Die neuen Sattelanhänger bilden zusammen mit den ebenfalls in der Be-schaffung befindlichen neuen Sattelzugmaschinen das System "militarisierter Sat-telzug 70 t". Blauer Bund

Bundeswehr erhöht eigene Kapazitäten für den Schwerlast-Transport

Koblenz. Um die eigenen Kapazitäten für Schwerlast-Transporte zu erweitern, beabsichtigt die Bundeswehr zusätzliche militarisierte Sattelanhänger mit einer Nutzlast von 70 t (SaAnh 70t mil) zu beschaffen. Hierzu wurde heute eine Rahmenvereinbarung zwischen dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und dem Auftragnehmer Firma Doll Fahrzeugbau GmbH unterzeichnet.
Neben einer anfänglichen Festbeauftragung von 31 Anhängern inklusive Dokumentation und Zubehör besteht die Möglichkeit, weitere 218 Stück im Laufe der nächsten sieben Jahre zu bestellen. Alle festbeauftragten Sattelanhänger sollen bereits im nächsten Jahr an die Bundeswehr geliefert werden.

Militärischer Schwerlast-Transport im Rahmen einer feierlichen Übergabe die ersten Fahrzeuge der neuesten Version des Kampfpanzers Leopard 2 mit der Be-zeichnung A7V in Bad Frankenhausen am 15.09.2021. Blauer Bund
Das Panzerbataillon 393 erhält als erste Einheit im Rahmen einer feierlichen Übergabe die ersten Fahrzeuge der neueste Version des Kampfpanzers Leopard 2 mit der Bezeichnung A7V in Bad Frankenhausen am 15.09.2021.

Die SaAnh 70t mil dienen dem Transport und der Bergung insbesondere des Kampfpanzers Leopard 2 A6M/A7V und seiner Varianten, weiterem Großgerät wie Ketten- und Radfahrzeugen sowie Containern. Durch die stetig zunehmende Gesamtmasse der zu transportierenden Fahrzeuge ist die Beförderung mit den vorhandenen Sattelanhängern der Bundeswehr zunehmend eingeschränkt. „Die neuen Sattelanhänger bilden zukünftig zusammen mit den bereits in der Beschaffung befindlichen neuen Sattelzugmaschinen das Rückgrat des militärischen Schwerlasttransports. Sie bieten zudem eine Nutzlastreserve für einen möglichen weiteren Aufwuchs der zu transportierenden Fahrzeuge und Großgeräte.“, so der im BAAINBw zuständige Projektleiter anlässlich der Vertragsunterzeichnung.

Vertragsunterzeichnung für militarisierte Sattelanhänger 70t (SaAnh 70t mil) mit Vertretern der Firma Doll Fahrzeugbau GmbH und der Vizeprä-sidentin des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) Blauer Bund
Vertragsunterzeichnung für militarisierte Sattelanhänger 70t (SaAnh 70t mil) mit Vertretern der Firma Doll Fahrzeugbau GmbH und der Vizepräsidentin des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw)

Im Vergleich zu der zivil genutzten Version sind die Anhänger auch auf den Einsatz in leichtem Gelände ausgelegt. Darüber hinaus sind diese hinsichtlich Funktionalität, Bedienbarkeit und Schnittstellen sowohl auf die in der Bundeswehr vorhandenen ungeschützten als auch geschützten Sattelzugmaschinen abgestimmt. Bis Ende 2022 wird die Bundeswehr über 80 ungeschützte und 19 geschützte Zugmaschinen verfügen.

Die neuen Sattelanhänger bilden zusammen mit den ebenfalls in der Be-schaffung befindlichen neuen Sattelzugmaschinen das System "militarisierter Sat-telzug 70 t". Blauer Bund
Die neuen Sattelanhänger bilden zusammen mit den ebenfalls in der Beschaffung befindlichen neuen Sattelzugmaschinen das System „militarisierter Sattelzug 70 t“.

