Mit der Großübung Blue Lightning übte die Bundeswehr die Verlegung von militärischem Personal und Gerät an die NATO-Ostflanke.
Dabei trainierten vom 6. bis 24. November rund 3.000 Soldatinnen und Soldaten mit ca. 1.300 Fahrzeugen aus insgesamt 17 Verbänden der Streitkräftebasis, des Heeres, des Sanitätsdienstes und des Cyber- und Informationsraumes drei Wochen lang gemeinsam.
Ein gemeinsames Symbol, das während der Übung zusammenschweißt. Das Wappen der Übung BLUE LIGHTNING
Das Logistikregiment 1, unter Führung von Oberst Christoph Schladt, hat die Übung als Rahmenleitungsgruppe und HICON (Higher Control) geplant, angelegt, koordiniert und durchgeführt.
Blue Lightning stellt die größte Verlegeübung der deutschen Kräfte für die NATO Response Force (NRF) als Very High Readiness Task Force (VJTF)-Brigade und Nationale Unterstützungskräfte dar.
Als Szenario der Übung diente ein möglicher Artikel 4-Fall der NATO. Artikel 4 regelt den Ausgangspunkt für größere Operationen des Bündnisses, wenn die „territoriale Integrität, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der Partner gefährdet ist“.
Deutschland entsendete laut dem Übungsszenario Kampfverbände und Unterstützungskräfte der Bundeswehr in das Gebiet der östlichen NATO-Partner, um sie bei der Abschreckung einer konkreten Bedrohung zu unterstützen.
Im Fall der Fälle ist die Kampftruppe dafür ausgerüstet, gemeinsam mit den Alliierten das Bündnisgebiet gegen fremde Aggression zu verteidigen.
Marschteileinheiten in Aufstellung vor Marschbeginn. Die Verlegung aller Truppenteile ist ein wichtiger Bestandteil der Übung und muss reibungslos funktionieren.
Wie wichtig Logistik ist, machte Generalmajor Funke (Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr) deutlich: „Wenn bei Logistik was ins Stolpern kommt, ist die Kampfkraft gefährdet.“
Medientag zur Verlegeübung Blue Lightning 2023. Der Inspekteur der SKB, GenLt Schelleis und der Kommandeur des LogKdoBw, GenMaj Funke im Fachgespräch mit Übungsteilnehmern.
Daher war das Schwerpunktziel der Übung die logistischen Verfahren zur Übergabe der Einsatzvorräte in einer nationalen Bereitstellungszone innerhalb einer Staging Area und der Übergabe zur Folgeversorgung in die Final Destination zu beüben.
Außerdem wurden während des Übungsszenars „die ersten zehn Tage im Einsatz“ inklusive Reception, Staging, Onward Movement (RSOM) mit vorangegangenen Elementen einer strategischen Verlegung geübt.
Sammelzone einer Marschkolonne der Übung. Insgesamt waren 1.300 Fahrzeuge beteiligt.
Darüber hinaus wurden die Verfahren von TerrFüKdoBw und EinsFüKdoBw im Rahmen der Übungsreihe „Straffer Zügel“ für die Ausgestaltung der Kommunikationsbeziehungen, der Alarmierungswege sowie der Führungsorganisation während der Verlegung in ein Einsatzland getestet und geschärft.
Auf dem Besuchertag der Großübung schloss Generalmajor Gerald Funke das Fazit: „Diese Übung ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Kriegstüchtigkeit und Landesverteidigung.“
Dieser Bericht steht im Zusammenhang mit dem Vortrag des Autors anlässlich der Informationsveranstaltung Blauer Bund e.V. im November 2023.
In den vergangenen Jahren konnte der Bedarf an einsatzfähig aus- und weitergebildetem logistischen Personal für die Einsatzkontingente im Erweiterten Aufgabenspektrum der Bundeswehr durch zielgerichtete Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen im Rahmen der Einsatz-Vorausbildung stets gedeckt werden. Dies geschah mitunter auch unter Inkaufnahme von temporären Fähigkeitsverlusten im Grundbetrieb.
