GESCHICHTE DER INSTANDSETZUNGSTRUPPE, NACHSCHUBTRUPPE UND HEERESLOGISTIKTRUPPEN 1956 – 2019

Der Militärhistorische Arbeitskreis des Ausbildungszentrums Technik Landsysteme hat in Form einer Chronik den Versuch unternommen, die Geschichte unserer beiden Truppengattungen zusammen zu fassen und einen Blick auf die zeitlichen und politischen Rahmenbedingungen zu erlauben.

Der Aufbau dieser Chronik entspricht nicht den Maßstäben wissenschaftlicher Arbeit. Sie ist das Produkt der Berufserfahrungen aller Angehörigen des Militärhistorischen Arbeitskreises.

In unseren Danksagungen haben wir auf unsere wichtigsten Unterstützer hingewiesen – hier an erster Stelle die Dokumentation von Oberstleutnant a.D. Erhard Hack und Oberstleutnant a.D. Manfred Weißenbach.

Diese Veröffentlichung wird abgerundet durch einen Zusatzband, der ein Verzeichnis der Truppenteile der Feldzeugtruppe, Instandsetzungstruppe und Heereslogistiktruppe beinhaltet, ergänzt durch einige Ausführungen zur Streitkräftebasis. Alle Rückmeldungen wurden bereits eingearbeitet, so dass die Veröffentlichung in ca. 2 bis 3 Monaten erfolgen kann.

Zum Download ….

 

Autor:
Oberstabsfeldwebel a.D. Otmar Rogge

Rheinmetall unterzeichnet Rahmenvertrag im Gesamtwert von bis zu 2 Milliarden Euro – 4.000 Militär-LKW für die Bundeswehr

Rheinmetall hat erneut einen Großauftrag im Bereich der militärischen Logistikfahrzeuge erhalten. So hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mit der Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) einen Rahmenvertrag zur Lieferung von bis zu 4.000 Wechsellader-LKW geschlossen, wobei ein großer Teil der Fahrzeuge über gepanzerte Kabinen verfügen wird. Mit dem Rahmenvertrag verbindet sich für Rheinmetall über die Laufzeit von 2021 bis 2027 ein Gesamtvolumen von bis zu 2 MrdEUR.

In einem ersten Abruf wurde die Produktion von 540 Fahrzeugen in Auftrag gegeben, davon 230 mit geschützten Kabinen. Dieses erste Los hat einen Auftragswert von 348 MioEUR brutto, wobei die Auslieferung Anfang 2021 beginnen soll. Ziel ist es dabei, dass die Truppe über eine ausreichende Anzahl an Fahrzeugen verfügt, wenn Deutschland 2023 die Führung der NATO-Speerspitze VJTF übernimmt.

Die geschützten Wechselladersysteme erhöhen Überlebens- und Durchhaltefähigkeit sowie die taktische Flexibilität der Nachschubtruppe erheblich. Im Gegensatz zu den ebenfalls von der RMMV gelieferten Ungeschützten Transportfahrzeugen (UTF) bewegen sie sich auch stark in den vorderen Bereichen der Einsatzräume, etwa beim Munitionsnachschub für Kampf- und Kampfunterstützungstruppen.

Die robusten und geländegängigen HX 8×8-Fahrzeuge der RMMV zeichnen sich durch hohe Mobilität auch im Gelände aus und lassen sich wahlweise mit einer geschützten Kabine ausstatten. Kernausstattung ist das von Hiab entwickelte Hakenladegerät, mit dem sich die zugehörigen Wechselladerpritschen (Flatracks) schnell aufnehmen und absetzen lassen. Zusätzlich können die Fahrzeuge auch eine Wechselpritsche oder einen Container über die standardisierten 20 Fuß ISO-Schnittstellen aufnehmen.

Identische Bedienung und hohe Gemeinsamkeit sowie Teilegleichheit mit der UTF-Fahrzeugfamilie erleichtern Ausbildung, Einsatz und Logistik. Durch die signifikante Reduzierung der Ausbildungszeit von Besatzung und Instandsetzungspersonal sowie durch die große Gleichheit von Ersatzteilen und Sonderwerkzeugen lässt sich der flächendeckende Einsatz schneller erreichen – und das bei hoher Wirtschaftlichkeit für Beschaffer und Nutzer.

Mit dem neuerlichen Auftrag kann Rheinmetall seine Position als führender Hersteller von Logistiksystemen und -fahrzeugen weiter ausbauen. So sind aus dem am 5. Juli 2017 durch das BAAINBw erteilten und auf sieben Jahre angelegten UTF-Rahmenvertrag von 2.271 Fahrzeugen bereits 1.250 ausgeliefert worden. Der überwiegende Teil der wesentlichen Komponenten – Motoren, Achsen, Getriebe und Aufbauten – entstammt deutscher Fertigung, die Montage der Fahrzeuge wird im Wiener RMMV-Werk erfolgen.

Die hohe weltweite Verbreitung von RMMV-Fahrzeugen bringt gerade im Hinblick auf multinationale Einsätze große Vorteile bei Interoperabilität und Logistik. Aktuell gehören unter anderem Großbritannien, Australien, Neuseeland und Dänemark zum Nutzerkreis. Norwegen und Schweden haben ebenfalls LKW-Aufträge in nennenswerten Größen bei Rheinmetall platziert.

