Am 15. und 16. Dezember 2020 wurde der Offizierslehrgang 2020 an der LogSBw durch den Kommandeur General Boris Nannt verabschiedet. Drei wichtige Punkte gab der Schulkommandeur den jungen Offizieren mit auf dem Weg: „entscheiden, beraten und gestalten“ dies sollten Sie in Ihren Verwendungen umsetzen und beherzigen. Dabei steht’s auch nicht vergessen sich als junger Offizier „zu reflektieren“ und zu hinterfragen. Der erste Lernprozess mit Studium und Ausbildung zum Offizier ist jetzt beendet. Es gilt jetzt in der Truppe Praxis zu erlangen und im Prozess der persönlichen Weiterentwicklung, die nächsten Jahre zu gestalten.
Im Beisein des Stellvertreters und Geschäftsführers der Kameradschaft NORDWEST Oberstlt Christoph Schladt und Oberstlt a.D. Michael Janczyk wurden wiederum die Besten der Hörsäle im Nachschub, Verkehr & Transport und Instandhaltung & Fertigung mit einer Urkunde und einem Gutschein des blauen Bundes e.V., durch den Schulkommandeur gewürdigt.
Am 15. 12. aus der II. Inspektion unser Mitglied Leutnant Alexander Barth, des weiteren Oberleutnant zur See Laure Mild, Oberleutnant Mario Breuer und Oberleutnant Andreas Christian Beyer.
BG Nannt und Lt Barth BG Nannt und OL z. See Mild
BG Nannt und OL Breuer BG Nannt und OL Beyer
Aus der III. Inspektion folgten am 16.12. Oberleutnant Rika Ramson, Oberleutnant Jonas Maximilian Seyfert, Oberleutnant Tim Bartels und Oberleutnant Stefan Meiler.
BG Nannt und OL Ramson BG Nannt und OL Seyfert
BG Nannt und OL Bartels BG Nannt und OL Meiler
Herzlichen Glückwunsch an die Ausgezeichneten und viel Erfolg in den Verwendungen in der Truppe.
Vielleicht finden einige junge Offiziere den Weg in unser Netzwerk des blauen Bund e.V., dazu ein herzliches Willkommen.
Im Oktober 2020 wurden folgende Personalmaßnahmen wirksam:
Luftwaffe
Brigadegeneral Rudolf MAUS, Director of Life Cycle Management, NATO, Capellen/Luxemburg, trat in den Ruhestand.
Cyber- und Informationsraum
Flottillenadmiral Roland Beda Johannes OBERSTEG, Abteilungsleiter Führung Kommando Cyber- und Informationsraum, Bonn, wurde Chef des Stabes Kommando Cyber- und Informationsraum, Bonn. Ihm folgte Oberst Josef Antonius JÜNEMANN, Referatsleiter Personal Zentrale Aufgaben und Controlling im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.
Heer
Brigadegeneral Heinz Stefan ZEYEN, Abteilungsleiter Planung Kommando Heer, Strausberg, wurde Unterabteilungsleiter Haushalt und Controlling II im Bundesministerium der Verteidigung, Bonn. Sein Nachfolger wurde Brigadegeneral Dirk KIPPER, Abteilungsleiter Unterstützung Kommando Heer, Strausberg. Ihm folgte Oberst Michael MEINL, Referatsleiter Strategie und Einsatz III 2 Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.
Im November 2020 wurde folgende Personalmaßnahme wirksam:
Streitkräftebasis
Brigadegeneral André Erich DENK, Kommandeur Logistikschule der Bundeswehr, Osterholz-Scharmbeck, wurde Director Logistics (DirLog) im European Union Military Staff, Brüssel/Belgien. Sein Nachfolger wurde Brigadegeneral Boris Alexander NANNT, Direktor Lehre Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg. Ihm folgte Oberst André Michael ABED, Chef des Stabes 10. Panzerdivision, Veitshöchheim.
Quelle:
Bundesministerium der Verteidigung
Autor: Presse- und Informationszentrum Personal
Saphir 2.6 MK wird ein weiteres Element der umfangreichen Nutzungsdauerverlängerung für das Kampffahrzeug
Rheinmetall ist von der Bundeswehr mit einer weiteren Maßnahme zur Nutzungsdauerverlängerung des Schützenpanzers Marder beauftragt worden. Nach der vor kurzem erfolgten Freigabe der Mittel durch den Haushaltsausschuss des Bundestages ist nun der entsprechende Auftrag im Wert von 27 MioEUR brutto an den Düsseldorfer Technologiekonzern erteilt worden. Vorhandene überalterte Wärmebildzielgeräte für die Aufklärung und den Waffeneinsatz werden dabei durch moderne Geräte vom Typ Saphir 2.6 MK (MK: Marder-Konfiguration) ersetzt, einer Entwicklung von Rheinmetall Electronics.