Durch die Refokussierung insbesondere auf Landesverteidigung/Bündnisverteidigung muss auch das Konzept der Ausbildung- und Inübunghaltung größer und umfassender angesetzt werden. Die vielfach geforderte „Kaltstartfähigkeit“ bedingt zwingend die ständige Aus- und Weiterbildung aller logistischen Kräfte der Bundeswehr. Diesem Grundsatz folgend, berücksichtigt das Konzept K2-9000/2 „Ausbildung und Inübunghaltung der Logistikkräfte“ (Konzept AIH) die Umsetzung in den Teilbereichen Logistische Führung (LogFü), Materialbewirtschaftung (MatBew), Instandhaltung und Fertigung (IHF), Verkehr und Transport (VuT), Logistische Sonderaufgaben (LogSdAufg) sowie die Logistischen Dienste (LogDst). Jedoch ist festzuhalten, dass der Teilbereich Instandhaltung und Fertigung in größtem Maße von der Zuarbeit der anderen Teilbereiche abhängig ist, damit die Ausbildung und Inübunghaltung (AIH) der Instandhaltungskräfte (IHKr) überhaupt funktionieren kann.
Als grundsätzliche „Leitlinien“ zur Umsetzung des Konzepts AIH gelten:
die Handlungsfreiheit der verantwortlichen Kommandeure bei der Schwerpunktsetzung für die fachliche AIH,
ein ausgewogenes Verhältnis zwischen fachlicher AIH und allgemeinmilitärischer Ausbildung,
regelmäßige Einbindung der Logistischen Verbände (LogVbd) in Übungsvorhaben sowie
die Unterstützung der LogVbd durch übergeordnete Stäbe bei Planung/ Nutzung der Zentralen Ausbildungseinrichtungen und des notwendigen Materials für die AIH.
Das Konzept benennt eine Reihe von Handlungsoptionen, um die AIH in den LogVbd umsetzen zu können. Für den Teilbereich der IHF ist neben der Teilnahme und Durchführung von Übungsvorhaben mit der Möglichkeit der logistischen Leistungserbringung sowie der Nutzung von zentralen Ausbildungseinrichtungen (z.B. Technisches Ausbildungszentrum an der Technischen Schule des Heeres) insbesondere die verstärkte Einbindung der LogVbd im Grundbetrieb von herausragender Bedeutung. Flankiert wird dies durch eine Weisung BMVg Fü SK, durch die ein Sollwert von jährlich ab 2024 zu erbringenden 600 IH-Std je IH-Soldat der LogEbene 2 in eigener Infrastruktur unter Anwendung des Konzepts AIH verbindlich vorgegeben ist. Diese Forderung kann nur durch eine erheblich stärkere Einbindung aller IH-Kräfte der LogEbene 2 in die Leistungserbringung im Grundbetrieb und nur im Verbund mit den anderen Teilbereichen sichergestellt werden. Darüber hinaus kommt einer zielgerichteten IH-Steuerung – auch über den AIH-Bedarf hinaus – eine noch höhere Bedeutung zu.
Aus Sicht des Geschäftsprozessmanagers IHF/TLM sind hinsichtlich der AIH im Teilbereich IHF folgende Forderungen zu erfüllen:
Das Konzept AIH ist konsequent anzuwenden.
Die Umsetzung der IH-Stundenvorgabe für die IHKr der LogEbene 2 muss der Vorbereitung auf Einsätze im Schwerpunkt LV/BV (Kernauftrag) dienen.
Verfügbare IH-Kapazitäten müssen zuverlässig gemeldet und ausgelastet werden können.
Zuverlässige Leistungserbringung im Rahmen der Systemfähigkeit ist sicherzustellen.
Einsatzorientierte Variation von Schadgerät und Schadbildern für die AIH ist sicherzustellen.
IH-Steuerung muss über regional etablierte SK/HIL-gemeinsame Steuerungseinrichtungen erfolgen.
Seit September 2022 wurde an der LogStSt DELMENHORST im Rahmen eines Piloten erfolgreich ein Verfahren getestet, in dem durch eine SK/HIL-gemeinsame StrgEinr unter militärischer Führung der IH-Bedarf der HTrT ausgewertet und ein geeigneter Leistungserbringer (LE) ausgewählt und angesteuert wurde.