Quelle:

RHEINMETALL AG
Unternehmensbereich Defence
Presse und Information
Rheinmetall Platz 1
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ALTERNATIVE KRAFTSTOFFE – Bundeskabinett verabschiedet Wasserstoffstrategie

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch die Nationale Wasserstoffstrategie verabschiedet. Es geht darum, wie Wasserstoff unter anderem in der Mobilität angewendet, wie er produziert und gegebenenfalls importiert werden kann. Wesentliche Teile der Wasserstoffstrategie fanden sich bereits im Konjunkturprogramm in der vergangenen Woche. Die Regierung rechnet mit einem Finanzierungsbedarf in Höhe von rund 20 Milliarden Euro bis etwa 2023. Mit sieben Milliarden Euro entfällt der größte Teil der 38 Maßnahmen auf den Markthochlauf im Rahmen des Konjunkturprogramms. Weitere Mittel sollen für die Grundlagen- und Energieforschung sowie für Energie-Reallabore zur Verfügung stehen. Aus dem Energie- und Klimafonds will die Bundesregierung die Entwicklung von Anlagen zur Erzeugung von strombasierten Kraftstoffen sowie den Aufbau einer Tankinfrastruktur auch für den Straßengüterverkehr fördern. Auch auf europäischer Ebene will die Bundesregierung das Thema Wasserstoff aktiv vorantreiben. (Grafik: BMWI)

Inhalte der nationalen Wasserstoffstrategie

 

Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenstellen – Mai/Juni 2020

1. Personalveränderungen in militärischen Spitzenstellen

Im Mai 2020 wurde folgende Personalmaßnahme wirksam:

Bundesministerium der Verteidigung:

Brigadegeneral Ralf LUNGERSHAUSEN, Unterabteilungsleiter Planung II, Bundesministerium der Verteidigung, Bonn, wurde Geschäftsführer Heeresinstandsetzungslogistik, Bonn.

Im Juni 2020 wird folgende Personalmaßnahme wirksam:

Streitkräftebasis:

General (TR) Erhard BÜHLER, zuletzt im Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, Berlin, verwendet, tritt in den Ruhestand.

2. Personalveränderungen in zivilen Spitzenstellen

Im genannten Zeitraum wurden keine Personalmaßnahmen wirksam.

 

Quelle:
Bundesministerium der Verteidigung
Autor: PIZ Personal

Quantensprung für den Schutz der Soldaten

Rheinmetall liefert Bundeswehr TPz Fuchs Kampfmittelaufklärung und -identifizierung (KAI)

Kampfmittel, Minen und Sprengfallen bilden eine erhebliche Gefahr für die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Die Bundeswehr erhält derzeit von Rheinmetall ein neu entwickeltes, hoch komplexes und leistungsfähiges System, welches erheblich dazu beiträgt, um solchen Bedrohungen entgegenzutreten. Mit dem neuen Transportpanzer (TPz) Fuchs 1A8 Kampfmittelaufklärung und -identifizierung (KAI) machen die deutschen Streitkräfte einen Quantensprung bei der Kampfmittelabwehr. Dank einer leistungsfähigen Optronik und eines mehrgliedrigen, präzisen und vielseitigen Manipulatorarms mit Hochleistungssensorik können die Kampfmittelabwehrkräfte der Pioniertruppe verdächtige Objekte aus sicherer Entfernung aufklären, markieren, freilegen und identifizieren.

Insgesamt sieben Transportpanzer Fuchs in der Variante KAI wurden durch die deutschen Streitkräfte beauftragt. Die Auslieferung der Seriensysteme erfolgt derzeit und soll noch 2020 abgeschlossen werden. Das Auftragsvolumen liegt bei einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag.

Der TPz Fuchs KAI ergänzt die Ausstattung des schweren Kampfmittelabwehrzuges der Bundeswehr und soll Gefahrenstellen aufklären, die vom Route Clearance System – ebenfalls anteilig von Rheinmetall entwickelt und geliefert – nicht erreicht werden. Weiterhin soll der TPz KAI ein vom Route Clearance System unabhängig operierendes Kampfmittelaufklärungssystem sein, das Konvoi-begleitend Gefahrenstellen („Vulnerable Points“) aufklärt.

Bei dem Trägerfahrzeug des KAI handelt es sich um die derzeit modernste Ausführung 1A8 des bewährten Transportpanzers. Diese verfügt über einen hohen Schutz gegen Minen und Sprengfallen (Improvised Explosive Devices) sowie über moderne Schutzelemente und Minenschutzsitze zur Entkoppelung der Besatzung vom Wannenboden. Hervorstehendes Merkmal der Fuchs KAI-Variante ist der bereits erwähnte mehrgliedrige, hochpräzise Manipulatorarm mit über zehn Meter Arbeitsreichweite und hoher Tragkraft von 400 kg. Dieser ermöglicht es den Kampfmittelabwehrkräften, aus dem TPz KAI heraus verdächtige Stellen abstandsfähig zu untersuchen und Kampfmittel sowie Sprengfallen präzise aufzuklären und zu identifizieren.