Zwischen 2022 und 2023 werden insgesamt 260 Gerätesätze geliefert. Zum Lieferumfang gehören Ersatzgeräte zur Bevorratung sowie entsprechendes Zubehör für die Nutzung in der Truppe.
Rheinmetall fertigt die Wärmebildzielgeräte mit zahlreichen Lieferanten vollumfänglich in Deutschland. Moderne Komponenten der Firma AIM Infrarot-Module GmbH, Heilbronn – einer Beteiligung Rheinmetalls – sichern beispielsweise langfristig bedeutsames Fachwissen für deutsche Sicherheitsinteressen.
Das Saphir 2.6 MK wurde speziell für den Schützenpanzer Marder ausgelegt. Die Kerntechnologie wird bereits in großer Stückzahl in der Bundeswehr und von anderen internationalen Kunden genutzt und kann somit bald auch im Marder Verwendung finden. Daraus ergeben sich Synergien in der Beschaffung und im Betrieb der Geräte.
Die moderne Gerätegeneration Saphir 2.6 MK macht es möglich, die Beobachtungsreichweite und Aufklärungsqualität bei Tag und Nacht erheblich zu verbessern. Dies liegt z.B. an der höheren Auflösung des Detektors und einer zeitgemäßen Displaytechnologie. Durch moderne Bildverarbeitungssoftware aus der Saphir-Familie wird die volle Leistungsfähigkeit der Bauteile unter allen Bedingungen erreicht.
Zusammen mit der Integration des Mehrrollenfähigen Leichten Lenkflugkörpersystems MELLS und neuen Marder-Fahrernachtsichtgeräten ergeben sich zukünftig bei Tag und Nacht erhebliche taktische Vorteile für die Soldaten in ihren gefährlichen Einsätzen.
Der Marder wird noch einige Jahre in der deutschen Panzergrenadiertruppe genutzt. Auch internationale Kunden setzen weiterhin auf die robusten und kampferprobten Schützenpanzer. Für diese Nutzer ist das Wärmebildzielgerät Saphir 2.6 MK ein wichtiger Baustein für den Erhalt der Einsatzbereitschaft.
Erst kürzlich wurde das Logistikregiment 1 neu aufgestellt. Jetzt verstärkt das Logistikbataillon 163 die mobilen Logistiktruppen der Streitkräftebasis. Der Kernauftrag des Bataillons ist Reception, Staging and Onward Movement (RSOM).
Hafenumschlag ist eine Fähigkeit im Spektrum des neu aufgestellten RSOM (Reception, Staging, Onward Movement) -Bataillons Logistikbataillon 163. Quelle: Bundeswehr/Roland Alpers
Kürzlich hat die Bundeswehr ein neues Logistikbataillon (LogBtl 163) am Standort Delmenhorst in Dienst gestellt. Unter der Führung von Oberstleutnant Tobias Schmidt wird es Teil des ebenfalls neu aufgestellten Logistikregiments 1. Gemeinsam verstärken sie die mobilen Logistiktruppen der Streitkräftebasis und werden neue Aufgaben, insbesondere im multinationalen Umfeld, wahrnehmen.
Zukünftig wird das Bataillon im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung zu einem Dreh- und Angelpunkt während des Aufmarsches im Einsatzgebiet für die eingesetzten NATO-Kräfte. Personal und Material der entsprechenden Nation werden durch die Kameradinnen und Kameraden an See-, Flughäfen und Entladebahnhöfen im Einsatzgebiet, den sogenannten Ports of Debarkation (POD) aufgenommen. Dann in Sammelräumen, den sogenannten Staging Areas, zusammengeführt, versorgt
und somit für den weiteren Einsatz vorbereitet. Den Weitermarsch der NATO-Kräfte in ihre Einsatzräume unterstützt das Logistikbataillon 163 mit Servicepunkten entlang der Marschstraßen. Das Logistikbataillon 163 ist somit ein starker und zuverlässiger Dienstleister für unsere Partnernationen im Rahmen eines komplexen Prozesses. Dieser nennt sich Reception, Staging and Onward Movement (RSOM). Für diesen Auftrag stehen dem Bataillon sechs Kompanien mit jeweils unterschiedlichen
Fähigkeiten zur Verfügung, welche durch multinationale Beiträge ergänzt werden können. Gemeinsam bewältigen sie die vielfältigen Aufgaben, wie Luft-, Hafen- und Eisenbahnumschlag, den Betrieb von Sammelräumen und Servicepunkten und die Durchführung von Transporten.