Absicht war es, durch forderungsgerechte quantitative und qualitative IH-Bedarfsdeckung die Einsatzfähigkeit der mobIHKr zu verbessern, um damit die materielle Einsatzbereitschaft der Truppe zu erhöhen.
Hierbei erfolgte bei HIL-Gerät zunächst eine Sichtung der IH-Meldung, ein Abgleich mit dem AIH-Bedarf der mil LE sowie eine Steuerempfehlung seitens des IH-Steuerpersonals der LogStSt. Nach Prüfung durch HIL-Personal (Abgleich mit HIL-SAP, z.B. anstehende planmäßige IH-Maßnahmen) wurde das Schadmaterial anhand einer abgestimmte Steuerentscheidung zum passenden mil LE gesteuert.
Im Rahmen des Piloten wurden Handlungsfelder erkannt und bereits gemeinsam an Lösungen gearbeitet. Die Gesamtbewertung ist positiv, so dass das derzeit in der SK/HILgem StrgEinr in DELMENHORST etablierten Verfahren und die Zusammenarbeitsbeziehungen über das Ende des Piloten hinaus beibehalten wurden. Es ist geplant, ab 2024 beginnend, in enger Zusammenarbeit mit der HIL GmbH weitere SK/HIL gem StrgEinr an den Standorten der LogStSt für die IH-Steuerung im gesamten Grundbetrieb zu etablieren.
Welchen Fortschritt in der Umsetzung können die Absichtserklärungen zur Zeitenwende inzwischen aufweisen? Oder anders formuliert: Wo stehen wir beim Umbruch der Bundeswehr und im Schwerpunkt beim Umbruch in der Logistik der Bundeswehr? Dieser Leitfrage widmete sich die Informationsveranstaltung des blauen Bundes (bB) in der Lucius-D.-Clay-Kaserne in Osterholz-Scharmbeck. Rund 150 Besucher aller TSK/OrgBer aus Logistik und Rüstung sowie Vertreter der zivilen Logistik und Wehrindustrie, wurden vom Präsidenten des bB,
GenMaj Gerald Funke, zur Veranstaltung begrüßt.
Der Präsident des Blauer Bund e.V., GenMaj Gerald Funke, begrüßt die Teilnehmenden der Informationsveranstaltung in Garlstedt
Rund 150 Besucher nutzten die Informationsveranstaltung des Blauer Bund e.V. um sich weiterzubilden und zu informieren.
Mitgliederversammlung bB
Zuvor wurde jedoch in der Mitgliederversammlung des bB ein Blick auf das zurückliegende Jahr im Verein geworfen und über die Pläne für die Zukunft berichtet.
Der Präsident: „Mit rund 1.150 Mitgliedern konnten wir unsere Mitgliederzahl halten. Das bewerte ich in der heutigen Zeit als Erfolg.“
GenMaj Funke führte diesen Umstand auf die ansprechenden Vereinspublikationen, den attraktiven Webauftritt und die Informationsveranstaltung -als Zugpferd- zurück. Besonders das neue Corporate Design und die Neugestaltung des MAGAZIN bB seien hervorzuheben. Auch die Mitarbeit des bB innerhalb des „Beirat für Reservistenangelegenheiten“ sehe er als wichtig an, um im Sinne der Reservisten im Verein mitgestalten zu können.
Im kommenden Jahr werden weiterhin die Zeichen auf Moderne stehen, denn junge Mitglieder sollen nach wie vor verstärkt im Verein eingebunden werden. Im November 2024 stehen die Wahlen im Bundesvorstand des bB an und der Appell, bei der Suche nach einem Redakteur, Schatzmeister und Webmaster zu unterstützen, ging an alle Mitglieder.
Die Informationsveranstaltung
Die folgenden zwölf Einzelvorträge mit dem Leitthema „Logistik der Bundeswehr im Umbruch“ waren geprägt von erfreulicher Offenheit und höchst aktuell. An der Vielzahl der gestellten Fragen konnte man das große Interesse des Publikums an den Inhalten ablesen.
