Auftrag in Milliardenhöhe: Rheinmetall und KNDS rüsten 10.000 Bundeswehrfahrzeuge mit digitalem Funk aus

Die ArGe D-LBO (Arbeitsgemeinschaft Digitalisierung Landbasierte Operationen) von KNDS Deutschland und Rheinmetall ist vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mit der Digitalisierung der Führungsmittel der Fahrzeugsysteme der Landstreitkräfte beauftragt worden. Das Gesamtvolumen des Auftrags, der eine Laufzeit von sechs Jahren hat, liegt bei 1,98 Mrd EUR brutto. Davon entfällt die Hälfte auf Rheinmetall.

Die „Digitalisierung Landbasierte Operationen“ gehört zu den wichtigsten Vorhaben des deutschen Heeres im Bereich modernster Kommunikation. Die Schwerpunkte der IT-Umrüstung liegen auf dem Austausch der Funkgeräte mit dem neuen Führungsfunkgerät D-LBO und dem Wechsel der Software. Dieses neue IT-System besteht unter anderem aus Kommunikationsendgeräten, Rechnern, Software und IT-Services. Das ermöglicht die Vernetzung von Plattformen, Soldaten und Sensoren für den Austausch von Echtzeitinformationen und erhöht somit deren Einsatzfähigkeit und Interoperabilität.

Der Vertrag umfasst alle Arbeiten zur Integration neuer digitaler Funk- und Führungssysteme im Rahmen von zahlreichen Musterintegrationen und geht gesamthaft an den Auftragnehmer ArGe D-LBO, die die Abwicklung des Gesamtvertrags sicherstellt.

Die Serienintegration beginnt Mitte 2025 und umfasst etwa 10.000 Kampf- und Unterstützungsfahrzeuge der Bundeswehr. Bis Ende 2030 wird die Umrüstung voraussichtlich abgeschlossen sein.

Parallel wurde ein zweiter Vertrag mit der ArGe ISI (IT-Systemintegration) geschlossen, der im Rahmen des D-LBO-Projekts die Integration der IT-Systeme aller Fahrzeug- und Plattformsysteme der Landstreitkräfte beinhaltet. Der Auftrag an die ArGe ISI, die von Rheinmetall und dem Unternehmen blackned GmbH gebildet wird, hat ein Auftragsvolumen von rund 1,2 MrdEUR brutto.

Quelle: Rheinmetall AG

 

Spc. Alex Parrack assists loading Multiple Integrated Laser Engagement System equipment onto a M1075A1 Palletized Load System truck at the National Training Center on Fort Irwin, Calif. Blauer Bund

Transforming Theater Sustainment

Transforming Theater Sustainment to Win in a Contested Logistics Environment

Executive Summary of the 21st Theater Sustainment Command White Paper

As the U.S. Army pursues transformational change to execute Large Scale Combat Operations (LSCO) in a contested logistics environment against strategic rivals, theater sustainment faces unprecedented challenges:

Soldiers with the 24th Composite Truck Company and Task Force Spartan work together to change tires on an M1000 Heavy Equipment Transporter semitrailer 24 December 2021 during Operation Provider Caravan in Saudi Arabia. Blauer Bund
Soldiers with the 24th Composite Truck Company and Task Force Spartan work together to change tires on an M1000 Heavy Equipment Transporter semitrailer 24 December 2021 during Operation Provider Caravan in Saudi Arabia. © Sgt. 1st Class Mary S. Katzenberger, U.S. Army
  1. Russia and China’s anti-access/area denial (A2AD) strategy will require contested power projection, across all domains, from points of origin to the tactical edge. Our adversary’s theory of victory relies on attaining localized success, undermining political support, and delaying military response to achieve strategic objectives.
  2. The contested logistics environment requires an adaptive sustainment network that leverages artificial intelligence to adapt faster than the enemy attacks, a networked sustainment model that creates options, and uses a variety of multi-modal and unmanned transportation capabilities to sustain the force.
  3. In LSCO, ultimate victory will go to the side with secure prolonged endurance. All wars become wars of attrition, eventually. The side that creates multiple dilemmas for its adversary, sustains the massing of operational effects at critical points over time, and regenerates combat power faster than the enemy will win.
  4. Collective defense requires collective sustainment. Allies are our greatest strength. While we face active threats from adversaries opposed to the rules-based international order, we are stronger together. Warfighting with allies requires building partner capacity, synchronized planning, interoperability, and convergence.
Spc. Alex Parrack assists loading Multiple Integrated Laser Engagement System equipment onto a M1075A1 Palletized Load System truck at the National Training Center on Fort Irwin, Calif. Blauer Bund
Spc. Alex Parrack assists loading Multiple Integrated Laser Engagement System equipment onto a M1075A1 Palletized Load System truck at the National Training Center on Fort Irwin, Calif. © Sgt. Taylor Cleveland/Mississippi Army National Guard

We have an opportunity to leverage existing contingency operations through a campaign mindset to change how the Army sustains theater operations in conflict. The world is becoming increasingly unstable, and we must transform to meet the challenge.

Anm. Red.: This summary is also available in a German translation.

