Tag der offenen Tür mit Biwak am 22. Juni 2019 in GARLSTEDT

Information für alle Mitglieder des blauen Bund e.V.

Der Kommandeur Brigadegeneral Andre‘ Denk

sowie die zivilen und militärischen Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter der Logistikschule der Bundeswehr

laden zum

Tag der offenen Tür mit Biwak

am Samstag, 22. Juni 2019

in die Lucius D. Clay-Kaserne,

Garlstedt ein.

Programm:

Zeit:                            Programmpunkt

10:00                          Einlass / Start der Programmpunkte

10:15                          Ökumenischer Feldgottesdienst auf dem Biwakplatz

11:00                          Begrüßung durch den Schulkommandeur

12:00                          Platzkonzert des Heeresmusikkorps Hannover

12:00 und                 Dynamische Geräte- und Fahrzeugpräsentation

14:00

10:00-17:00             Vergleichswettbewerb der Freiwilligen Feuerwehren OHZ

13:00 und                 Modenschau Bundeswehrbekleidung

15:00

16:00                         Nachwuchsband OHZ „Friday 5pm“

17:30-22:00             Biwak mit Livemusik

22:00                         Ende Biwak

Alle Programmpunkte werden durch Ausschilderung gekennzeichnet.

Fotos und Inhalt LogSBw, Informations-, Presse und Öffentlichkeitsarbeit

HAUS RISSEN – Themenabend „Transatlantischen Beziehungen“

Die transatlantischen Beziehungen beschäftigen uns nach wie vor sehr. Denn seit dem Amtsantritt von US-Präsident Trump scheint nichts mehr, wie es war: vermeintlich sichere Grundannahmen  haben keine uneingeschränkte Gültigkeit mehr, die Zusammenarbeit mit den USA auf der Grundlage gemeinsamer Normen und Werte wird immer häufiger infrage gestellt.

Handelt es sich bei dieser transatlantischen Krise um eine Übergangserscheinung oder doch eher um einen unumkehrbaren Bruch in der internationalen liberalen Weltordnung? Wie sollte die EU auf diese Entwicklungen reagieren? Kann und sollte die EU ihre strategische Autonomie ausbauen? Welche Rolle kommt hierbei Deutschland als einflussreichstem EU-Mitglied zu? Diese und viele weitere Fragen möchten wir im Rahmen eines Themenabends mit Ihnen diskutieren. Den Impulsvortrag hält Frau Dr. Constanze Stelzenmüller, Robert Bosch Senior Fellow am Center on the United States and Europe, Brookings Institution, Washington DC.

Dieser Themenabend zu den transatlantischen Beziehungen findet statt im HAUS RISSEN am Mittwoch, den 26. Juni 2019, um 19:30 Uhr. Näheres hierzu, incl. der Anmeldung finden sie hier.

 

Friedensmacht Europa

Friedensmacht Europa.
Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
im Europawahljahr 2019.

Zu dem o.g. Thema hielt das Mitglied des Europaparlaments, Herr Markus Ferber, auf Einladung des Vorsitzenden der Kameradschaft Ulm / Dornstadt im „Blauer Bund e.V.“, Oberstleutnant a.D. Andreas Lempke, am 10.04.2019 im Rahmen einer sicherheitspolitischen Runde einen Vortrag in der Rommelkaserne Dornstadt.
Hieran nahmen 120 Zuhörerinnen und Zuhörer teil, darunter Vorsitzende und Mitglieder der kooperierenden örtlichen Vereinigungen des Deutschen Bundeswehrverbandes, der Gesellschaft für Sicherheitspolitik, der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik sowie der Kameradschaft der Dornstädter/Schwäbischen Panzersoldaten e.V.

In der Einleitung stellte der Referent fest, dass die Entwicklung hin zur heutigen Europäischen Union als erfolgreich zu bezeichnen ist. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges sei unter den Menschen v.a. in den westeuropäischen Staaten die Sehnsucht nach Frieden, Freiheit und Wohlstand die treibende Kraft für das Verständnis füreinander und die Zusammenarbeit bei gemeinsam definierten Zielen gewesen. Es sei gelungen, im Inneren dauerhaften Frieden zu schaffen und Sicherheit zu gewährleisten.

Neuartige große Herausforderungen ergaben sich durch die sich stark veränderte internationale Lage in den vergangenen 25 Jahren seit der Wiedervereinigung Deutschlands.
Hierbei wurden u.a. folgende Ereignisse hervorgehoben:
– die NATO-Osterweiterung,
– die völkerrechtswidrige Annexion der Krim,
– der schwelende und in den Medien nicht mehr so beachtete Konflikt in der Ostukraine,
– die Konfliktlage im Asowschen Meer,
– die nationalistischen Strömungen in Polen, Ungarn und anderen nordöstlichen und südöstlichen, aber auch in westeuropäischen Staaten,
– die Unberechenbarkeit russischer Außen- und Rüstungspolitik,
– die daraus sich ergebende Bedrohung der baltischen Republiken in Verbindung mit Großmanövern in Grenznähe.

Ökonomisch entwickelten sich besondere Herausforderungen gegenüber dem strategischen Ansatz Chinas (neue Seidenstraße) und dessen aggressiven Technologiekaufs durch Anteils- oder Komplettübernahme westlicher Groß- und Kleinunternehmen.

Erschreckend sei auch die außen- und sicherheitspolitische Haltung und Entwicklung der Trump-Administration. Die USA sind nicht mehr der verlässliche Partner Europas.
Der von Amerika immer propagierte und selbst gepflegte freie Welthandel wird jetzt in Frage gestellt, gemeinsame Bemühungen in der Umweltpolitik werden aufgekündigt, ebenso andere internationale Abkommen und Vereinbarungen.
In der Außen- und Sicherheitspolitik haben die USA schon länger ihr Hauptinteresse in den asiatischen Raum verlagert und sehen dort für sich selbst die größte Bedrohung. Daher wird Europa aufgefordert, im Rahmen der Lastenteilung mehr für sich selbst zu sorgen.
Die Trump-Forderung, die 2014 vereinbarte 2% des Bruttoinlandproduktes für die Verteidigungsausgaben zu erfüllen, wird durch das Angebot, Rüstungsgüter zur Harmonisierung der Waffensysteme in den USA zu kaufen, ergänzt.