Den Aufschlag machte Oberstleutnant Steffen Engel, Dezernatsleiter Steuerung IHF im LogKdo Bw, zur Umsetzung des Konzepts Ausbildung und Inübunghaltung (AIH) aus Sicht des Verantwortlichen für den Geschäftsprozess.
Oberstleutnant Steffen Engel vom LogKdo Bw, zum Konzept AIH.
Er führte aus, dass das Konzept Ausbildung und Inübunghaltung der Logistikkräfte sich über alle Teilbereiche der Logistik erstreckt und zwingend notwendig sei, um die Kriegstauglichkeit der Logistikkräfte der Logistischen Ebene 2 sicherzustellen. Die Vorgabe von 600 produktiven IH-Stunden, je IH-Soldat (LogEb 2), je Jahr, ist Treiber für alle Teilbereiche der Logistik. Neben der Einbindung in den Grundbetrieb sei der Teilnahme an Übungsvorhaben unter realen Bedingungen, die also der Vorbereitung zur Landes‑/Bündnisverteidigung dienen, ein besonders hoher Stellenwert einzuräumen.
Ein Garant für das Gelingen der AIH sei das zuverlässige Steuern von einsatzrelevantem Gerät durch die Logistischen Steuerstellen zusammen mit der HIL GmbH. Das Verfahren solle aus dem Pilotprojekt in DELMENHORST verstetigt und im Bundesgebiet ausgedehnt werden.
So kommentierte GenMaj Funke die lebhafte Diskussion um die feste Forderung nach 600 Stunden: Verstehen sie die 600 Stunden pro IH Kraft pro Jahr nicht als Dogma sondern als Chance und 3a) der Führung der Streitkräfte!
Im Anschluss erläuterte BrigGen Bernd Schneider, Geschäftsführer der HIL GmbH, die Einbindung der HIL in den Prozess AIH.
BrigGen Bernd Schneider, Geschäftsführer der HIL GmbH, zur Einbindung der HIL in den Prozess AIH.
Er zeigte auf, dass der Erhalt der Einsatzbereitschaft der militärischen Logistikkräfte Unternehmensziel der HIL GmbH sei, welches auf drei Wegen verfolgt werden könne.
Erstens: Am Standort der militärischen IH-Kräfte, wobei eine frühzeitige und verlässliche Planung erforderlich sei und so auch die Akzeptanz beim Haltertruppenteil wüchse.
Zweitens: Bei Übungen, dort sollten mit Priorität militärische IH-Kräfte berücksichtigt werden.
Drittens: In HIL Betriebsstätten, ein Angebot das in 2023 nur zu 17% in Anspruch genommen wurde und ausbaufähig sei. Die HIL GmbH kalkuliere bei der Umsetzung des AIH Konzepts zunächst eine Anwendungsquote von 30%.
Danach trug Oberstleutnant Sven Heidel, Kommandeur des Versorgungsbataillons 131, zu den Herausforderungen bei der Umsetzung des Konzepts AIH aus Sicht des Kommandeurs eines Versorgungsbataillons vor.
Oberstleutnant Sven Heidel, Kommandeur des Versorgungsbataillons 131, zu den Herausforderungen bei der Umsetzung des Konzepts AIH aus Sicht des Kommandeurs eines Versorgungsbataillons.
Er stellte fest, dass die Dislozierung seines Verbandes und der zu unterstützenden Verbände die Anwendung des Konzepts AIH erschwerten. Die anstehende Umgliederung in die neue Struktur der Heereslogistik brächten zusätzliche Herausforderungen.
Der multinationale Ansatz in der AIH, der aus der NRF Verpflichtung des Bataillons resultiert sei erfolgversprechend. Die Berücksichtigung mit Schadgerät, der Einbindung bei Übungen und der AIH bei der HIL, sei zufriedenstellend und der Zweck des Konzepts mit knapp 50% Berücksichtigung der eingemeldeten Kapazitäten im jetzigen Stadium akzeptabel.
Danach trug Oberstleutnant Benjamin Eberhardt, Kommandeur des Logistikbataillons 161, zu den Herausforderungen bei der Umsetzung des Konzepts AIH nun aus Sicht des Kommandeurs eines Logistikbataillons vor.
Oberstleutnant Benjamin Eberhardt, Kommandeur des Logistikbataillons 161, zu den Herausforderungen bei der Umsetzung des Konzepts AIH aus Sicht des Kommandeurs eines Logistikbataillons.
Er merkte an, dass auch sein Bataillon durch die Umgliederung in das NATO New Force Model belastet sei und neben Engpässen bei Lehrgängen für IH-Kräfte auch die Steuerung von „seltenem“ Schadgerät die Umsetzung des Konzepts AIH erschwerten.
Der Verband behelfe sich mit dem Einsatz von Instandsetzungskommandos zur HIL und zum Heer. Er plädierte für eine Einbindung der IH-Kräfte der SKB in Übungen und betonte den Stellenwert des Teilbereiches Verkehr und Transport. Das Etablieren von Dauermarschkrediten hätte sich stark positiv ausgewirkt.
Aktuelles aus der Technischen Schule des Heeres berichtete Oberst Jens Grabowski, stellvertretender Kommandeur der TSH.
Oberst Jens Grabowski, stv Kommandeur der Technischen Schule des Heeres, informierte über Aktuelles aus der TSH.
Es bestehe nach wie vor eine Ablage zwischen den gemeldeten Bedarfen und den leistbaren Umfängen an Trainings. Zur Verbesserung könne eine Umstellung des Meldeverfahrens, mit zwei oder mehr Meldungen der Bedarfe pro Jahr, beitragen. Zur Mitigation sollen auch die Kooperationen mit der HIL GmbH und den NDL sowie den GBR Streitkräften beitragen. So solle den wesentlichen Herausforderungen begegnet werden, die der Aachener folgenden Ursachen zuordnete: Die Ausbildungsunterstützung der Ukraine, der steigende Bedarf durch neue Systeme aus dem Sondervermögen und die mehrfache Ausbildung von Personal, welche durch die Umgliederung der Logistikkräfte resultieren.
„Wir müssen die Ressourcen zur Ausbildung der IH-Kräfte flexibel und effizienter Nutzen.“
Aktuelles aus der LogSBw, BrigGen Holger Draber, Kommandeur der Logistikschule der Bundeswehr
BrigGen Holger Draber, Kommandeur der Logistikschule der Bundeswehr berichtete über Aktuelles aus der LogSBw.
Der Gastgeber berichtete über das etablierte Projekt „Modernes Lernen“, in das auch digitale Ausbildungsformen mit Augmented Reality Anteilen (z.B. Train AR und Virtual Battle Space) eingebettet sind. Gerade in der Führerausbildung müsse sich die Zielrichtung konsequent an der Fähigkeit zur Landes- und Bündnisverteidigung ausrichteten.
Gesellschaftsabend
Netzwerk festigen und erweitern ist ein wichtiges Ziel des bB, welches während des Gesellschaftsabends mühelos erreichbar war. Die Sammlung für das Soldatenhilfswerk ergab die Summe von 1.075 Euro, die vom bB auf 1.500 Euro aufgestockt wurde. Vier Mitglieder wurden für ihre 25-jährige Treue zum bB vor Ort geehrt. Weitere Jubilare werden die Urkunde von den Vorsitzenden ihrer Kameradschaft erhalten.
Personelle und materielle Herausforderungen bei der parallelen Aufstellung von Division 2025 und der Litauen Brigade (Brig LTU) aus Sicht des Kommando Heer
Personelle und materielle Herausforderungen bei der parallelen Aufstellung von Division 2025 und der Litauen Brigade aus Sicht des Kommando Heer, BrigGen Hans-Peter Fennel, Kdo H, AbtLtr Unterstützung
Der Gast aus Strausberg machte zu Beginn des zweiten Tages deutlich, dass die Division 2025 Priorität bei der Zuweisung von Ressourcen genieße und dennoch Kompromisse und Kreativität erforderlich seien, um das Ziel zu erreichen. Sowohl Umverteilung als auch Zuläufe aus der Industrie und das Nutzen von Ausweichsystemen müssten herangezogen werden.
„Die größte Herausforderung stellt derzeit die Mobilität dar!“
Die Brigade für Litauen sei noch nicht bis 2025 gefordert und so bestünden zeitliche Spielräume für die beiden parallelen Herausforderungen.
Während für die Division 2025 die erforderlichen Personalmaßnahmen begonnen hätten, bestünde für die Brig LTU das Prinzip der Freiwilligkeit unter Anwendung von Attraktivitätsangeboten.
Materielle Aufstellung der Division 2025 aus Sicht des Bedarfsdeckers, GenMaj Thorsten Puschmann, Vizepräsident (mil) im BAAINBw
GenMaj Thorsten Puschmann, Vizepräsident (mil) im BAAINBw, zur materiellen Aufstellung der Division 2025 aus Sicht des Bedarfsdeckers
Der Vizepräsident des zentralen Bedarfsdeckers aus Koblenz ging im Wesentlichen auf die Beschleunigung in der Beschaffung ein.
„Wir sehen das Papier als einen Ermöglichungserlass!“
Der Erlass des Staatssekretär Zimmer böte viele Möglichkeiten den Rüstungsprozess zu beschleunigen. Voraussetzung sei jedoch Entscheidungsfreude und Mut zum Wandel bei dem Personal, welches in Vergangenheit eher der Absicherung hohen Stellenwert eingeräumt hätte. Daran werde mit dem Personal im Sinne einer Anpassung von Werten und Schaffung von Leitlinien zur „Unternehmenskultur“ bereits gearbeitet. Die zentralen Ausbildungseinrichtungen werden zu dem Zweck ebenfalls eingebunden.
Ein entscheidendes Nadelöhr zur Beschleunigung sei der Vertragsschluss. Durch Umpriorisierung und Erleichterungen in der Bearbeitung werde dieses Handlungsfeld angegangen.
Wie spontan die Community rund um den bB ist, zeigte sich nach krankheitsbedingten Ausfall eines Vortragenden. Unvermittelt erklärten sich zwei Teilnehmer der Veranstaltung bereit, mit eigenen Beiträgen die Lücke zu füllen.
Einer von ihnen war Oberst Christoph Schladt, Kommandeur im LogRgt 1, zur bevorstehenden Übung BLUE LIGHTNING
Oberst Christoph Schladt, Kommandeur im LogRgt 1, zur bevorstehenden Übung BLUE LIGHTNING.
Der Regimentskommandeur gab Einblick in die unmittelbar folgende Übung BLUE LIGHTNING bei der 2.800 Personen und 1.200 Fahrzeuge zum Einsatz kommen sollen. An einem NATO Art. 4-Szenar solle der gesamte RSOM-Prozess unter Einsatz verschiedenster Verkehrsträger geübt werden und die Einsatzbereitschaft der beteiligten NRF Kräfte demonstriert werden.
„Ich verspreche nach Abschluss der Übung weiter zu berichten!“
Die Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet üben im Schwerpunkt im Nordosten Deutschlands bis hin zu grenzüberschreitenden Anteilen nach Polen.
Der zweite spontane Vortragende zur Steigerung der logistischen Effizienz durch Additive Fertigung war Joachim Kasemann, Geschäftsführer von Mark3D,
Additive Fertigung, Joachim Kasemann, Geschäftsführer von Mark3D.
Zunächst erklärte Herr Kasemann wie beeindruckend schnell und autark die luftlandefähige 3D-Druck Anlage (Fieldmade NOMAD® LW) in Betrieb gehen kann.
„Nur drei Minuten und wir sind „ready to produce“!“
Ferner wies er darauf hin, dass jenseits einfacher Kunststofferzeugnisse temperaturfeste (bis 145ºC) und mechanisch belastbare Teile (Festigkeit vglb. Alu) erzeugt werden könnten. Diese Vorteile ließen sich auf die Verwendung von Verstärkungen aus Carbonfasern im Kunststoff zurückführen. In anderen Anlagen ließen sich auch Metalle wie Stahl und Kupfer verarbeiten. Selbst die Herausforderungen wie das Schrumpfen des Materials oder die Herstellung in Sinterverfahren seien gemeistert worden.
Auswirkungen der aktuellen Weltlage auf die zivile Logistik, Prof. Dr. Frank Giesa, Lehrstuhlinhaber an der HS Bremen und Sprecher der BVL Regionalgruppe Weser-Ems.
Der Präsident des bB und der Vortragende Prof. Dr. Frank Giesa, Lehrstuhlinhaber an der HS Bremen und Sprecher der BVL Regionalgruppe Weser-Ems, zur Auswirkungen der aktuellen Weltlage auf die zivile Logistik
Der Bremer Professor erklärte die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und des Finanzhandels als logistische Indikatoren und vermeldete einen leicht positiven Trend.
Insgesamt sei in der Logistikbranche ein Trend im Engagement der Cybersicherheit, der Digitalisierung und der Gewinnung von qualifizierten Arbeitskräften zu verzeichnen. Die Bemühungen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit seien erstmals unter den Top-Trends gelandet.
Weitere Details zu den Ausführungen wurden unter dem Link
Die guten Geister „hinter den Kulissen“ sorgten für einen reibungslosen Ablauf. OStFw a.D. Wolfgang Jahn und Oberstlt a.D. Michael Janczyk.
Am Ende der Veranstaltung bedankte sich der Präsident im bB GenMaj Gerald Funke bei allen Mitwirkenden und warb bereits jetzt für die Informationsveranstaltung im Herbst 2024 in Aachen/Eschweiler, die entweder am 24./25.10.24 oder 14./15.11.24 stattfinden soll.
Text: Oberstleutnant Roman Schlosser, Redakteur im blauer Bund e.V.
Bilder: Bundeswehr/Petra Reiter oder laut Bildbeschriftung
Der Kommandeur der mobilen Logistiktruppen der Streitkräftebasis, Oberst Alexander Heinze, hat am 26. September 2023 das Kommando über das Logistikbataillon 163 RSOM von Oberstleutnant Tobias Schmidt an Oberstleutnant Julian M. Huemke übergeben.
Bei strahlendem Sonnenschein führte der Kommandeur der mobilen Logistiktruppen der Streitkräftebasis die Übergabe durch. Zahlreiche Ehrengäste aus Gesellschaft und Politik, aus dem In- und Ausland und der Bundeswehr wohnten der Übergabe in der Patengemeinde des Bataillons Ganderkesee bei. Das Marinemusikkorps Wilhelmshaven zeigte in der Begleitung des feierlichen Akts einmal mehr sein ganzes musikalisches Können.
Drei Jahre Pionierarbeit
Schmidt war der erste Kommandeur des erst im September 2020 aufgestellten Logistikbataillon 163 RSOM. Innerhalb einer nur geringen Zeitspanne musste er den Verband formen und für die kommenden Aufgaben, die insbesondere in der Unterstützung der strategischen Verlege Fähigkeit von NATO-Truppen – wichtiger Baustein einer gelingenden Zeitenwende – liegen, einsatzbereit machen. Dies gelang ihm gemeinsam mit seinen circa 600 Soldatinnen und Soldaten. Highlights der Verwendung waren zahlreiche Übungen gemeinsam mit multinationalen Partnern. Schmidt wird mit einer kurzen Zwischenstation an der Logistikschule der Bundeswehr in Osterholz-Scharmbeck ab Dezember 2023 als Referent im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn eingesetzt.
Mit Huemke übernimmt ein Offizier, der bereits über zwei Vorverwendungen in der damaligen Feldwebel-Lilienthal-Kaserne in Delmenhorst verfügt. Insofern sind ihm die Gegebenheiten und Ansprechpersonen in der Kaserne bestens bekannt. Er war bis zuletzt als Abteilungsleiter G4 im Kommando Hubschrauber in Bückeburg eingesetzt.
Seit 2021 verbindet das Logistikbataillon 163 RSOM und die Gemeinde Ganderkesee eine Patenschaft. Anlässlich des Kommandeurswechsels hatten die Kompaniefeldwebel des Bataillons im Vorfeld bei ihren Soldatinnen und Soldaten um Spenden für das Laurentius Hospiz in Falkenburg geworben. Auf diese Weise ist die stolze Summe von 2.111 Euro zusammengekommen. Mit der Spendenübergabe überraschten die „Spieße“ beim Empfang nach dem Appell Hospizleiterin Gisela Albers. Gerührt über die Geste und hocherfreut über die hohe Spendensumme, nahm sie die Spende entgegen. Das Laurentius Hospiz, das sich um unheilbare Kranke in ihrem letzten Lebensabschnitt kümmert, muss jährlich fünf Prozent seiner Kosten durch Spenden decken – das sind insgesamt zwischen 130.000 und 140.000 Euro per anno.
