Rheinmetall stellt erstes Gesamtkonzept für die nächste Generation des Bundeswehr-Soldatensystems Infanterist der Zukunft – Erweitertes System vor

Rheinmetall hat der Bundeswehr ein erstes Gesamtkonzept für die dritte Generation des Soldatensystems Infanterist der Zukunft – Erweitertes System (IdZ-ES) vorgestellt. Die Präsentation des Gesamtkonzeptes ist das erste Ergebnis eines umfangreichen Studienauftrags, den Rheinmetall im März 2021 erhalten hatte. Dieser soll Verbesserungspotential der bereits in der Bundeswehr genutzten Konstruktionsstände des IdZ-ES untersuchen und bewerten.

Ziel ist es, ein Gesamtkonzept für ein IdZ-ES der 3. Generation zu erstellen. Aus diesem Gesamtkonzept sollen potentielle Realisierungsrisiken, Kostentreiber und der Reifegrad einer aufgabenorientierten Ausstattung hervorgehen. Dieses Konzept dient der Bundeswehr dann als Grundlage für die Erarbeitung von Lösungsvorschlägen zum Beschaffungsprojekt der 3. Generation IdZ-ES. Die Studie soll bis zum 30. Mai 2022 abgeschlossen sein. Abhängig von den Ergebnissen der Studie könnte sich ein weiterer bedeutender Auftrag für Rheinmetall anschließen, da die Bundeswehr weiteren Bedarf an modernen digitalen Soldatensystemen hat.

Die Studie umfasst sieben Arbeitspakete, die das Gesamtsystem IdZ-ES, also Kernsystem und Peripherie umfassen. Hierzu gehören natürlich das Themenfeld Führungs-und Kommunikationssystem (C4I), bei dem unter anderem die geplante Konformität mit dem Programm Digitalisierung Landbasierte Operationen (D-LBO) untersucht wird. Weiterhin werden die Subsysteme Bekleidungs-, Schutz- und Trageausstattung, Optik und Optronik, Anbindung an Land- und Luftfahrzeuge sowie Waffen und Zieleinrichtungen betrachtet. Die Zwischenberichte zu Einzelthemen sind zum 22. November 2021 und zum 30. Mai 2022 vorgesehen. Zudem soll ebenfalls am 30. Mai 2022 ein Abschlussbericht über alle Aktivitäten der Studie vorgelegt werden.

Im Zuge des Studienauftrags werden auch Erprobungs- und Untersuchungsmuster hergestellt. Der Bremer Systemintegrator Rheinmetall Electronics agiert bei dem Vorhaben als verantwortlicher Generalunternehmer und bindet zahlreiche weitere Unternehmen als Unterauftragnehmer mit ein.

Der Studienauftrag soll auf den beiden Konstruktionsständen IdZ-ES 68 Zugsysteme und IdZ-ES VJTF 2023 aus dem System Panzergrenadier aufbauen. Das System Panzergrenadier – bestehend aus IdZ-ES VJTF 2023 und dem neuen Konstruktionsstand des Schützenpanzers Puma – wird bei der durch die Bundeswehr gestellten NATO-Speerspitze Very High Readiness Joint Task Force VJTF 2023 zum Einsatz kommen. Der Inspekteur des Heeres hatte im März 2021 die Kriegstauglichkeit des Systems Panzergrenadier erklärt.

Quelle: Rheinmetall AG (Bild undText)