Auf dem afrikanischen Kontinent entwickeln sich ständig neue Krisengebiete. Man hat errechnet, dass sich bis 2050 die Bevölkerung dort verdoppeln wird und die Versorgungs- und Arbeitsmarktlage in der Zukunft weitere Migrationswellen auslösen wird, wenn dort die Lebensbedingungen nicht schnellstmöglich verbessert werden.

In der Mittelmeerregion sind wir Europäer mit bedrohlichen Entwicklungen vor eigener Haustür konfrontiert, die uns unmittelbar betreffen.

Was folgt aus alledem?
Europa steht vor großen Herausforderungen in der gemeinsamen Sicherheitspolitik, die nach 1990 als GASP (Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik) initiiert wurde.
Schon Henry Kissinger (von 1973 bis 1977 Außenminister der Vereinigten Staaten) hatte die scherzhafte Frage an die Europäer gestellt, welche Telefonnummer er wählen müsse, wenn er mit Europa außenpolitische Angelegenheiten besprechen wolle.
Es wird entscheidend darauf ankommen, dass Europa unter seinen noch 28 Mitgliedern schnell zu abgestimmten, effizienten Lösungen in allen aktuell anstehenden Entscheidungsprozessen kommt.

Es gibt gute Ansätze wie PESCO (Permanent Structured Cooperation) als die Zusammenarbeit der EU-Staaten in gemeinsamer Sicherheits- und Verteidigungspolitik mit dem Ziel der Interoperabilität, Synchronisierung der nationalen Streitkräftestrukturen und Realisierung gemeinsamer Rüstungsprojekte. „Hier muss noch mehr geschehen“, so die Zwischenbilanz.
Genannt wurde die Typenbereinigung bei Waffensystemen (USA=30 Systeme, EU=178!) und Kampfpanzern (USA=1 Typ, EU=70 Typen) sowie die Forderung nach gemeinsamen Rüstungsprojekten.
Erforderlich sei auch die Aufteilung militärischer Fähigkeiten auf die EU-Länder (nicht jedes Land muss über alle Fähigkeiten verfügen).
Dringend notwendig sei die EU-Abstimmung bei Rüstungsexportfragen angesichts der in mehreren EU-Staaten gemeinsam produzierten Rüstungsgüter, wobei Deutschland als High Tech-Standort bedeutsam ist.
Als positiv wurde weiter bewertet, dass das EU-Parlament einen EU-Verteidigungsfond zustande gebracht hat, der in der nächsten Legislaturperiode auf 30 Milliarden Euro anwachsen soll.
Die EU hat Grenzkontrollen nach innen abgebaut. Das bedeutet aber, dass die Außengrenzen gemeinsam zu schützen sind. In diesem Zusammenhang ist es unabdingbar, dass ein Einreise- / Ausreiseregister wie überall sonst in der Welt so auch in der EU realisiert wird (einschließlich Fingerabdruck auf den Personaldokumenten). Für den Außengrenzschutz sind mehr operative Kräfte (Grenzpolizei) zur Kontrolle vorzusehen.

Als Fazit ist festzuhalten:
Um die großen globalen aber auch innereuropäischen Herausforderungen in der Zukunft besser und entschlossener bewältigen zu können und Frieden, Freiheit und Sicherheit zu erhalten, müssen die EU-Mitgliedstaaten auf den beschriebenen und anderen Gebieten viel enger zusammenarbeiten und ihre Kräfte bündeln.
Vor allem in der Außen- und Sicherheitspolitik muss die EU mit einer gemeinsamen Stimme sprechen.

Zum Schluss appellierte Herr Ferber für eine rege Beteiligung bei der bevorstehenden Europawahl.

Dem von Herrn MdEP Markus Ferber in professioneller und ansprechender Weise gehaltenen Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion an, bei der auch Verwunderung darüber zum Ausdruck kam, dass Europapolitik so wenig Beachtung fände und häufig als Buhmann herhalten muss.

Autor: Oberstlt a.D. Karl-Dieter Karstens

Besuch der Versandapotheke DocMorris

Vor einigen Jahren wurde sehr kontrovers darüber diskutiert, ob Versandapotheken in Deutschland erlaubt werden müssen. Natürlich gibt es eine Menge Argumente, die für eine Versandapotheke sprechen. Genauso gibt es aber auch Argumente für die Apotheke vor Ort. Egal wie man dazu steht, eins ist aber gewiss, wer mitreden will in dieser teils unsachlich geführten Diskussion, der muss sich erst einmal beide Seiten anhören. Daher besuchte Ende Januar die Kameradschaft AACHEN/ESCHWEILER im „blauer Bund e.V.“ mit 39 Teilnehmern den Hauptsitz der größten Versandapotheke in Europa, nämlich DocMorris, in HEERLEN (NL).

Hier hat DocMorris im Jahre 2015 auf etwa 16.000 m² seine neue Logistik- und Verwaltungszentrale im European Business Park AVANTIS eröffnet. Erwartet wurden wir von Herrn Matthias Stromberg, dem Vice President Operations und ehemaligen Offizier der Nachschubtruppe, der auch diesen Besuch vorbereitet hat und ihn selbst mit durchführte.

Zahlen, Daten, Fakten

DocMorris gehört hierzulande zu den bekanntesten Versandapotheken überhaupt. Dies liegt wohl auch daran, dass die Apotheke einst der Vorreiter für die heute florierende Branche des Medikamentenversandhandels gewesen ist.

