Besuch des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in GARLSTEDT am 24. Juni

Eine besondere Würdigung

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte die Streitkräftebasis an der Logistikschule der Bundeswehr am 24. Juni 2019 in Garlstedt. Mit seiner Wahl diesen Standort der Streitkräfte zu besuchen, würdigte er unter anderem die professionelle Arbeit in der Lucius D. Clay-Kaserne.

 

 

Der Bundespräsident wurde von Generalinspekteur Schelleis und Brigadegeneral Denk an der LogSBw begrüßt. (Quelle: LogSBw / P. Reiter)

Bundespräsident Steinmeier nahm sich für seinen Antrittsbesuch in der Streitkräftebasis an der Logistikschule der Bundeswehr (LogSBw) insgesamt vier Stunden Zeit, um Eindrücke über die professionelle Arbeit vor Ort zu sammeln. Der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, und der Schulkommandeur, Brigadegeneral André Erich Denk, empfingen das Staatsoberhaupt mit militärischen Ehren. Die Ehrenkompanie wurde durch das Logistikbataillon 161 aus Delmenhorst gestellt und durch das Heeresmusikkorps Hannover, verstärkt mit einem Spielmannszug des Musikkorps der Bundeswehr, unterstützt.

Besuch von höchster Ebene

Nach einem gemeinsamen Auftaktgespräch, zu dem auch Landrat Bernd Lütjen, Bürgermeister Torsten Rohde und Ortsvorsteherin Marie Jordan geladen waren, begleiteten Schelleis und Denk den Bundespräsidenten durch die Kaserne. Hierbei nahm sich Steinmeier an jeder Station die Zeit für Händeschütteln und ein kurzes Gespräch. Die Soldaten erklärten Steinmeier in persönlichen Gesprächen die technischen und personellen Besonderheiten ihres jeweiligen Aufgabengebietes.

Der Kommandeur der LogSBw, Brigadegeneral André Erich Denk, (2. v. l.) ließ es sich nicht nehmen, den Bundespräsidenten persönlich die Logistik zu präsentieren. (Quelle: LogSBw / P. Reiter)

„Das logistische Rückgrat“

„Die Streitkräftebasis ist der zweitgrößte Organisationsbereich der Bundeswehr. Das wissen viele Bürger nicht“, so Frank-Walter Steinmeier vor laufender Kamera im Pressestatement. Die Streitkräftebasis (SKB) sichert mit ihren zentralen Fähigkeiten die gemeinsame Auftragserfüllung der Bundeswehr im In- und Ausland. Wie eine Art Dienstleister ermöglicht die SKB viele Abläufe innerhalb der Bundeswehr erst. „Die Logistik ist ein unterschätztes Rückgrat der deutschen Bundeswehr…“, so Steinmeier.

Im Logistischen Übungszentrum erfährt Steinmeier wie Soldaten für ihren logistischen Einsatz im Ausland vor- und nachbereitet werden. (Quelle: LogSBw / P. Reiter)

Um die Fähigkeiten der SKB aufzuzeigen, sind Vertreter dieser aus dem gesamten Bundesgebiet nach Garlstedt gereist. Die Schule für ABC – Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben in Sonthofen im Allgäu, kurz „SABCAbw / GSchAufg“, zeigte, wie in Einsatzgebieten aus belastetem Wasser z.B. aus Brunnen oder anderen größeren Wasserquellen sicheres Trinkwasser für Soldaten gewonnen und bevorratet wird. „Und das kann man jetzt trinken?“, erkundigte sich Steinmeier mit einem Glas des finalen Produktes. „Ohne vorherige Prüfung sei dies nicht zu empfehlen“, so Stabsfeldwebel Christian Gabel, Ausbilder im Team 4 Dekontamination und Wasseraufbereitung. „Ah, mit Brausepulver dann“, scherzte der Bundespräsident.

