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Rheinmetall und Thales von Lockheed Martin mit Ausbildungsleistungen für deutsch-französisches C-130J-Transportflugzeuggeschwader beauftragt

Thales und Rheinmetall sind mit der Zertifizierung des zukünftigen Trainingszentrums für die deutsch-französische C-130J-Transportflugzeugflotte beauftragt worden. Beide Unternehmen agieren bei dem Vorhaben als Unterauftragnehmer von Lockheed Martin, dem Hauptauftragnehmer für das deutsch-französische Ausbildungszentrum und Hersteller des Transportflugzeugs C-130J Super Hercules.

Gemäß des im März 2021 erteilten Auftrags werden Rheinmetall und Thales für die Zertifizierung der Ausbildungsorganisation Personal stellen und weitere Serviceleistungen erbringen. Die Qualifizierung des Ausbildungszentrums soll im ersten Quartal 2024 abgeschlossen werden, der Ausbildungsbetrieb noch 2024 aufgenommen werden. Anschließend könnte optional eine Betriebsphase folgen. Im Falle der Beauftragung der Betriebsphase würden Thales und Rheinmetall das Personal für das Management der Ausbildungseinrichtung, qualifizierte Ausbilder für das Training der Luftfahrzeugbesatzungen und der Bodencrews sowie Wartungspersonal zum Betrieb aller Ausbildungseinrichtungen stellen.

Das Trainingszentrum wird im französischen Evreux errichtet werden, dem Standort der 62. Escadre de Transport der französischen Armée de’l Air. Zu diesem Transportgeschwader gehören die französischen und deutschen C-130J Super Hercules-Flugzeuge. Das zugehörige Trainingszentrum soll als Approved Training Organisation (ATO) zertifiziert und betrieben werden, die Zertifizierung erfolgt durch die französische zivile Luftfahrtbehörde DGAC.

Das Vorhaben der deutsch-französischen Transportflugzeugflotte gehört zu den Schlüsselvorhaben im Bereich der Luftwaffe. Ab 2021 wollen Deutschland und Frankreich insgesamt zehn Flugzeuge des Typs C-130J Super Hercules im französischen Évreux gemeinsam betreiben. Vorgesehen sind gemeinsame Cockpitbesatzungen ebenso wie gemischte Teams am Boden. Frankreich hat insgesamt vier Super Hercules beschafft. Deutschland beteiligt sich mit sechs Maschinen an der gemeinsamen Staffel, die ab 2022 zulaufen. Diese sechs Flugzeuge werden die Transall C-160 ersetzen.

Rheinmetall und Thales kooperieren im Bereich der deutsch-französischen Luftfahrzeugbesatzungs-ausbildung bereits sehr erfolgreich. So betreiben sie die ARGE Tiger Aircrew Training Means, die für die Ausbildung der deutschen und französischen Crews des Kampfhubschraubers Tiger zuständig ist.

 

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Text und Bild: Rheinmetall AG

Rheinmetall AG – Aktives Schutzsystem für Lynx-Schützenpanzer

Marktdurchbruch für neues StrikeShield von Rheinmetall – 140 MioEUR-Auftrag aus Ungarn

Die 209 neuen Schützenpanzer Lynx, welche die ungarische Regierung von Rheinmetall beschafft, werden mit Rheinmetalls StrikeShield Hard-Kill Active Protection System (APS) ausgerüstet. Ungarn ist damit der neueste Kunde dieser innovativen Technologie, welche bereits seit 2006 Teil des Rheinmetall Technologieportfolios ist. StrikeShield wird von der Rheinmetall Protection Systems GmbH entwickelt, produziert und geliefert. Das Auftragsvolumen liegt bei über 140 MioEUR. Ein wesentlicher Grund für die Beschaffung des StrikeShield-Systems ist die Bereitschaft des NATO-Mitglieds, sich an herausfordernden Einsätzen zu beteiligen, in denen die eigenen Kräfte den Bedrohungen moderner Panzerabwehrwaffen ausgesetzt sind.