An den Start im Jahr 2000 ging die Versandapotheke mit fünf Mitarbeitern – und jede Menge Engagement und Mut zur Innovation. Der Erfolg gab den Gründern schon bald Recht: Bereits ein Jahr nach der Gründung gab es mehr als 60.000 Kunden. Im Jahr 2005 war die Apotheke bereits bei über 600.000 Kunden angelangt, hatte mehrere Auszeichnungen gewonnen und freute sich über starke Umsätze.

Heute ist DocMorris Europas größte Versandapotheke und ein Tochterunternehmen der Zur Rose Group AG, die neben DocMorris auch die Versandapotheken Vitalsana, apo-rot, Eurapon und medpex zu ihrem Portfolio zählt. Zur Rose erzielte im Jahr 2018 in Deutschland einen Umsatz von 581 Mio €. Davon entfallen 262 Mio. € auf rezeptpflichtige Arzneimittel. Insgesamt liegt der Anteil aller EU-ausländischen Versandapotheken bei ca. 1% am gesamten deutschen Apothekenmarkt für verschreibungspflichtige Arzneimittel.

Die Apotheke DocMorris hat bis zu 180.000 Gesundheitsprodukte auf Lager, darunter rezeptpflichtige Arzneimittel (Rx) und frei verkäufliche Medikamente (OTC) sowie Gesundheits- und Körperpflegeprodukte. Am Standort HEERLEN arbeiten ca. 600 Mitarbeiter für das Unternehmen.

Wer über das Internet bestellt, muss nicht lange auf sein Päckchen warten – alle Aufträge verlassen in der Regel innerhalb von 24 Stunden das Haus einschließlich der besonders zu behandelnden kühlpflichtigen Medikamenten. Dass dabei eine durchdachte Logistik und ein effizientes Supply Chain Management mit einem hohen Level an Automatisierung und Digitalisierung überragende Rollen spielen, versteht sich von selbst.

Die Führung durch den Betreib orientierte sich am Weg des Rezeptes, d.h. vom Eingang einer Rezept-Bestellung, über die pharmazeutische Prüfung bis zur Kommissionierung und Endkontrolle der Medikamente bis zur Übergabe des Paketes an den Logistikdienstleister.

Auftragsmanagement, Pharmazeutische Prüfung und Customer Service

Täglich werden neben den online oder in anderer Form erfolgten Bestellungen noch tausende in Papierform vorliegende Rezepte bearbeitet. Dazu sind schon in den frühen Morgenstunden die Briefe bei der Poststelle abzuholen, zu öffnen und zu scannen, um sie anschließend als elektronischen Auftrag ins Firmensystem einzuspeisen. Nach dieser Digitalisierung und Vorsortierung als erste Schritte beginnt die Korrekturlesung mit anschließender Belegerstellung.

Im zweiten Schritt erfolgt die pharmazeutische Auftragsprüfung. Im 4-Augenprinzip wird jedes Detail der Bestellung von Pharmazeuten doppelt geprüft. Dazu sind ca. 90 Apotheker und Pharmazeuten vor Ort. Sie kontrollieren nicht nur jede Bestellung nach pharmazeutischen Sicherheitsstandards, sondern beraten auch die Kunden persönlich. Sollten mehrere Medikamente verordnet worden sein, kontrolliert DocMorris, ob sich die Wirkstoffe in den Medikamenten miteinander vertragen. Dabei werden die Bestellungen der letzten 3 Monate miteinbezogen.

Diese Wechselwirkungsprüfung mit Langzeitbetrachtung garantiert mehr Sicherheit bei der Medikamenteneinnahme. Kontrolliert wird ebenfalls die Plausibilität der verordneten Wirkstoffstärke und – falls auf dem Rezept vermerkt – auch die Dosierung. Dabei wird auch berücksichtigt, ob eventuell von verschiedenen Ärzten der gleiche Wirkstoff verschrieben wurde. Diese Dosierungsprüfung mit Doppelverordnungskontrolle ergibt somit besseren Schutz vor Überdosierung. Alle wichtigen Hinweise zu den Medikamenten nebst Rezeptduplikaten werden schriftlich – zum Nachlesen und Abheften – mit versandt. Schriftliche Einnahmeempfehlungen informieren über die verordnete Dosis des Arztes, über eventuelle Beeinträchtigungen, über Unverträglichkeiten mit Nahrungsmitteln etc.

Durch den Betrieb von eigenen Callcentern kann eine pharmazeutische Beratung per Video-Live-Chat, telefonisch und schriftlich erfolgen. Damit kann jeder Kunde ausführlich, anschaulich und individuell, bequem und diskret von zu Hause aus beraten werden.

Lagerlogistik

Sie umfasst alle Aufgaben zur Planung, Steuerung, Bereitstellung und Optimierung von Prozessen entlang der Wertschöpfungskette. Somit bestimmt sie die Art und Weise, wie Waren im Lager aufbewahrt und verwaltet werden. Bei DocMorris werden im Lager mehrere tausend stock keeping units (SKU), also Bestandseinheiten oder unterschiedliche Artikel im Lager, vorgehalten. Aus diesem zuvor richtig einsortierten Bestand werden die Arzneimittel automatisch kommissioniert oder Mitarbeiter entnehmen per Hand die bestellten Waren, legen sie auf Förderbändern in Auftragskörben bereit und führen sie der Endkontrolle zu. So werden täglich bis zu 25.000 Aufträge abgearbeitet. Dahinter stehen natürlich großteils automatisierte, aber auch manuelle Verfahren, ohne die eine Lagerung, Kommissionierung und der Warentransport vom Wareneingang bis zum Warenausgang nicht durchführbar wäre. Trotz der komplexen Prozesse liegt der Anteil der Retouren unter erfreulichen 1% der Versandpakete. Wesentlich zu diesem guten Ergebnis trägt eine effektive, doppelte Qualitätskontrolle bei.

