Vom 15. Januar bis zum 4. Februar 2021 fand der Anteil Kälteerprobung des neuen Modells der Mobilen Feldküche (kurz: MobFKü) im Rahmen der taktischen Einsatzprüfung in der Nähe von OVERBYGD in NORWEGEN statt. Ein 15-köpfiges Team unter der Projektleitung des Referats U3.1 des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, bestehend aus Teilen der Logistikschule d. Bw, Kommando Sanitätsdienst Bw, des Spezialpionierregiments 164 und des AusbZTLS (inzwischen umbenannt in Technische Schule des Heeres) begleitete die Erprobung.
Vom 16. Januar bis 20. Januar 2021 wurde die Betriebsbereitschaft hergestellt. Nach Aufbau der MobFKü fand die schonende Inbetriebnahme der Gerätschaften bei anfänglich -5° C im Innenraum der Container statt. Nach Auffüllen des Frischwassertanks wurden Maßnahmen zur Desinfektion der gesamten Anlage durchgeführt, womit die Vorbereitungen abgeschlossen wurden. Die einzige Komplikation während des gesamten Vorgangs betraf ein Koch- und Bratmodul. Nach sporadischen Ausfällen wurde der Fehler in einer verstopften Brennerdüse lokalisiert und durch den Austausch der gesamten Brennereinheit behoben.
Ab dem 21. Januar 2021 begann der 7-tägige Betriebszyklus im Schichtbetrieb. Ziel war es hier, die Gruppenverpflegung für die knapp 200 Mann des GebJgBtl 233 aus MITTENWALD sicherzustellen, welche sich auf der jährlichen Übung EISKRISTALL befanden. Dadurch wurden vor allem für die Bediener wichtige Erkenntnisse gesammelt, um den Ablauf des Betriebes verbessern zu können. Zu den festgestellten Mängeln gehörte vor allem die Leistung der Dunstabzugshaube. Diese reichte nicht aus, um den entstandenen Dunst gänzlich abzuführen. Dieser wurde teilweise über die Klimaanlagen abgeleitet, so dass sich dort Kondenswasser sammelte. Die empfindliche Sensorik führte ebenfalls zu sporadischen Fehlern, vorrangig die sich im Innenraum befindliche Tankanzeige für das SEA. Dies hatte jedoch keinen negativen Einfluss auf den Ablauf der Amtsseitigen Untersuchung und lieferte wichtige Hinweise zur Nachbesserung. Einzig die dort zur Verfügung gestellte Infrastruktur führte vereinzelt zu Zeitverzögerungen. Dazu gehörte das überlastete Stromnetz oder eingefrorene Wasserleitungen. Bedingungen mit denen die Bundeswehr und ihr Material jederzeit auskommen können muss.
Während der Phase der Nachbereitung wurde dem Küchenpersonal Zeit eingeräumt, um diverse Tätigkeiten neben den eigentlichen Betriebszyklen, unter den gegebenen klimatischen Verhältnissen durchführen zu können. Hier stand besonders das Entwässern der Anlage im Vordergrund, um Frostsicherheit herstellen zu können. Währenddessen konnten die Teilnehmer des Bereichs Technik/Logistik als Vorbereitung auf die anstehende Technisch-logistische Einsatzprüfung (TLEP) erste Erkenntnisse im Bereich der Fristenarbeiten am SEA und der Klimaanlage sammeln.
Die Rückverlegung begann am 03. Februar 2021 ohne Komplikationen. Bei -25° C wurden hier die Fertigkeiten beim Bedienen der HETEK-Stützen gefestigt. Eine zivile Spedition verbrachte die beiden Container zum Teil auf dem Seeweg zum AusbZTLS, um dort ab März beginnend die technisch-logistische Einsatzprüfung durchführen zu können.
Für den Bereich T/L waren vor allem die gesammelten Erfahrungen und das Gewinnen von Handlungssicherheit wertvoll, um die nachfolgende TLEP bestmöglich durchführen zu können.
Text und Bilder: Stabsfeldwebel Holz