Text: MAJ Chris Ingram, Strategist, 21st Theater Sustainment Command
Approved by MG Ronald Ragin, Commanding General, 21st Theater Sustainment Command

Unser korporativer Partner CONET Technologies Holding GmbH stellt sich vor

„Erfolg. Unsere Leidenschaft.“ CONET ist der Digitalisierungspartner mit Fokus auf Consulting, Customer Experience, Data Intelligence, Managed Services, SAP und Software Development. Mit mehr als 1.900 Mitarbeitenden an inzwischen 22 Standorten gehört die CONET-Unternehmensgruppe zu den führenden mittelständischen IT-Beratern in Deutschland.

Seit mehr als 30 Jahren unterstützt CONET die Bundeswehr sowie weitere wehr- und sicherheitstechnische Auftraggeber wie OCCAR, NATO und NAPMA als IT- und Beratungspartner und begleitet sie zuverlässig auf dem Weg einer sicheren digitalen Transformation. Denn nach der Globalisierung stellt die Digitalisierung eine zentrale Herausforderung dar. Entsprechend steigt auch der Bedarf der Bundeswehr an der schnellen Einführung von neuen und sicheren IT-Infrastrukturen ebenso wie einem strategischen IT-Management zur Verbesserung und Sicherung der Einsatzfähigkeiten und der effizienten Erfüllung immer breiter gesteckter Anforderungen.

 

Die Aufgabe der Informationstechnologie ergänzt sich dabei zusehends von einer im Schwerpunkt betriebswirtschaftlich geprägten operativen Unterstützung hin zu einer erweiterten strategischen Rolle als Führungs- und Planungssystem. Entsprechend muss auch die IT selbst anders geplant, beschafft und gestaltet werden. CONET begleitet das strategische IT-Management unterschiedlicher Bereiche der Bundeswehr als verlässlicher Partner für Anforderungsmanagement und Projektmanagement über den gesamten Prozess des Customer Product Management CPM. Aktuelle Schwerpunkte bilden beispielsweise die Beratung und Implementierung von Maßnahmen im Umfeld des Architekturmanagements (Enterprise Architecture Management – EAM) mitsamt der entsprechenden Architektur-Frameworks von NATO (NAF) und Bundeswehr (ADMBw).

 

 

Im Applikationsmanagement unterstützt CONET das Gesamtprojekt SASPF und SASPF X.0 heute gleichermaßen in SAP wie auch Non-SAP-Anwendungen. Das Ziel: Gemeinsam mit den Bundeswehreigenen und weiteren externen Partnern sämtliche Applikationswelten – von Systemen in Nutzung (SinN) über SAP R/3 bis zukunftsorientierten Cloud-Anwendungen mit SAP S/4HANA – zu integrieren, zu harmonisieren und ein einheitliches Nutzererlebnis auch mobil unabhängig von Ort und Endgerät zu schaffen.

 

 

 

Hierzu gehört auch eine bereits bei Auswahl, Design und Software-Entwicklung neuer Anwendungen ausreichend bedachte moderne und gleichzeitig effektive Oberflächengestaltung – etwa mit SAP Fiori. So kann eine bestmögliche Nutzerführung und Nutzererfahrung im Sinne aktueller Leitlinien zu Design Thinking und User Experience für ein durchgängig erfolgreiches Experience Management garantiert werden. An diesen Grundsätzen orientiert sich beispielsweise auch die in Zusammenarbeit von Bundeswehr und CONET entstandene E-Recruiting-Plattform auf den Karriereseiten der Bundeswehr.

 

 

In den bundeswehrspezifischen SAP-Implementierungen steht für CONET die Beratung in den Themen Enterprise Resource Planning (ERP), Enterprise Management, Business Intelligence/BusinessObjects (BI/BO), Embedded Analytics und Datenqualitätsmanagement im Mittelpunkt. Dazu bietet CONET der Bundeswehr Spezialwissen in Themen wie Mobility, Personalmanagement, digitale Personalakte, autarke Einsatzunterstützung & Interoperabilität sowie Supply Chain Execution und Portfolio und Project Management (PPM).

 

 

In Studien, Untersuchungen und Pilotprojekten beschäftigt sich CONET zudem aktiv und proaktiv mit den technologischen und konzeptionellen Möglichkeiten aktueller und zukünftiger Digitalisierung mit Blick auf ihre Einsatztauglichkeit und Chancen für die Streitkräfte. Dazu gehören Fragen des Einsatzes von künstlicher Intelligenz (KI/AI) oder Cloud-basierten Infrastrukturen und Anwendungen ebenso wie integrierte Kommunikationsinfrastrukturen sowie Virtual, Augmented und Mixed Reality.

Eine besondere Rolle spielt in all diesen Bereichen das Thema IT-Sicherheit, denn zunehmende Vernetzung, Digitalisierung und Datenmengen bedeuten zugleich immer neue Risiken, Gefährdungspotenziale und Angriffsziele für Cyber-Kriminelle und Cyber Warfare.

CONET vereint in seinen Leistungen und Lösungen stets seine umfassende Technologie-, Prozess- und Managementkompetenz mit langjähriger Implementierungserfahrung in der Organisations- und Prozesswelt der Bundeswehr. Damit ist CONET ein verlässlicher Partner von Konzeption und Einführung bis zu Support und Betrieb.