StrikeShield ist die dritte und neueste Generation der Rheinmetall Active Defence System (ADS) Technologie, einer speziellen Variante eines Hard-Kill APS-Systems. Das ADS ist dabei ein verteiltes System, wobei die Sensoren und Gegenmaßnahmen in die Kontur und Architektur des gesamten Fahrzeuges integriert sind. Neben weiteren Vorteilen hebt sich StrikeShield vom Wettbewerb durch die geringsten Emissionen im elektromagnetischen Spektrum sowie die schnellste, sicherste und verlässlichste Reaktionsgeschwindigkeit bei Hinterhalts- oder Multi-Hit Szenarien ab. Das Fahrzeug ist somit gegen ungelenkte und gelenkte Hohlladungsbedrohungen geschützt, da anfliegende Projektile vor dem Auftreffen auf das Fahrzeug neutralisiert werden.

Das StrikeShield APS wird direkt in hybride Schutzmodule des Lynx integriert. Das Fahrzeug erhält anstelle konventioneller, passiver Zusatzpanzerungsmodule speziell ausgelegte Passivschutzlösungen, in die die Komponenten des APS vollständig zwischen der Wanne und Außenhülle des Fahrzeugs integriert sind.

„Wir sehen in der Anwendung unseres einzigartigen Hybridschutz-Designs enorme Vorteile“, so Dr. Manfred Salk, CEO der Rheinmetall Protection Systems GmbH. „Die Bedrohungen, gegen die klassischer Passivschutz ausgelegt wird, sind standardisiert und etabliert. Hybride Designs unterscheiden sich davon. Sie erlauben es uns, mit neuen Bedrohungen und daraus resultierenden Effekten besser umgehen zu können. Hierzu gehört beispielsweise die Residualenergie zerstörter Raketen, welche auf die Fahrzeughülle treffen und deflagrieren. Die Kombination von passiven und aktiven Schutztechnologien zu hybriden Schutzlösungen ermöglicht unseren Kunden einzigartige Vorteile hinsichtlich der Schutzleistung, aber auch hinsichtlich Gewichts- und Kosteneffizienz.“

Rheinmetall Protection Systems GmbH wurde 2019 gegründet und ist Rheinmetalls Center of Excellence für Schutztechnologien. Kern der Produktstrategie ist die Hybridisierung von Schutzlösungen, welche bessere, leichtere und günstigere Schutzlösungen für gepanzerte Fahrzeuge ermöglichen.

 

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Text und Bild: RHEINMETALL AG

Das HIL-Werk in Doberlug-Kirchhain wird Kompetenzzentrum „Rad“

Bereits heute ist das Heeresinstandsetzungslogistik (HIL)-Werk in Doberlug-Kirchhain auf Radfahrzeuge spezialisiert. Nun soll hier das neue Kompetenzzentrum „Rad“ aufgebaut werden, kündigte Verteidigungsministerin  Annegret Kramp-Karrenbauer an. Bis zu 140 neue Arbeitsplätze können so in Doberlug-Kirchhain geschaffen werden.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat zusammen mit dem brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke, Landrat Christian Heinrich-Jaschinski und Bürgermeister Bodo Broszinski eine Absichtserklärung über den Aufbau eines Kompetenzzentrums „Rad“ am Standort Doberlug-Kirchhain unterzeichnet. Darin werden die bis 2031 geplanten Investitionsmaßnahmen umrissen und das Bekenntnis der Bundeswehr zum Standort und zur Region bekräftigt.

Die Erklärung schafft die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden des Landes und der Kommune. „Heute ist ein guter Tag für uns als Bundeswehr, für die hier tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des HIL-Werks in Doberlug-Kirchhain und für die gesamte Region der Lausitz. Wir als Bundeswehr werden kräftig mit über 40 Millionen Euro in das Werk investieren, für eine zukunftsfähige und moderne Infrastruktur. Wir werden die bestehenden Arbeitsplätze sichern und in die Fortbildung unserer Belegschaft investieren. Und wir werden bis zu 140 neue qualifizierte Arbeitsplätze schaffen.“ Nur gemeinsam könnten die am Standort notwendigen Infrastrukturmaßnahmen schnell und reibungslos umgesetzt werden.

Mehr Arbeitsplätze für die Region

Aktuell arbeiten rund 270 Menschen im HIL-Werk Doberlug-Kirchhain. Bis zu 140 neue Arbeitsplätze sollen hinzukommen. Damit hilft die Bundeswehr zugleich, die Folgen des Strukturwandels in der Lausitzer Region abzufedern. Auch der Aufbau von Kooperationen mit der Industrie ist geplant.