Der Manipulatorarm kann, neben dem Grundwerkzeug, zwei weitere Werkzeuge aufnehmen. Hierzu zählt zunächst ein Dualsensor. Dabei handelt es sich um die 80-cm-Variante des im Route Clearance System genutzten Sensors. Mit diesem können verdächtige Stellen untersucht und festgestellt werden, ob ein Kampfmittel vergraben wurde. Weiterhin gibt es eine Toolkamera. Mit diesem am Schwenkneigekopf angebrachtem Gerät lassen sich schwer einsehbare Stellen wie Entwässerungsrohre oder -rinnen, Rand- und Unterseiten von Brücken oder Bereiche hinter Mauern optisch aufklären, um feststellen zu können, ob beispielsweise eine Sprengfalle eingebracht wurde. Zur visuellen Aufklärung verfügt das System über eine leistungsfähige Optronik. Eine neue Optronik-Wisch- und Waschfunktion ermöglicht es, die Aufklärungskameras schnell während des laufenden Einsatzes zu reinigen. Hierdurch erhöht sich die taktische Flexibilität des Systems nochmals.

Ein weiteres Kernelement des KAI ist sein Water-Air-Spade-System, ein Wasser-Luft-Spaten, welcher mit einem Arbeitsdruck von 400bar wirken kann, sowie ein Reißzahn. Damit können die Kampfmittelabwehrkräfte in Verdachtsfällen ein nicht eindeutig identifizierbares Objekt freilegen. Das Markieren kann sowohl digital im System durch eine eindeutige GPS-Koordinate als auch mit einer optischen Markiereinrichtung für den abgesessenen Fachmann erfolgen.

Mit einem am Manipulatorarm adaptierbaren Personenrettungssystem können zudem im Bedarfsfall Personen aus einem Gefahrenbereich gerettet werden.

Rheinmetall ist das Systemhaus der deutschen Streitkräfte für Pioniergerät. Zu den weiteren Produkten in diesem Segment zählen unter anderem Anteile des schon erwähnten Route Clearance Systems, der Pionierpanzer 2 Dachs, der Minenräumpanzer Keiler und mehrere Varianten des TPz 1 Fuchs.

 

Quelle:

RHEINMETALL AG
Unternehmensbereich Defence
Presse und Information
Rheinmetall Platz 1
40476 Düsseldorf

Bild: Bundeswehr/Gerd Benndorf

Bundeswehr gibt bei Rheinmetall Ergänzungsbeschaffung für Kampfmittelabwehr-Ausstattung Route Clearance System in Auftrag

Rheinmetall ist von der Bundeswehr mit der Ergänzungsbeschaffung von vier Route Clearance Systemen beauftragt worden. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Der im Dezember 2019 geschlossene Vertrag hat eine Laufzeit von rund vier Jahren.

Rheinmetall wird im Rahmen der beauftragten Arbeiten fünf Transportpanzer Fuchs 1A8 in Bedienertruppfahrzeuge sowie vier Luftlande-Waffenträger Wiesel 1 in Detektorfahrzeuge umrüsten. Im Lieferumfang sind ebenfalls sieben Reserve-Dualsensoren und weitere logistische Anteile enthalten. Bei den Dualsensoren, die eine Schlüsselkomponente des Route Clearance Systems sind, handelt es sich um eine neue, obsoleszenzbereinigte Version.

Rheinmetall hatte erstmals 2011 sieben sogenannte DEU Route Clearance Systeme als Teil des „Schweren Kampfmittelabwehrzuges“ an die Bundeswehr ausgeliefert. Ein Gesamtsystem besteht aus fünf Fahrzeugen, die jeweils für die Aufklärung, Freilegung und Vorbereitung der Beseitigung von Sprengfallen durch Kampfmittelabwehrkräfte sowie für die Führung und den Transport eingesetzt werden.

Das ferngesteuerte Kettenfahrzeug Wiesel, das über einen neu entwickelten integrierten Dualsensor mit Bodenradar (Ground Penetrating Radar) sowie Metalldetektor verfügt, übernimmt in dem DEU Route Clearance System die Detektion von Minen und Sprengfallen im zu untersuchenden Straßen- oder Geländeabschnitt.

Als mobiler und hoch geschützter Führungsstand kommt der Fuchs 1A8 Transportpanzer zum Einsatz, der mit Bedienständen für die Fahrsteuerung und Systemen für die Auswertung der Signale des Dualsensors ausgestattet ist.

Das separat durch die Bundeswehr beauftragte Kampfmittel-Verifikationsfahrzeug (sogenannter Manipulator) übernimmt die ferngesteuerte Überprüfung verdächtiger Objekte. Über ein integriertes Videosystem wird dem Bedienpersonal an Bord des Fuchs-Führungsfahrzeugs jederzeit ein direktes Lagebild übermittelt.

Zum Transport der Fahrzeuge im DEU Route Clearance System dienen Logistikfahrzeuge vom Typ Multi FSA von Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV).

 

Quelle:

RHEINMETALL AG
Unternehmensbereich Defence
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40 Jahre Jubiläum: Rheinmetalls 6×6 Transportpanzer Fuchs

Vielseitig und in Einsätzen weltweit bewährt

Mit über 1.400 gebauten Exemplaren zählt Rheinmetalls 6×6 Transportpanzer Fuchs zu den taktischen Radfahrzeugen mit der höchsten Einsatzerfahrung weltweit. Streitkräfte zahlreicher Nationen setzen den Fuchs in unterschiedlichsten Varianten ein, z.B. zum geschützten Mannschaftstransport, als Gefechtsstand oder Ambulanz sowie zur mobilen ABC-Aufklärung.