Zurzeit verlassen jährlich bis zu 6 Mio. Pakete, korrekt adressiert, kommissioniert und den Vorschriften entsprechend verpackt, das Lager. Um das zukünftige Wachstum in der Logistik (Logistik 4.0) verwirklichen zu können, ist ein Erweiterungsbau bzw. Neubau in unmittelbarer Nähe zur jetzigen Lagerhalle in Umsetzung.

Zusammenfassung und Ausklang

Natürlich ließ es sich DocMorris nicht nehmen, unsere abschließenden Fragen durch Herrn Max Müller, Mitglied des Vorstandes, beantworten zu lassen. Hochinteressant waren seine Ausführungen zur Weiterentwicklung des Versandapothekenwesens und zu den Arzneidosierungen. So erfuhren wir, dass seit 2004 der Versandhandel mit Medikamenten in Deutschland erlaubt ist. Im Oktober 2016 entschied dann der Europäische Gerichtshof (EuGH) gegen den Widerstand der deutschen Standesvertretung der Apotheker (ABDA), dass EU-ausländische Versandapotheken ihren Kunden auf rezeptpflichtige Medikamente Boni gewähren dürfen.

Bei der Arzneimittelweiterentwicklung sieht er hier zukünftig Arzneimittel, die Wirkstoffe in auf den Patienten exakt zugeschnittenen Dosierungen enthalten. Im Prinzip eine Hülle mit den für den Patienten genau abgemessenen Wirkstoffen, quasi eine Pille für den ganzen Tag.

Nach einem herzlichen Dankeschön unseres Vorsitzenden, Herrn Oberst a.D. Selbert, für diese sehr gut und umfassend vorbereitete sowie insgesamt äußerst gelungene Betriebsführung bei DocMorris begaben wir uns zum Ausklang in die „zwarte Madonna“.

Am Westrand von VAALS liegt in einer Senke das neueste Museum VAALS mit einer einzigartigen Sammlung von Heiligenstatuen und -bildern belgischen und niederländischen Duktus aus katholischen Kirchen und Klöstern. Gegenüber befindet sich das pittoreske Museumscafé „De Zwarte Madonna“. Hier wurde in lockerer Atmosphäre und in intensiven Tischgesprächen der hochinteressante Besuch bei DocMorris nochmals nachbereitet.

Autor und Bilder: OTL a.D. J. Steibel

Seminar: Braucht Europa eine gemeinsame Außen-und Sicherheitspolitik?

Aus historischer Perspektive ist die europäische Integration eine beispiellose politische Erfolgsge­schichte. Doch die Akzeptanz und das Vertrauen in die europäische Idee scheint in vielen Mitglieds­staaten durch die Folgen der anhaltenden (weltweiten) Wirtschafts- und Finanzkrise getrübt: Pro­testparteien und Populisten konnten sich inzwischen in Europa als relevante politische Kräfte etab­lieren, obwohl eine Mehrheit der EU-Bürger eine Verbundenheit mit der EU empfindet und die Mit­gliedschaft in der EU positiv bewertet. Fakt ist: Die Zukunftsperspektiven, insbesondere die der jungen Menschen in der EU, könnten nicht unterschiedlicher sein. Wie denken die Menschen in NRW über Europa?

Europa ist zwar wirtschaftlich inzwischen auf Augenhöhe mit den USA, aber außenpolitisch oder gar militärisch wird die Europäische Union weltweit immer noch nicht entsprechend wahrgenommen. Sie ist dabei, ihren Weg der weltweiten Einflussnahme zu finden. Europa muss eine echte Außenpolitik und eine Verteidigungs- und Sicherheitspolitik entwickeln. Wir wollen in dem Seminar die Chancen und Herausforderungen der gemeinsamen Außen-und Sicherheitspolitik in Europa weiter denken.

Das Seminar: Braucht Europa eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik findet vom 03.Mai, 16:00 Uhr bis 05.Mai 2019, 16:00 Uhr im DJK, Bildungs-und Sportzentrum in Münster statt.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 24.03.2019 mit dem entsprechenden Anmeldebogen.

Weitere Informationen:

Quelle:

Friedrich-Ebert-Stiftung e.V.
Landesbüro Nordrhein-Westfalen
Godesberger Allee 149
53175 Bonn

 

Donnerberger Gesprächskreis März 2019

Bei einem Referendum des Vereinigten Königreichs am 23. Juni 2016 stimmten 51,89 % der Wähler für den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union („Brexit“ = „British Exit“). Die britische Premierministerin Theresa May leitete den Austrittsprozess gemäß Artikel 50 des Vertrags über die Europäische Union am 29. März 2017 durch schriftliche Mitteilung an den Europäischen Rat rechtlich wirksam in die Wege. Damit ist nach der vertraglich vorgesehenen zweijährigen Verhandlungsperiode mit dem Austritt für März 2019 zu rechnen. Entspricht das den aktuellen Realitäten?

Als Vortragender konnte Herr Dr. Gunter Schaible Geschäftsführer für den Bereich International, Verkehr und Handel der IHK Aachen gewonnen werden.

Er wird zu folgendem Thema vortragen: „Brexit News – Aktuelles aus London und Brüssel“

Wann: Donnerstag, den 14. März 2019 2019 um 17:30 Uhr

Wo: Donnerberg-Kaserne, 52249 Eschweiler, Birkengangstraße 140 (Offizierheim)

 

Neue Impulse für die Innere Führung, das Traditionsverständnis und die politische Bildung der Bundeswehr

Das FES-Landesbüro NRW lädt am 25. März herzlich zum nächsten Sicherheitspolitischen Forum NRW nach Bonn ein.

