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Am 17. Februar 2019 wurde Hauptmann Matthias Wiegand, Gefahrgutausbilder an der Logistikschule der Bundeswehr, dafür ausgezeichnet, sich in besonderer Weise um die Einhaltung der Gefahrgutvorschriften bei der Bundeswehr und um die Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten verdient gemacht zu haben. Im feierlichen Rahmen nahm Hauptmann Wiegand den Deutschen Gefahrgutpreis entgegen.

Die Laudatio wurde an diesem Abend bereits zum neunten Mal – in Vertretung des Herrn Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer – vom Parlamentarischen Staatssekretär Ferlemann gehalten. Ferlemann gab vor Bekanntgabe des diesjährigen Preisträgers noch ein paar Informationen rund um den bereits zum 29. Mal verliehenen Preis bekannt und dankte dabei besonders dem Stifter und den Organisatoren, hier in Persona Herrn Heins, dem Chefredakteur des Gefahrgut-Magazins „gefährliche Ladung“, und seinem Team.

v.l. Chefredakteur Uwe Heins, Hauptmann Matthias Wiegand und Staatssekretär Enak Ferlemann

Der Preisträger 2019, so Ferlemann, sei von der Jury ausgewählt, weil er sich in hervorragender Weise um die Einhaltung der Gefahrgutvorschriften bei der Bundeswehr und um die Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten verdient gemacht habe. „Eine gute Ausbildung ist Voraussetzung dafür, dass Beteiligte an Transporten die erforderliche Handlungssicherheit haben, um Verantwortung für die sichere Beförderung zu übernehmen.“
Der gern als „Gefahrgut – Oscar“ bezeichnete Preis ging in diesem Jahr an den Gefahrgutausbilder Hauptmann Matthias Wiegand. Er habe die Lehrgangsteilnehmer auch über die Lehrgänge hinaus unterstützt und zum Beispiel im Ausbildungsforum der Bundeswehr unterstützt. Matthias Wiegand hat sich nicht nur innerhalb der Bundeswehr einen Namen als Experte gemacht, sondern dient auch den befreundeten Streitkräften als kompetenter Ansprechpartner.

Mit Hautpmann Matthias Wiegand ging der Preis seit langer Zeit wieder einmal an einen Behördenvertreter und erstmals an einen Vertreter der Lehrenden. In seiner Replik auf die Jury-Begründung und ministerielle Laudatio brachte der Gefahrgutexperte einmal mehr zum Ausdruck, dass es ihm wie ein Traum erscheine und er noch immer nicht realisiert habe, tatsächlich der Preisträger zu sein. Er stellte fest, dass es vielmehr eine Team- als eine Einzelleistung sei und so dankte er allen, die täglich ihr Bestes geben, Gefahrgutvorschriften erfolgreich anzuwenden und Ihr Wissen entsprechend weiterzugeben.

Matthias Wiegand ist seit 35 Jahren bei der Bundeswehr und einer der ersten Soldaten, die eine zivile ADR-Fahrerschulung (Accord européen relativ au transport international des marchandises Dangereuses par Route = Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße) absolvierte. Seit 1997 ist er Gefahrgutbeauftragter im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) und seit nunmehr 15 Jahren Ausbilder an der Logistikschule der Bundeswehr. Sein Lehrauftrag umfasst u.a. die Ausbildung von Gefahrgutbeauftragten, von Ausbildern für die Gefahrgutfahrerschulung und von Personen, die mit der Gefahrgut – Organisation beauftragt sind, sowie für sonstige verantwortliche Personen – und das für alle Verkehrsträger, die für die Bundeswehr relevant sind, also Straße, Schiene, Seeschifffahrt und Luft.

Der Deutsche Gefahrgut – Preis wird seit 1994 jährlich im Februar verliehen. Er ist eine in limitierter Auflage gefertigte Bronzeskulptur des dänischen Künstlers Keld Moseholm Jörgensen. Sie symbolisiert die Notwendigkeit der Teamarbeit beim Umgang mit gefährlichen Gütern, den Balanceakt zwischen Theorie und Praxis, das mühsame Vorankommen im täglichen Gefahrgutgeschäft. Gleichzeitig wird das hohe Maß an gelebtem Verantwortungsbewusstsein der daran Beteiligten für Gesellschaft und Umwelt bewusstgemacht.