Spezialisten für den gemeinsamen Auftrag
Soldatinnen und Soldaten beim Luftumschlag Quelle: Bundeswehr
Die Stabs- und Versorgungskompanie ist für den Aufbau und Betrieb des Bataillonsgefechtsstandes zuständig. Sie gewährleistet die Eigenversorgung des Bataillons. Zusätzlich unterstützt sie die Instandhaltung innerhalb des Bataillons. Mit den Verkehrsführungstrupps (Movement Control Teams) und der Aufnahmezentrale Einsatzgebiet (Theatre Reception Centre) verfügt sie zudem über Fähigkeiten, die den RSOM-Prozess direkt unterstützen. Die Umschlagkompanie Luft betreibt bis zu
vier Luftumschlagpunkte für die Abfertigung von jeweils bis zu 1.000 Soldaten und die Entladung von 500 Tonnen Luftfracht täglich. Hierbei arbeitet die Kompanie eng mit anderen militärischen und zivilen Behörden bzw. Dienststellen, wie z.B. Zoll, Flughafenamt und anderen Dienstleistern, zusammen. Die Umschlagkompanie Land/See betreibt jeweils bis zu zwei Eisenbahn- bzw. Hafenumschlagpunkte mit der Kapazität zur Entladung von 2.500 Tonnen Gütern oder 500 Fahrzeugen pro Tag. Der Einsatz der Sammelraumunterstützungskompanie erfolgt zugweise. Diese Züge sind für den Aufbau und Betrieb von Sammelräumen, den sogenannten Staging Areas zuständig. In diesen werden Personal und Material der Verbände nach Ankunft im Einsatzgebiet zusammengeführt, versorgt, vorübergehend untergebracht und für den Weitermarsch vorbereitet. Für die eintreffende Truppe wird somit der Rahmen geschaffen, um sich voll und ganz auf die Herstellung der Einsatzbereitschaft konzentrieren zu können. Der Einsatz der Servicepunktkompanie erfolgt ebenfalls zugweise. Diese sind für die Einrichtung von Rastmöglichkeiten für marschierende Einsatzkräfte zuständig. Hier versorgen sie die Truppe u.a. mit Kraftstoff, Wasser und Verpflegung. Auch Ruhemöglichkeiten für Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer sowie sanitätsdienstliche Unterstützung stellen sie bei Bedarf bereit. Darüber hinaus unterstützen sie bei der Bergung und Instandsetzung ausgefallener Fahrzeuge. Die Transportkompanie führt Transporte von Versorgungsgütern aller Art, einschließlich Gefahrgut, Container-/ und COPY-BOOK Schwerlasttransporte sowie Personentransporte im Einsatzraum des Bataillons durch, im Schwerpunkt von den POD zu den Sammelräumen.
Vorbereitung auf künftige Verantwortung
Im kommenden Jahr kommt es für das neue RSOM-Bataillon darauf an, das neu zuversetzte Personal auszubilden und zu einer homogenen Truppe zu formen. Hierfür dienen u.a. ein RSOM-Workshop und eine Planübung am Joint Logistic Support Group Coordination and Training Centre (JCTC) der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt. Aber auch die „grüne“ Ausbildung darf nicht vernachlässigt werden. Im Herbst 2021 geht das junge Bataillon gemeinsam auf den Truppenübungsplatz Putlos zur Schießausbildung. Dies folgt der Vorgabe von Generalmajor Volker Thomas, Kommandeur Logistikkommando der Bundeswehr, „Das blaue (logistische) Handwerk beherrschen und das Grüne (allgemeinmiltärische) können“. Für das Jahr 2022 steht die Zertifizierung (offizielle Bescheinigung der Einsatzbereitschaft) des Logistikbataillons 163 durch den Kommandeur LogKdoBw an.
