Blauer Bund : LKW NLK 3-10t WR hümS Mercedes-Benz Arocs vor einer Instandsetzungshalle

Technisch Logistische Untersuchung (TLU) am Mercedes-Benz Arocs

Der Bereich Technik/Logistik Dezernat U am Ausbildungszentrum Technik Landsysteme [Red: inzwischen umbenannt in Technische Schule des Heeres] führte von März bis August 2020, unter der Federführung des Dezernat S, eine Technisch Logistische Untersuchung (TLU) am LKW NLK 3-10t WR hümS Mercedes-Benz (MB) Arocs durch.

In Vorbereitung auf den Bedarfsfall BwFuhrPark-Service GmbH (BwFPS), im Rahmen der VJTF 2022 – 2024, sollten aus der TLU Erkenntnisse zur Einsatzreife gewonnen werden, um die danach ausgewählten Fahrzeuge für die militärischen LogKr der OrgBer im EinsR des Heeres eine begrenzte logistische Versorgbarkeit und Instandhaltbarkeit herzustellen.

Durch die BwFPS wurden 240 Fahzeuge vom Typ MB Arocs 2646 A 6×6 beschafft und zwischenzeitlich an die Truppe übergeben.
Der MB Arocs zählt zu den handelsüblichen LKW mit militärischer Sonderausstattung (hümS).
Aufbau und Einrüstungen im Fahrerhaus wurden – wie bei zahlreichen anderen hümS-Fahrzeugen – von der Firma Sonntag Transport und Technologie realisiert. Neben der Aufnahme für eine Drehringlafette, Tarnlicht, Funkvorrüstung und Waffenhalterungen, um nur einige zu nennen, erstreckt sich die Liste der Sonderausstattungen über zahlreiche Befähigungspakete bis hin zur Flecktarnlackierung.
Mit dem Wechselrahmen wird eine Aufnahme von 10ft und 15ft ISO Containern, 15ft Wechselpritsche sowie Kabine 2 FM ermöglicht.

Die Durchführung der TLU, unter den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie brachte einige Herausforderungen mit sich. So konnte die Personalunterstützung nicht in gewohnter Weise durchgängig erfolgen. Schulungen für das Prüf- und Lehrpersonal (der VI. u. IX. In) mussten in Teilen verschoben und angepasst werden. Auch die als Grundlage für die Untersuchungen erforderliche – finale Technische Dokumentation, wurde mit deutlicher Verspätung durch den Hersteller bereitgestellt. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen lagen die Voraussetzungen für die Untersuchungen erst Anfang August vollständig vor.
Da zum MB Arocs bisher kein vergleichbares Fahrzeug in Eigenbewirtschaftung eingeführt wurde, mussten im Rahmen der Untersuchungen umfangreiche logistische Informationen erarbeitet werden. So wurden zunächst die für den Einsatz erforderlichen Tätigkeiten ermittelt, Ersatzteile zugeordnet und die zur Arbeitsdurchführung erforderlichen Sonderwerkzeuge bestimmt. Im Weiteren wurden die Wartungsumfänge und die dazu erforderlichen Betriebs- und Betriebshilfsstoffe ermittelt.
Da die im Einsatz zu nutzenden NATO-Betriebsstoffe nicht in das Wartungssystem des Fahrzeuges eingegeben werden konnten, musste die Nutzung des Wartungssystems und der darauf aufbauenden herstellerseitigen Wartungsanleitung zunächst überprüft werden. Darüber hinaus fehlten jegliche Informationen zu leistungsabhängigen Wechselintervallen, ohne die eine Erarbeitung des zu erstellenden militärischen Fristenkonzeptes und der daraus abzuleiteten Wartungspläne nicht möglich gewesen wären. Durch die Einbindung des Wehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB), und dem intensiven Austausch mit dem Hersteller konnte auch diese Herausforderung gelöst und die TLU erfolgreich abgeschlossen werden.

In der abschließenden Bewertung, ist eine umfängliche Instandhaltung des MB Arocs durch militärische Kräfte in einem Bedarfsfall BwFPS, nach Umsetzung der im Rahmen der TLU gewonnenen Erkenntnisse und der bereits eingeleiteten Maßnahmen, möglich.