Er wird von der Reaktion des Gefahrgut – Magazins „Gefährliche Ladung“ für besondere individuelle Leistungen um ein Mehr an Sicherheit ausgeschrieben.
Die nächste Preisverleihung findet am 16. Februar 2020 statt.

Beitrag und Fotos Redaktion Team LogSBw und Hauptmann Wiegand

Bericht zum 5. Joint Logistic Base Course an der Logistikschule der Bundeswehr

Durchführung des fünften Internationalen Joint Logistic Base Course an der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt

Vom Leutnant bis zum Oberst. Sechs bis über 32 Dienstjahre. Von Pakistan über Moldau bis Sierra Leone. Streitkräfte mit Kopfstärken von unter 5.000 bis über 1.000.000. Muslime und Christen. Dies waren nur einige der Parameter, welche die verantwortlichen Projektoffiziere des Joint Logistic Support Group Coordination and Training Centre (JCTC) in Garlstedt, bei ihrer Lerngruppenanalyse berücksichtigen mussten.

 

Zum nunmehr fünften Mal galt es, den Internationalen Joint Logistic Base Course durchzuführen. Der im Rahmen der Militärischen Ausbildungshilfe (MAH) angelegte, zweiwöchige Lehrgang, vermittelt grundlegende Kenntnisse der Erkundung und Einrichtung einer logistischen Basis im multinationalen Einsatzspektrum. Im Hinblick auf aktuelle und mögliche gemeinsame Einsätze, profitiert die Bundesrepublik Deutschland von dem umfassenden und qualitativ hochwertigen Ausbildungsangebot an seine Partner.

 

Speziell im Bereich der Logistik ist multinationale Zusammenarbeit ein unverzichtbarer Baustein zur Sicherstellung der geforderten Leistungserbringung, weshalb das Gewinnen positiver Multiplikatoren in den Entsendestaaten unverzichtbar ist.

 

Die zwei Wochen im Juni waren inhaltlich straff getaktet und boten ein Höchstmaß an Vielfältigkeit.

 

Bei der Besichtigung logistischer Ausbildungseinrichtungen konnten besonders die Ausbildungstiefe und –komplexität überzeugen. So wurde im Logistischen Übungszentrum eindrucksvoll das Zusammenspiel dreier Verbände demonstriert, die VIII. Inspektion der Logistikschule gab einen umfangreichen Einblick in die modernste Militärfahrzeugtechnik und beim Besuch der Führungsakademie der Bundeswehr wurde dezidiert zur logistischen Operationsplanung bei Einsätzen der Vereinten Nationen vorgetragen.

 

Durch die Vorstellung leistungsfähiger Verbände und Einrichtungen wie dem Logistikbataillon 161, dem Materialwirtschaftszentrum Einsatz und dem Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst, wurden die zuvor in der Theorie behandelten Themen vertiefend in der Praxis demonstriert.

 

Höchst beeindruckend war der Facettenreichtum, der eingebrachten militärischen Erfahrungen. Durch Ausbildungen in den jeweiligen Herkunftsländern, diverser nationaler und multinationaler Einsatzerfahrung und bereits vorausgegangener Lehrgange bei NATO-Staaten oder beispielweise Russland und China, ließen sich völlig neue Sichtweisen auf logistische Herausforderungen diskutieren. Speziell während einer Erkundungsübung zur Einrichtung eines Convoy Support Centres im Industriegebiet BREMEN – STUHR, machten sich die individuellen Schwerpunkte besonders bemerkbar.

     

Dieser zweitägige praktische Anteil stellte den Ausbildungshöhepunkt des Lehrgangs dar und wurde von sämtlichen Teilnehmenden als äußerst positiv bewertet. Besonders das ehrliche Interesse, die Hilfsbereitschaft und die Freundlichkeit der Zivilbevölkerung gegenüber unserer Ausbildungsgruppe wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.

Einziger Wermutstropfen – und da waren sich alle einig – war die im Vergleich zu den jeweiligen Heimatländern miserable Netzabdeckung in Deutschland.

Zusammenfassend haben der fachliche Austausch, der Aufbau von Vertrauen und der sogenannte Blick über den Tellerrand diesen Lehrgang höchst wertvoll gemacht.

 

Autor Text und Fotos

Hauptmann Hubert Winkler, JCTC LogSBw Mitglied blauer Bund e.V.

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