Die ABC-Aufklärungsvariante wurde in vielen Krisengebieten weltweit erfolgreich zur Gefahrenabwehr eingesetzt. So haben sich die knapp 300 bislang produzierten ABC-Spürfüchse in der Bundeswehr, der US Army, sowie den Streitkräften der Vereinigten Arabischen Emirate, Großbritanniens, Kuwaits, der Niederlande und Norwegens vielfach bewährt. Herzstück des „ABC-Spürfuchses“ ist eine umfangreiche, vollintegrierte Geräteausstattung zur Identifikation und Analyse von atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen.

Die Bundeswehr nutzt den Transportpanzer 1 Fuchs – kurz „TPz“ – seit 1979 in einer Vielzahl von Varianten und vertraut bei Ihren Auslandseinsätzen u.a. in Afghanistan und Mali auf seine Robustheit und Zuverlässigkeit. Die derzeit modernste bei der Bundeswehr eingeführte Version TPz 1 A8 gewährleistet gegenüber älteren Modellen einen stark verbesserten Schutz gegen ballistische Bedrohungen sowie vor Minen und Sprengfallen. Zu den wesentlichen Modifikationen des TPz 1 A8 zählen strukturelle Änderungen der Wanne, neue Achsen, Verstärkungen der Radkästen, Türen und Scheibenaufnahmen sowie zusätzliche Staukästen und Verstärkungen im Außenbereich. Rheinmetall wird bis Ende 2020 insgesamt 272 Füchse der Bundeswehr auf den aktuellen Stand 1A8 hochrüsten.

Darüber hinaus hat Rheinmetall bereits die nächst modernere Version entwickelt, die sich durch ein neues Triebwerk, ein neues Verteilergetriebe, eine neue Bremsanlage, ein verbessertes Lenksystem sowie ein Monitor- und Kamerasichtsystem auszeichnet. Das macht den TPz 1 Fuchs noch beweglicher im Gelände und noch ergonomischer zu bedienen.

Mit einer Flottenverfügbarkeit von über 90 Prozent steht der TPz 1 Fuchs wie kaum ein zweites Fahrzeugsystem als Garant für Zuverlässigkeit im Einsatz und zählt damit zu den beliebtesten Fahrzeugsystemen der Bundeswehr.

Die aus dem TPz 1 Fuchs abgeleitete Exportvariante Fuchs 2 ist eine Weiterentwicklung und verfügt unter anderem über einen vergrößerten Innenraum, ein leistungsstärkeres Triebwerk, ein modernisiertes Fahrwerk und eine digitale Fahrzeugelektrik. Der Fuchs 2 wird u.a. durch die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait und einen weiteren Kunden in der MENA-Region genutzt.

Seine hohe Beliebtheit bei einer breiten internationalen Nutzerbasis und die dadurch gewährleistete kontinuierliche Produktpflege und Weiterentwicklung ermöglichen es, den Fuchs noch deutlich über das Jahr 2035 hinaus in der Nutzung zu halten.

 

Quelle:

RHEINMETALL AG
Unternehmensbereich Defence
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Rheinmetall Platz 1
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Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenstellen – April 2020

Im April 2020 wurden folgende Personalmaßnahmen wirksam:

Bundesministerium der Verteidigung:

Vizeadmiral Joachim RÜHLE, Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin, wird auf seine zukünftige Verwendung als Chief of Staff Shape/BEL vorbereitet. Sein Nachfolger wird Generalleutnant Markus LAUBENTHAL, Abteilungsleiter Führung Streitkräfte im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

Ihm folgte Generalmajor Kai Roland ROHRSCHNEIDER, Chef des Stabes Multinationales Kommando Operative Führung, Ulm. Sein Nachfolger wurde Brigadegeneral Hartmut Harro RENK, Chief of Staff United States Army Europe, Wiesbaden. Ihm folgte Brigadegeneral Jared Stefan SEMBRITZKI, Kommandeur Gebirgsjägerbrigade 23, Bad Reichenhall. Sein Nachfolger wurde Oberst Maik Franz Josef KELLER, Büroleiter Staatssekretär Zimmer im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

Streitkräftebasis:

General Jörg VOLLMER, zuletzt Inspekteur Heer im Kommando Heer, Strausberg wurde Commander Allied Joint Force Command (COM JFC), Brunssum/NLD. Ihm folgte Generalleutnant Alfons Heribert August MAIS, zuletzt Kommandierender General I. D/NLD Korps, Münster. Sein Nachfolger wurde Generalleutnant Andreas MARLOW, Chief of Staff Resolute Support, Afghanistan. Ihm folgte Generalleutnant Thorsten Michael POSCHWATTA, Stellvertretender Befehlshaber Einsatzführungskommando der Bundeswehr, Schwielowsee. Sein Nachfolger wurde Flottillenadmiral Jörg KLEIN, Chef des Stabes Einsatzführungskommando der Bundeswehr, Schwielowsee. Ihm folgte Brigadegeneral Burkhard Franz KOLLMANN, Stellvertretender Kommandeur Zentrum Luftoperationen, Kalkar.