Blauer Bund : LKW NLK 3-10t WR hümS Mercedes-Benz Arocs vor einer Instandsetzungshalle
LKW NLK 3-10t WR hümS Mercedes-Benz Arocs bei der TLU in Aachen

Quelle:

Technische Schule des Heeres, StFw Heck-Karhausen (Text und Bild)

Das Eckpunktepapier für die Bundeswehr der Zukunft – Eine kritische Betrachtung.

Am 18. Mai 2021 veröffentlichten Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer und Generalinspekteur Zorn ein Eckdatenpapier zur künftigen Entwicklung der Bundeswehr, das durch durchgesickerte Informationen schon im Vorfeld für Unruhe gesorgt hatte, da es offensichtlich die Auflösung der Streitkräftebasis und des zentralen Sanitätsdienstes als eigene Organisationsbereiche zum Inhalt hatte. Daraus waren dann Schlagzeilen über die Streichung von 60.000 Soldaten geworden. Hintergrund ist natürlich auch eine große Verunsicherung über die Fortsetzung des vor einigen Jahren begonnenen Konsolidierungsprozesses angesichts der zu erwartenden Pandemiefolgen und mittelfristigen Finanz-planungen. Es häuften sich in letzter Zeit die Berichte über nicht zu realisierende Rüstungsprojekte und Ungewissheiten über Erfüllung der Zusagen an die NATO.

Das folgende Papier ist eine Synthese von Inhaltsangabe und Kommentierung des Eckdatenpapiers. Zur korrekten Unterscheidung sind Inhaltsangaben in blau und Kommentierungen in rot und kursiv gehalten. Gelegentliche Unsicherheiten des Autors, die einer Prüfung bedürfen, sind durch (?) markiert.
In den Kommentaren wird der Kernauftrag der Bundeswehr als das beschrieben, was er immer war: die Befähigung zur Verteidigung des eigenen Territoriums, seiner Staatsbürger und ihrer demokratischen Lebensform und ein Beitrag zur internationalen Friedenserhaltung zur Not auch unter Einsatz von Waffen. Deshalb wird Einsatzbereitschaft, wie sie im Papier eingefordert wird, auch als Bereitschaft zum Gefecht verstanden und nicht sprachlich tabuisiert. Dass diese Einsicht von großen Teilen der Gesellschaft nicht unbedingt geteilt wird, ist dem Autor dieser Zeilen bewusst. Man schafft die Gewalt nicht aus der Welt, indem man sie sprachlich verschleiert und verdrängt.

Das gesamte Dokument finden sie hier.

Quelle:

Text: Jürgen Dreifke

Ausbildung an der Logistikschule der Bundeswehr, mit dem „Bison“ SGeBAF

Der „Bison“ ist ein schweres geschütztes Berge- und Abschleppfahrzeug (SGeBAF).

Sein Bedienerlehrgang findet seit Einführung in der Bundeswehr an der LogSBw statt.

Die Drehzahl des über 500 PS starken V8 Turbodiesels erhöht sich merklich, als es darangeht, die Reserven des on-board Luftkompressors zu nutzen. Oberstabsgefreiter Peter Dreßel legt die Handbedienung zur Steuerung der hydraulischen Abschleppbrille zur Seite und positioniert die sogenannten Abschleppadapter gemeinsam mit Hauptfeldwebel Stefan Geiger unter einem Schadfahrzeug. Es gilt, einen über 10 Tonnen schweren LKW, ein vierachsiger Lastwagen der Bundeswehr, am Fahrgestell anzuheben, um ihn zu bergen und abzuschleppen.

Kein gewöhnliches Abschleppfahrzeug

Der 35 Tonnen schwere „Bison“ ist kein behaartes Tier in der Prärie, sondern ein geschütztes Fahrzeug der Bundeswehr. Dieses, besonders geländegängige Fahrzeug, auf Basis des zivilen Mercedes Actros 4151 8×8, gibt es insgesamt 12 mal in der Bundeswehr. Ursprünglich zur Bergung des 2011 in Dienst gestellten gepanzerten Transport-Kraftfahrzeug, kurz GTK Boxer, kann der vielseitige Bison zur Bergung fast aller im Einsatz befindlichen Fahrzeuge genutzt werden. Diese Fähigkeit steigert die Resilienz der Soldatinnen und Soldaten im Einsatzgebiet. Mit dem „Bison“ kann die Bundeswehr selbstständig und schnell ausgefallene Fahrzeuge bergen und instand setzen, ohne Ressourcen und Fahrzeuge von Bündnispartnern beanspruchen zu müssen. Von diesem Mehrwert profitieren auch andere Koalitionspartner im Einsatz.