 

www.conet.de

Strategische Zusammenarbeit: Rheinmetall und DOK-ING wollen künftig gemeinsam ferngesteuerte unbemannte Fahrzeuge bauen

  • Geplantes Joint Venture soll führende Marktposition im Segment der unbemannten und ferngesteuerten Kampf- und Kampfunterstützungs­fahrzeuge erreichen
  • Erstes Ziel der Partnerschaft ist die gemeinsame Entwicklung eines unbemannten Fahrzeugs zum Minenräumen und -verlegen. Ein entsprechender Systemdemonstrator soll 2025 vorgestellt werden

Hochrangige Vertreter des kroatischen Fahrzeugherstellers DOK-ING und des Düsseldorfer Technologiekonzerns Rheinmetall unterzeichneten am 28. Oktober 2024 im Beisein des stellvertretenden kroatischen Premierministers und Verteidigungsministers Ivan Anušić ein Memorandum of Understanding (MoU) zur Gründung eines Joint Ventures. Ein besonderes Merkmal dieser Partnerschaft ist die vollständige europäische Herkunft und Wertschöpfung, aus der verschiedene unbemannte Fahrzeuge (Unmanned Ground System / UGS) resultieren sollen.

Die getroffene Vereinbarung sieht die gemeinsame Entwicklung und anschließende Vermarktung auf Basis der neuen Plattform Komodo von DOK-ING vor. Rheinmetall bringt verschiedene Fähigkeits­module / Rüstsätze (z.B. für direktes und indirektes Feuer, Minenlegen, Aufklärungssensorik, Logistik, etc.) mit ein. Der Düssel­dorfer Konzern bietet hierfür auch seinen internationalen Marktzugang und seine Industriekapazitäten an.

Die Umsetzung der unterzeichneten Absichtserklärung unterliegt der vorherigen Genehmigung durch die zuständigen Regulierungsbehörden, einschließlich der Europäischen Kommission und der jeweiligen nationalen Wettbewerbsbehörden.

Dr. Björn Bernhard, Leiter der Division Vehicle Systems Europe: „Mit DOK-ING und Rheinmetall finden zwei auf ihrem Gebiet führende europäische Anbieter zusammen, um anspruchsvolle Projekte zu realisieren. Gemeinsam wollen wir neue Standards setzen und die Türe für serien- und anwendungsreife UGS aufstoßen. Wir adressieren damit den europäischen Markt sowie auch andere Partnerstaaten.“

Vjekoslav Majetić, Gründer und Vorstandsvorsitzender von DOK-ING: „Die technologischen und industriellen Synergien zwischen DOK-ING und Rheinmetall sind eine einzigartige Gelegenheit, hochmoderne unbemannte Kampf- und Kampfunterstützungssysteme in Europa zu entwickeln. Wir betrachten diese Vereinbarung als einen grundlegenden Beitrag zur Schaffung einer gemeinsamen Zukunft.“

Im Rahmen der zukünftigen Zusammenarbeit werden zahlreiche Lösungen für die Kampf- und die Kampfunterstützung entwickelt, darunter auch ein gemeinsames Projekt für ein unbemanntes bewaffnetes Begleitsystem (sog. Wingman) für Kampfpanzer und Schützenpanzer zur Aufklärung und Wirkungsunterstützung. Diese sollen auch im Verbund mit bereits bekannten klassischen Rheinmetall-Produkten, wie dem KF51 Panther, dem Bergepanzer 3 Büffel und dem Pionierpanzer 3 Kodiak eingesetzt werden.

Über Rheinmetall
Die Rheinmetall AG mit Sitz in Düsseldorf ist ein integrierter Technologiekonzern. Das 1889 gegründete Unternehmen ist ein führendes internationales Systemhaus der Verteidigungsindustrie und zugleich Treiber zukunftsweisender technologischer und industrieller Innovationen auf den zivilen Märkten. Die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil der Rheinmetall-Strategie. Mit seinen rund 30.000 Beschäftigten an 174 Standorten weltweit erzielte das Unternehmen, das seit März 2023 im DAX40 notiert ist, im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 7,2 Milliarden Euro.

Über DOK-ING
DOK-ING ist ein Technologieunternehmen mit Sitz in Zagreb, Kroatien, das sich auf die Entwicklung, Produktion und Wartung unbemannter, ferngesteuerter, hochleistungsfähiger Robotersysteme für Anwendungen unter extremen Bedingungen spezialisiert hat. DOK-ING ist Marktführer im Bereich der zivilen und militärischen unbemannten Minenräumung an Land. Auch im Bergbau ist DOK-ING bereits mit ferngesteuertem schwerem Gerät aktiv. Weitere Systeme von DOK-ING unterstützen im Bereich Polizei, Feuerwehr und Katastrophenhilfe.