Generalmajor Reinhardt ZUDROP, Kommandeur Zentrum Innere Führung, Koblenz, trat in den Ruhestand. Ihm folgte Brigadegeneral André Johannes BODEMANN, zuletzt Unterabteilungsleiter Strategie und Einsatz II im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin. Sein Nachfolger wurde Brigadegeneral Dirk Achim FAUST, Kommandeur Luftlandebrigade 1, Saarlouis. Ihm folgte Oberst Jens ARLT, Referatsleiter Strategie und Einsatz II 2 im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

Brigadegeneral Gerd Josef KROPF, Kommandeur Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin, trat in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Brigadegeneral Markus KURZCYK, zuletzt im Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin, eingesetzt.

Brigadegeneral Reinhard KLOSS, Assistant Chief of Staff J 9 Deutscher Anteil HQ JFC Neapel/ITA, trat in den Ruhestand.

Flottillenadmiral Michael Horst BUSSE, Abteilungsleiter Führung im Kommando Streitkräftebasis, Bonn, wurde Chairman National Reserve Forces Committee im Streitkräfteamt, Bonn. Sein Nachfolger wurde Kapitän zur See Thomas LEHNEN, Referatsleiter Führung Streitkräfte I 3 im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

Einsatz:

Brigadegeneral Michael Gerhard OBERNEYER, zuletzt Director NATO Advisory and Liaison Team, Kosovo, wird im Rahmen seiner Ausbildung zum Verteidigungsattaché im Streitkräfteamt, Bonn, verwendet. Sein Nachfolger wurde Brigadegeneral  Frank Thomas BEST, Referatsleiter Führung Streitkräfte I 5 im Bundesministerium der Verteidigung, Bonn.

Luftwaffe:

Generalarzt Prof. Dr. med. Rafael Reinhold SCHICK, Generalarzt Luftwaffe im Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe, Köln, trat in den Ruhestand. Ihm folgte Generalarzt Dr. med. Bernhard GROß, zuletzt Stellvertretender Kommandeur Kommando Regionale Sanitätsdienstliche Unterstützung, Diez. Sein Nachfolger wurde Oberstarzt Dr. med. Jens Ernst Karl DIEHM, Generalarzt Heer im Kommando Heer, Strausberg.

Sanitätsdienst:

Generalarzt Dr. med. Hans-Ulrich HOLTHERM, Kommandeur und Ärztlicher Direktor Bundeswehrkrankenhaus, Ulm, wurde Abteilungsleiter 6 im Bundesministerium für Gesundheit, Berlin. Sein Nachfolger wurde Oberstarzt Dr. med. Jörg AHRENS, Referatsgruppenleiter Führung Streitkräfte San im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen:

Brigadegeneral Prof. Dr.-Ing. Matthias GEITZ, Abteilungsleiter Infrastruktur im Bundesamt Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen, Bonn, trat in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Oberst Dr. Michael Adolf TEGTMEIER, Referatsleiter Strategie und Einsatz Z im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

2. Personalveränderungen in zivilen Spitzenstellen

Im Monat April 2020 wurden keine Personalmaßnahmen wirksam. Nachtrag:

Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen:

Mit Wirkung vom 3. Februar 2020 hat Direktor beim Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (BAIUDBw) Peter HAUCK, bisher Leiter des Kompetenzzentrums Baumanagement des BAIUDBw in Hannover, die Leitung der Abteilung Gesetzliche Schutzaufgaben des Amtes übernommen. Er folgt Erstem Direktor beim BAIUD Erwin BERNHARD, der mit Ablauf des Monats Oktober 2019 in den Ruhestand versetzt wurde.

 

Quelle:
Bundesministerium der Verteidigung
Autor: BMVg Presse- und Informationsstab

Pressemitteilung – Rheinmetall liefert Mission Master – Cargo Robotikfahrzeug an Großbritannien

Die britischen Streitkräfte haben vier Robotik-Fahrzeuge Rheinmetall Mission Master bestellt. Die vier Unmanned Ground Vehicles in der Version Cargo sind Teil des britischen Robotic Platoon Vehicle Programme. Mit diesem Vorhaben wollen die britischen Streitkräfte erproben, wie durch unbemannte Fahrzeuge Kampfkraft und Fähigkeiten abgesessen kämpfender Kräfte auf Zug-Ebene verbessert werden können. Die vier Mission Master – Cargo werden im Frühjahr 2020 ausgeliefert. Zum Lieferumfang gehören zudem zwei Krankentragesysteme, die sich innerhalb von 60 Sekunden auf dem Cargo-Fahrzeug integrieren lassen. Weiterhin umfasst der Auftrag Ausbildungs- und Serviceleistungen sowie Ersatzteile. Die Fahrzeuge werden durch Rheinmetall Canada ausgeliefert, Rheinmetall BAE Systems Land übernimmt als Kooperationspartner Unterstützungsleistungen vor Ort.

Robotik verändert bereits jetzt das Gefechtsfeld der Zukunft. Mit dem Mission Master bietet Rheinmetall ein neues modulares unbemanntes Fahrzeug (Unmanned Ground Vehicle/UGV) an, welches die Kampfkraft der Truppe bei vielfältigen Aufgaben steigern kann. Mit dem Mission Master können die Soldaten künstliche Intelligenz und Robotik-Muskeln für die ungeliebten 3D-Aufträge (dull, dirty, dangerous – langweilig, dreckig, gefährlich) anwenden und – noch wichtiger – ihre Aufträge im Einsatz sicher ausführen.