Die Innere Führung mit ihrem Leitbild des „Staatsbürgers in Uniform“ ist ein Markenzeichen der Bundeswehr und hat zentrale Bedeutung für die Verankerung der Truppe in der Gesellschaft. In der Bundeswehr, wie in der deutschen Öffentlichkeit, ist seit 2017 eine kontroverse Debatte über das soldatische Selbstverständnis, über Fragen der Traditionspflege sowie über grundsätzliche Führungsfragen entbrannt.
Dokumentierte Fälle von Mobbing und Erniedrigung von Soldat_innen während der Ausbildung, die Entdeckung von Wehrmachtsdevotionalien in einzelnen Kasernen, der Skandal um einen rechtsextrem eingestellten Offizier mit Terrorplänen sowie Medienberichte über ein mögliches rechtes Netzwerk in der Bundeswehr haben strukturelle Defizite in der Führungs- und Organisationskultur in den Blickpunkt der gesellschaftspolitischen Debatte gerückt.
In Folge dieser Debatte wurde zur Stärkung der Inneren Führung das Programm „Innere Führung Heute“ gestartet, ein neuer Traditionserlass herausgegeben und beschlossen, die Politische Bildung für Angehörige der Streitkräfte zu stärken.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung wollen wir im Rahmen des Sicherheitspolitischen Forums NRW im Dialog von Politik, Bundeswehr und Wissenschaft folgende Fragen diskutieren:

  • In welcher Form besteht Handlungsbedarf, das Konzept der Innere Führung mit dem Leitbild des „Staatsbürgers in Uniform“ weiter zu entwickeln?
  • Welche aktuellen Herausforderungen beeinträchtigen die praktische Umsetzung der Inneren Führung als Führungsphilosophie der Bundeswehr?
  • Was sind die zentralen Ziele des Programms „Innere Führung Heute“ und des neuen Traditionserlasses?
  • Welchen Beitrag können Maßnahmen der Politischen Bildung leisten und wie soll die Politische Bildung für Angehörige der Bundeswehr konkret gestärkt werden?

Wir laden herzlich ein, diese und Ihre Fragen gemeinsam mit unseren Podiumsgästen zu diskutieren!

Wir bitten Interessierte um Anmeldung über diesen Link.


Geplanter Ablauf:

  • 17.30 Uhr Begrüßung
    Arne Cremer, Landesbüro NRW der Friedrich-Ebert-Stiftung
  • 17.45 Uhr Vortrag
    Generalmajor Reinhardt Zudrop, Kommandeur des Zentrums für Innere Führung
  • 18.15 Uhr Diskussionsimpulse
    Wolfgang Hellmich MdB, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des deutschen Bundestags
    Dr. Sabine Mannitz, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
  • 18.45 Uhr Anschließende Podiumsdiskussion
    Moderation: Hans-Joachim Schaprian, Oberst a.D.
  • 19.45 Uhr Veranstaltungsausklang bei abschließendem Imbiss

Haus Rissen – Themenabend „Wer hat Angst vor Deutschland? Geschichte eines europäischen Problems“

Die vergangenen 30 Jahre haben ein altes Problem der Geopolitik Europas wieder neu aufleben lassen: Was ist die Rolle der Zentralmacht Deutschlands auf dem Kontinent? Führen seine Mittellage sowie seine wirtschaftliche und militärische Stärke nicht zwangsläufig zu einem neuerlichen Griff nach einer hegemonialen Position gegenüber anderen Staaten?

Deutschland steckt daher in einem Dilemma. Allenthalben wird erwartet, dass es politische Führung übernimmt. Doch wenn es dies tut, ist der Vorwurf der Dominanz sofort bei der Hand. Der bekannte Historiker und Intellektuelle Prof. Dr. Andreas Rödder erzählt in seinem jüngsten Buch die Geschichte, die dahinter steht: die Geschichte der deutschen Stärke in Europa sowie der Diskrepanz zwischen Selbstbildern und Außenwahrnehmung. Und er entwickelt konkrete Vorschläge, wie Deutschland in der aktuellen politischen Lage das Dilemma aufbrechen und seine Stärke für Europa einsetzen kann.

HAUS RISSEN hat Herrn Prof. Dr. Andreas Rödder, Lehrstuhlinhaber für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, eingeladen, seine historischen Analysen und politischen Folgerungen einmal ausführlich vorzustellen und mit Ihnen die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik zu diskutieren.

Zu unserem Themenabend „Wer hat Angst vor Deutschland? Geschichte eines europäischen Problems“ am Mittwoch, den 20. Februar 2019, um 19:30 Uhr (Einlass ab 19:00 Uhr) laden wir Sie herzlich zu uns in das HAUS RISSEN, Rissener Landstraße 193, 22559 Hamburg, ein.

Die Teilnahmegebühr für Vortrag mit anschließender Diskussion und einem kleinen Imbiss beträgt € 25,- (Förderkreismitglieder € 15,- / junge Menschen in der Ausbildung und Arbeitslosengeldbezieher € 5,-) und ist an der Abendkasse zu entrichten. Unsere externen Gäste haben die Möglichkeit, in unserem neuen Hotel VILLA RISSEN hier auf dem Campus zu übernachten (Zimmerpreise EZ ab 89 €, DZ ab 99 € zzgl. Frühstück).

Bitte lassen Sie uns mit dem anhängenden Antwortfax bis zum 14. Februar 2019 wissen, ob wir mit Ihnen rechnen dürfen.