 

Quelle: Rheinmetall AG

 

Künstliche Intelligenz im Konvoi: Rheinmetall erringt auf der ELROB 2024 den ersten Platz

Künstliche Intelligenz

Rheinmetall hat erneut seine Kompetenz im Themenfeld Künstliche Intelligenz unter Beweis gestellt. So konnte es einen bedeutenden Erfolg im Zusammenhang mit dem Vorhaben Interoperable Robotic Convoy (InterRoC) erzielen. Bei dem Wettbewerb European Land Robot Trial 2024 (ELROB) errang das Rheinmetall-InterRoc-Team bestehend aus dem Bereich Forschung & Technologie der Rhein­metall Landsysteme GmbH und der Rheinmetall Canada Inc. in der Kategorie „Automatisierter Konvoi“ den ersten Platz. Dabei bewährte sich die Kombination aus HX-LKW und integriertem Autonomie-Kit PATH.

Das Rheinmetall Autonomie-Kit PATH („PATH A-Kit“) ist ein KI-gestütztes Navi­gationssystem, das sich in nahezu jedes Fahrzeug installieren lässt. Es hat sich schon mehrfach in Versuchen in diversen Plattformen bewährt, darunter in der Robotik-Fahrzeug­familie Mission Master. Erst letztes Jahr war es bei den 2023 Estonia Unmanned Ground Systems Autonomy Trials erfolg­reich im Einsatz. Bei der ELROB 2024 steuerte das PATH A-Kit zwei der hochmobilen HX-Logi­stik­­fahrzeuge im Rahmen des Konvoi-Szenarios. Beide HX-Fahrzeuge waren zudem mit einem Drive-by-Wire System ausgestattet.

Die ELROB ist einer der anspruchsvollsten offenen, internationalen Wettbewerbe im Bereich Robotik, Sensorik und Autonomie. Alle zwei Jahre treten Teilnehmer von Universitäten sowie zivilen und militärischen Herstellern miteinander in den Wettstreit. Dabei sollen die Fähigkeiten moderner Roboter erprobt werden. Dieses Jahr erfolgte die 12. Ausgabe. Sie fand vom 24. bis zum 28. Juni an der Wehrtechnischen Dienststelle WTD 41 in Trier statt. 19 Teams nahmen teil. Die Rheinmetall-Tochtergesell­schaften Rheinmetall Landsysteme GmbH (RLS) und Rheinmetall Canada traten in einem taktischen Leader-Follower-Szenario und einem aktuellen realen Szenario an.

Die Schwierigkeitsstufe der diesjährigen zu bewältigenden Aufgaben wurde im Vergleich zum Wettbewerb 2022 erheblich gesteigert. So mussten die autonom fahrenden Lkw und der Konvoi-Kommandant unter anderem auf dynamische Hindernisse, Alternativrouten sowie verschiedene elektromagnetische Störer reagieren. Alle Aufgaben konnten aber vorbildlich durch das System gelöst werden.

Die HX-Fahrzeuge mussten elf verschiedene Hindernisse auf einem 6 km langen Rundkurs überwinden. Zu den schwierigsten Herausforderungen gehörten schmale Wege, Übergänge zwischen Straßen- und Gelän­defahrten, das Navigieren durch offene und dichte Wälder, Kommunikationsstörungen, Rückwärts­fahrten und das Umfahren von Hindernissen. „Die Strecke war sehr anspruchsvoll. Die Organisatoren haben fantastische Arbeit geleistet, um den Wettbewerb zu einem realistischen militärischen Szenario zu machen, und unsere Leistung zeigt, dass das Rheinmetall PATH-A-Kit für reale Anwendungsfälle bereit ist“, so Paul Rocco, Geschäftsführer von Rheinmetall Provectus. Das Unternehmen wurde 2019 von Rheinmetall Canada übernommen.

Die Wettbewerbsausrichter überraschten das Rheinmetall-Team auch, indem sie ein Auto in dessen Konvoi einbrachten. Dieses zwang den nachfolgenden Lkw zu verlangsamen und um das bewegliche Hindernis herum zu navigieren. Der Konvoi wurde außerdem aufgelöst, sodass das Team den nach­folgenden Lkw auf einem parallelen Weg fernsteuern und den Konvoi neu konfigurieren musste, um den ferngesteuerten Lkw zum neuen Konvoi-Führer zu machen. „Das ELROB-Szenario 2024 war erheblich anspruchsvoller als z.B das Szenario bei der ELROB-Teilnahme 2022“, so kommentiert es Sebastian Elze, der u. a. für das autonome Gesamtsystem InterRoC verantwortliche Projektleiter aus dem Bereich Forschung & Technologie der Rheinmetall Landsysteme.

Trotz dieser Herausforderungen absolvierte das Team den größten Teil der Strecke im Konvoi Modus ohne GPS, da das Gelände mit dichtem Laub bewachsen war. „Dies ist das erste Mal, dass wir diese neue spezifische Fähigkeit demonstriert haben, die ein bedeutendes Upgrade für das PATH A-Kit darstellt“, sagte Luc Brunet, Direktor für Robotik und autonome Systeme bei Rheinmetall Provectus. „Wir waren in der Lage, nahtlos zwischen GPS-fähigen und GPS-freien Umgebungen zu wechseln, ohne dass es zu einer Beeinträchtigung der Funktionalität oder zu einer spürbaren Veränderung des Betriebs kam.“

Obwohl es sich bei ELROB um eine Veranstaltung ohne Wettbewerbscharakter handelt, die ausschließlich auf Forschung und Entwicklung ausgerichtet ist, fand am Ende des Versuchs eine Preisverleihung statt. So soll den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben werden, Feedback und Erkenntnisse von den Juroren zu erhalten. In diesem Jahr erhielt Rheinmetall den Preis für die beste Konvoi-Leistung, eine Premiere für das Unternehmen und ein wichtiger Meilenstein für das PATH A-Kit.