Der Mission Master – Cargo verringert die Kampfbeladung der Soldaten und steigert so Beweglichkeit und Effizienz. Sein flexibles, an die Einsatzart anpassbares Verstaukonzept und sein robustes Design erlauben es dem Mission Master – Cargo, über eine halbe Tonne Nutzlast zu transportieren – etwa Nachschubgüter, Ausrüstung oder Sanitätsmaterial.

Der Mission Master ist einsatzbereit und kann sowohl als autonomes als auch als teilautonomes Element der Kampfgruppe dienen. Die Mission Master-Plattform zeichnet sich durch äußerste Flexibilität aus und lässt sich durch modulare, schnell zuzurüstende Aufbauten an eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten anpassen. Hierzu gehören neben dem Nachschub weitere Anwendungen wie, Überwachung, Schutz, Verwundetenevakuierung, Brandbekämpfung, CBRN-Aufklärung oder Fernmelde-Relais.

Schnelligkeit, skalierbare Autonomie und die nachgewiesene hohe Beweglichkeit in jeglichem Gelände sowie seine amphibischen Fähigkeiten machen den Mission Master zu einem starken und zuverlässigen Kameraden der kleinen Kampfgemeinschaft.

 

Quelle:

RHEINMETALL AG
Unternehmensbereich Defence
Presse und Information
Rheinmetall Platz 1
40476 Düsseldorf

Skizze zur logistischen Drehscheibe Deutschland

Unterstützung der Drehscheibe DEU durch Kräfte des LogKdoBw

Die völkerrechtswidrige Annexion der Krim durch Russland und der Ausbruch des bewaffneten Konflikts in der Ostukraine war im Jahr 2014 eine Zäsur in der Sicherheitspolitik. Als Reaktion auf die damit einhergehende veränderte Bedrohungslage hat die NATO ihr Verständnis zum Einsatz von Streitkräften grundlegend angepasst. Eine fast ausschließliche Konzentration auf Operationen im Rahmen des Internationalen Krisenmanagements (IKM) konnte unter den veränderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen nicht mehr aufrechterhalten werden. Der Auftrag und die Befähigung zur Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) wurde deutlich stärker akzentuiert und auch für die Bundeswehr wieder strukturbestimmend. Die deutschen Streitkräfte werden seither befähigt, schnell und kampfkräftig im gesamten Bündnisgebiet in einem 360° Ansatz zum Einsatz kommen zu können. Neben den Phasen der Bereitstellung von eigenen Kräften und der Gewährleistung der Erst- und Folgeversorgung kommt damit der Phase der Strategischen Verlegung aus Deutschland in ein mögliches Einsatzland an der Peripherie des Bündnisgebietes eine besondere Bedeutung zu.

Aufgrund der zentralen geografischen Lage Deutschlands im Bündnisgebiet ist Deutschland zudem Aufmarschgebiet, rückwärtiges Operationsgebiet und „Drehscheibe“ von NATO Operationen. Neben dem Aufmarsch eigener Kräfte werden insbesondere NATO-Partner das Territorium der Bundesrepublik im Rahmen ihres Transits in ihre Einsatzländer und -räume nutzen.

Skizze zur logistischen Drehscheibe Deutschland
Abbildung 1 – Prinzipdarstellung „Drehscheibe Deutschland“,  © LogKdoBw / eigene Darstellung

Von der Bundesrepublik Deutschland werden daher umfangreiche Leistungen im Rahmen von Host Nation Support (HNS) gefordert. HNS umfasst dabei alle militärischen und zivilen Leistungen zur Unterstützung ausländischer Streitkräfte in Deutschland, welche die Entsendenationen selbst nicht sicherstellen können. HNS ist dabei als gesamtstaatliche und somit als ressortübergreifende Aufgabe zu verstehen.

In der Bundeswehr ist das Kommando Streitkräftebasis (KdoSKB) als federführendes Kommando mit dem nationalen Territorialen Befehlshaber (NatTerrBefh) an der Spitze für die Bereitstellung und Koordination von militärischen HNS-Leistungen der Bundeswehr auf der operativen Ebene verantwortlich. Das KdoSKB trägt zudem in seiner Rolle als Aufmarschführendes Kommando (AufmFüKdo) die Verantwortung für die Strategische Verlegung des gesamten deutschen Kräftedispositivs. Auf der taktischen Ebene werden diese Aufgaben auf Weisung NatTerrBefh und AufmFüKdo durch das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr (KdoTerrAufgBw) in Operationspläne umgesetzt.

Die militärischen HNS-Leistungen können beispielsweise Elemente der Gesundheitsversorgung, der Gewährleistung von Schutz und Sicherheit (Bewachung, Schutz vor ABC-Bedrohung, etc.), der Führungsunterstützung oder der Informationsversorgung (z.B. Bereitstellung von Informationen des Geoinfodienstes [Wetter, Kartenmaterial, etc.]) sowie logistische Unterstützungsleistungen beinhalten.

Im Rahmen der Gewährleistung von logistischen Unterstützungsleistungen kommen dem Logistikkommando der Bundeswehr (LogKdoBw) umfassende Aufgaben zu. Das LogKdoBw, mit seinem nachgeordneten Bereich, übernimmt auf Weisung NatTerrBeh und AufmFüKdo sowie auf Basis eines Operationsplans KdoTerrAufgBw Aufgaben innerhalb der Planung (wahrgenommen durch den Stab LogKdoBw), der taktischen Durchführung und als logistischer Bedarfsdecker (wahrgenommen durch das Logistikzentrum der Bundeswehr [LogZBw]) sowie – aber nur im Rahmen freier Kapazitäten – als Truppensteller (im Schwerpunkt wahrgenommen durch die mobilen Logistiktruppen der SKB [mobLogTr SKB]).