„Die Fortbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am HIL-Werk in Doberlug-Kirchhain und eine qualifizierte Ausbildung – das sind die Schwerpunkte der Zukunft an diesem Standort“, stellte die Ministerin fest. Diese Themen würden einen zentralen Anteil der aktuellen strategischen Überlegungen bilden. „Jeder und jede Einzelne von Ihnen ist mit seiner Erfahrung, dem Know-How und der Tatkraft auf dem eingeschlagenen Weg unverzichtbar“, so Kramp-Karrenbauer weiter.

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden weiter beschäftigt und seien aufgefordert, sich aktiv einzubringen. Die Ministerin betonte, bei  der Erarbeitung der neuen Unternehmensstrategie und dem weiteren Vorgehen auf größtmögliche Transparenz zu setzen.

Beschäftigte blicken optimistisch in die ZukunftKramp-Karrenbauer suchte bei einem Werksrundgang das Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Viel Aufmerksamkeit widmete sie auch den Auszubildenden. „Ich wünsche mir, dass die Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr und die HIL GmbH künftig noch stärker zusammenarbeiten und Synergieeffekte allen zu Gute kommen“, so die Ministerin. Qualifiziertes Personal sei der Schlüssel zum Erfolg. Die Auszubildenden der Bundeswehr freuten sich über das Interesse und den Zuspruch der Ministerin. Das Potential in der Region ist vorhanden. Derzeit kommen auf 14 Ausbildungsplätze etwa 190 Bewerberinnen und Bewerber.

„Wir finden es sehr gut, dass hier zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden und wir hier in der Region einen Ausbildungsplatz erhalten“, sagte Felina Heuchert, Auszubildende im zweiten Lehrjahr. Ihr Ausbildungsleiter Olaf Kleinpaul fügte hinzu: „Wir als Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr in Kooperation mit der HIL GmbH könnten unsere Nachwuchsgewinnung noch deutlich ausbauen.“ Die Ausbildungswerkstatt arbeitet ausgesprochen erfolgreich. Seit ihrer Entstehung 1991 haben alle zur Prüfung vorgestellten Azubis bestanden. 70 Prozent der Absolventinnen und Absolventen wurden in die Bundeswehr übernommen.

Auf der Probefahrtstrecke überzeugte sich die Ministerin im Anschluss schließlich von der Qualität der geleisteten Arbeit. Am Beispiel eines Dingos und eines TPZ Fuchs zeigten die Mitarbeitenden, wie sie die Einsatzfähigkeit der Radfahrzeuge prüfen.

Neue Gebäude für Doberlug-Kirchhain

In den kommenden zehn Jahren soll viel gebaut werden im HIL-Werk Doberlug-Kirchhain. Dabei soll das Werk in westlicher Richtung erweitert werden. Im Mittelpunkt steht der Bau einer neuen Instandsetzungshalle. Geplant sind außerdem eine neue Wasch- und eine neue Strahlhalle. Daneben sollen ein neuer Motorenprüfstand, eine Erweiterung der Probefahrtstrecke, die Errichtung eines Sozialgebäudes für mehr Personal und Abstellflächen für die Fahrzeuge entstehen. Die Mechanikwerkstatt und das Materialwirtschaftsgebäude sollen umfassend saniert werden. Bereits genehmigt ist der Neubau des Wachgebäudes.

Mit der Landesregierung des Landes Brandenburg, dem Kreis Elbe-Elster und der Stadt Doberlug-Kirchhain haben wir bei den Bauvorhaben starke Partner an unserer Seite, die ihre Expertise für den gemeinsamen Erfolg einbringen werden.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer

Das HIL-Werk Doberlug-Kirchhain wird so in den kommenden Jahren zukunftsfähig aufgestellt. Der Ausbau unterstreicht die konsequente Ausrichtung der Bundeswehr auf die Landes- und Bündnisverteidigung. Durch mehr eigenes Know-How erhöht die Bundeswehr ihre Resilienz und steigert die Einsatzbereitschaft.