Bahnverladung ist eine wichtige Fähigkeit im RSOM (Reception, Staging, Onward Moevement-Bataillon. Quelle: Bundeswehr/Sebastian Wilke
Generalmajor Volker Thomas, Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr, befestigt das Fahnenband des LogBtl 163. Quelle: Bundeswehr/Konstantin Wulfert
Quelle:
Mit freundlicher Genehmigung durch: Logistikkommando der Bundeswehr, Abteilung Führung, Sachgebiet Informationsarbeit
Ab sofort steht Ihnen die App der Reserve kostenlos in den App Stores von Google und Apple zur Verfügung. Ob Angehörige der Reserve, Interessierte oder aktive Soldatinnen und Soldaten – nutzen Sie die Möglichkeit mit dieser App schnell und gezielt an Informationen zur Reserve der Bundeswehr zu gelangen und sich untereinander auszutauschen.
München/Koblenz, 23. Juli 2020 – Das Ausrüstungsamt der Bundeswehr (BAAINBw) hat Krauss-Maffei Wegmann (KMW) mit der Lieferung von zusätzlichen Leguan-Brückenlegesystemen an das deutsche Heer beauftragt. Der Vertrag umfasst 24 Leguan-Systeme auf Leopard 2-Fahrgestellen, Ausbildungssimulatoren, Zusatzausrüstung und Transportsysteme.
Die Brückenleger werden voraussichtlich zwischen 2023 und 2028 an die Bundeswehr geliefert. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf etwa 280 Mio. EUR.
Der Leguan ist in der Lage, eine Brücke in der militärischen Lastenklasse MLC80 (etwa 72 Tonnen) mit 26 Metern Länge oder alternativ zwei Brücken mit je 14 Metern Länge unter Gefechtsbedingungen zu transportieren und zu verlegen. Damit baut die Bundeswehr ihre Befähigung, Gewässer und Geländeeinschnitte auch mit schwerem Gerät zu überschreiten, weiter aus. Diese Fähigkeit hatte Deutschland der NATO im Rahmen seiner Beteiligung an der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) zugesichert. Die Bundeswehr trägt damit wesentlich zur zukünftigen Beweglichkeit europäischer NATO-Kräfte bei.
Insgesamt betreiben Armeen aus 19 Ländern das Leguan-Brückenlegesystem auf unterschiedlichsten Mobilitätsplattformen. Der Leguan auf Leopard 2-Fahrgestell zählt neun Nutzer.
Mit über 1.400 gebauten Exemplaren zählt Rheinmetalls 6×6 Transportpanzer Fuchs zu den taktischen Radfahrzeugen mit der höchsten Einsatzerfahrung weltweit. Streitkräfte zahlreicher Nationen setzen den Fuchs in unterschiedlichsten Varianten ein, z.B. zum geschützten Mannschaftstransport, als Gefechtsstand oder Ambulanz sowie zur mobilen ABC-Aufklärung.
Die ABC-Aufklärungsvariante wurde in vielen Krisengebieten weltweit erfolgreich zur Gefahrenabwehr eingesetzt. So haben sich die knapp 300 bislang produzierten ABC-Spürfüchse in der Bundeswehr, der US Army, sowie den Streitkräften der Vereinigten Arabischen Emirate, Großbritanniens, Kuwaits, der Niederlande und Norwegens vielfach bewährt. Herzstück des „ABC-Spürfuchses“ ist eine umfangreiche, vollintegrierte Geräteausstattung zur Identifikation und Analyse von atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen.
Die Bundeswehr nutzt den Transportpanzer 1 Fuchs – kurz „TPz“ – seit 1979 in einer Vielzahl von Varianten und vertraut bei Ihren Auslandseinsätzen u.a. in Afghanistan und Mali auf seine Robustheit und Zuverlässigkeit. Die derzeit modernste bei der Bundeswehr eingeführte Version TPz 1 A8 gewährleistet gegenüber älteren Modellen einen stark verbesserten Schutz gegen ballistische Bedrohungen sowie vor Minen und Sprengfallen. Zu den wesentlichen Modifikationen des TPz 1 A8 zählen strukturelle Änderungen der Wanne, neue Achsen, Verstärkungen der Radkästen, Türen und Scheibenaufnahmen sowie zusätzliche Staukästen und Verstärkungen im Außenbereich. Rheinmetall wird bis Ende 2020 insgesamt 272 Füchse der Bundeswehr auf den aktuellen Stand 1A8 hochrüsten.
Darüber hinaus hat Rheinmetall bereits die nächst modernere Version entwickelt, die sich durch ein neues Triebwerk, ein neues Verteilergetriebe, eine neue Bremsanlage, ein verbessertes Lenksystem sowie ein Monitor- und Kamerasichtsystem auszeichnet. Das macht den TPz 1 Fuchs noch beweglicher im Gelände und noch ergonomischer zu bedienen.