Logistische Unterstützungsleistungen im Rahmen von HNS umfassen dabei unter anderem die Transport-/Marschkoordinierung durch das National Movement Coordination Center (NMCC) des LogZBw, Leistungen beim intermodalen Transport, beim Umschlag von Material sowie bei der Abfertigung, Zusammenführung, Unterbringung und Versorgung von Personal und Material. Besonders bei längeren Straßenmärschen von Kräftedispositiven werden neben der Möglichkeit zur Durchführung von Technischen Halten, in regelmäßigen Abständen auch Rasträume oder sogenannte Convoy Support Center [CSC] zur Unterstützung Alliierter bereitgestellt.

Als Grundlage für eine erfolgreiche Operationsführung und auch für eine zielgerichtete logistische Unterstützung im Rahmen von HNS bedarf es auch immer einer abgestimmten Planung aller Bewegungen deutscher und alliierter Kräfte in Deutschland. Um dies zu ermöglichen erarbeitet der Stab LogKdoBw für den Aufmarsch deutscher Truppenteile den National Detailed Deployment Plan (NDDP). Mit diesem Plan wird zunächst die nationale Aufmarschplanung koordiniert, um diese anschließend in die multinationale Gesamtplanung auf Ebene der NATO im Allied Movement and Coordination Centre (AMCC) einbringen zu können.

Mit dem NDDP wird die nationale Verlegeplanung umgesetzt. Für deutsche Kräfte wird festgelegt, welches Personal und Material sich wann, wohin und womit bewegen soll, um in die Einsatzgebiete gemäß NATO-Vorgabe verlegt werden zu können. Der NDDP fließt in den Multinational Detailed Deployment Plan (MNDDP) auf Ebene AMCC ein. Der MNDDP bildet dann nach erfolgter multinationaler Harmonisierung den Abholpunkt für das LogZBw, eine abgestimmte Transport- und Marschplanung zu erstellen. Im Anschluss an diese Planung erfolgt die Durchführung mit Hilfe von militärischen Kräften und zivilen Dienstleistern.

Auf Basis dieser Gesamtmarschplanung werden für die „Drehscheibe“ Deutschland auch die notwendigen logistischen Unterstützungspakete ausgeplant. Entlang der Marschstraßen werden in den CSCs oder in Technischen Halten eine Vielzahl von Leistungen zur Verfügung gestellt, die die Kampfkraft der marschierenden Kräftedispositive während eines Landmarsches aufrechterhalten. Diese Leistungen umfassen Schlafmöglichkeiten, Sanitäreinrichtungen, Betreuungsmöglichkeiten sowie die Versorgung der Soldaten mit Verpflegung und Marketenderwaren. Darüber hinaus werden in diesen Räumen grundsätzlich Fähigkeiten zur Bergung und zum Abschub von ausgefallenem Großgerät, zur Unterstützung von kleineren Reparaturmaßnahmen, für erforderlichen Umschlag sowie zur Betankung mit Kraftstoff vorgehalten.

Ein weiterer Beitrag innerhalb der logistischen HNS-Leistungen ist die Unterstützung beim intermodalem Transport. Bei den hierbei zu erbringenden Leistungen handelt es sich um die Vorbereitung, Koordination und Durchführung von Straßen-/Schienen-/Lufttransporten, Binnenschifffahrt sowie von Spezialtransporten bzw. Groß- und Schwerlasttransporten und den damit im Zusammenhang stehenden typischen Nebenleistungen bei der Transportdurchführung (z.B. Transportberatung, Fahrplanwesen, Trassenbestellungen, Bereitstellungen Bedien- und Fachpersonal, sicherheitstechnische Abnahmen, etc.). Und auch logistische Aufgaben im Rahmen des Betriebs von Häfen, Flughäfen und Bahnhöfen können Teil eines logistischen Unterstützungspaketes sein. Hierbei werden beispielsweise Kapazitäten und/oder Fähigkeiten zur Sicherstellung des Umschlags, zur Abfertigung oder Zusammenführung von Personal und Material zur Verfügung gestellt. Auch dazugehörige Peripherieleistungen und notwendige administrative Arbeiten sind grundsätzlich mit inbegriffen. Dazu zählen z.B. das Erstellen notwendiger Ladepapiere und Dokumente, das Abwickeln von Zollformalitäten oder das Erwirken von Genehmigungen und Überprüfungen.

Sämtliche aufgeführten logistischen HNS-Leistungen können durch das LogZBw und insbesondere durch die mobLogTr SKB nur im Rahmen von freien Kapazitäten geleistet werden. Die mobLogTr SKB stehen aufgrund ihrer begrenzten Kapazitäten und prinzipiellen Bindung für Einsätze und Einsatzgleiche Verpflichtungen sowie als Kräfte der „ersten Stunde“ innerhalb von LV/BV Operationen grundsätzlich nicht zur Verfügung. Damit besteht zurzeit eine Kapazitätslücke, die mit anderen Instrumenten geschlossen werden muss. Die logistischen Unterstützungsleistungen sollen daher künftig durch einen zivilen Vertragspartner erbracht werden. Das LogKdoBw arbeitet zusammen mit dem Bundesministerium der Verteidigung, dem Planungsamt der Bundeswehr und Bedarfsdeckern mit Hochdruck an einer zivilen Provider Lösung, um bereits für die VJTF 2023 diese Möglichkeit zur Bedarfsdeckung verfügbar zu haben.