Die Besatzung von zwei Soldaten muss vor allem im Umgang mit der sogenannten Abschleppbrille, einem ausfahrbaren Haken, der sich auf fast alle Fahrzeuge der Bundeswehr adaptieren lässt, in Kombination mit der Nutzung des Krans geschult werden.

Der Betrieb des Fahrzeugs unterscheidet sich kaum von dem eines zivilen Mercedes Actros. Die 500 PS werden über eine 16 Gang Schaltung an die 8 angetriebenen Räder, bzw. die 4 Antriebsachsen übertragen. Allerdings deuten schon die hydraulisch betriebenen Türen auf den besonderen Schutz der Fahrerkabine vor Beschuss und Sprengfallen hin.

Multinationaler Einsatz

Muss man bei einigen zivilen Fahrzeugen manchmal nach dem Reserverad suchen. Beim Bison ist es gut sichtbar auf dem „Abschlepphaken“ platziert. Ein Wechsel des mehreren hundert Kilogramm schweren Rades ist auch Teil der Ausbildung an der Logistikschule der Bundeswehr, einer Ausbildungsstätte der Streitkräftebasis.

Falls sich das SGeBAF doch einmal festfahren sollte, ermöglichen zusätzliche Bergeösen an der Front die Unterstützung durch einen Bergepanzer. Auch dieses Manöver muss geübt werden. Neben den Ösen gibt es an der Front und am Heck jeweils eine Seilwinde am Fahrzeug. In der Regel werden die zu bergenden Fahrzeuge aber über die Abschleppbrille, mit entsprechenden Adaptern, abgeschleppt. Der Einsatz dieser Abschleppbrille ist ein Ausbildungsschwerpunkt. An unterschiedlichen Fahrzeugen von kleinen Geländewagen, wie einem WOLF, bis zu schweren Lastwagen, beispielsweise einem MULTI, wird geübt. Mit verschiedenen Adaptern, die nach der NATO-Norm ausgelegt sind, können auch Fahrzeuge anderer NATO-Partner „an den Haken“ genommen werden.

Kürzere Ausbildungsdauer während Corona

„Im Einsatzgebiet sind die Kameraden vor Ort die Spezialisten, auf die sich alle verlassen müssen. Dort ist kein Ausbilder mehr im Hintergrund, der mit nützlichen Hinweisen unterstützen kann“ – so Stabsfeldwebel Christian Biernoth, BISON-Ausbilder an der LogSBw. Die anspruchsvolle Bedienerausbildung des Bisons wird während der Corona-Pandemie von üblichen sechs auf fünf Wochen gekürzt. „Die verkürzte Ausbildungszeit macht diesen Lehrgang noch anspruchsvoller, aber die Teilnehmenden bringen viel eigenes Interesse mit und fordern uns Ausbilder. Das macht Spaß“, sagt Stabsfeldwebel Christian Biernoth.

Text: LogSBw Brian Melzer        Foto(s): LogSBw Brian Melzer

Eckpunkte für die Bundeswehr der Zukunft

Die Bundeswehr soll künftig an den vier Dimensionen Land, Luft- und Weltraum, See und Cyber- und Informationsraum ausgerichtet werden, um besser auf künftige mögliche bewaffnete Konflikte vorbereitet und schneller einsatzbereit zu sein. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Generalinspekteur Eberhard Zorn legten dazu Eckpunkte für die Bundeswehr der Zukunft vor, die einen in Teilen raschen Umbau der Streitkräfte vorsehen.

Das Dokument finden Sie hier.

Quelle: https://augengeradeaus.net

Rheinmetalls Kodiak wird neuer Pionierpanzer der Bundeswehr

Auftragswert rund 295 MioEUR

Rheinmetall hat mit seinem Pionierpanzer Kodiak einen weiteren bedeutenden Erfolg erzielt. Das Unternehmen ist von der Bundeswehr mit der Lieferung der neuen Gepanzerten Pioniermaschine beauftragt worden. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte am 14. April 2021 eine entsprechende Vorlage gebilligt. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat jetzt mit Rheinmetall einen entsprechenden Vertrag über die Herstellung und Lieferung von insgesamt 44 Pionierpanzern im Wert von rund 295 MioEUR brutto geschlossen. Das erste System soll 2023 zulaufen, bis 2029 soll der Auftrag abgeschlossen werden. Der Vertrag umfasst zudem einige zur Inbetriebnahme und Nutzung erforderliche Zusatzleistungen für Ausbildung und Logistik, wie z.B. Ausbildungslehrgänge und -mittel, Dokumentation, Mess-und Prüfmittel, Ersatzteilerstbedarf und Sonderwerkzeuge.