Neben den bewerteten Szenarien konnte der Bereich autonomes Fahren den vielen Besuchern – unter anderem Generale und weitere Militärangehörige aus diversen Ländern, Vertreter des Bundesministe­riums der Verteidigung, des Bundesamtes für Ausrüstung Informationstechnik und Nutzung der Bun­deswehr (BAAINBw) und der WTD41 – zusätzlich auf dem freien Präsentationsgelände demonstriert werden. Die Fahrzeuge im Wettbewerb, die auch ausgestellt wurden und für Vorführungsfahrten zur Verfügung standen, fanden bei den Besuchern sehr starken Zuspruch und erregten großes Interesse

Der Bereich Forschung & Technologie der Rheinmetall Landsysteme GmbH aus Unterlüß nahm bereits 2022 im Rahmen des Projektes InterRoC im Bereich automatisierter Konvoi erstmalig als Team InterRoC an diesem Event teil. Damals erreichte er mit einem vom BAAINBw beigestellten und durch die Rheinmetall Landsysteme GmbH integrierten amerikanischen Autonomie-Kit direkt den 2. Platz.

Das Projekt InterRoC wurde vor vier Jahren gestartet, um die Kundenforderungen an zukünftige auto­nome Logistikfahrzeuge ableiten zu können. Es wird kontinuierlich vom BAAINBw durch Ergänzungsauf­träge in Bezug auf die Systemfähigkeiten erweitert. Unter anderem umfasst es zwei militärische HX2-Lkw, die mit Autonomie-Kits und Drive-by-Wire ausgerüstet sind, und sich gegenseitig in einem Leader-Follower-Prinzip folgen. Im Hinblick auf die ELROB 2024 wurde das von Rheinmetall Canada Inc. entwickelte Autonomie-Kit PATH zusätzlich in die Fahrzeuge eingerüstet, sodass die Teilnahme am Wettbewerb mit einer kompletten „Rheinmetall-Lösung“ erfolgen konnte.

 

Quelle: Rheinmetall AG (Bild und text)

Militärgeschichte 03/2024

Die Zeitschrift dient der historischen Bildung in der Truppe. Sie will den Ausbilder unterstützen, der mit der Vorbereitung und Durchführung von entsprechenden Unterrichtseinheiten betraut ist. Gleichzeitig soll sie aber jeden historisch Interessierten ansprechen und an Militärgeschichte heranführen.

Globale Kämpfe: Die neue Ausgabe 3/2024 der Zeitschrift „Militärgeschichte“ widmet sich im Schwerpunkt der Kolonialkriegführung des Deutschen Reiches. Im Fokus stehen die Schlacht am Waterberg vor 120 Jahren und die Marine als Akteur der frühen deutschen Kolonialpolitik. Außerdem geht es um eine der letzten Schlachten des Zweiten Weltkrieges um Bautzen, den Warschauer Aufstand und die Geschichte der Feldjäger.

Heftinhalt:

  • KOLONIALGESCHICHTE
    Politik der Vernichtung
    Die Schlacht am Waterberg und die deutsche Kolonialpolitik in Südwestafrika
  • ZWEITER WELTKRIEG
    Ein bedeutungsloser Sieg
    Die Kämpfe um Bautzen und Weißenberg im April 1945
  • KOLONIALGESCHICHTE
    Weiße Matrosen im schmutzigen Krieg
    Die Kaiserliche Marine im Kolonialkrieg
  • GESCHICHTE KOMPAKT
    Affäre Dreyfus | 1894
    Hitler-Stalin-Pakt | 1939
    Bausoldaten | 1964
    »Out-of-area-Urteil« | 1994
  • TRUPPENGESCHICHTE
    Im Namen der Ordnung?
    Die Geschichte der Feldjäger

Zum Download ….

Der Vorsitzende der Kameradschaft Bad Neuenahr/Ahrweiler, Oberstlt a.D. Becker (re), verabschieded den langjährigen Kassenwart Oberstlt a.D. Kanter (li). Blauer Bund

Kameradschaft Bad Neuenahr/Ahrweiler – Änderungen im Vorstand

Auf der letzten Mitgliederversammlung der Kameradschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler wurden einige Umbesetzungen im Vorstand vorgenommen.

Als Nachfolger für unseren verstorbenen Kameraden Oberstlt a.D. Koch-Schulte wurde Oberstlt a.D. Trabert zum Beisitzer gewählt.

Da unser Kassenwart Oberstlt a.D. Kanter einen Wohnungswechsel nach Aachen plant, wurde auf der Mitgliederversammlung, als neuer Kassenwart – bereits im Vorgriff – Hptm a.D. Mang gewählt.

Oberstlt a.D. Kanter hat Anfang des Jahres die Kasse an Hptm a.D. Mang übergeben. Bei der letzten Vorstandssitzung wurde Oberstlt a.D. Kanter offiziell verabschiedet.