 

Quelle:

Dr. Philipp-Christian Wachs
Geschäftsführender Vorstand
Haus Rissen

Haus Rissen – Themenabend „Populismus“

Der Begriff des Populismus ist in der politischen Debatte allgegenwärtig. Inzwischen mutiert er immer öfter zu einem Kampfbegriff, der verwendet wird, um die Position des jeweiligen politischen Gegners zu beschreiben und zu verurteilen. So verkommt „Populismus“ zu einem Schimpfwort, das ein Maximum an Diskreditierung erzielen soll.
In der Politikwissenschaft weist der Begriff des Populismus allerdings klare Merkmale auf:Populisten vereinfachten Dinge zu demagogischen Zwecken. Sie argumentierten aus der Vorstellung heraus, «die da oben» seien böse und «wir da unten» sind gut. Populisten gehen ferner von der Vermutung aus, es gäbe einen einheitlichen Volkswillen, den sie selbst erkannt hätten, den «die da oben» aber nicht zur Kenntnis nähmen. Vor allem der Dresdner Professor für Politische Systeme und Systemvergleich, Werner J. Patzelt, trug mit dieser Begriffsbestimmung zur Klärung der Debatte bei. Allerdings geriet er selbst in den politischen Deutungskampf um Positionen und Begriffe bzw. fechtet diesen aktiv aus.

HAUS RISSEN möchte diese Debatte aufnehmen und hat Herrn Prof. Dr. Werner J. Patzelt eingeladen, seine Analysen und Stellungnahmen einmal ausführlich vorzustellen und mit Ihnen den Komplex Populismus und die Zukunft der liberalen Demokratie sowie der politischen Parteien zu diskutieren.

Zu unserem Themenabend „Populismus“ am Donnerstag, den 31. Januar 2019, um 19:30 Uhr (Einlass ab 19:00 Uhr) laden wir Sie herzlich zu uns in das HAUS RISSEN, Rissener Landstraße 193, 22559 Hamburg, ein.

Die Teilnahmegebühr für Vortrag mit anschließender Diskussion und einem kleinen Imbiss beträgt € 25,- (Förderkreismitglieder € 15,- / junge Menschen in der Ausbildung und Arbeitslosengeldbezieher € 5,-) und ist an der Abendkasse zu entrichten. Unsere externen Gäste haben die Möglichkeit, in unserem neuen Hotel VILLA RISSEN hier auf dem Campus zu übernachten (Zimmerpreise EZ ab 89 €, DZ ab 99 € zzgl. Frühstück).

Bitte lassen Sie uns mit dem  Antwortfax bis zum 28. Januar 2019 wissen, ob wir mit Ihnen rechnen dürfen.

Wir freuen uns, Sie am 31. Januar bei uns zu sehen und sind bis dahin

 

Quelle:

Dr. Philipp-Christian Wachs
Geschäftsführender Vorstand
Haus Rissen

Stimmungsbericht der Mitgliederversammlung und zentrale Informationsveranstaltung

Logistikfachleute innerhalb und außerhalb der Bundeswehr sowie interessierte Gäste trafen sich in der Lucius-D.-Clay-Kaserne in OSTERHOLZ-SCHARMBECK

Die gut 200 Besucher setzten sich aus Mitgliedern aller Teilstreitkräfte (TSK)/Organisationsbereiche (OrgBer), aus allen Dienstgradgruppen sowie zahlreiche zivilen Logistikern, Rüstungsfachleuten, Wehrtechnikern, Firmenvertretern und Gästen zusammen. An der Logistikschule der Bundeswehr (LogSBw) im Generalmajor Henning von Treskow-Saal konnte unser Präsident, Generalmajor Volker Thomas, zur jährlichen Mitgliederversammlung und Informationsveranstaltung begrüßen. Zwei Tage lang trugen hochrangige Entscheidungsträger aus militärischer Führung der Streitkräfte und TSK/OrgBer, Logistik und der Wirtschaft, aber auch aus Politikwissenschaft und den Ausbildungseinrichtungen zu aktuellen, zukunftsweisenden Themen vor.
Zuvor jedoch wurde in der Mitgliederversammlung die Bilanz des vergangenen Jahres gezogen und über Neuerungen informiert.

Mitgliederversammlung: „blauer Bund e.V.“ (bB) wächst erneut um 10% an Mitgliedern

Der Präsident blickte auf eine positive Entwicklung zurück und freut sich über den erneuten Anstieg der Mitglieder auf nun über 1.100, vor allem der Zuwachs an „jungen“ Mitgliedern sei sehr willkommen und es gelte diesen künftig auszubauen. Weiter ging Generalmajor Thomas auf die Mitarbeit des bB innerhalb des „Beirat für Reservistenangelegenheiten“ ein, in welchem unser Verein an Vorschlägen zur „Strategie der Reserve“ mitarbeitet. Außerdem werde der bB an der intensiven Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung Logistik (BVL) festhalten, da die Notwendigkeit zukünftig verstärkter Zusammenarbeit zwischen Militär und Wirtschaft immer deutlicher werde.
In der Folge wurde über den Umgang mit personenbezogenen Daten im Allgemeinen und über deren Handhabung im bB informiert sowie damit verbundene Aktivitäten erläutert.
Letztlich kündigte der Präsident noch den neu überarbeiteten Web-Auftritt des bB an, der jetzt modern und auf jedem Endgerät lauffähig ist und zusammen mit den weiteren Publikationen ein Aushängeschild des Vereins darstellt.

Die folgenden zwölf Einzelvorträge mit dem Leitthema „Herausforderungen, abgeleitet aus dem Fähigkeitsprofil der Bundeswehr“ waren geprägt von erfreulicher Offenheit und höchst aktuell. An der Vielzahl der gestellten Fragen konnte man das große Interesse an den Inhalten ablesen.
In einem kurzen Grußwort ging der Vizepräsident des Reservistenverbandes, Lutz Berkling, auf die gemeinsame Arbeit mit dem bB im Beirat der Reservistenarbeit und der gemeinsamen Arbeit am Konzept der Reserve ein. Nach seiner Einschätzung zur Wahrscheinlichkeit der Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht ging er noch auf die militärische Ausbildung Ungedienter zur Erweiterung der Reserve ein.

Den darauf folgenden Anfang machte der Gastgeber, indem Brigadegeneral Lüth, Kommandeur der Logistikschule der Bundeswehr, über aktuelle Handlungsfelder zur Optimierung, wie den strukturellen Aufwuchs der Lehre um ca. 30% und eingeplante Infrastrukturerweiterung durch Neubauten, informierte. Außerdem sprach er über die Modernisierung der Ausbildung und streifte dabei Themen wie Kompetenzorientierte Ausbildung, Digitale Ausbildungstechnik, Multinationalität und Zulauf durch die geänderte Ausbildung der Offizieranwärter (Fahnenjunker-Lehrgang ab 2021).

Daran anschließend erläuterte Oberst Cohrs als Kommandeur des Ausbildungszentrum Technik Landsysteme, dass sein Zentrum ebenfalls vom Zulauf in der Ausbildung der Offizieranwärter betroffen ist, notwendige Ressourcen aber noch ausstehen. Dann informierte er über das erwartete Eintreffen der Hardware an Moderner Ausbildungstechnik ab 2020 und ging auf die Pilotlehrgänge zur Kompetenzorientierten Ausbildung, nämlich staatlich geprüfter Techniker und Systemtechnik PUMA, ein. Abschließend betonte Oberst Cohrs die große Bedeutung einer frühen Einbindung des Bereiches Technik/Logistik in Rüstungsvorhaben und stellte Unterschiede im Vorgehen in den Projekten anhand der Beispiele Schützenpanzer PUMA und Ungeschützte Transportfahrzeuge 5t/15t heraus.

Danach eröffnete Oberst i.G. Draber, Referatsleiter Planung I 1 im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), den Schwerpunkt des ersten Tages unter der Überschrift „Konzeption (KdB) und Fähigkeitsprofil (FP) der Bundeswehr“. Er führte aus, dass aus der KdB, welche die Qualität der Streitkräfte – das „Wie?“- vorgibt, das FP abgeleitet ist und nun die Quantität der Streitkräfte – das „Womit?“- bestimmt. Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) stehen nun gleichrangig zu internationalem Konfliktmanagement (iKM), wobei gleichrangig nicht zwangsläufig auch gleichzeitig meint. An der anspruchsvollsten Aufgabe LV/BV ausgerichtet sollen die Streitkräfte eine Grundaufstellung einnehmen und in zwölf Systemverbünden in drei Schritten bis 2031 in der Lage sein die festgelegten Fähigkeiten bündnisorientiert an NATO und EU bereitzustellen. Die robuste Grundaufstellung wird um Missionspakete (z.B. iKM, besondere geo-Bedingungen) ergänzt.

In der Folge schilderte Oberst i.G. Mittelstädt, Referatsleiter Führungsstab der Streitkräfte (FüSK II 4)  im BMVg, aus ministerieller Sicht die Umsetzung des Fähigkeitsprofil der Bundeswehr in der Logistik.

Er stellte dar, dass aus den logistischen Anforderungen der Systemverbünde abgeleitet eine „Fachstrategie Logistik“, mit einem Planungshorizont von 15 Jahren und einem Weiterentwicklungs-Zyklus von 2-3 Jahren, erstellt wird. Aus dieser Fachstrategie wird ein Fachkonzept Logistik entwickelt (ehem. TK Logistik) welches wichtige Bausteine des logistischen Systems der Bundeswehr aufgreift, die eine sichere Leistungserbringung gewährleisten. Als wesentliche Säulen wurden hierfür die logistischen Ressourcen der Bundeswehr, der gewerblichen Wirtschaft und multinationaler Partner genannt.

Unmittelbar danach referierte Oberst Schulz, Abt IV im Kommando Heer (Kdo Heer), zur Sichtweise der Teilstreitkraft.
Im Heer sollen logistische Verbände zur Unterstützung der Korps- und Divisionstruppen aufgestellt werden und die logistischen Kräfte der Brigaden verstärkt werden. Insgesamt ist ein starker personeller Aufwuchs der Logistikkräfte im Heer gebilligt, der dennoch unter dem errechneten Bedarf liegt. In der Planung wird ein Zusammenfassen von Versorgungsbataillonen in Regimentern ebenso erwogen, wie das Ausbringen von TaskForces zur Unterstützung von Brigaden aus diesen Regimentern heraus.

Als nächster übernahm zum selben Leitthema Oberst i.G. Fennel, Abteilung Planung im Logistikkommando der Bundeswehr (LogKdoBw), aus Sicht des Organisationsbereiches  Streitkräftebasis (SKB).
Seinen Ausführungen war zu entnehmen, dass abgeleitet aus dem angenommenen logistischen Bedarf der Systemverbünde mit Hilfe eines Rechentools der Bedarf an logistischen Teil-/Einheiten ermittelt wurde. Unter Berücksichtigung von zwei verschiedenen Einsatzräumen wurde so der notwendige Aufwuchs an Truppenkörpern ermittelt. In der Zielstruktur sind auch in der Basislogistik Regimenter vorgesehen, es soll darin ein schweres und vier leichte (mob) Bataillone geben und zusätzlich ein RSOM Bataillon, sowie ein SpezPi Regiment.
Den ersten Tag schloss Herr Priebs, von Agility Logistics und FCS GmbH, zum Gegenstand „Kooperation mit der Wirtschaft“ die Vortragsreihe.

Er beleuchtete zunächst die Historie zur Einbindung der Wirtschaft zur logistischen Leistungserbringung in der Bundeswehr und führte über, zu erreichter Kooperation am Beispiel Unterbringung im Einsatz. Sehr hilfreich erscheine die recht(früh-)zeitige Einbindung der zivilen Leistungserbringer in die Planung. Bereits realisierte Ein-Partner-Verträge sollten um das Instrument von Mehr-Partner-Verträgen erweitert werden.

Der Gesellschaftsabend kam bei allen Teilnehmern sehr gut an und beförderte das Kennenlernen und einen regen Austausch. Den würdigen Rahmen nutzte der Präsident um besondere Auszeichnungen vorzunehmen. So wurde einem verdienten Mitglied im Bundesvorstand sowie dem Vorstand der Kameradschaft Nordwest, Herrn Oberstleutnant Janczyk die Ehrenmitgliedschaft im bB verliehen und einem weiteren, vor allem um die Nachwuchsgewinnung verdienten Mitglied, nämlich Major Gerloff, die Ehrennadel des bB verliehen. Vier Ehrungen zur 25-jährigen Mitgliedschaft wurden ebenfalls vor Ort vorgenommen.

Der zweite Tag wurde von Oberstleutnant Leyhe, Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw Abt IV 3.1.4) zum Thema „Agenda Personal“ begonnen.

Er erläuterte das Ziel, bis 2024 die Personalstärke der Bundeswehr auf 198.000 zu erhöhen und führte aus, dass der begrenzende Faktor beim Aufwuchs die Ausbildungskapazität sei. Mit größerer Flexibilität bei Instrumenten der Personalführung soll trotzdem der „Atmende Personalkörper“ und die Sollzahlen erreicht werden. Instrumente wie Bindungszuschläge und flexible Zurruhesetzung würden bereits erfolgreich angewandt. Der Personalreferent verschwieg jedoch nicht, dass sich Zukunftsprogramme auch gegenseitig hemmen können, wie z.B. die aus der Agenda Attraktivität resultierende Dienstpostenbündelung A9 bis A11 bei Offizieren, welche die Möglichkeiten zur Personalveränderung einschränke. Aus der aktuellen Personalstrategie stellte er die Überlegungen zur Einführung der Korporale als Berufssoldaten (BS) in der Laufbahn der Mannschaften, wie auch die Möglichkeit für Unteroffiziere ohne Portepee im Fachdienst zum BS ernannt zu werden. Die Neuerung des Berufsoffizieranwärters für Offiziere des militärischen Fachdienstes ist ebenso vorgesehen, wobei die Umsetzung aller Maßnahmen noch Zeit benötigt. Zuletzt ging Oberstlt Leyhe noch auf die derzeitige Personalsituation der Unteroffiziere in der Logistik ein. Dort sind z.B. die Fachrichtungen in der InstTr Elo und Eli sowie in der NschTr Transport und Betriebsstoff stark mit unbesetzten Stellen betroffen.

Danach setzte Brigadegeneral von Butler, Unterabteilungsleiter Führungsstab der Streitkräfte (UAL FüSK I 1 im BMVg), zum Thema „Von der IVJTF zur VJTF-Auswirkungen auf den Leistungsprozess Einsatzbereite Kräfte bereitstellen“ fort.

Er machte klar, dass einsatzbereite Kräfte mindestens die Kategorien Personal, Material und Ausbildung einschließen. Weiter sei es mitunter schwierig für Streitkräfte-Planer scharf abzugrenzen, wer welche Aufgabe hat, z.B. zwischen den Systemverbünden Luft und Weltraum. Zu iVJTF gab er aus seinem eigenem Erleben zu, dass es eine Vielzahl von Problemen gab. Andererseits würde sich jenes Ereignis, genauso wie die Vorbereitung zu VJTF 2019 und aktuell aus der NATO-Großübung Trident Juncture, für einen Zugewinn an Erfahrung besonders eignen. In Folge informierte er über die Ausstattung mit Material für VJTF 2023 und der Notwendigkeit die operative Führungsfähigeit für Landoperationen zu verbessern.

Jetzt schilderte Oberst i.G. Knappe seine Erfahrungen aus Sicht des DCOS Operation bei MINUSMA in MALI. Nach dem sehr anschaulichen Aufzeigen der vorherrschenden Sicherheitssituation und der abgeleiteten taktischen Lage zog er sein persönliches Resümee. Die UN biete in MALI viel Truppe auf, die jedoch mehrheitlich schlecht ausgebildet und ausgestattet seien. Das UN-peacekeeping in jetziger Form solle dringend auf den Prüfstand gestellt werden.

Den Abschluss bildete Dr. Kaim von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Er erklärte zunächst den Wandel von einer bi-polaren zu einer multi-polaren internationalen Ordnung und ergänzte, dass die Bildung neuer Machtkonzentrationen Rivalität und Konflikte steigern würden.
Dr. Kaim zeigte auf, dass die UN den negativen Folgen revisionistischer Tendenzen mit Schwäche gegenübersteht. Er streifte die Rolle der USA und Russlands und ging nochmals auf die Europäische Sicherheitspolitik ein. Anschließend zeigte er die Bemühungen Europas am Beispiel PESCO (Permanent Structured Cooperation) auf und äußerte seine Skepsis zur Schaffung einer EUR Armee. Wahrscheinlicher erscheine ihm ein Ausbau der Zusammenarbeit in kleinen Schritten.

Abschließend bleibt noch zu erwähnen, dass der Gesellschaftsabend wie immer eine runde Sache war – die Sammlung für das Soldatenhilfswerk ergab die Summe von 965 Euro ,die vom bB auf 1.465 Euro aufgestockt wurden.

In seinem Schlusswort sprach Generalmajor Thomas die Hoffnung aus, die Mitglieder des Vereins im Jahre 2019 am 07. und 08. November am Ausbildungszentrum Technik Landsysteme begrüßen zu dürfen.
Zum Schluss dankte der Präsident dem Gastgeber, Brigadegeneral Lüth und dem Team der Logistikschule der Bundeswehr für die gelungene Unterstützung im Rahmen der Weiterbildungsmaßnahme.

Fazit: Die diesjährige Mitgliederversammlung und zentrale Informationsveranstaltung des „blauer Bund e.V.“ war wieder eine gelungene Sache.

Auf Wiedersehen im nächsten Jahr in ESCHWEILER!

 

Autor:

Major Roman Schlosser, Redakteur im blauer Bund e.V.