Text und Bilder: PIZ AIN

Das neue Rettungszentrum wurde heute erfolgreich auf den Einsatzgruppenversorger FRANKFURT AM MAIN aufgesetzt. Blauer Bund

Neues Rettungszentrum auf Einsatzgruppenversorger der Marine

Ende Mai 2022 wurde das neue integrierte Marine-Einsatz-Rettungszentrum (iMERZ) erfolgreich auf dem Einsatzgruppenversorger (EGV) „Frankfurt am Main“ aufgesetzt. Das iMERZ ist als festes Deckhaus auf dem größten Schiff der deutschen Marine installiert und dient zukünftig der Optimierung der medizinischen Versorgungsabläufe an Bord. Der EGV verfügt damit über ein komplettes „Krankenhaus“, ausgestattet mit zwei Operationsräumen, einem Röntgenraum, einer Zahntechnik-Abteilung, verschiedenen Laboren sowie modernster Medizintechnik, um die vollumfängliche Versorgung der Soldatinnen und Soldaten auf hoher See sicherzustellen.

Das neue Rettungszentrum wurde heute erfolgreich auf den Einsatzgruppenversorger FRANKFURT AM MAIN aufgesetzt. Blauer Bund
Das neue Rettungszentrum wurde Ende Mai 2022 erfolgreich auf den Einsatzgruppenversorger FRANKFURT AM MAIN aufgesetzt. Foto: GERMAN NAVAL YARDS KIEL GmbH

Das iMERZ stellt hierbei ein zentrales Element innerhalb der Rettungskette dar: von der Notfallversorgung auf der Einheit über die Erstversorgung im iMERZ bis hin zur weiterführenden Versorgung an Land. Dazu der Projektleiter im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), Gunther Brückner: „Mit dem heutigen Aufsetzen des iMERZ ist der letzte Meilenstein erreicht, um den Einsatzgruppenversorger mit seinem gesamten Fähigkeitsspektrum der Marine zur Verfügung zu stellen und somit deren Einsatzbereitschaft zu stärken.“ Die nun erfolgte Integration fand im Rahmen planmäßiger Instandsetzungsarbeiten statt. Anfang Mai hatte das Schiff die Instandsetzungswerft in Hamburg zur Durchführung von Funktionsnachweisen in Richtung Skagerrak verlassen. Nach der nun erfolgten Einrüstung des iMERZ soll der EGV spätestens Ende Juli die Werft wieder verlassen und dann zusammen mit den beiden Schwesterschiffen „Berlin“ und „Bonn“, die ebenfalls über ein Rettungszentrum verfügen, der Marine zur Verfügung stehen. Es ist derzeit geplant, die auf den Schwesterschiffen bestehenden Rettungszentren im Rahmen einer der nächsten planmäßigen Instandsetzungen durch das neue iMERZ zu ersetzen. Die drei EGV der Berlin-Klasse versorgen Einsatzverbände in See mit allen notwendigen Ressourcen: Kraftstoff, Verpflegung, Material und Munition. Außerdem stellen diese medizinische Spezialkapazität sowie satellitenbasierte Kommunikationstechnik bereit. EGV sind sogenannte Combat Support Ships (CSS), die gemeinsam mit Kampfschiffen im Verbund agieren können. Deshalb verfügen sie zusätzlich über Waffen zur Selbstverteidigung, darunter vier Marine-Leichtgeschütze.

Die große Transportkapazität des Einsatzgruppenversorgers hält hohem Seegang stand, auch Container für Proviant und sonstigem Material stehen an Deck der FRANKFURT AM MAIN. Blauer Bund
Die große Transportkapazität des Einsatzgruppenversorgers hält hohem Seegang stand, auch Container für Proviant und sonstigem Material stehen an Deck der FRANKFURT AM MAIN. Foto: Bundeswehr, Ricarda Schönbrodt

 

Herausgeber: Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, Presse- und Informationszentrum