Rheinmetall Kodiak – ein echter Pionier

Der Pionierpanzer 3 Kodiak ist ein speziell für die Bedürfnisse moderner Pionierkräfte entwickelter Pionierpanzer auf Leopard-2-Basis.Weltweit befinden sich gegenwärtig über 40 Pionierpanzer Kodiak in der Schweiz, Schweden, den Niederlanden und Singapur in Nutzung. Neben der Bundeswehr haben auch weitere europäische und NATO-Partner Interesse bekundet. Die Schweiz, Schweden, die Niederlande sowie Singapur verstärken ihre Kampfpanzer Leopard 2-Flotten zudem mit dem Bergepanzer 3 Büffel – seinem ebenfalls von Rheinmetall entwickelten Waffenbruder aus der Leopard 2-basierten Fahrzeugfamilie.

Das gut ausbalancierte Fahrgestell mit dem 1.100 kW starken Antriebspaket auf Stand des Leopard 2A7V bietet eine hervorragende Mobilität. Mit seiner guten Geländegängigkeit kann der Kodiak den heutigen hochmobilen Gefechtsverbänden uneingeschränkt folgen. Das neu entwickelte Schutzpaket macht ihn zu einem der sichersten Systeme seiner Art.

Herausragendes Merkmal des Kodiak ist der in der Mitte der Fahrzeugfront positionierte dreiteilige Baggerarm. Dieses Mittelarmkonzept bietet den Vorteil, dass die Besatzung bei Baggerarbeiten den besseren Überblick behalten kann und das Fahrzeug auch in Engstellen einsetzbar ist. Weiterhin ermöglicht es einen maximalen Arbeitsbereich bei minimaler Abhängigkeit der Fahrzeugausrichtung. Dies vereinfacht und verkürzt den Einsatz und trägt so zum Schutz und zur Sicherheit der Soldaten bei. Der leistungsstarke Knickarmbagger lässt sich darüber hinaus auch zum Anheben und Versetzen von Lasten einsetzen. Zudem steht eine Vielzahl weiterer unter Schutz wechselbarer Werkzeuge zur Verfügung.

Der Kodiak verfügt weiterhin über ein Räumschild mit Schnitt- und Neigungswinkelverstellung. Sämtliche Wechselwerkzeuge lassen sich bei Bedarf auf Multi-Hakenlift-Wechselpaletten verlasten, die auch bei der Bundeswehr standardmäßig im Einsatz sind.

Die vielseitig einsetzbare Windenanlage im Frontbereich des Fahrzeugs ist mit zwei unabhängig voneinander nutzbaren -Spillwinden ausgestattet. Sie ermöglichen im Einsatz höchste Flexibilität bei absoluter Zuverlässigkeit. Die vergleichsweise leichten Windenseile können schnell und ohne zusätzliche Hilfsmittel oder Werkzeuge von einem Soldaten an ein Objekt herangeführt werden, wodurch der Aufenthalt außerhalb des hoch geschützten Fahrzeugs minimiert wird.

Sechs Kameras an Baggeranlage, Räumschild und an Front- und Heckseite unterstützen die aus drei Soldaten bestehende Besatzung bei der Fahrt und bei der Erfüllung pioniertechnischer Aufgaben bei Tag und bei eingeschränkter Sicht. Jedes Besatzungsmitglied kann sich jederzeit das für ihn wichtige Kamerabild auf seinem Monitor anzeigen lassen. Die Kameras erlauben es, den Werkzeugwechsel und alle pionierspezifischen Aufgaben unter Panzerschutz durchzuführen. Ein Hilfsaggregat zur Energieerzeugung (Auxiliary Power Unit) liefert bei Bedarf die elektrische Energie, ohne dass der Hauptmotor in Betrieb ist, und versorgt zugleich die Kampfraumkühl- und Heizanlage.