Vor seiner Zeit bei der Kameradschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler war Oberstlt a.D. Kanter bereits sehr aktiv in der Kameradschaft Aachen tätig, zu der er zurückkehren wird.

Der Vorstand bedankt sich für die gute Zusammenarbeit und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute.

Der Vorsitzende der Kameradschaft Bad Neuenahr/Ahrweiler, Oberstlt a.D. Becker (re), verabschieded den langjährigen Kassenwart Oberstlt a.D. Kanter (li). Blauer Bund
Der Vorsitzende der Kameradschaft Bad Neuenahr/Ahrweiler, Oberstlt a.D. Becker (re), verabschieded den langjährigen Kassenwart Oberstlt a.D. Kanter (li).

Text und Bild: Oberstlt a.D. Becker

 

Podiumsgespräch des CSU-Europaminister Eric Beißwenger (rechts) mit dem Geschäftsführer der Münchner Sicherheitskonferenz Dr. Benedikt Franke. - Blauer Bund

Informationsveranstaltung mit dem Geschäftsführer der Münchner Sicherheitskonferenz Dr. Benedikt Franke

Am 22.05.2024 hatte die Kameradschaft Ulm/Dornstadt die Gelegenheit in der Betreuungsgesellschaft in Sonthofen auf Einladung des CSU-Europaministers Beißwenger und des Arbeitskreises für Sicherheitspolitik der CSU an einer Informationsveranstaltung mit dem Geschäftsführer der Münchner Sicherheitskonferenz Dr. Benedikt Franke teilzunehmen. Er erläuterte in dieser Veranstaltung zunächst in einem kurzen Impulsvortrag und später in einem Podiumsgespräch mit CSU-Europaminister Beißwenger seine Sicht zu den aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen und der Rolle der Europäischen Union in diesem Spannungsfeld.

Der Geschäftsführer der Münchner Sicherheitskonferenz Dr. Benedikt Franke informiert zu seine Sicht zu den aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen und der Rolle der Europäischen Union in diesem Spannungsfeld. - Blauer Bund
Der Geschäftsführer der Münchner Sicherheitskonferenz Dr. Benedikt Franke informiert zu seine Sicht zu den aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen und der Rolle der Europäischen Union in diesem Spannungsfeld.

Die sicherheitspolitische Lage in der Welt und insbesondere in der Ukraine und im Gazastreifen spitzt sich weiter zu. Putin droht dem Westen ganz offen auch mit atomaren Waffen und zündelt mit Nadelstichen, wo er nur kann.
Die ordnungspolitische Achsenverschiebung durch autoritäre revisionistische Mächte in der internationalen Politik stellt die größte Herausforderung für den Westen in der 1. Hälfte des 21. Jahrhunderts dar. Es kriselt an vielen Stellen in der Welt. Weitere Kriege würden unser Leben in Wohlstand endgültig beenden.
Die Europäische Union ist derzeit und auch noch für längere Zeit nicht in der Lage, sich aus eigener Kraft gegen jede Art von Angriffen oder Sicherheitsrisiken zu verteidigen. Da muss sich was verändern.
Bei der Lösung der aktuellen Herausforderungen spielt die EU trotz 440 Millonen Einwohner und hoher Wirtschaftskraft eher eine Nebenrolle und wird in der Welt kaum beachtet oder positiv wahrgenommen. Die Länder des globalen Südens verurteilen die Doppelmoral des Westens, vor allem der ehemaligen Kolonialmächte und sind anfällig für die auf den ersten Blick positiven Angebote und Hilfen Chinas oder Russlands. Der Westen verspielt durch sein wankelndes, manchmal fragwürdiges, aktives oder passives Verhalten in den Organisationen der Vereinten Nationen seine Glaubwürdigkeit. Dies trägt nicht zum Erhalt unserer regelbasierten Weltordnung bei.

Podiumsgespräch des CSU-Europaminister Eric Beißwenger (rechts) mit dem Geschäftsführer der Münchner Sicherheitskonferenz Dr. Benedikt Franke. - Blauer Bund
Podiumsgespräch des CSU-Europaminister Eric Beißwenger (rechts) mit dem Geschäftsführer der Münchner Sicherheitskonferenz Dr. Benedikt Franke (links).

Der Westen und damit auch die EU wäre gut beraten, sein eigenes Gesellschaftsmodell besser zu kommunizieren und für unsere Werte, Lebensweisen und Stärken des demokratischen Zusammenlebens sowie der daraus entwickelten Wirtschaftkraft zu werben und zu überzeugen. Dies funktioniert am sinnvollsten über Netzwerke, Ausbildungsangebote und Gespräche auf Augenhöhe. Wir müssen uns als Partner erweisen und Gemeinschaft schmieden.

Die Gäste kamen in der Betreuungsgesellschaft in Sonthofen zur Informationsveranstaltung zusammen. - Blauer Bund
Die Gäste kamen in der Betreuungsgesellschaft in Sonthofen zur Informationsveranstaltung zusammen.

Damit schließt sich der Kreis zu unserem Netzwerk des blauen Bund e.V. und soll Ermunterung sein, für die Teilnahme an weiteren interessanten Veranstaltungen und die Teihabe an der Gestaltung unserer Welt. Überlassen wir das nicht den anderen!