Mit einer Flottenverfügbarkeit von über 90 Prozent steht der TPz 1 Fuchs wie kaum ein zweites Fahrzeugsystem als Garant für Zuverlässigkeit im Einsatz und zählt damit zu den beliebtesten Fahrzeugsystemen der Bundeswehr.
Die aus dem TPz 1 Fuchs abgeleitete Exportvariante Fuchs 2 ist eine Weiterentwicklung und verfügt unter anderem über einen vergrößerten Innenraum, ein leistungsstärkeres Triebwerk, ein modernisiertes Fahrwerk und eine digitale Fahrzeugelektrik. Der Fuchs 2 wird u.a. durch die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait und einen weiteren Kunden in der MENA-Region genutzt.
Seine hohe Beliebtheit bei einer breiten internationalen Nutzerbasis und die dadurch gewährleistete kontinuierliche Produktpflege und Weiterentwicklung ermöglichen es, den Fuchs noch deutlich über das Jahr 2035 hinaus in der Nutzung zu halten.
Quelle:
RHEINMETALL AG
Unternehmensbereich Defence
Presse und Information
Rheinmetall Platz 1
40476 Düsseldorf
Die völkerrechtswidrige Annexion der Krim durch Russland und der Ausbruch des bewaffneten Konflikts in der Ostukraine war im Jahr 2014 eine Zäsur in der Sicherheitspolitik. Als Reaktion auf die damit einhergehende veränderte Bedrohungslage hat die NATO ihr Verständnis zum Einsatz von Streitkräften grundlegend angepasst. Eine fast ausschließliche Konzentration auf Operationen im Rahmen des Internationalen Krisenmanagements (IKM) konnte unter den veränderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen nicht mehr aufrechterhalten werden. Der Auftrag und die Befähigung zur Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) wurde deutlich stärker akzentuiert und auch für die Bundeswehr wieder strukturbestimmend. Die deutschen Streitkräfte werden seither befähigt, schnell und kampfkräftig im gesamten Bündnisgebiet in einem 360° Ansatz zum Einsatz kommen zu können. Neben den Phasen der Bereitstellung von eigenen Kräften und der Gewährleistung der Erst- und Folgeversorgung kommt damit der Phase der Strategischen Verlegung aus Deutschland in ein mögliches Einsatzland an der Peripherie des Bündnisgebietes eine besondere Bedeutung zu.
Aufgrund der zentralen geografischen Lage Deutschlands im Bündnisgebiet ist Deutschland zudem Aufmarschgebiet, rückwärtiges Operationsgebiet und „Drehscheibe“ von NATO Operationen. Neben dem Aufmarsch eigener Kräfte werden insbesondere NATO-Partner das Territorium der Bundesrepublik im Rahmen ihres Transits in ihre Einsatzländer und -räume nutzen.
Von der Bundesrepublik Deutschland werden daher umfangreiche Leistungen im Rahmen von Host Nation Support (HNS) gefordert. HNS umfasst dabei alle militärischen und zivilen Leistungen zur Unterstützung ausländischer Streitkräfte in Deutschland, welche die Entsendenationen selbst nicht sicherstellen können. HNS ist dabei als gesamtstaatliche und somit als ressortübergreifende Aufgabe zu verstehen.
In der Bundeswehr ist das Kommando Streitkräftebasis (KdoSKB) als federführendes Kommando mit dem nationalen Territorialen Befehlshaber (NatTerrBefh) an der Spitze für die Bereitstellung und Koordination von militärischen HNS-Leistungen der Bundeswehr auf der operativen Ebene verantwortlich. Das KdoSKB trägt zudem in seiner Rolle als Aufmarschführendes Kommando (AufmFüKdo) die Verantwortung für die Strategische Verlegung des gesamten deutschen Kräftedispositivs. Auf der taktischen Ebene werden diese Aufgaben auf Weisung NatTerrBefh und AufmFüKdo durch das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr (KdoTerrAufgBw) in Operationspläne umgesetzt.
Die militärischen HNS-Leistungen können beispielsweise Elemente der Gesundheitsversorgung, der Gewährleistung von Schutz und Sicherheit (Bewachung, Schutz vor ABC-Bedrohung, etc.), der Führungsunterstützung oder der Informationsversorgung (z.B. Bereitstellung von Informationen des Geoinfodienstes [Wetter, Kartenmaterial, etc.]) sowie logistische Unterstützungsleistungen beinhalten.
Im Rahmen der Gewährleistung von logistischen Unterstützungsleistungen kommen dem Logistikkommando der Bundeswehr (LogKdoBw) umfassende Aufgaben zu. Das LogKdoBw, mit seinem nachgeordneten Bereich, übernimmt auf Weisung NatTerrBeh und AufmFüKdo sowie auf Basis eines Operationsplans KdoTerrAufgBw Aufgaben innerhalb der Planung (wahrgenommen durch den Stab LogKdoBw), der taktischen Durchführung und als logistischer Bedarfsdecker (wahrgenommen durch das Logistikzentrum der Bundeswehr [LogZBw]) sowie – aber nur im Rahmen freier Kapazitäten – als Truppensteller (im Schwerpunkt wahrgenommen durch die mobilen Logistiktruppen der SKB [mobLogTr SKB]).
Logistische Unterstützungsleistungen im Rahmen von HNS umfassen dabei unter anderem die Transport-/Marschkoordinierung durch das National Movement Coordination Center (NMCC) des LogZBw, Leistungen beim intermodalen Transport, beim Umschlag von Material sowie bei der Abfertigung, Zusammenführung, Unterbringung und Versorgung von Personal und Material. Besonders bei längeren Straßenmärschen von Kräftedispositiven werden neben der Möglichkeit zur Durchführung von Technischen Halten, in regelmäßigen Abständen auch Rasträume oder sogenannte Convoy Support Center [CSC] zur Unterstützung Alliierter bereitgestellt.
Als Grundlage für eine erfolgreiche Operationsführung und auch für eine zielgerichtete logistische Unterstützung im Rahmen von HNS bedarf es auch immer einer abgestimmten Planung aller Bewegungen deutscher und alliierter Kräfte in Deutschland. Um dies zu ermöglichen erarbeitet der Stab LogKdoBw für den Aufmarsch deutscher Truppenteile den National Detailed Deployment Plan (NDDP). Mit diesem Plan wird zunächst die nationale Aufmarschplanung koordiniert, um diese anschließend in die multinationale Gesamtplanung auf Ebene der NATO im Allied Movement and Coordination Centre (AMCC) einbringen zu können.
Mit dem NDDP wird die nationale Verlegeplanung umgesetzt. Für deutsche Kräfte wird festgelegt, welches Personal und Material sich wann, wohin und womit bewegen soll, um in die Einsatzgebiete gemäß NATO-Vorgabe verlegt werden zu können. Der NDDP fließt in den Multinational Detailed Deployment Plan (MNDDP) auf Ebene AMCC ein. Der MNDDP bildet dann nach erfolgter multinationaler Harmonisierung den Abholpunkt für das LogZBw, eine abgestimmte Transport- und Marschplanung zu erstellen. Im Anschluss an diese Planung erfolgt die Durchführung mit Hilfe von militärischen Kräften und zivilen Dienstleistern.
Auf Basis dieser Gesamtmarschplanung werden für die „Drehscheibe“ Deutschland auch die notwendigen logistischen Unterstützungspakete ausgeplant. Entlang der Marschstraßen werden in den CSCs oder in Technischen Halten eine Vielzahl von Leistungen zur Verfügung gestellt, die die Kampfkraft der marschierenden Kräftedispositive während eines Landmarsches aufrechterhalten. Diese Leistungen umfassen Schlafmöglichkeiten, Sanitäreinrichtungen, Betreuungsmöglichkeiten sowie die Versorgung der Soldaten mit Verpflegung und Marketenderwaren. Darüber hinaus werden in diesen Räumen grundsätzlich Fähigkeiten zur Bergung und zum Abschub von ausgefallenem Großgerät, zur Unterstützung von kleineren Reparaturmaßnahmen, für erforderlichen Umschlag sowie zur Betankung mit Kraftstoff vorgehalten.
Ein weiterer Beitrag innerhalb der logistischen HNS-Leistungen ist die Unterstützung beim intermodalem Transport. Bei den hierbei zu erbringenden Leistungen handelt es sich um die Vorbereitung, Koordination und Durchführung von Straßen-/Schienen-/Lufttransporten, Binnenschifffahrt sowie von Spezialtransporten bzw. Groß- und Schwerlasttransporten und den damit im Zusammenhang stehenden typischen Nebenleistungen bei der Transportdurchführung (z.B. Transportberatung, Fahrplanwesen, Trassenbestellungen, Bereitstellungen Bedien- und Fachpersonal, sicherheitstechnische Abnahmen, etc.). Und auch logistische Aufgaben im Rahmen des Betriebs von Häfen, Flughäfen und Bahnhöfen können Teil eines logistischen Unterstützungspaketes sein. Hierbei werden beispielsweise Kapazitäten und/oder Fähigkeiten zur Sicherstellung des Umschlags, zur Abfertigung oder Zusammenführung von Personal und Material zur Verfügung gestellt. Auch dazugehörige Peripherieleistungen und notwendige administrative Arbeiten sind grundsätzlich mit inbegriffen. Dazu zählen z.B. das Erstellen notwendiger Ladepapiere und Dokumente, das Abwickeln von Zollformalitäten oder das Erwirken von Genehmigungen und Überprüfungen.
Sämtliche aufgeführten logistischen HNS-Leistungen können durch das LogZBw und insbesondere durch die mobLogTr SKB nur im Rahmen von freien Kapazitäten geleistet werden. Die mobLogTr SKB stehen aufgrund ihrer begrenzten Kapazitäten und prinzipiellen Bindung für Einsätze und Einsatzgleiche Verpflichtungen sowie als Kräfte der „ersten Stunde“ innerhalb von LV/BV Operationen grundsätzlich nicht zur Verfügung. Damit besteht zurzeit eine Kapazitätslücke, die mit anderen Instrumenten geschlossen werden muss. Die logistischen Unterstützungsleistungen sollen daher künftig durch einen zivilen Vertragspartner erbracht werden. Das LogKdoBw arbeitet zusammen mit dem Bundesministerium der Verteidigung, dem Planungsamt der Bundeswehr und Bedarfsdeckern mit Hochdruck an einer zivilen Provider Lösung, um bereits für die VJTF 2023 diese Möglichkeit zur Bedarfsdeckung verfügbar zu haben.
Welche Aufgaben und welcher Umfang an logistischen Unterstützungsleistungen von Deutschland erwartet werden, kann derzeit in der Großübung DEFENDER-Europe 20 beobachtet werden. Für DEFENDER-Europe 20 steht ein ziviler Providervertrag noch nicht zur Verfügung, so dass Kräfte der mobLogTr SKB – trotz bestehender einsatzgleicher Verpflichtungen – derzeit umfangreiche Unterstützungsleistungen für die Verlegung und den Transit multinationaler Streitkräfte leisten.
DEFENDER-Europe 20 hat dabei eine lange nicht mehr bekannte Dimension. Im Rahmen von DEFENDER-Europe 20 wird beispielsweise erstmals seit mehr als 20 Jahren eine verstärkte US Division mit insgesamt bis zu 20.000 Soldatinnen und Soldaten, aus den USA nach Europa verlegt. Eine vergleichbare Verlegung wurde in den vergangenen Jahren maximal in der Größenordnung bis zu einer Brigade geübt, was etwa einem Fünftel des jetzigen Kräftedispositivs entspricht.
Im Rahmen von DEFENDER-Europe 20 richten die mobLogTr SKB daher zur Unterstützung von Konvois insgesamt zwei CSCs in Burg und auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz sowie eine Life Support Area (LSA) – vergleichbar mit einem Feldlager – in Garlstedt ein. In den CSCs in Burg und der Oberlausitz können Fahrzeugkolonnen mit jeweils bis zu 450 Soldatinnen und Soldaten im Rahmen ihrer Verlegung unterstützt und gleichzeitig versorgt werden. Die LSA in Garlstedt bietet Kapazitäten, um bis zu 1.800 Soldatinnen und Soldaten temporär aufzunehmen und zu versorgen. Die Versorgung mit Betriebsstoff wird zudem für einen Zeitraum von ca. dreieinhalb Monaten aus einem militärischen Tanklager vom Truppenübungsplatz Bergen heraus sichergestellt, welches eine Kapazität von ca. 1.200.000 Liter hat. Das Feldtanklager sowie die LSA werden hierbei durch Spezialpioniere der mobLogTr SKB aufgebaut und betrieben.
Die mobLogTr SKB werden des Weiteren im Rahmen der Unterstützung mit Schwerlasttransportraum sowie zum intermodularen Transport von Containern eingesetzt. Dazu wird beispielsweise auf einer 380 km langen Strecke zwischen zwei Container Umschlagpunkten in Augustdorf und in Fläming/Lehnin eine Transportkapazität von 40 Containern pro Tag an 6 Tagen die Woche zur Verfügung gestellt.
Diese in Auszügen dargestellten logistischen Leistungsdaten zur Unterstützung der Großübung DEFENDER-Europe 20 unterstreichen nachdrücklich das Leistungsspektrum und den Umfang des logistischen Anteils der „Drehscheibe“ Deutschland. Das LogKdoBw trägt damit wesentlich dazu bei, die benötigten Leistungen im Rahmen von HNS zeitgerecht und in der geforderten Menge und Qualität zu erbringen.
Die Bereitstellung von Leistungen im Rahmen von Host Nation Support ist, wie bereits betont, ein wesentlicher Beitrag der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen seiner Bündnisverpflichtungen. Die Erfüllung der HNS-Verpflichtung kann jedoch nur durch einen gesamtstaatlichen Ansatz gelingen und ist somit als ressortübergreifende Leistungserbringung in all ihrer Vielfalt zu verstehen. Beim Transit von alliierten Kräften durch Deutschland im Rahmen von Einsätzen, Einsatzgleichen Verpflichtungen und bei Übungen kommt dabei dem Unterstützungsbereich Logistik und damit auch Teilen des Logistischen Systems der Bundeswehr (LogSysBw) im Rahmen der „Drehscheibe Deutschland“ eine wesentliche Rolle zu. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass die militärischen Kapazitäten der Bundeswehr nicht ausreichend sind, um diese Unterstützungsleistungen in Deutschland künftig im erwarteten Umfang gewährleisten zu können. Es bedarf daher weiterer Instrumente wie z.B. der gesicherten und verlässlichen Einbindung von zivil-gewerblichen Partnern der Wirtschaft. Nur so können die Herausforderungen der Zukunft gelöst und gleichzeitig die Streitkräfte bei begrenzten Ressourcen aufgaben- und auftragsgerecht eingesetzt werden.
Diesem Ziel fühlt sich das LogKdoBw verpflichtet und unternimmt alle Anstrengungen, um die logistische Unterstützung für die Einsätze der Bundeswehr und für unsere Verbündeten verlässlich zu gewährleisten.
Am Mittwoch, den 15.01.2020, trafen sich 11 Mitglieder der Kameradschaft ULM/DORNSTADT im „blauer Bund e.V.“ zu dem schon traditionellen Neujahrsstammtisch im Gasthaus „Barfüßer“ in Ulm.
Der Vorsitzende, Oberstleutnant a.D. Andreas Lempke konnte in seiner Jahresrückblende 2019 u.a. von der positiven Entwicklung der Mitgliederzahl berichten. Neuzugänge wie die Schweizer Firma DEMTECH AG, und mehrere junge, aktive Offiziere beleben die Kameradschaftsstruktur. Besondres begrüßt wurden die anwesenden Neuzugänge Oberstleutnant Daniel Ridderbusch (seit 01.10.2019 Angehöriger der Standing Joint Logistics Support Group (SJLSG) in Ulm) sowie Stabsfeldwebel Andreas Bossert von der EinsKp MNKdoOpFü in Ulm.
Das Jahr 2020 stellt besondere Herausforderungen an die Kameradschaft Ulm/Dornstadt. Nach Auflösung der Kameradschaften Alb-Donau (Sigmaringen) und Ostbayern (Regensburg) werden deren Mitglieder von der Kameradschaft Ulm/Dornstadt mitbetreut. Hierdurch ergibt sich regional betrachtet ein großer Betreuungsraum in Süddeutschland. Es ist beabsichtigt, am Ende des II. Quartals 2020 außerplanmäßig eine Mitgliederversammlung mit Neuwahl des Vorstandes einzuberufen, um den Vorstand zu erweitern und in seiner Handlungsfähigkeit zu stärken. Oberstleutnant Ridderbusch hat sich dankenswerter Weise bereiterklärt, für ein Spitzenamt zu kandidieren.
Während der Veranstaltung wurden im Namen des Präsidenten 2 Mitglieder aus der Gründungszeit der Kameradschaft für 25 Jahre Mitgliedschaft im „blauen Bund e.V.“ mit silberner Ehrennadel und Urkunde ausgezeichnet: Oberstleutnant d.R. Reinhold Kölle und Stabshauptmann a.D. Wolfgang Proksch (s. Foto).
Autor und Foto: Oberstleutnant a.D. Karl-Dieter Karstens, Mitglied im Vorstand der Kameradschaft