Für den Selbstschutz verfügt der Kodiak über eine Nebelmittelwurfanlage im Kaliber 76mm auf dem neuesten Stand der Technik sowie über die von Rheinmetall entwickelte fernbedienbare Waffenstation „Natter“. Die Waffenstation kann wahlweise mit einem Maschinengewehr im Kaliber 7,62 mm x 51 oder 12,7 mm x 99 (.50 BMG) ausgerüstet werden oder eine 40mm-Granatmaschinenwaffe aufnehmen.

Der Kodiak eignet sich neben seiner originären Funktion als Haupteinsatzsystem der Panzerpioniere natürlich auch für Einsätze im Rahmen der Katastrophenhilfe. Im Frühsommer 2020 setzten die niederländischen Streitkräfte den Pionierpanzer Kodiak, gemeinsam mit Bergepanzer 3 Büffel zur Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden im deutsch-niederländischen Grenzgebiet ein.

 

Quelle:

Rheinmetall AG (Text und Bild)

Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenstellen – Mai 2021

1. Personalveränderungen in militärischen Spitzenstellen

Heer:

Brigadegeneral (TR) Jochen Helmut DEUER, zuletzt Referatsleiter Zentrale Aufgaben beim Generalinspekteur der Bundeswehr im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin, wird Deputy Chief of Staff Operations im EUROKORPS, Straßburg/FRA.

2. Personalveränderungen in zivilen Spitzenstellen

Zum genannten Stichtag wurden keine zivilen Personalmaßnahmen wirksam.

 

Quelle:
Bundesministerium der Verteidigung
Autor: Presse- und Informationszentrum Personal

50 Jahre Schützenpanzer Marder

Bewährtes Arbeitspferd der Panzergrenadiere

Der Schützenpanzer Marder feiert heute sein 50jähriges Jubiläum: Vor einem halben Jahrhundert, am 7. Mai 1971, übernahm das Deutsche Heer die ersten Serienfahrzeuge in die Nutzung. Dies geschah mit zeitgleichen Zeremonien in Kassel und Kiel – den Sitzen der ursprünglichen Herstellerfirmen des bewährten Arbeitspferdes der deutschen Panzergrenadiere, Thyssen-Henschel und Krupp MaK. Beide Firmen sind seit 1999 bzw. 2001 Bestandteil von Rheinmetall.

Bei der Konzeption des Schützenpanzers stand die Landesverteidigung in Mitteleuropa im Mittelpunkt: Der Marder sollte im Verbund mit dem Kampfpanzer Leopard 1 wesentlich zur beweglichen Gefechtsführung des Heeres beitragen. Seine Nutzungsgeschichte hielt aber noch ganz andere Herausforderungen für ihn parat. Im „Kalten Krieg“ kam der Schützenpanzer Marder lediglich bei der Ausbildung und in groß angelegten Manövern zum Einsatz, welche aber die glaubhafte Verteidigungsbereitschaft des NATO-Partners Bundesrepublik Deutschland unterstrichen.

Unterdessen befindet sich schon lange kein Leopard 1 mehr bei der Bundeswehr in Nutzung. Gleiches gilt für andere militärgeschichtliche Zeitgenossen des Marders, darunter der Spähpanzer Luchs, das Kampfflugzeug Starfighter F-104 oder die Hubschrauber BO 105 und Bell UH-1D. Der Marder hingegen musste sich in Auslandseinsätzen bewähren, darunter im Kosovo oder Afghanistan. Als Bestandteil der Quick Reaction Force stand er in den Räumen von Kunduz und Mazar-e Sharif im Feuergefecht. Bis heute dient der Marder in den deutschen Streitkräften. Neben Deutschland nutzen auch Chile, Indonesien und Jordanien den Marder.

Rheinmetall verfügt über ausgewiesene Kompetenz und Erfahrung mit dem bewährten Schützenpanzer. Im Auftrag der Bundeswehr führte das Unternehmen in den vergangenen Jahren verschiedene Maßnahmen zur Kampfwertsteigerung und Nutzungsdauerverlängerung eines Teils der deutschen Marder-Flotte durch.

Hierzu gehörten die Einrüstung von Kampfraumkühlanlagen, neuen Sichtmitteln für Fahrer, Richtschütze und Kommandanten, die Integration des Mehrrollenfähigen Leichten Lenkflugkörpersystems MELLS und eines neuen Antriebsstranges. Mit den derzeit vorgenommenen Maßnahmen zur Nutzungsdauerverlängerung soll der Schützenpanzer Marder voraussichtlich bis zum Ende dieses Jahrzehnts betrieben werden können.