Steinmeier nimmt das Produkt der Trinkwasseraufbereitungsanlage in Augenschein. (Quelle: LogSBw / P. Reiter)

Die Feldjäger vom Kommando Feldjäger der Bundeswehr in Hannover – die Polizei der Bundeswehr – erläuterten ihm, wie sie einen Sprengstoffanschlag auf ein Bundeswehrfahrzeug analysieren und dokumentieren. Hierzu stellten sie ein mögliches Szenario mit Hilfe eines ausgedienten Dingos. Diese Fahrzeuge werden noch heute in den Einsätzen genutzt und stetig gegen derartige Situationen verbessert. Hierbei hilft auch das detektivische Wissen der Feldjäger.

Tierischer Höhepunkt

Haarig wurde es an der letzten Station vor dem Essen: Lotta, Amadeus, Erec und Koi zeigten eindrucksvoll ihr erlerntes Können von der Schule für Diensthundewesen. Dort wurden sie für unterschiedlichste Einsatzszenarien ausgebildet. Vom Aufspüren von versteckten Sprengstoffen bis zum Stellen und Festsetzen von Verdächtigen, arbeiten Hunde wie diese täglich erfolgreich mit Soldaten zusammen. Über dieses breite Einsatzspektrum zeigte sich auch Steinmeier sichtlich erstaunt.

Haarig wurde es an der letzten Station vor dem Essen: Lotta, Amadeus, Erec und Koi zeigten eindrucksvoll ihr erlerntes Können von der Schule für Diensthundewesen. (Quelle: LogSBw / P. Reiter)

Logistisches Wissen trainieren

Im Logistischen Übungszentrum (LogÜbZ) empfing Oberstleutnant Dirk Bollinger, Leiter Logistisches Übungszentrum, den Bundespräsidenten. Oberstleutnant Bollinger zeigte hierbei wo und wie die Soldaten ihre fachliche Einsatzvorbereitung erhalten. Auch die Inübunghaltung von bereits ausgebildetem militärischem Personal in Form von Übungen mit Material und Wissen aus den aktuellen Einsatzgebieten, bekam Bundespräsident Steinmeier präsentiert.

Oberstleutnant Bollinger weist Bundespräsident Steinmeier in die Ausbildungsräume des LogÜbZ ein. (Quelle: LogÜbZ / P. Reiter)

Nicht nur Gast, sondern Teilnehmer

Neben einem gemeinsamen Mittagessen mit Soldaten in der Truppenküche der LogSBw, besuchte der Bundespräsident auch die Ausbildung junger Logistikoffiziere in der Lucius D. Clay – Kaserne. Hier nahm Steinmeier in einer abschließenden Diskussionsrunde zur „Vielfalt in der Bundeswehr“ teil. „Ich stelle fest, dass im Vergleich zu meiner Zeit als Hilfsausbilder bei der Bundeswehr, das Ausbildungsmaterial viel umfangreicher und intelligenter zusammengestellt ist.“, so Steinmeier.
Er zeigte sich zufrieden, dass die LogSBw die Werte der inneren Führung eines demokratischen Landes aktiv in die Ausbildung mit einbindet.

Autor LogSBw Redaktionsteam B. Melzer, Fotos LogSBw P. Reiter

Newsletter Verteidigung 25/2019

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Themen der Ausgabe 25/2019:

  • „Baden- Württemberg“ in Dienst gestellt
  • VJTF: Gefechtsschießen in Zagan
  • Neue A319 für Open Skies – Einsätze
  • Airbus startet FCAS Innovationsinitiative
  • Deutsche Unternehmen gründen FCMS-Konsortium
  • MBDA und Lockheed Martin geben Angebot für TLVS ab

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Jetzt online: Die neue Ausgabe des E-Journals „Ethik und Militär“ zur „Konfliktzone Cyberspace“