Text und Bilder: Oberstlt a.D. Andreas Lempke

Die Titelseite des Buches "Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus" - Blauer Bund

Denkmäler für den Widerstand – eine Buchrezension

Blotz, Josef D: Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Topographie einer deutschen Erinnerungslandschaft am Beispiel des 20. Juli 1944.

Verlag De Gruyter Oldenbourg, München 2024, 322 Seiten, 39,95 €. ISBN (PDF) 978-3-11-138074-2, ISBN (EPUB) 978-3-11-138115-2, ISSN 21-3222.

Das gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 jährt sich 2024 zum achtzigsten Mal. Zu diesem wichtigen Ereignis der neuern deutschen Geschichte liegen heute Forschungsergebnisse und andere Veröffentlichungen in großer Fülle vor – auch zur Rezeption des Widerstandes gegen das NS-Regime nach 1945. Ergänzend zu dem kaum noch überschaubaren Schrifttum und den jährlichen Gedenkfeiern gibt es in Deutschland, in einigen Fällen auch im Ausland, zahlreiche ››Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus‹‹, so der Titel des hier vorzustellenden Buches von Josef D. Blotz. Darin wird beschrieben, wie der Widerstand sichtbar gemacht wird. An 300 Orten im Bundesgebiet wurden im öffentlichen und privaten Raum, in Schulen, Kirchen und Kasernen rund 1.130 Denkmäler, Gedenktafeln und anderen sichtbaren Formen der Erinnerung an Persönlichkeiten oder Ereignissen im Zusammenhang mit dem Widerstand errichtet, zumeist dort, wo es einen regionalen Bezug dazu gibt.

Die Titelseite des Buches "Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus" - Blauer Bund
Die Titelseite des Buches „Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus“

Blotz untersucht die Vielfalt dieser Denkmäler und anderer Erinnerungsstätten, ihre Entstehungsgeschichte sowie deren sich im Laufe der Zeit ändernde Wahrnehmung. Die in seinem Buch erfassten Denkmäler sind räumlich im Bundesgebiet sehr ungleichmäßig verteilt.  Besonders viele befinden sich in Berlin, weil sich dort ein Schwerpunkt des Widerstandes war. Seit 1952 fanden die ersten Gedenkveranstaltungen im Bendlerblock statt. Ein Großteil der Denkmäler befindet sich in Bayern und Baden-Württemberg-Württemberg, im Norden und Westen der Bundesrepublik deutlich weniger. In seinem Buch untersucht Blotz auch die Gründe für dieses regionale Ungleichgewicht.

Da Kenntnis und Bedeutung des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus heute vielfach in Vergessenheit geraten, können und sollen die in dem Buch beschriebenen Denkmäler auch Lernprozesse, insbesondere bei Jugendlichen unterstützen. Außer den von Blotz beschriebenen Denkmälern gibt es noch andere Formen der Erinnerung: Filme, Fernsehsendungen, Briefmarken, Symposien oder zwei IC-Züge der Deutschen Bahn.

Das Buch leistet einen wichtigen Betrag zur Erinnerungskultur für einem wichtigen Abschnitt der neueren deutschen Geschichte. Der Verfasser untersucht auch die mit diesen Denkmälern verbundenen städtebaulichen und kunstgeschichtlichen Aspekte, wobei viele dieser Denkmäler nicht als Kunstwerk, sondern zumeist als bescheidene Erinnerungs- und Mahnobjekte konzipiert sind, wie zum Beispiel die dem Widerstand gewidmeten Stolpersteine. Mit dem Buch erwirbt der Verfasser auch ein Stück Deutungshoheit über den bis heute noch zum Teil umstrittenen Widerstand gegen das NS-Regime

Generalmajor a. D. Josef D. Blotz hat seine Arbeit zwei Jahre nach dem Eintritt in den Ruhestand abgeschlossen, als Dissertation vorgelegt und wurde damit zum Dr. phil. promoviert. Dabei ist ein gut lesbares, reich bebildertes und materialreiches Buch entstanden. Die für die Darstellung der Erinnerungslandschaft erforderlichen Tabellen und Graphiken sind anschaulich und übersichtlich. Der als Datenbasis für Folgeuntersuchungen angelegte Katalog ist online verfügbar.

Generalmajor a.D. Josef Dieter Blotz - Blauer Bund
Der Autor: Generalmajor a.D. Josef Dieter Blotz; © Bw/Andrea Rippstein

Dem Verfasser und seinem Buch sind zu wünschen, dass damit die Erinnerung an den deutschen Widerstand auch im Bewusstsein der jüngeren Generation angemessene Anerkennung und Verbreitung findet.

Text: Dr. Michael Vollert, Oberst a. D.

Rede des Bundesministers der Verteidigung, Boris Pistorius, zur Einführung eines Veteranentags vor dem Deutschen Bundestag am 25. April 2024 in Berlin:

Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete!
Sehr geehrter Herr Botschafter!
Sehr geehrte Frau Wehrbeauftragte, liebe Eva Högl!