Bundeswehr Spende Laurentiushospiz
Die Kompaniefeldwebel („Spieße“) mit Hospizleiterin Gisela Albers, Bürgermeister Ralf Wessel, dem scheidenden Kommandeur Oberstleutnant Tobias Schmidt und seinem Nachfolger Oberstleutnant Julian Huemke.
Das Logistikregiment 1 hat einen neuen Kommandeur!
Der Kommandeur der mobilen Logistiktruppen der Streitkräftebasis, Oberst Alexander Heinze (M), übertrug das Kommando von Oberstleutnant Roland Bögel (R) an Oberst Christoph Schladt (L)
Drei Jahre nach Indienststellung des Logistikregiment 1 wurde jetzt der erste Führungswechsel vollzogen.
Während eines feierlichen Übergabeappells in der Clausewitz-Kaserne übertrug der Kommandeur der mobilen Logistiktruppen der Bundeswehr, Oberst Alexander Heinze, das Kommando des Logistik-regiment 1 von Oberstleutnant Roland Bögel an Oberst Christoph Schladt.
Der scheidende Kommandeur hat das Logistikregiment 1 seit Aufstellung 2020 geprägt. Zu den Schwerpunkten seiner Verwendung als Kommandeur zählten neben der Aufstellung des Regiments und das Erreichen der Einsatzbereitschaft des Verbandes, die NATO-Zertifizierung als Unter-stützungsverband NATO Response Force 2022-2024. Im Falle einer Aktivierung der VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) stellt das Logistikregiment 1 den Unterstützungsverband NRF (NATO Response Force) 2022-2024, welcher bis zu 2.600 Frauen und Männer bereitstellt. Diese unterstützen die schnelle Eingreiftruppe logistisch.
Oberstleutnant Bögels neue militärische Heimat wird das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr in Köln. Seinem Nachfolger versichert Bögel: „Das Logistikregiment ist bereit für die neuen, noch größeren Aufgaben.“
Oberst Schladt ist unter den Logistikern kein Unbekannter und für die bevorstehende Aufgabe bestens gerüstet. Vom Crawl über den Walk zum Run begleitete der neue Kommandeur, damals eingesetzt als Übungsdirektor an dem Logistischen Übungszentrum der Bundeswehr in Garlstedt das Logistik-regiment 1 bereits. Er zählte damit zum „wesentlichen Gestalter und Vorbereiter des Herstellens der Einsatzbereitschaft für das Regiment“, erklärt Oberstleutnant Bögel.
Oberst Heinze begrüßt Oberst Schladt herzlich erneut im Team der Streitkräftebasis und wünscht Ihm alles Gute.
Dies wünscht auch die Kameradschaft NORDWEST Ihrem Vorsitzenden Oberst Christoph Schladt, immer ein gutes Händchen, Soldatenglück und viel Erfolg bei den anstehenden Aufgaben des LogRgt 1.
Übergabe der Truppenfahne an Oberst Christoph Schladt
BG Holger Draber (m), rechts Oberst Klaus Dieter Betz und links Oberst Andreas Bock
Am 13. September bereits verabschiedete der Schulkommandeur LogSBw Brigadegeneral Holger Draber, unser langjähriges Mitglied im blauen Bund e.V. Oberst Klaus Dieter Betz (als stv. SKdr und Ltr L/A der LogSBw) in den wohlverdienten Ruhestand. Sein Nachfolger wurde der Leiter des LogÜbZ und Mitglied im blauen Bund e.V. Oberst Andreas Bock (er war bisher drei Jahre lang Leiter des LogÜbZ). Wir wünschen beiden alles Gute und viel Gesundheit.
Oberst Bock viel Erfolg und Zufriedenheit auf dem neuen Dienstposten.