Text und Bild:
https://www.bmvg.de

Ausbildung an der Logistikschule der Bundeswehr, mit dem „Bison“ SGeBAF

Der „Bison“ ist ein schweres geschütztes Berge- und Abschleppfahrzeug (SGeBAF).

Sein Bedienerlehrgang findet seit Einführung in der Bundeswehr an der LogSBw statt.

Die Drehzahl des über 500 PS starken V8 Turbodiesels erhöht sich merklich, als es darangeht, die Reserven des on-board Luftkompressors zu nutzen. Oberstabsgefreiter Peter Dreßel legt die Handbedienung zur Steuerung der hydraulischen Abschleppbrille zur Seite und positioniert die sogenannten Abschleppadapter gemeinsam mit Hauptfeldwebel Stefan Geiger unter einem Schadfahrzeug. Es gilt, einen über 10 Tonnen schweren LKW, ein vierachsiger Lastwagen der Bundeswehr, am Fahrgestell anzuheben, um ihn zu bergen und abzuschleppen.

Kein gewöhnliches Abschleppfahrzeug

Der 35 Tonnen schwere „Bison“ ist kein behaartes Tier in der Prärie, sondern ein geschütztes Fahrzeug der Bundeswehr. Dieses, besonders geländegängige Fahrzeug, auf Basis des zivilen Mercedes Actros 4151 8×8, gibt es insgesamt 12 mal in der Bundeswehr. Ursprünglich zur Bergung des 2011 in Dienst gestellten gepanzerten Transport-Kraftfahrzeug, kurz GTK Boxer, kann der vielseitige Bison zur Bergung fast aller im Einsatz befindlichen Fahrzeuge genutzt werden. Diese Fähigkeit steigert die Resilienz der Soldatinnen und Soldaten im Einsatzgebiet. Mit dem „Bison“ kann die Bundeswehr selbstständig und schnell ausgefallene Fahrzeuge bergen und instand setzen, ohne Ressourcen und Fahrzeuge von Bündnispartnern beanspruchen zu müssen. Von diesem Mehrwert profitieren auch andere Koalitionspartner im Einsatz.

Die Besatzung von zwei Soldaten muss vor allem im Umgang mit der sogenannten Abschleppbrille, einem ausfahrbaren Haken, der sich auf fast alle Fahrzeuge der Bundeswehr adaptieren lässt, in Kombination mit der Nutzung des Krans geschult werden.

Der Betrieb des Fahrzeugs unterscheidet sich kaum von dem eines zivilen Mercedes Actros. Die 500 PS werden über eine 16 Gang Schaltung an die 8 angetriebenen Räder, bzw. die 4 Antriebsachsen übertragen. Allerdings deuten schon die hydraulisch betriebenen Türen auf den besonderen Schutz der Fahrerkabine vor Beschuss und Sprengfallen hin.

Multinationaler Einsatz

Muss man bei einigen zivilen Fahrzeugen manchmal nach dem Reserverad suchen. Beim Bison ist es gut sichtbar auf dem „Abschlepphaken“ platziert. Ein Wechsel des mehreren hundert Kilogramm schweren Rades ist auch Teil der Ausbildung an der Logistikschule der Bundeswehr, einer Ausbildungsstätte der Streitkräftebasis.

Falls sich das SGeBAF doch einmal festfahren sollte, ermöglichen zusätzliche Bergeösen an der Front die Unterstützung durch einen Bergepanzer. Auch dieses Manöver muss geübt werden. Neben den Ösen gibt es an der Front und am Heck jeweils eine Seilwinde am Fahrzeug. In der Regel werden die zu bergenden Fahrzeuge aber über die Abschleppbrille, mit entsprechenden Adaptern, abgeschleppt. Der Einsatz dieser Abschleppbrille ist ein Ausbildungsschwerpunkt. An unterschiedlichen Fahrzeugen von kleinen Geländewagen, wie einem WOLF, bis zu schweren Lastwagen, beispielsweise einem MULTI, wird geübt. Mit verschiedenen Adaptern, die nach der NATO-Norm ausgelegt sind, können auch Fahrzeuge anderer NATO-Partner „an den Haken“ genommen werden.