Heute geht es hier im Bundestag, der Herzkammer der Demokratie, um viel. Es geht um Wichtiges. Es geht um viel Wichtiges für viele. Es geht um zehn Millionen Frauen und Männer, meine sehr geehrten Veteranen auf der Besuchertribüne, die als aktive oder ehemalige Soldatinnen oder Soldaten in der Bundeswehr dienen oder gedient haben. Es geht um zehn Millionen Veteraninnen und Veteranen, und es geht um ihre Familien.

Der überparteiliche Antrag zur Einrichtung eines nationalen Veteranentages und zur Verbesserung der Versorgung von Veteraninnen und Veteranen sowie ihrer Familien ist ein starkes, ein wichtiges und, ja, auch ein überfälliges Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung. Wertschätzung für diejenigen, die sich mit ihrem Leben im parlamentarischen Auftrag für das Recht und die Freiheit unseres Landes einsetzen oder eingesetzt haben – ob in Afghanistan, in Mali oder im Roten Meer. Wertschätzung für die, die im Fall der Fälle unsere Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aus den Krisengebieten dieser Welt evakuieren – sei es in Kabul oder aus dem Südsudan. Wertschätzung für die, die rund um die Uhr für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger bereitstehen – sei es in den vielen Operationszentralen der Alarmrotte für unseren Luftraum oder auf der Ostsee. Wertschätzung für all diejenigen, die helfen, wenn die zivilen Rettungskräfte am Ende sind – sei es bei einem Lawinenunglück, einem Waldbrand oder einer Pandemie. Vielen Dank!

Eine parteiübergreifende Annahme des heutigen Antrags verleiht dem nationalen Veteranentag eine besondere, eben eine nationale und eine sehr emotionale Strahlkraft. Dafür danke ich von Herzen. Ich möchte einer Person dieses Hohen Hauses besonders danken, dem Abgeordneten Johannes Arlt, der sehr früh mit dieser Idee auf mich und viele andere zukam und gefragt hat: Haben wir dafür die Unterstützung? – Lieber Johannes, ja, du hast sie, du hast sie vom ganzen Haus. Vielen Dank für diese großartige Initiative!
Die heutige Annahme des gemeinsamen Antrags – ich bin sehr dankbar, dass alle dahinterstehen – zeigt: Wir stehen gemeinsam hinter den Frauen und Männern unserer Bundeswehr. Jeder Soldat, jede Soldatin ist uns wichtig – ganz gleich, ob im aktiven Dienst oder darüber hinaus. Es geht um die Anerkennung derjenigen, die in letzter Konsequenz bereit sind, das Äußerste für andere zu geben, und die ihr Leib und Leben für unser Land einsetzen. Und es geht um ihre Familien; denn eines ist klar: Keine Soldatin, kein Soldat dient alleine. Hinter jeder Soldatin, hinter jedem Soldaten steht eine ganze Familie, die ihn oder sie trägt, mit ihr oder ihm leidet, für sie oder ihn hofft.

Wir haben in Deutschland in den letzten Jahren mit Blick auf unsere Veteranenkultur wichtige und überfällige Fortschritte gemacht. Ich denke vor allem an die einmalige, eben schon beschriebene Atmosphäre bei den Invictus Games in Düsseldorf im vergangenen Jahr und an die Eröffnung eines Veteranenbüros der Bundeswehr in Berlin. Der vorliegende Antrag ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg, der noch nicht zu Ende ist. Er spiegelt viele Wünsche aus der Veteranencommunity wider, Wünsche, die in vielen Ländern bereits heute eine Selbstverständlichkeit sind.

Besonders freut mich, dass dieser Antrag aus dem Deutschen Bundestag kommt und dass Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren Abgeordneten, den Veteranentag öffentlich und in der Gesellschaft sichtbar begehen wollen. Ein Tag, der nicht durch die Streitkräfte für sich selbst ausgestaltet wird, hat eine deutlich größere Symbolkraft als ein Tag von Uniformierten für Uniformierte. Lassen Sie uns diesen Tag gemeinsam weiter ausgestalten!

Ein nationaler Veteranentag ist auch ein Zeichen in die Gesellschaft, und das ist nicht weniger wichtig. Viel zu oft kam in den vergangenen Jahren das Gefühl auf, dass unser Leben in Freiheit und Frieden eine Selbstverständlichkeit ist. Der Veteranentag macht deutlich, dass dies eben nicht der Fall ist und in vielen Regionen dieser Welt, in denen unsere Soldatinnen und Soldaten eingesetzt sind, auch nie der Fall war. Dieser Tag macht klar, was der höchste Preis für unser Leben in Freiheit und Frieden ist. Denn wenn wir heute über zehn Millionen Veteraninnen und Veteranen sprechen, dürfen und wollen wir die nicht vergessen, die ihren Einsatz für ihre Nation mit dem höchsten Gut bezahlt haben: ihrer Gesundheit und ihrem Leben. An sie alle denken wir besonders.
Als Bürger dieses Landes und Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt bitte ich Sie um Unterstützung Ihres eigenen vorliegenden Antrags. Dieser Antrag steht für Fürsorge, er steht für Respekt, er steht für Wertschätzung unseres Parlaments und unserer Bürgerinnen und Bürger, die Sie vertreten, für unsere Veteraninnen und Veteranen.

Vielen Dank.

 

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung