) mit ausklappbarem Kranausleger ermöglicht dem Nutzer, ohne großen Kraftaufwand, dass zum Teil sehr schwere SdWz ca. 1,5 m vor dem Container abzustellen. Von dort kann es dann mit geeigneten Hebemitteln an den jeweiligen Arbeitsplatz verbracht werden. Bevor jedoch der Deckenkran genutzt werden kann, muss der Container vorab in Waage ausgerichtet werden. Unter Zuhilfenahme der am Container verbauten Nivellierlibellen und einem Nivellierstützensatz kann der Nutzer diese Vorbereitungen durchführen.
Der Container Typ II ist ebenfalls als Double Door Container konzipiert und wird primär zur Verlastung von Großteilen verwendet. Auch hier ist eine externe Stromversorgung (400 V, 32 A), ein Heizgerät und eine Luftentfeuchtungsanlage verbaut. Eine Klimaanlage wurde nicht vorgesehen; dies begründet sich darin, dass sich in diesem Containertyp die weniger anfälligeren SdWz in Bezug auf klimatische Bedingungen befinden. Hauptunterscheidungsmerkmal gegenüber dem Container Typ I ist ein integrierter, mechanischer, freischwebender Auszug. Dieser kann beidseitig zu ⅔, mittels einer Handkurbel, aus dem Container gefahren werden. Der Auszug (Zuladung 3500 kg) ist notwendig, da z.T. sperrige SdWz nicht ohne eine vorherige Entladung von Material aus dem Container gehoben werden können. Unter Zuhilfenahme des ebenfalls vorhandenen Deckenkranes (Traglast 1000 kg und 1200 kg), können Lasten von der ausgefahrenen Plattform angehoben und diese ca. 1,5 m vor dem Container abgesetzt werden.
GUT, ABER NOCH NICHT GUT GENUG!
Bei der Vorstellung der Container wurden bereits jetzt durch alle Beteiligten Anregungen für Verbesserungen eingebracht. Stichworte wie Arbeitsplatzbelegungszeiten, arbeitstätigkeits-/arbeitsablaufbezogene Einrüstung und einsatzzweckoptimierte Aufteilung für die InstKr HEER bei VJTF 2023 sind hierbei in die weitere Betrachtung eingeflossen. Um eine Steigerung des Einsatzwertes zu erreichen, wurde während der Besprechung eine veränderte Verstauung der SdWz unter der Berücksichtigung möglicher Arbeitsplatzbelegungszeiten vorgenommen.
Ziel dieser Umverstauung war es, die InstKr HEER mit zwei von fünf Containern als Grundausstattung und der Möglichkeit des modularen Aufwuchses flexibel auszustatten.
AUSBLICK UND HERAUSFORDERUNG
Die Firma CHS wird in den nächsten Wochen die Prototypencontainer umrüsten und im Sinne des Nutzers anpassen. Es ist geplant, das Ergebnis bei einer weiteren Vorstellung am Firmensitz in Bremen zu präsentieren. Weiterhin stehen noch Untersuchungen der WTD aus, diese sollen jedoch zeitnah (nach der Umrüstung) erfolgen. Bis zur Durchführung einer taktischen und technisch-logistischen Einsatzprüfung (Zeitraum ist noch nicht verifiziert) gilt es diese und weitere Punkte abzuarbeiten. Mobile Logistik, vornehmlich auf Containerbasis, stellt ein zukunftsweisendes Element dar. Zu berücksichtigen sind neue besondere Herausforderungen an Umschlag, Transport und Zulässigkeit der Transportmittel (z. B. Containerbauhöhe und Transportfahrzeug).
Wir können davon ausgehen, dass die Containerlösung aufgrund ihrer guten Transportierbarkeit von SdWz eine lange Zeit innerhalb der Bundeswehr genutzt wird. Der Anteil mobile Logistik SPz PUMA VJTF wird noch ergänzt um zwei weitere Container in denen die leicht auswechselbaren Ersatzteilpakete (LAE) und Ersatzteile (ET) mitgeführt werden. Die Optimierungsumfänge der vorgestellten Containerlösung haben deutlich unterstrichen, welcher positive Mehrwert die frühzeitige Einbindung der Expertise des AusbZTLS hat.
Das Informationsheft, Nr. 51 ist nun auch als pdf-File zum Herunterladen verfügbar. Sie finden es hier.
Heftinhalt:
Integrierte Planung in der Bundeswehr
Die Fähigkeitslage der Bundeswehr
Weiterentwicklung der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik
Künstliche Intelligenz in der Heeresentwicklung
Katalogisierung im Rahmen des AC/135 – Eine nationale und internationale Aufgabe
Digitalisierung logistischer Prozesse und Fähigkeiten
Übergang von SASPF auf S4/HANA
30 Jahre Deutsch-Französische Zusammenarbeit in der Logistik
Das Logistikbataillon 163 (RSOM)
Militärlogistik der Neuzeit
Einführung neuer Bildverstärkerbrillen in die BundeswehrWirtschaft und Logistikkommando Gemeinsam zukunftsorientiert
Aus den Kameradschaften:
Rhein/Lahn zu Gast im Erlebnisbahnhof Westerwald
Aachen/Eschweiler: Reiseerlebnisse in der Vierländerregion Bodensee
Editorial, Heft Nr.51
Mit dem diesjährigen Informationsheft des „blauer Bund e.V.“ wird traditionell für die anstehende Informationsveranstaltung des Vereins geworben. Zu diesem Anlass werden dieses Jahr hochrangige Vortragende, im Schwerpunkt zu Themen der Einbindung Deutschlands in Sicherheitsbündnisse, wie NATO und EU und der damit verbundenen Rolle als logistische Drehscheibe für die kollektive Verteidigung im Bündnis, referieren.
Beim Inhalt dieses Heftes selbst geht es von der Integrierten Planung in der Bundeswehr und der daraus folgenden Fähigkeitslage, über zukunftsträchtige Themen wie Künstliche Intelligenz und Digitalisierung, zu Logistischen Verbänden mit Alleinstellungsmerkmal, bis hin zum täglichen Geschäft von Bundeswehrlogistikern in verschiedenen Teilstreitkräften.
Im historischen Abriss beleuchten wir die Militärlogistik der Neuzeit vom 30-jährigen Krieg bis heute. Ebenso sollen hier jedoch Vereinsaktivitäten nicht zu kurz kommen.
Am 24.07.2019 wurde Frau Annegret Kramp-Karrenbauer als neue Verteidigungsministerin vereidigt. Ob dieser Personalwechsel raumgreifende Veränderungen mit sich bringt und wenn ja, ob sich dies auch auf Themen der Rüstung und Logistik niederschlägt, bleibt abzuwarten. Verbesserungen sind willkommen und mit der kostenlosen Fahrt von uniformierten Soldaten in der Deutschen Bahn ist ein Anfang gemacht.
Um in die oben beschriebenen Themen und auch in unser Vereinsleben selbst Einblick zu geben, haben wir unseren Leserinnen und Lesern, vor allem aber unseren Mitgliedern, eine Auswahl von Artikeln aus verschiedenen Bereichen zusammengestellt.
Wir wünschen Ihnen bei der Lektüre, wenn sie dann bei Ihnen angekommen ist, eine angenehme Zeit mit manch neuer Erkenntnis und freuen uns gemeinsam auf die diesjährige Informationsveranstaltung im November in Eschweiler.
Quelle:
Autor: Oberstleutnant Schlosser und Oberstabsfeldwebel a.D. Matheis
Der mittlerweile schon zwanzigjährigen Tradition folgend trafen sich am Samstag, den 26. Oktober 2019 am frühen Morgen wieder 16 Mitglieder des Vereins der Logistiker der Bundeswehr, namentlich der Kameradschaft Aachen/Eschweiler, mit weiteren ihren Idealen und Aufgaben Verbundenen zur Grabpflege auf dem Stolberger Friedhof an der Bergstraße. Auf diesem Friedhof sind in mehreren Gräberfeldern 407 Tote der beiden Weltkriege bestattet. Neben der alljährlich erforderlichen grundsätzlichen Reinigung des Bereiches rings um das zentrale Mahnmal, wobei Laub, Unkraut und Moos zu entfernen waren, galt es auch wieder, Hecken in Form zu schneiden, Rasen zu mähen sowie Flächen aufzulockern und einzuebnen.
Zusätzlich mussten auf einem Gräberfeld die tief eingewachsenen Trittplatten entfernt werden. Nachdem diese weggetragen und auf mehreren Paletten aufgestapelt waren, konnten die entstandenen Löcher mit Mutterboden aufgefüllt, inklusive der angrenzenden Flächen eingeebnet, gewalzt und neu eingesät werden. Der Bauhof der Stadt Stolberg stellte, wie auch in den Jahren zuvor, die Arbeitsgeräte zur Verfügung, jedoch brachten einige Helfer ihr eigenes und damit gewohntes Gerät von zu Hause mit.
Besonders erfreute der Besuch des Bürgermeisters der Stadt Stolberg, Herrn Patrick Haas. Überbrachte er doch den fleißigen Helfern persönlich seinen Dank für die treue Unterstützung und reichte allen namens der Stadt auch eine kleine Pausenstärkung. Am frühen Nachmittag fuhren zufriedene Mitglieder nach Hause mit dem guten Gefühl wieder einmal für eine würdige Erinnerung und Mahnung an die Opfer der Kriege auf dem Stolberger Friedhof einen wichtigen Beitrag geleistet zu haben.
Autor: Oberst a.D. Günter Selbert,
Fotos: Oberst a.D. G. Selbert und Oberstleutnant a.D. J. Steibel