Kürzere Ausbildungsdauer während Corona

„Im Einsatzgebiet sind die Kameraden vor Ort die Spezialisten, auf die sich alle verlassen müssen. Dort ist kein Ausbilder mehr im Hintergrund, der mit nützlichen Hinweisen unterstützen kann“ – so Stabsfeldwebel Christian Biernoth, BISON-Ausbilder an der LogSBw. Die anspruchsvolle Bedienerausbildung des Bisons wird während der Corona-Pandemie von üblichen sechs auf fünf Wochen gekürzt. „Die verkürzte Ausbildungszeit macht diesen Lehrgang noch anspruchsvoller, aber die Teilnehmenden bringen viel eigenes Interesse mit und fordern uns Ausbilder. Das macht Spaß“, sagt Stabsfeldwebel Christian Biernoth.

Text: LogSBw Brian Melzer        Foto(s): LogSBw Brian Melzer

Eckpunkte für die Bundeswehr der Zukunft

Die Bundeswehr soll künftig an den vier Dimensionen Land, Luft- und Weltraum, See und Cyber- und Informationsraum ausgerichtet werden, um besser auf künftige mögliche bewaffnete Konflikte vorbereitet und schneller einsatzbereit zu sein. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Generalinspekteur Eberhard Zorn legten dazu Eckpunkte für die Bundeswehr der Zukunft vor, die einen in Teilen raschen Umbau der Streitkräfte vorsehen.

Das Dokument finden Sie hier.

Quelle: https://augengeradeaus.net

Rheinmetalls Kodiak wird neuer Pionierpanzer der Bundeswehr

Auftragswert rund 295 MioEUR

Rheinmetall hat mit seinem Pionierpanzer Kodiak einen weiteren bedeutenden Erfolg erzielt. Das Unternehmen ist von der Bundeswehr mit der Lieferung der neuen Gepanzerten Pioniermaschine beauftragt worden. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte am 14. April 2021 eine entsprechende Vorlage gebilligt. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat jetzt mit Rheinmetall einen entsprechenden Vertrag über die Herstellung und Lieferung von insgesamt 44 Pionierpanzern im Wert von rund 295 MioEUR brutto geschlossen. Das erste System soll 2023 zulaufen, bis 2029 soll der Auftrag abgeschlossen werden. Der Vertrag umfasst zudem einige zur Inbetriebnahme und Nutzung erforderliche Zusatzleistungen für Ausbildung und Logistik, wie z.B. Ausbildungslehrgänge und -mittel, Dokumentation, Mess-und Prüfmittel, Ersatzteilerstbedarf und Sonderwerkzeuge.

Rheinmetall Kodiak – ein echter Pionier

Der Pionierpanzer 3 Kodiak ist ein speziell für die Bedürfnisse moderner Pionierkräfte entwickelter Pionierpanzer auf Leopard-2-Basis.Weltweit befinden sich gegenwärtig über 40 Pionierpanzer Kodiak in der Schweiz, Schweden, den Niederlanden und Singapur in Nutzung. Neben der Bundeswehr haben auch weitere europäische und NATO-Partner Interesse bekundet. Die Schweiz, Schweden, die Niederlande sowie Singapur verstärken ihre Kampfpanzer Leopard 2-Flotten zudem mit dem Bergepanzer 3 Büffel – seinem ebenfalls von Rheinmetall entwickelten Waffenbruder aus der Leopard 2-basierten Fahrzeugfamilie.

Das gut ausbalancierte Fahrgestell mit dem 1.100 kW starken Antriebspaket auf Stand des Leopard 2A7V bietet eine hervorragende Mobilität. Mit seiner guten Geländegängigkeit kann der Kodiak den heutigen hochmobilen Gefechtsverbänden uneingeschränkt folgen. Das neu entwickelte Schutzpaket macht ihn zu einem der sichersten Systeme seiner Art.

Herausragendes Merkmal des Kodiak ist der in der Mitte der Fahrzeugfront positionierte dreiteilige Baggerarm. Dieses Mittelarmkonzept bietet den Vorteil, dass die Besatzung bei Baggerarbeiten den besseren Überblick behalten kann und das Fahrzeug auch in Engstellen einsetzbar ist. Weiterhin ermöglicht es einen maximalen Arbeitsbereich bei minimaler Abhängigkeit der Fahrzeugausrichtung. Dies vereinfacht und verkürzt den Einsatz und trägt so zum Schutz und zur Sicherheit der Soldaten bei. Der leistungsstarke Knickarmbagger lässt sich darüber hinaus auch zum Anheben und Versetzen von Lasten einsetzen. Zudem steht eine Vielzahl weiterer unter Schutz wechselbarer Werkzeuge zur Verfügung.