Der äußerst zuverlässige und einsatzerprobte Marder wird noch einige Jahre ein wichtiges Arbeitspferd der deutschen Panzergrenadiere bleiben, auch wenn sich in der Truppengattung bereits ein Epochenwechsel abzeichnet: Am 18. März 2021 erklärte der Inspekteur des Heeres die taktische Gefechtstauglichkeit des Systems Panzergrenadier.

 

Das System Panzergrenadier besteht im Wesentlichen aus einem neuen Konstruktionsstand des Schützenpanzers Puma, geliefert durch das von Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann geführte Joint Venture PSM GmbH, und aus dem von Rheinmetall entwickelten Soldatensystem Infanterist der Zukunft-Erweitertes System in der Version VJTF2023. Es soll wesentlich zur Schlagkraft und Gefechtstauglichkeit der VJTF 2023 beitragen.

Dieser Verband führt mit dem System Panzergrenadier zum ersten Mal in Deutschland eine digitalisierte Fahrzeugplattform – den Schützenpanzer Puma in der verbesserten Ausbaustufe VJTF – mit einem mit digitaler Funktechnik ausgestatteten Soldatensystem zusammen. Die enge Vernetzung von Sensoren und Effektoren sowohl der Soldaten als auch der Schützenpanzer minimiert die Zeit zwischen Aufklärung und Wirkung. Diese Verschmelzung zu einem Gesamtsystem ermöglicht ein effektives taktisches Zusammenwirken der Soldaten mit ihren Schützenpanzern und erhöht den Einsatzwert der Panzergrenadiertruppe.

 

Quelle: Rheinmetall AG

Bild 1: Vorserienfahrzeug des Schützenpanzers Marder (Archiv KTS II/III)
Bild 2: Marder mit integriertem MELLS (Carl Schulze via Rheinmetall)
Bild 3: System Panzergrenadier (Rheinmetall)

KMW produziert IVECO Trakker-Fahrerhäuser für die Bundeswehr

Krauss-Maffei Wegmann (KMW) ist von IVECO Defence Vehicles S.p.A. beauftragt worden, die Fahrerkabinen für die geschützten Transportfahrzeuge GTF2 auf Basis des IVECO Trakker zu produzieren. Insgesamt handelt es sich bei dem Auftrag um ein Fertigungsvolumen von 224 geschützten Fahrerhäusern mit einer Option für weitere 824 LKW-Kabinen. KMW ist verantwortlich für die Konstruktion und das Schweißen der Fahrerhäuser sowie deren Montage, zu der auch die elektrische Ausstattung gehört. Die ersten 224 Kabinen werden bis 2024 fertiggestellt. Die Einführung aller 1.048 Systeme wird 2029 abgeschlossen sein.
KMW ist im Bereich der hochgeschützten Fahrerkabinen Weltmarktführer. Neben der Bundeswehr zählen unter anderem die Armeen Großbritanniens, der Schweiz und die Streitkräfte Norwegens zu den Nutzern der eigenentwickelten Sicherheitszellen. Insgesamt hat KMW umfassende Schutzausstattung für mehr als 700 Kabinen unterschiedlicher LKW-Hersteller ausgeliefert.

 

Weitere Informationen….

Quelle Text und Bild:

Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG

 

Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenstellen – April 2021

1. Personalveränderungen in militärischen Spitzenstellen

Zum 1. April 2021 wurden folgende Personalmaßnahmen wirksam:
Bundesministerium der Verteidigung (BMVg):

Brigadegeneral Heinz KRIEB, Leiter des Arbeitsbereichs Militärpolitik bei der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der Europäischen Union, Brüssel/BEL, tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Flottillenadmiral (TR) Jens Hans Wilhelm BECKMANN, Gruppenleiter 2 Deutscher Militärischer Vertreter MC/NATO und EU, Brüssel/BEL

Heer:

Generalmajor Harald GANTE, Kommandeur 10. Panzerdivision, Veitshöchheim, wird Chef des Stabes Kommando Heer, Strausberg. Ihm folgt Brigadegeneral Ruprecht Horst Dietrich Eberhard v. BUTLER, Unterabteilungsleiter Führung Streitkräfte I im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

Brigadegeneral Stefan Ulrich GEILEN, zuletzt im Amt für Heeresentwicklung, Köln, eingesetzt, wird im I. DEU/NLD Korps, Münster, eingesetzt.