Von Spionage über die Manipulation politischer Prozesse bis hin zu Angriffen auf zentrale Infrastrukturen mit befürchteten katastrophalen Auswirkungen: Das Bedrohungsszenario eines Cyberkrieges scheint allgegenwärtig. Für manche Beobachter findet er längst statt. Aber was stellen wir uns unter einem Cyberkrieg vor? Ist der Begriff angemessen? Und wie lässt sich angesichts der alltäglichen kriminellen und infiltratorischen Aktivität in den Netzen Sicherheit herstellen? Die Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft und Politik, darunter Anke Domscheit-Berg, Götz Neuneck und George R. Lucas, geben unterschiedliche Antworten darauf – und auf die Frage nach den „Perspektiven für Sicherheit und Frieden“ im Cyberspace.
Im Special der Ausgabe geben hochrangige Vertreter von NATO und Bundeswehr ihre Einschätzung der Bedrohungen und erklären, wie sich das Militär im Cyberraum aufstellt und ein Angehöriger der Ständigen Vertretung Deutschlands bei der OSZE geht auf die Frage ein: „Hat die Cyberdiplomatie versagt?“.

Die Ausgabe können Sie hier herunterladen.

Newsletter Verteidigung 24/2019

Die aktuelle Ausgabe stellen wir unseren Mitgliedern jeden Dienstag als Download zum Herunterladen bereit.

Themen der Ausgabe 24/2019:

  • Stralsund: Merkel würdigt die Leistungen der Streitkräfte
  • „Historischer“ Tag der Bundeswehr in Faßberg
  • Information und Erleben: MdB Özdemir und Dr. Lindner in Munster
  • Paris Air Show: FCAS und mehr…
  • Airbus testet sein „Network for the Sky“
  • Joint Venture von Rheinmetall und BAE Systems wird genehmigt

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„Die Lage des österreichischen Bundesheeres und die Neutralität unseres südlichen Nachbarlandes.“

Zum o.g. Thema hatte die Sektion Ulm der „Gesellschaft für Sicherheitspolitik“ unter der Leitung von Oberstleutnant a.D. Wolfgang Goetze, Kooperationspartner u.a. der Kameradschaft Ulm-Dornstadt des „Blauer Bund e.V.“, am 03.06.2019 in die Rommelkaserne Dornstadt eingeladen.

Referent war Herr Brigadier Christian Platzer (AUT), seit 2017 Stellvertreter Chef des Stabes Operationen (DCOS Ops) beim Multinationalen Kommando Operative Führung Ulm (MNKdoOpFü).

Brigadier Christian Platzer, ÖBH
Foto: K.-D. Karstens

Kurze Vorbemerkung zum MNKdoOpFü.
Das MNKdoOpFü wurde 2013 als Reaktion auf die internationalen Herausforderungen der aktuellen Krisen in Dienst gestellt.
Es ist inzwischen in der Lage, im Auftrag der Vereinten Nationen (VN), der NATO oder der EU die Planung und Durchführung von weltweiten Krisenmanagementeinsätzen zu übernehmen. Das Kommando kann kurzfristig als sog. Force Headquarters (FHQ) in Krisengebiete verlegt werden, um vor Ort einen Einsatz zu planen und zu führen.
Als Kernkompetenz wird „die Planung und Führung von zusammenwirkenden Land-, Luft- und Seestreitkräften, Sanitätspersonal und spezialisierten Kräften aus verschiedenen Nationen auch mit zivilen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren im Krisengebiet“ genannt (www.kommando.streitkraeftebasis.de).
Mehrere Nationen aus NATO und EU entsenden Offiziere und Unteroffiziere in dieses Kommando nach Ulm.
Österreich unterstützt als EU-Mitglied sowohl die Stabsarbeit im MNKdoOpFü als auch regelmäßig durch Truppen in VN- und EU-geforderten Einsätzen.

 

Zum Thema.