Der Kodiak verfügt weiterhin über ein Räumschild mit Schnitt- und Neigungswinkelverstellung. Sämtliche Wechselwerkzeuge lassen sich bei Bedarf auf Multi-Hakenlift-Wechselpaletten verlasten, die auch bei der Bundeswehr standardmäßig im Einsatz sind.

Die vielseitig einsetzbare Windenanlage im Frontbereich des Fahrzeugs ist mit zwei unabhängig voneinander nutzbaren -Spillwinden ausgestattet. Sie ermöglichen im Einsatz höchste Flexibilität bei absoluter Zuverlässigkeit. Die vergleichsweise leichten Windenseile können schnell und ohne zusätzliche Hilfsmittel oder Werkzeuge von einem Soldaten an ein Objekt herangeführt werden, wodurch der Aufenthalt außerhalb des hoch geschützten Fahrzeugs minimiert wird.

Sechs Kameras an Baggeranlage, Räumschild und an Front- und Heckseite unterstützen die aus drei Soldaten bestehende Besatzung bei der Fahrt und bei der Erfüllung pioniertechnischer Aufgaben bei Tag und bei eingeschränkter Sicht. Jedes Besatzungsmitglied kann sich jederzeit das für ihn wichtige Kamerabild auf seinem Monitor anzeigen lassen. Die Kameras erlauben es, den Werkzeugwechsel und alle pionierspezifischen Aufgaben unter Panzerschutz durchzuführen. Ein Hilfsaggregat zur Energieerzeugung (Auxiliary Power Unit) liefert bei Bedarf die elektrische Energie, ohne dass der Hauptmotor in Betrieb ist, und versorgt zugleich die Kampfraumkühl- und Heizanlage.

Für den Selbstschutz verfügt der Kodiak über eine Nebelmittelwurfanlage im Kaliber 76mm auf dem neuesten Stand der Technik sowie über die von Rheinmetall entwickelte fernbedienbare Waffenstation „Natter“. Die Waffenstation kann wahlweise mit einem Maschinengewehr im Kaliber 7,62 mm x 51 oder 12,7 mm x 99 (.50 BMG) ausgerüstet werden oder eine 40mm-Granatmaschinenwaffe aufnehmen.

Der Kodiak eignet sich neben seiner originären Funktion als Haupteinsatzsystem der Panzerpioniere natürlich auch für Einsätze im Rahmen der Katastrophenhilfe. Im Frühsommer 2020 setzten die niederländischen Streitkräfte den Pionierpanzer Kodiak, gemeinsam mit Bergepanzer 3 Büffel zur Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden im deutsch-niederländischen Grenzgebiet ein.

 

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Rheinmetall AG (Text und Bild)

Kontinuität und Wandel – Rheinmetall stellt neue HX3-Fahrzeuggeneration vor

Rheinmetall hat mit dem HX3 die neueste Generation seiner weltweit einsatzbewährten HX-Lastkraftwagen vorgestellt. Der zukunftsfähige Militär-Lkw, der dank neuer Technologien militärischen und automobilen Megatrends gerecht wird, wurde von Grund auf neu konzipiert. Den Anwender erwarten unter anderem verbesserter Schutz, weiter gesteigerte Mobilität, ein höherer Fahrkomfort und eine digitale Schnittstellenarchitektur für ein noch flexibleres Einsatzspektrum und künftige Leistungssteigerungen. Gleichzeitig bleiben die geschätzten Kernstärken des HX2 und der Familiengedanke erhalten.

Wie ihre Vorgänger auch sind die Fahrzeuge der neuen HX3-Generation als „Military off the Shelf“-Produkte kompromisslos auf die militärische Nutzung unter den härtesten Einsatzbedingungen ausgelegt – ein Alleinstellungsmerkmal in der Branche. Zu dem robusten Fahrgestell und den leistungsstarken Motoren kommt optional eine neue aktive Hinterachsfederung, welche die Straßen- und Gelände-gängigkeit des Fahrzeugs deutlich verbessert.