Marine:

Vizeadmiral Andreas KRAUSE, Inspekteur der Marine Marinekommando, Rostock, tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Vizeadmiral (TR) Kay-Achim Heino SCHÖNBACH, Stellvertreter des Abteilungsleiters Strategie und Einsatz im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin. Ihm folgt Brigadegeneral Andreas Leonhard HOPPE, zuletzt Leiter Bereich Luft Luftwaffentruppenkommando, Köln. Sein Nachfolger wird Brigadegeneral Frank Thomas BEST, Director NATO Advisory and Liaison Team, Kosovo. Ihm folgt Brigadegeneral (TR) Jörg RÜTER, Referatsleiter Führung Streitkräfte Z im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

Luftwaffe:

Generalleutnant Helmut SCHÜTZ, Kommandierender General Luftwaffentruppenkommando, Köln, tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Generalmajor Günter Gustav KATZ, zuletzt Amtschef Luftfahrtamt der Bundeswehr, Köln. Ihm folgt Generalmajor Dr. Jan KUEBART, Kommandeur Fliegende Verbände Luftwaffentruppenkommando, Köln. Sein Nachfolger wird Brigadegeneral Peter Klaus KLEMENT, Assistant Chief of Staff J9 Allied Joint Force Command Naples/ITA. Ihm folgt Brigadegeneral Marcus ELLERMANN, Abteilungsleiter Verteidigungspolitik und -planung Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der NATO, Brüssel/BEL. Sein Nachfolger wird Brigadegeneral Stefan SCHULZ, Unterabteilungsleiter Politik I im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

Brigadegeneral Heinz Volker SAMANNS, General Manager NATO Alliance Ground Surveillance Management Agency, Brüssel/BEL, wird Kommandeur Bodengebundene Verbände Luftwaffentruppenkommando, Köln.

Cyber- und Informationsraum (CIR):

Generalmajor Axel BINDER, Kommandeur Kommando Strategische Aufklärung, Grafschaft, tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Generalmajor Werner SCZESNY, zuletzt im Kommando Streitkräftebasis, Bonn, eingesetzt.

Streitkräftebasis (SKB):

Generalmajor Volker THOMAS, Kommandeur Logistikkommando der Bundeswehr, Erfurt, tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Brigadegeneral Gerald FUNKE Unterabteilungsleiter Planung I im Bundesministerium der Verteidigung, Bonn.

Generalmajor Wolfgang RENNER, Commander NATO Communications and Information Systems Group und Deputy Chief of Staff Cyberspace Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPESupreme Headquarters Allied Powers Europe), Mons/BEL, tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Generalmajor (TR) Frank SCHLÖSSER, zuletzt eingesetzt im Einsatzführungskommando der Bundeswehr, Schwielowsee.

Generalmajor Stefan Linus FIX, Chef des Stabes Kommando Streitkräftebasis, Bonn, wird zur Vorbereitung und Teilnahme am Hochwertlehrgang am Royal College of Defence Studies (RCDS) in London/GBR, im Kommando Streitkräftebasis, Bonn, eingesetzt. Ihm folgt Generalmajor Wilhelm GRÜN, Abteilungsleiter Einsatz Kommando Streitkräftebasis, Bonn. Sein Nachfolger wird Brigadegeneral Georg Valentin KLEIN, Abteilungsleiter Ausbildung Streitkräfte im Streitkräfteamt, Bonn.

2. Personalveränderungen in zivilen Spitzenstellen

Zum genannten Stichtag wurden keine zivilen Personalmaßnahmen wirksam.

Quelle:
Bundesministerium der Verteidigung
Autor: Presse- und Informationszentrum Personal

 

General Thomas übergibt das Logistikkommando

„Time to Say Goodbye“ und „Herzlich Willkommen“ – Der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, übergibt das Kommando über das Logistikkommando der Bundeswehr von Generalmajor Volker Thomas an Brigadegeneral Gerald Funke.