Neutralität Österreichs.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Österreich in vier Besatzungszonen und Wien in vier Sektoren aufgeteilt. Im Unterschied zu Deutschland erlangte der Donaustaat durch Staatsvertrag die staatliche Einheit und den Abzug aller Besatzungstruppen.
Durch das „Moskauer Memorandum“ vom 15.04.1955, welches nach einer Besprechung von Vertretern der sowjetischen und österreichischen Regierung verfasst wurde, hatte Österreich in Moskau versprochen, dass es nach Abschluss des Staatsvertrages (26.10.1955, Österreichischer Nationalfeiertag) eine „immerwährende Neutralität“ wahren wolle.
Österreich versicherte außerdem, dass es keinem Militärbündnis beitreten und keine militärischen Stützpunkte zulassen werde.
Brigadier Platzer unterstrich, dass das Moskauer Memorandum, welches Voraussetzung für das Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG) war, „kein völkerrechtlicher Vertrag“ war, die Neutralität „kein Verfassungsprinzip“ darstellt, dieses allerdings mit dem EU-Recht vereinbar ist.
Österreich ist innerhalb der EU ein zuverlässiger Befürworter der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (s.Artikel 42 (7) EUV;

Anmerkung des Verfassers:
Dieser Artikel schreibt im Falle eines bewaffneten Angriffes auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaates vor, dass die anderen Mitgliedstaaten ihm alle in ihrer Macht stehende Hilfe und Unterstützung, im Einklang mit Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen (UN-Charta), schulden. Art. 42 (7) EUV macht ferner klar, dass die Verpflichtungen und die Zusammenarbeit in diesem Bereich im Einklang mit den im Rahmen der NATO eingegangenen Verpflichtungen bleiben.
Die Berufung auf Art. 42, Absatz 7 EUV hat den Vorteil, dass auch an die Solidarität von Mitgliedsstaaten appelliert wird, die aber nicht Mitglieder der NATO sind, etwa Österreich, Irland, Schweden oder Finnland.

Österreich pflegt eine enge Zusammenarbeit mit der UNO, der OSZE und der NATO.
Mit Letzterer unterhält es eine „Partnership For Peace“.

Deshalb hat Brigadier Platzer auch mehrere Verwendungen innerhalb der NATO absolviert (z.B.1995 Command and General Staff Cource (CGSC) of the U.S. Army in Ft. Leavenworth, Kansas, 1998 Partnership Staff Element, AFNOTRH, Brunssum, NL, 2006 Head of the EU Cell at Shape (Liaison Officer between EUMS und SHAPE).

Bedrohungsszenarien
An Hand einer Grafik wurde anschaulich dargestellt, dass Österreich – insbesondere nach dem Verfall der Sowjetunion in den 1990-er Jahren – umgeben ist von Nationen, die der NATO, der EU (meist beiden) angehören bzw. Beitrittskandidaten zu den o.g. Bündnissen sind.
Mit Deutschland pflegt Österreich eine enge Zusammenarbeit.

„Was kann uns da noch passieren?“,
so die oft gestellte Frage.
Zu warnen sei jedoch z.B. vor
– Internationalem Terrorismus,
– der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen,
– regionalen und innerstaatlichen Konflikten,
– natürlichen und von Menschen verursachten Katastrophen,
– Angriffen auf die Sicherheit der IT-Systeme,
– Bedrohung der strategischen Infrastruktur,
– grenzüberschreitender Kriminalität,
– Energieressourcenproblemen,
– Ernährungs- und Klimaproblemen.
Auf all das sind angemessene Schutzmaßnahmen schnellst möglich zu treffen.
Da diese Bedrohungen nicht nur Österreich betreffen, ist eine noch bessere Zusammenarbeit mit allen Anrainerstaaten und der europäischen Nationen zwingend erforderlich.

Auftrag des Österreichischen Bundesheeres.
Im Artikel 9a des B-VG wird die „Umfassende Landesverteidigung“ (ULV) gefordert.
Hiernach ist u.a. die Unabhängigkeit nach außen und die Aufrechterhaltung und Verteidigung der Neutralität gefordert.
Die ULV umfasst die militärische, geistige, zivile und wirtschaftliche Landesverteidigung.
Jeder männliche Staatsbürger ist wehrpflichtig. Staatsbürgerinnen können freiwillig dienen.