Einige Gedankenimpulse zur Lage der Bundeswehr

Der ehemalige Generalinspekteur Klaus Naumann muss neulich in einem Zeitschriftenbeitrag für die Rotarier die Meinung geäußert haben, dass die Politik die Bundeswehr eigentlich nur als Eintrittskarte für die Teilhabe an der internationalen Politik betrachtet, und einen ernsthaften Einsatz in der Landes- oder Bündnisverteidigung gar nicht im Blick hat. Die Einsatzbereitschaft ist nicht wirklich ein Anliegen der Politik in Berlin.
Es wird zwar viel von einer Neubewertung der Bündnis- und Landesverteidigung gesprochen und mit dem plötzlich sehr schnellen Ende des Afghanistaneinsatzes wird auch die Dominanz der Kriseneinsätze nach zwei Jahrzehnten wohl zu Ende gehen. Sparpolitik und euphorische Fixierung auf Kriseneinsätze haben die Bundeswehr erheblich umgekrempelt und ihre Einsatzfähigkeit in der Landes- und Bündnisfähigkeit ruiniert. Da gibt es jetzt viel aufzuholen, aber mit den in der Trendwende wieder etwas besser gefüllten Kassen wird es nach Corona vorbei sein.
Die Berliner Politik scheint trotz aller Lippenbekenntnisse noch nicht wirklich begriffen zu haben, dass Deutschland eine zentrale Rolle bei der konventionellen Bündnisverteidigung in Europa zu spielen hat. Großbritannien hat sich in maßloser Selbstüberschätzung seiner Vision eines „Global Britain“ mit weltweiter Präsenz und Hochtechnologie zu Wasser, zu Lande, in der Luft, im Weltraum und im Cyberspace verschrieben, reduziert aber seine Kampf-panzer auf 150 Fahrzeuge. Frankreich verfolgt weiterhin ähnliche Ziele, hat aber jetzt in der jüngsten strategischen Standortbestimmung erkannt, dass es seinen Schwerpunkt stärker auf die Verteidigung Europas verlegen muss.
Das deutsche Fähigkeitsprofil der Bundeswehrplaner sieht eigentlich für 2031 wieder drei voll einsatzbereite Heeresdivisionen für das Bündnis vor, man dürfte aber nicht in der Lage sein, das dafür notwendige zweite Los von weiteren 266 Schützenpanzern PUMA in der neuesten, nun einsatzreifen Konfiguration zu finanzieren. Sowohl das für 2023 angestrebte Zwischenziel einer voll einsatzbereiten Brigade für die NATO-Speerspitze als auch eine erste im Jahre 2027 wieder voll ausgestattete Heeresdivision werden hinter den Erwartungen zurückbleiben. Inspekteur Schelleis bekannte neulich, dass seine Streitkräftebasis gegenwärtig nur zwei Divisionen in einem Einsatz unterstützen könnte. Das Logistikkommando denkt an die Aufstellung von zwei weiteren Logistikbataillon und einem zweiten logistischen Regimentsstab. Die Vorsorge für einen Massenanfall von Verwundeten in einem größeren Konflikt an der Bündnisperipherie erfordert auch eine Aufwuchs im Sanitätsdienst. Die Aufstellung des Sanitätsregiments 4 in Bentlage steht in diesem Kontext.
Als großes Defizit hat man angesichts der sich abzeichnenden Bedrohung durch Kampfdrohnen wieder die Nahbereichsluftverteidigung erkannt, nachdem man zehn Jahre zuvor noch die Heeresflugabwehrtruppe komplett aufgelöst hatte. Der Schwerpunkt der Mittel für die Luftverteidigung wird jetzt in diese Richtung verschoben und das am Ende fast fertig entwickelte, nur noch rein nationale Taktische Luftverteidigungssystem rückt in weite Ferne. Die in den 80er Jahren beschafften, immer wieder zu modernisierenden PATRIOT- Luftabwehrsysteme werden mindestens bis 2030 die bodengestützte Luftverteidigung gegen Flugzeuge und ballistische Kurzstreckenraketen wahrnehmen müssen.
Andererseits geht man mit Frankreich eine höchst kostenintensive Rüstungskooperation bei dem künftigen Kampfflugzeug FCAS ein, das in einen komplexen operativen Gefechtsverbund mit Drohnen, Satelliten und Bodenaufklärung eingebunden sein soll. Man sollte einmal kritisch hinterfragen, ob eine Zahl von am Ende dann vielleicht 100-150 Hochtechnologiesystemen mit einem Kostenrahmen von 100 Milliarden € oder mehr wirklich einen angemessenen Mehrwert an Feuerkraft und Agilität bringen, während man nicht in der Lage ist, die Hausaufgaben bei der Luftverteidigung und kampfkräftigen Heeresdivision zu erledigen.
Für die ab 2029 vorgesehenen 21 vorerst unbewaffneten Eurodrohnen der Bundeswehr hat der Haushaltsausschuss jetzt 4 Milliarden genehmigt. Für den gleichen Preis könnte man ein ganzes Luftwaffengeschwader mit Eurofightern oder F 35 Lightning II ausrüsten. Der Gefechtswert dieser vielseitigen Überschalljets der 4. Bzw. 5. Generation dürfte den der 21 mit 500 km/h fliegenden Eurodrohnen übersteigen. Hauptsache, die Eurodrohnen für Deutschland und seine Partner werden im bayerischen Manching montiert.
Man gewinnt den Eindruck, dass Europa- und Industriepolitik den Vorrang vor militärstrategischen und militärtaktischen Überlegungen haben. Marine-projekte haben es wegen der Industrie- und regionalen Strukturpolitik deutlich leichter, in die Tat umgesetzt zu werden, auch wenn die maritime Industrie an der Küste etwas brüskiert war, als eine niederländische Werft den Zuschlag für die Entwicklung von vier Fregatten 126 bekam. Die Fregatten 125 der „Württemberg-Klasse“ sind immer noch nicht voll einsatzbereit und den Einsatzwert dieser vier neuen Einheiten, die noch primär für Krisenintervention konzipiert waren, bei der Sicherung der Seewege im Atlantik darf man getrost bezweifeln.
Bei aller Euphorie für die Technik und Fixierung auf Szenarien im Cyberspace, Weltraum und einen Einsatz künstlicher Intelligenz hat die Bundeswehrführung immerhin die Ressource Mensch nicht ganz aus den Augen verloren. Eigentlich strebt man im nächsten Jahrzehnt eine Aktivstärke von 200.000 Soldaten an, aber im Augenblick dümpelt die Einsatzstärke weiterhin um die 184.000 Soldatinnen und Soldaten. Man hat erkannt, dass man in der Bündnis- und Landesverteidigung ohne einen nennenswerten Aufwuchs durch Reservisten nicht auskommt. Erst recht wurde deren Bedeutung in der Pandemie bestätigt. Es war nicht länger hinzunehmen, dass die bisher schon vorhandenen um die 62.000 Reservedienstposten nur zu 50 % mit Beorderungen unterlegt waren.
Man hat jetzt einen Ausweg dafür gefunden, dass Reservedienstleistungen (Wehrübungen) auch künftig nur freiwillig und mit Zustimmung der Arbeitgeber geleistet werden können. Durch die ab Oktober 2021 wirksame Grundbeorderung wird automatisch jeder ausscheidende Soldat für den Zeitraum von sechs Jahren für einen Reservedienstposten eingeplant. Man geht davon aus, dass die Soldaten schon während ihrer Dienstzeit auf eine Funktion in der Reserve vorbereitet werden und so dauerhaft einen Aufwuchs um ca. 90.000 nicht aktive Soldaten sicherstellen kann. Natürlich wird intensiv auch in dieser Zeit um das Engagement in freiwilligen Reservedienstleistungen geworden. Bisher waren Reservisten vorwiegend zur Verstärkung in aktiven Einheiten eingeplant oder bildeten in Ergänzungstruppenteilen nur einen Personalpool. Nur die Territoriale Reserve mit den KVK/BVK und RSU-Kompanien bildeten eigene Formationen. Künftig soll es wieder voll ausgerüstete Reservetruppenteile mit eigener Ausrüstung und Infrastruktur geben. Nur so wäre man in der Lage, die geplanten drei Divisionen einsatzbereit zu machen.
Ein großer Hype entstand um eine neue Variante des Aufwuchses durch das Freiwillige Dienstjahr im Heimatschutz. Im April begann in der Streitkräftebasis die erste Ausbildung dieser Freiwilligen in einer siebenmonatigen Grund- und Spezialausbildung und anschließender Verpflichtung zum Reservedienst für die Gesamtdauer von fünf Monaten. So will man vor allem die 30 künftig in Heimatschutzkompanien umbenannte RSU- Kompanien für Wach-, Sicherungs-und Katastrophenschutzaufgaben mit Beorderten füllen. Als organisatorisches Dach sollen bis 2025 fünf Landesregimenter als Stäbe aufgestellt werden. Trotz mancher Euphorie in unseren Reihen darf man getrost hinterfragen, ob die künftig auf 36 aufgestockten Heimatschutzkompanien in der Lage sein würden, einen angemessenen Schutz von ca. 3000 Objekten ziviler und militärischer kritischer Infrastruktur in einem hybriden Kriegsszenario sicherzustellen.
Für Verteidigungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit (Resilienz) in einem Krisen- und Kriegsfall reicht nicht nur die Vorsorge mit Gerät, Strukturen und Personal. Von entscheidender Bedeutung ist die staatsbürgerliche Gesinnung und der Wille zur Selbstbehauptung in der Bevölkerung. Hier dürften die Anzeichen einer Entfremdung zwischen der Truppe und der Gesellschaft bzw. Politik Sorge bereiten. Die Wahrnehmung der Bundeswehr in den Medien beschränkt sich weiterhin primär auf Skandale. Die fehlende Einsatzbereitschaft für die Verteidigung interessiert kaum jemanden.
Sönke Neitzel hat in seinem jüngsten Buch“ Deutschlands Krieger“ die Entfremdung eines Teiles der Bundeswehr, vor allem in den Kampftruppen, von der zivilen Gesellschaft thematisiert. Es gelte, die Existenz von militärischen Sonderkulturen, die sich nun einmal von der zivilen Welt unterscheiden, erst einmal als gegeben zu betrachten und die Soldaten nicht mit unrealistischen Normen und Werten der Zivilgesellschaft zu überfordern. Neitzel betont immer wieder, dass man die Bundeswehr besser abschaffen solle, wenn man ihren effizienten Einsatz für die Verteidigung nicht wirklich beabsichtigt.
Nun sorgt in den letzten Tagen noch ein neues heißes Eisen, das Verteidigungsministerin und Generalinspekteur angepackt haben, für neue Aufregung. Erneut soll die Führungsstruktur geändert werden. Es gab schon immer ein gewisses Unverständnis für die Tatsache, dass neben den klassischen drei Teilstreitkräften einer Streitmacht von fast 500.000 Aktiven in den Jahrzehnten des Truppenabbaus drei weitere eigenständige Organisationsbereiche aus dem Boden geschossen waren. Als Hauptgrund wurde die Bündelung von Fähigkeiten für die Bildung von maßgeschneiderten Einsatzmodulen genannt. So waren zahlreiche Querschnittsaufgaben der Logistik, Führungsunterstützung, Spezialaufgaben und zahlreiche territoriale Aufgaben in der Streitkräftebasis zusammengefasst worden. Die fachfachspezifischen Belange des Sanitätsdienstes rechtfertigten auch einen eigenen Organisationsbereich und im Zuge der starken Gewichtung der Informationstechnologie und Cyberkriegführung bildete man hier einen eigenen sechsten Bereich, für den man große Teile aus der Streitkräftebasis herausschnitt.

Mit dem in der Bündnisverteidigung sehr viel wahrscheinlicheren geschlossenen Einsatz von großen Formationen der Teilstreitkräfte beanspruchen diese wieder die unmittelbare Unterstellung von Kräften der Logistik und Einsatzunterstützung, wie das in früheren Strukturen der Fall war. Mit der Pandemie wurde auch ein Verbesserungsbedarf bei der militärischen Führung von territorialen Aufgaben im eigenen Land offensichtlich. Schon vor längerer Zeit kündigte der Generalinspekteur ein Führungskommando für die Landstreitkräfte an, das in Münster beheimatet werden soll. Seit einigen Tagen kursieren nun Gerüchte, dass die Logistik der Streitkräftebasis und der zentrale Sanitätsdienst wieder in die alten Teilstreitkräfte zurückgeführt werden sollen. Außerdem sei ein eigenes Kommando für einen nationalen territorialen Befehlshaber vorgesehen, eine Aufgabe, die bisher der Inspekteur der Streitkräftebasis wahrgenommen hat. Inwieweit sich diese Gerüchte bewahrheiten, die schon viel Unruhe in die Truppe gebracht haben, bleibt offen. Zu befürchten ist, dass damit im Zuge der enormen Schuldenlast durch die Pandemiekrise weitere Reduktionen einher gehen könnten.

Quelle:

Text: Jürgen Dreifke, Beauftragter sicherheitspolitische Arbeit VdRBw – Kreisgruppe Münster

Militärgeschichte 04/2020

Die „Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung“ gibt es seit 1986. Im Jahr 2002 hat sie ein optisch und konzeptionell neues Gesicht erhalten. Die Publikumszeitschrift erreicht mit vier Ausgaben pro Jahr und einer Auflage von jeweils rund 17.000 Heften alle Bereiche in den Streitkräften.

Die Zeitschrift dient der historischen Bildung in der Truppe. Sie will den Ausbilder unterstützen, der mit der Vorbereitung und Durchführung von entsprechenden Unterrichtseinheiten betraut ist. Gleichzeitig soll sie aber jeden historisch Interessierten ansprechen und an Militärgeschichte heranführen.

Die „Militärgeschichte“ enthält mehrere ausführlich bebilderte Beiträge zu ausgewählten historischen Themen, militärhistorische und biographische Stichworte, Literatur- und Veranstaltungshinweise und Links in das Internet.

Heftinhalt:

  • Die Bundeswehr im Golfkonflikt 1990/91
  • Das MG-Bataillon 10 an der Ostfront
  • Operation »Das Land Moses« 1964/65
  • Frieden in Kolumbien?

Zum Download ….

Rheinmetall liefert der Bundeswehr zwei weitere Cargo Hold-Simulatoren für europäisches Transportflugzeug Airbus A400M

Die deutsche Luftwaffe vertraut bei der Ausbildung ihres militärischen Personals für das Transportflugzeug A400M weiter auf Rheinmetalls führende Simulationsexpertise. Im Januar 2021 hat der A400M-Hersteller Airbus Rheinmetall damit beauftragt, gleich zwei weitere Ausbildungssimulatoren für das europäische Transportflugzeug A400M an die Standorte Wunstorf und Altenstadt zu liefern. Die beiden Simulatoren sollen Ende 2022/Anfang 2023 ausgeliefert und einsatzbereit sein. Der Auftragswert bewegt sich im unteren zweistelligen MioEUR-Bereich.

In Wunstorf erhält das Lufttransportgeschwader 62 einen A400M-Frachtlade-raumsimulator Cargo Hold Part Task Trainer (CPTT). Dieser ergänzt die bestehenden Simulations- und Trainingssysteme des A400M Training Centers wie z. B. den modernen Cargo Hold Trainer Enhanced (CHT-E) bei der Ausbildung der Laderaumbesatzungen, insbesondere des Ladungsmeisters und des Bodenpersonals.

Ein zweiter an seine spezifischen Aufgaben angepasster CPTT wird künftig an der Luftlande- und Lufttransportschule in Altenstadt für die Ausbildung des Luftumschlagspersonals und der Fallschirmspringer genutzt. Dort ist der CPTT der erste A400M-Simulator am Standort.

Beim A400M CPTT handelt es sich um einen exakt im Originalmaßstab nach-gebauten A400M-Laderaum mit Bedienelementen. Er dient der realitätsnahen Ausbildung der Frachtladeraumbesatzungen und des Bodenpersonals. Mit dem CPTT lassen sich der missionsspezifisch konfigurierbare Umbau des Laderaumes, die Vorbereitung der Ladung, das Be- und Entladen, Prozeduren während des Fluges und am Boden sowie die Zusammenarbeit der Crews trainieren. Das System eignet sich sowohl zur Erst- als auch zur Fortgeschrittenen- sowie auch zur Wiederholungs- und Einsatzausbildung.

Auch komplexe Szenarien und Notfallsituationen können gefahrlos geübt werden, da für diese Ausbildungszwecke kein Originalgerät gebunden wird und dieses stattdessen für Einsätze zur Verfügung steht. Dies alles trägt dazu bei, dass die Soldatinnen und Soldaten gut vorbereitet werden und qualifiziert in ihre Einsätze gehen. Über die Ausbildung hinaus versetzt der CPTT den Nutzer in die Lage, Prozeduren und Konfigurationen für neue Ladungstypen zu evaluieren, zu testen und zu qualifizieren. Dies gelingt durch die hohe Nachbildungsgüte des Originalsystems, die im CPTT umgesetzt wird.

Die zielgerichtete Erweiterung der umfassenden Cargo-Produktlinie Rheinmetalls durch den CPTT ermöglicht es, das ganze Spektrum der Cargo Trainingsmittel auch für andere Plattformen zu adaptieren.

Neben dem CPTT hat Rheinmetall weitere Cargo-Ausbildungsgeräte wie den Ladungsmeister-Trainer (Load Master Working Station Trainer/LMWST) oder den oben erwähnten CHT-E an verschiedene Nutzer-Nationen des A400M ausgeliefert. Mit dem jetzt erfolgten Auftrag tragen dann insgesamt zehn komplexe realitätsnahe A400M-Trainingsmittel von Rheinmetall zu einem hohen Ausbildungs- und Trainingsstandard im A400M-Cargo-Bereich bei.

Der erste A400M CPTT wurde 2019 an die Royal Malaysian Air Force übergeben. CHT-E Simulatoren wurden bisher an das Airbus International Training Centre (ITC)in Sevilla, die Royal Air Force in Brize Norton, die deutsche Luftwaffe in Wunstorf und an die französischen Fallschirmspringer (Heer) in Toulouse ausgeliefert. Jeweils ein LMWST befindet sich im Airbus ITC in Sevilla, beim nationalen französischen A400M-Trainingszentrum in Orléans sowie beim Royal Air Force National Training Center in Brize Norton in Nutzung.