Noch mehr als jemals zuvor verkörpert die neue HX3-Generation den Gedanken einer Plattform sowohl für logistische als auch für taktische Einsatzszenarien. So wird der HX3 grundsätzlich in den Versionen 4×4, 6×6, 8×8 oder 10×10 verfügbar sein und sich durch eine noch größere Varianten- und Systemvielfalt auszeichnen. Seine klassische Rolle als Logistikfahrzeug lässt sich durch die Verfügbarkeit neuer Systeme wie dem vollautomatischen Wechselladesystem ALHS (Automated Load Handling System) oder dem verwindungsfreien Zwischenrahmen UTRS (Universal Torsion-Resistant Subframe) weiter steigern. Daneben ist der HX3 noch mehr als zuvor auch als Systemträger für komplexe Waffen- oder Radarsysteme geeignet. Hierzu zählen beispielsweise LKW-basierte Artilleriesysteme, die in den nächsten Jahren eine deutlich größere Bedeutung erlangen dürften. In Kombination mit dem neu entwickelten Artillery Truck Interface (ATI) kann der HX 10×10 in Zukunft als Standardbasis für verschiedene Artillerie-Lösungen oder ähnliche Waffensysteme verwendet werden.

Mit seiner komplett überarbeiteten Kabine bietet der HX3 noch höhere Bedienerfreundlichkeit und Insassenschutz. Dank der verschiedenen Assistenzsysteme sorgt er für mehr Sicherheit im Alltagsgebrauch, für Soldatinnen und Soldaten ebenso wie für das zivile Umfeld. Eine völlig neu konzipierte elektronische und elektrische (EE) Architektur und Assistenzsysteme wie Bremsassistent (Emergency Brake Assist/EBA), adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung (Adaptive Cruise Control/ACC) und Spurhalte-assistent (Lane Departure Warning/LDW) gewährleisten die Zukunftsfähigkeit des Fahrzeugs – insbesondere im Hinblick auf autonomes Fahren. Dank standardisierter Schnittstellen lassen sich zukünftig verfügbare Technologien wie etwa Truck Platooning oder andere automatisierte Anwendungen integrieren.

Optional sind die HX3-Fahrzeuge mit einer gepanzerten Kabine verfügbar, deren Schutz sich modular erweitern lässt. Darüber hinaus verfügt die neue Fahrzeuggeneration neben dem herkömmlichen über einen neuen digitalen Tarnmodus. Bei Bedarf können so alle Übertragungs- und Empfangsfunktionen abgeschaltet werden, um die digitale Signatur des Fahrzeugs zu reduzieren. Für die aktive Selbstverteidigung finden auf dem verstärkten Dach nun auch Waffenstationen mit schwerer Bewaffnung Platz. Zudem stehen zusätzliche Optionen für den Anbau weiterer aktiver und passiver Schutzsysteme zur Verfügung, wie etwa das Schnellnebelschutzsystem ROSY (Rapid Obscuring System) oder das abstandsaktive Schutzsystem ADS (Active Defence System) von Rheinmetall.

Durch ein konsequent umgesetztes Gleichteilekonzept sowie modellübergreifend gleiche Funktionen werden auch die Fuhrparkverwaltung und Verwendung einfacher und effizienter. Die konsequent umgesetzte Teile- und Funktionsgleichheit erleichtert Instandsetzung, Versorgung und Ausbildung. Das globale Service-Netzwerk garantiert schnelle Versorgbarkeit über eine lange Nutzungsdauer. Verstärkt wird dieses zudem durch eine hohe Kompatibilität mit der HX-Vorgängergeneration, von der sich weltweit inzwischen mehr als 15.000 Fahrzeuge im Einsatz befinden. Die hohe weltweite Verbreitung von RMMV-Fahrzeugen bringt gerade im Hinblick auf multinationale Einsätze große Vorteile bei Interoperabilität und Logistik. Aktuell gehören unter anderem Deutschland, Großbritannien, Australien, Neuseeland und Österreich zum Nutzerkreis. Norwegen und Schweden haben ebenfalls LKW-Aufträge in nennenswerten Größen bei Rheinmetall platziert.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Quelle:

Rheinmetall AG
(Text und Bilder)