Abbildung 2 – Entladung eines GTK BOXER, © Bundeswehr / R. Alpers

 

Welche Aufgaben und welcher Umfang an logistischen Unterstützungsleistungen von Deutschland erwartet werden, kann derzeit in der Großübung DEFENDER-Europe 20 beobachtet werden. Für DEFENDER-Europe 20 steht ein ziviler Providervertrag noch nicht zur Verfügung, so dass Kräfte der mobLogTr SKB – trotz bestehender einsatzgleicher Verpflichtungen – derzeit umfangreiche Unterstützungsleistungen für die Verlegung und den Transit multinationaler Streitkräfte leisten.

DEFENDER-Europe 20 hat dabei eine lange nicht mehr bekannte Dimension. Im Rahmen von DEFENDER-Europe 20 wird beispielsweise erstmals seit mehr als 20 Jahren eine verstärkte US Division mit insgesamt bis zu 20.000 Soldatinnen und Soldaten, aus den USA nach Europa verlegt. Eine vergleichbare Verlegung wurde in den vergangenen Jahren maximal in der Größenordnung bis zu einer Brigade geübt, was etwa einem Fünftel des jetzigen Kräftedispositivs entspricht.

Im Rahmen von DEFENDER-Europe 20 richten die mobLogTr SKB daher zur Unterstützung von Konvois insgesamt zwei CSCs in Burg und auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz sowie eine Life Support Area (LSA) – vergleichbar mit einem Feldlager – in Garlstedt ein. In den CSCs in Burg und der Oberlausitz können Fahrzeugkolonnen mit jeweils bis zu 450 Soldatinnen und Soldaten im Rahmen ihrer Verlegung unterstützt und gleichzeitig versorgt werden. Die LSA in Garlstedt bietet Kapazitäten, um bis zu 1.800 Soldatinnen und Soldaten temporär aufzunehmen und zu versorgen. Die Versorgung mit Betriebsstoff wird zudem für einen Zeitraum von ca. dreieinhalb Monaten aus einem militärischen Tanklager vom Truppenübungsplatz Bergen heraus sichergestellt, welches eine Kapazität von ca. 1.200.000 Liter hat. Das Feldtanklager sowie die LSA werden hierbei durch Spezialpioniere der mobLogTr SKB aufgebaut und betrieben.

Abbildung 3 – militärisches Tanklager, © Bundeswehr

Die mobLogTr SKB werden des Weiteren im Rahmen der Unterstützung mit Schwerlasttransportraum sowie zum intermodularen Transport von Containern eingesetzt. Dazu wird beispielsweise auf einer 380 km langen Strecke zwischen zwei Container Umschlagpunkten in Augustdorf und in Fläming/Lehnin eine Transportkapazität von 40 Containern pro Tag an 6 Tagen die Woche zur Verfügung gestellt.

Diese in Auszügen dargestellten logistischen Leistungsdaten zur Unterstützung der Großübung DEFENDER-Europe 20 unterstreichen nachdrücklich das Leistungsspektrum und den Umfang des logistischen Anteils der „Drehscheibe“ Deutschland. Das LogKdoBw trägt damit wesentlich dazu bei, die benötigten Leistungen im Rahmen von HNS zeitgerecht und in der geforderten Menge und Qualität zu erbringen.

Die Bereitstellung von Leistungen im Rahmen von Host Nation Support ist, wie bereits betont, ein wesentlicher Beitrag der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen seiner Bündnisverpflichtungen. Die Erfüllung der HNS-Verpflichtung kann jedoch nur durch einen gesamtstaatlichen Ansatz gelingen und ist somit als ressortübergreifende Leistungserbringung in all ihrer Vielfalt zu verstehen. Beim Transit von alliierten Kräften durch Deutschland im Rahmen von Einsätzen, Einsatzgleichen Verpflichtungen und bei Übungen kommt dabei dem Unterstützungsbereich Logistik und damit auch Teilen des Logistischen Systems der Bundeswehr (LogSysBw) im Rahmen der „Drehscheibe Deutschland“ eine wesentliche Rolle zu. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass die militärischen Kapazitäten der Bundeswehr nicht ausreichend sind, um diese Unterstützungsleistungen in Deutschland künftig im erwarteten Umfang gewährleisten zu können. Es bedarf daher weiterer Instrumente wie z.B. der gesicherten und verlässlichen Einbindung von zivil-gewerblichen Partnern der Wirtschaft. Nur so können die Herausforderungen der Zukunft gelöst und gleichzeitig die Streitkräfte bei begrenzten Ressourcen aufgaben- und auftragsgerecht eingesetzt werden.

Diesem Ziel fühlt sich das LogKdoBw verpflichtet und unternimmt alle Anstrengungen, um die logistische Unterstützung für die Einsätze der Bundeswehr und für unsere Verbündeten verlässlich zu gewährleisten.

 

Autoren und Abbildungen: Autorenteam LogKdoBw