 

Quelle: Bild und Text Rheinmetall AG

Rheinmetall liefert digitalen Klassenraum für neuen Mehrzweckhubschrauber NH90 NTH Sea Lion der Deutschen Marine nach Nordholz

Die Deutsche Marine setzt bei der Ausbildung ihrer NH90NTH Sea Lion-Hubschrauberbesatzungen erneut auf die Simulationsexpertise Rheinmetalls. Im Dezember 2020 erhielt das Unternehmen über die europäische NH90-Beschaffungs-und Managementorganisation NAHEMA den Auftrag, eine Asterion-Klassenraumlösung an das Marinefliegergeschwader 5 in Nordholz zu liefern. Die Auslieferung wird noch 2021 erfolgen.

Der digitale Asterion-Klassenraumdient der Ausbildung des Wartungspersonals des neuen Marinetransporthubschraubers (Naval Transport Helicopter, NTH) NH90 NTH Sea Lion. Hierzu umfasst die Anlage unter anderem ein Softpanel-Cockpitmit Darstellung der Instrumente über Touchscreens sowie einen für die Marinehubschrauberausbildung erforderlichen Missionskonsole-Trainer, AsterionSoftware, Desktop Hardware sowie Tablets.

Asterionist ein modernes, integriertes ganzheitliches Trainingskonzept für alle Trainingsphasen. Es simuliert das Verhalten sämtlicher Systeme des Hubschraubers originalgetreu wie z.B. hydraulische, elektrische oder taktische Systeme.

Die in Kürze stattfindende Auslieferung des digitalen Asterion-Klassenraumes stellt einen weiteren Vertriebserfolg bei derBundeswehr dar. Die Asterion-Simulationssoftware wurde in ähnlicher Form bereits in das Funktionale Cockpit des Maintenance Training Rigs NH90 NTH integriert. Diese Anlage wird ebenfalls bei dem Marinefliegergeschwader 5 für die Ausbildung des Wartungspersonals genutzt. Auch das Heer nutzt Asterion-Simulationstechnologie bei seinen Ground-Crew-Trainingssystemen am Internationalen Hubschrauber Ausbildungszentrum in Faßberg. Hier wird das Wartungs-und Instandsetzungspersonal der Heeresflieger auf drei original getreuen Cockpitnachbauten von Rheinmetall hinsichtlich der Bedien-und Wartungsprozeduren für die Heeresvariante des NH90 geschult.

Das NH90-Programm gilt als größtes europäisches militärisches Hubschrauberprogramm, an welchemRheinmetall nun mit weiteren Ausbildungsmitteln beteiligt ist. Bei der NH90-Beschaffungs-und Managementorganisation NAHEMA ist nun auch die Asterion-Simulation gelistet und damit für alle NH90-Nutzernationen beschaffbar. Weitere NH90-Nutzernationen haben bereits großes Interesse an dem Konzept bekundet.

Die Deutsche Marine hat die ersten NH90 NTH Sea Lion-Mehrzweckhubschrauber mittlerweile übernommen und kann inder Zukunft mit den Rheinmetall Simulatoren die ganzheitliche Ausbildung des Wartungspersonals durchführen. Die Ausbildung-und Umschulung des Personals auf dem neuen, sehr komplexen Hubschrauber ist gerade in der Anfangsphase von höchster Priorität.

Quelle: Rheinmetall AG

Bundeswehr bestellt bei Rheinmetall weitere 48 schwere Sattelzugmaschinen

Die Bundeswehr hat Rheinmetall mit der Lieferung weiterer schwerer Sattelzugmaschinen mit der Zuladungsklasse 70 Tonnen (SaZgM 70t mil) beauftragt. 2021 und 2022 sollen jeweils 24 weitere ungeschützte Schwerlasttransporter ausgeliefert werden. Der Auftragswert für die 48 Fahrzeuge liegt bei insgesamt 41 MioEUR. Die Sattelzugmaschinen dienen den Streitkräften vor allem zum Transport schwerer gepanzerter Fahrzeuge, zum Beispiel des Leopard 2-Kampfpanzers.

2018 hatte die Bundeswehr mit Rheinmetall einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 137 SaZgM 70t mil geschlossen. Dieser läuft über sieben Jahre und hat einen möglichen Gesamtauftragswert von 122 MioEUR brutto. Zwischen 2019 und 2020 wurden bereits 32 Fahrzeuge ausgeliefert.

Die Sattelzugmaschine des Typs HX81 von Rheinmetall verfügt über einen Achtzylinder-Dieselmotor mit 680 PS. Hierdurch erreicht der hochmobile Allrad-LKW eine Höchstgeschwindigkeit von 89 km/h und kann Steigungen von 60 Prozent überwinden. Das technisch zulässige Zuggesamtgewicht liegt bei 130 Tonnen. Die HX81 Sattelzugmaschine verfügt über die gleiche Fahrerkabine wie die UTF-Fahrzeugfamilie von Rheinmetall. Die Kabine lässt sich bei Bedarf durch eine geschützte Variante austauschen. Zur Fahrzeugausstattung gehört weiterhin eine Doppelwinden-Anlage der Firma Rotzler mit jeweils 20 Tonnen Zugkraft.

Mit dem HX81 ergibt sich ein Familienzuwachs bei den Schwerlasttransportern (SLT) der Bundeswehr. So ergänzt der ungeschützte HX81 den geschützten Schwerlast-Transporter Mammut, welcher ebenfalls durch Rheinmetall geliefert wurde. Insbesondere im Hinblick auf die Verpflichtung Deutschlands, 2023 die schnelle NATO-Eingreiftruppe Very High Readiness Joint Task Force (VJTF 2023) zu stellen, stellt der Transport schwerer Gefechtsfahrzeuge eine Schlüsselfähigkeit dar.

 

Quelle:

Bild und Text: Rheinmetall AG

Verabschiedung Offizierslehrgang an der LogSBw 2020

Am 15. und 16. Dezember 2020 wurde der Offizierslehrgang 2020 an der LogSBw durch den Kommandeur General Boris Nannt verabschiedet. Drei wichtige Punkte gab der Schulkommandeur den jungen Offizieren mit auf dem Weg: „entscheiden, beraten und gestalten“ dies sollten Sie in Ihren Verwendungen umsetzen und beherzigen. Dabei steht’s auch nicht vergessen sich als junger Offizier „zu reflektieren“ und zu hinterfragen. Der erste Lernprozess mit Studium und Ausbildung zum Offizier ist jetzt beendet. Es gilt jetzt in der Truppe Praxis zu erlangen und im Prozess der persönlichen Weiterentwicklung, die nächsten Jahre zu gestalten.

Im Beisein des Stellvertreters und Geschäftsführers  der Kameradschaft NORDWEST Oberstlt Christoph Schladt und Oberstlt a.D. Michael Janczyk wurden wiederum die Besten der Hörsäle im Nachschub, Verkehr & Transport und Instandhaltung & Fertigung mit einer Urkunde und einem Gutschein des blauen Bundes e.V., durch den Schulkommandeur gewürdigt.

Am 15. 12. aus der II. Inspektion unser Mitglied Leutnant Alexander Barth, des weiteren Oberleutnant zur See Laure Mild, Oberleutnant Mario Breuer und Oberleutnant Andreas Christian Beyer.

BG Nannt und Lt Barth                                             BG Nannt und OL z. See Mild

BG Nannt und OL Breuer                              BG Nannt und OL Beyer

Aus der III. Inspektion folgten am 16.12. Oberleutnant Rika Ramson, Oberleutnant Jonas Maximilian Seyfert, Oberleutnant Tim Bartels und Oberleutnant Stefan Meiler.

BG Nannt und OL Ramson                                 BG Nannt und OL Seyfert

BG Nannt und OL Bartels                                     BG Nannt und OL Meiler

Herzlichen Glückwunsch an die Ausgezeichneten und viel Erfolg in den Verwendungen in der Truppe.

Vielleicht finden einige junge Offiziere den Weg in unser Netzwerk des blauen Bund e.V., dazu ein herzliches Willkommen.

Quelle:

  • Autor: Oberstleutnant a.D.  Michael Janczyk
  • Bilder: LogSBw Petra Reiter

1. Personalveränderungen in militärischen Spitzenstellen – Oktober/November 2020

Im Oktober 2020 wurden folgende Personalmaßnahmen wirksam:

Luftwaffe

Brigadegeneral Rudolf MAUS, Director of Life Cycle Management, NATO, Capellen/Luxemburg, trat in den Ruhestand.

Cyber- und Informationsraum

Flottillenadmiral Roland Beda Johannes OBERSTEG, Abteilungsleiter Führung Kommando Cyber- und Informationsraum, Bonn, wurde Chef des Stabes Kommando Cyber- und Informationsraum, Bonn. Ihm folgte Oberst Josef Antonius JÜNEMANN, Referatsleiter Personal Zentrale Aufgaben und Controlling im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

Heer

Brigadegeneral Heinz Stefan ZEYEN, Abteilungsleiter Planung Kommando Heer, Strausberg, wurde Unterabteilungsleiter Haushalt und Controlling II im Bundesministerium der Verteidigung, Bonn. Sein Nachfolger wurde Brigadegeneral Dirk KIPPER, Abteilungsleiter Unterstützung Kommando Heer, Strausberg. Ihm folgte Oberst Michael MEINL, Referatsleiter Strategie und Einsatz III 2 Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

Im November 2020 wurde folgende Personalmaßnahme wirksam:

Streitkräftebasis

Brigadegeneral André Erich DENK, Kommandeur Logistikschule der Bundeswehr, Osterholz-Scharmbeck, wurde Director Logistics (DirLog) im European Union Military Staff, Brüssel/Belgien. Sein Nachfolger wurde Brigadegeneral Boris Alexander NANNT, Direktor Lehre Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg. Ihm folgte Oberst André Michael ABED, Chef des Stabes 10. Panzerdivision, Veitshöchheim.

 

Quelle:
Bundesministerium der Verteidigung
Autor: Presse- und Informationszentrum Personal

 

Rheinmetall liefert Wärmebildzielgeräte im Wert von 27 MioEUR für Bundeswehr-Schützenpanzer Marder

Saphir 2.6 MK wird ein weiteres Element der umfangreichen Nutzungsdauerverlängerung für das Kampffahrzeug

Rheinmetall ist von der Bundeswehr mit einer weiteren Maßnahme zur Nutzungsdauerverlängerung des Schützenpanzers Marder beauftragt worden. Nach der vor kurzem erfolgten Freigabe der Mittel durch den Haushaltsausschuss des Bundestages ist nun der entsprechende Auftrag im Wert von 27 MioEUR brutto an den Düsseldorfer Technologiekonzern erteilt worden. Vorhandene überalterte Wärmebildzielgeräte für die Aufklärung und den Waffeneinsatz werden dabei durch moderne Geräte vom Typ Saphir 2.6 MK (MK: Marder-Konfiguration) ersetzt, einer Entwicklung von Rheinmetall Electronics.

Zwischen 2022 und 2023 werden insgesamt 260 Gerätesätze geliefert. Zum Lieferumfang gehören Ersatzgeräte zur Bevorratung sowie entsprechendes Zubehör für die Nutzung in der Truppe.

Rheinmetall fertigt die Wärmebildzielgeräte mit zahlreichen Lieferanten vollumfänglich in Deutschland. Moderne Komponenten der Firma AIM Infrarot-Module GmbH, Heilbronn – einer Beteiligung Rheinmetalls – sichern beispielsweise langfristig bedeutsames Fachwissen für deutsche Sicherheitsinteressen.

Das Saphir 2.6 MK wurde speziell für den Schützenpanzer Marder ausgelegt. Die Kerntechnologie wird bereits in großer Stückzahl in der Bundeswehr und von anderen internationalen Kunden genutzt und kann somit bald auch im Marder Verwendung finden. Daraus ergeben sich Synergien in der Beschaffung und im Betrieb der Geräte.

Die moderne Gerätegeneration Saphir 2.6 MK macht es möglich, die Beobachtungsreichweite und Aufklärungsqualität bei Tag und Nacht erheblich zu verbessern. Dies liegt z.B. an der höheren Auflösung des Detektors und einer zeitgemäßen Displaytechnologie. Durch moderne Bildverarbeitungssoftware aus der Saphir-Familie wird die volle Leistungsfähigkeit der Bauteile unter allen Bedingungen erreicht.

Zusammen mit der Integration des Mehrrollenfähigen Leichten Lenkflugkörpersystems MELLS und neuen Marder-Fahrernachtsichtgeräten ergeben sich zukünftig bei Tag und Nacht erhebliche taktische Vorteile für die Soldaten in ihren gefährlichen Einsätzen.

Der Marder wird noch einige Jahre in der deutschen Panzergrenadiertruppe genutzt. Auch internationale Kunden setzen weiterhin auf die robusten und kampferprobten Schützenpanzer. Für diese Nutzer ist das Wärmebildzielgerät Saphir 2.6 MK ein wichtiger Baustein für den Erhalt der Einsatzbereitschaft.

 

Quelle:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rheinmetall AG