Generalmajor Thomas übergibt die Truppenfahne an Generalleutnant Schelleis, Inspekteur der Streitkräftebasis. General Schelleis dankte General Thomas für seine geleisteten Dienste als Kommandeur des Logistikkommandos.
Quelle: Bundeswehr/Christoph Vietzke

Am 25. März 2021 übergab der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, die Truppenfahne und damit das Kommando über das Logistikkommando der Bundeswehr von Generalmajor Volker Thomas an Brigadegeneral Gerald Funke. Die Übergabe fand aufgrund der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie in einem erheblich verkleinerten Rahmen, ohne Gäste, statt. „Leider haben sich unsere Hoffnungen auf eine deutliche Verbesserung der „Pandemie-Lage“ nicht erfüllt“, so Generalmajor Thomas. „Vielmehr liege die 7-Tage-Inzidenz in Thüringen weiter auf einem hohen Niveau, in Erfurt stiegen die Infektionszahlen ebenfalls weiter an“, so der scheidende Kommandeur weiter. Vor diesem Hintergrund hat der Inspekteur der Streitkräftebasis entschieden, auf einen Appell anlässlich der Übergabe des Kommandos über das Logistikkommando der Bundeswehr zu verzichten. Generalmajor Volker Thomas bedauerte sehr, dass er sich nicht mehr persönlich von zahlreichen seiner Wegbegleiter verabschieden konnte. Er wird mit Ablauf des 31. März 2021 in den Ruhestand versetzt.

In fünf Jahren viel aufgebaut

Generalmajor Thomas hatte im Januar 2016 das Kommando über das Logistikkommando mit Sitz in Erfurt übernommen. In dieser Funktion war er nicht nur als Kommandeur verantwortlich für ca. 17.000 Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern als General Bundeswehrlogistik gleichzeitig für die Weiterentwicklung des logistischen Systems der Bundeswehr. Wesentliche Meilensteine zur Stärkung der logistischen Unterstützung der Streitkräfte waren die Aufstellung neuer Dienststellen, wie das Logistikregiment 1 in Burg, das Logistikbataillon 163 in Delmenhorst sowie die demnächst beginnende Wiederinbetriebnahme von Material- und Munitionslagern in ganz Deutschland. Darüber hinaus wurde als wirksames Zeichen logistischer Zusammenarbeit mit europäischen Partnernationen das Projekt „Netzwerk Europäischer Logistikknoten (EU-Log-Hubs)“ im Rahmen der Permanent Structured Cooperation (PESCO (Permanent Structured Cooperation)) gestartet und mit Leben gefüllt. Hierzu wurde u.a. ein Koordinierungszentrum des multinationalen logistischen Netzwerkes (Joint Coordination Center – JCC) beim Logistikzentrum der Bundeswehr in Wilhelmshaven eingerichtet und ein Logistikknoten in Pfungstadt in Dienst gestellt. Ein weiteres Beispiel der multinationalen Zusammenarbeit ist die Aufstellung eines multinationalen Ausbildungszentrums an der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt. Darüber hinaus wurde in den letzten Jahren die Kooperation mit der Wirtschaft umfassend ausgeweitet, um die logistische Unterstützung der Streitkräfte auch durch Leistungen Dritter nachhaltig zu stärken.

Eng verbunden mit der Region

Generalleutnant Schelleis übergibt Brigadegeneral Funke die Truppenfahne des Logistikkommandos der Bundeswehr. General Schelleis wünscht General Funke viel Glück und Erfolg als Kommandeur des Logistikkommandos.
Quelle: Bundeswehr/Christoph Vietzke

Besonders gekennzeichnet waren die vergangenen Jahre durch das gute Verhältnis zur Stadt Erfurt, dem Land Thüringen und seiner Bevölkerung. Das Logistikkommando der Bundeswehr hat sich bei mehreren Tagen der Bundeswehr auf dem Erfurter Domplatz dem Interesse der Bevölkerung gestellt.
Brigadegeneral Gerald Funke ist in Erfurt kein Unbekannter. Von 2015 bis 2016 war er bereits Stellvertretender Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr und zuletzt Unterabteilungsleiter Planung I im Bundesministerium der Verteidigung. „Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe und die Menschen hier“, so der neue Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr, Brigadegeneral Gerald Funke.
Generalmajor Thomas schaut zurück auf 43 Dienstjahre, in denen er von der Pike auf mit der Logistik verbunden war und in nationalen wie internationalen höchsten Kommandobehörden wie auch im ISAF (International Security Assistance Force) Einsatz in Afghanistan gedient hat. Mit ihm verlässt ein überaus erfahrener Logistiker die Bundeswehr.

Quelle: https://www.bundeswehr.de

Text: Christian Wolf
Bilder: Christoph Vietzke