Milizsystem.
Ein Bestandteil der militärischen Landesverteidigung ist das Milizsystem.
Es sind Männer und Frauen, die ihren Grundwehr- oder Ausbildungsdienst geleistet haben und in der Einsatzorganisation des Bundesheeres weiterhin eine Aufgabe übernehmen. Durch ihr militärisches Engagement abseits von Berufs- oder Sozialleben tragen sie wesentlich zur Verankerung der Streitkräfte in der österreichischen Gesellschaft bei. Viele Einsätze des Bundesheeres wären ohne Miliz nur schwer vorstellbar, zum Teil stellen Milizsoldaten dabei sogar den Großteil des Personals bei Auslandseinsätzen. Auch im Inland übernehmen Angehörige der Miliz Einsatzaufgaben, etwa bei Hilfseinsätzen (vgl. www.bundesheer.at/sk).

Es ist u.a. zuständig für
– den Schutz der verfassungsmäßigen Einrichtungen und ihrer Handlungsfähigkeit sowie der
demokratischen Freiheit,
– die Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit im Inneren,
– Hilfeleistungen bei Elementarereignissen,
– Aufgaben gem. B-VG.
Österreichische Soldaten können im Gegensatz zur Deutschen Bundeswehr grundsätzlich auch zur Unterstützung der Polizei bzw. zu Einsätzen im Inneren eingesetzt werden.
Landeshauptleute (Landeshauptmann oder Landeshauptfrau ist Vorsitzender einer Landesregierung) können das Militär nach eigener Lagebeurteilung anfordern und einsetzen. Allerdings sind sie danach verpflichtet, die Notwendigkeit nachzuweisen.

Rechtliche Grundlagen für internationale Einsätze des Österreichischen Bundesheeres.
Der Artikel 79, Absatz 1 B-GV regelt derartige Einsätze im Rahmen der Militärischen Landesverteidigung.
Das war z.B. 1956 in Ungarn oder 1991 in Jugoslawien der Fall.
Dazu gehören auch Assistenzeinsätze z.B. bei Hochwasserkatastrophen wie 2002 oder 2013.
Im Zuge der Sicherheitsstrategie hält Österreich mindestens 12.500 Soldaten bereit, davon sind 1.100 Soldaten inzwischen auf Dauer in internationalen Einsätzen.
Im Rahmen von Aufgaben der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU werden Truppen u.a. zu Kampfeinsätzen der Krisenbewältigung einschließlich Frieden schaffenden und sichernden Maßnahmen eingesetzt.
So beteiligt sich Österreich auch gemeinsam mit Deutschland an EU-Battle Groups.

Das österreichische Bundesheer will und muss nach Auffassung des Referenten international vertreten sein.

Im Zuge der sich anschließenden lebhaften Diskussion wurden noch weitere Detailfragen gestellt und freimütig und umfassend beantwortet.

a. Österreich hält an der Allgemeinen Wehrpflicht fest.
Allerdings wurde sie aus politischen Gründen auf 6 Monate reduziert. Die kurze Ausbildungszeit und Verweildauer stellt die Truppe vor Herausforderungen hinsichtlich der Verwendbarkeit und Gewinnung von Längerdienern. Die Bereitschaft, sich anschließend als Reservist in den Dienst der Miliz zu stellen, ist regional unterschiedlich. Grundsätzlich ist auch in Österreich, wie in anderen europäischen Ländern, eine Abnahme der Wehrfreudigkeit festzustellen. Die physische Konstitution der Wehrpflichtigen hat im Vergleich zu früheren Zeiten abgenommen, so dass die Musterungskriterien für die Einstufung von Tauglichkeitsgraden den militärischen Anforderungen nicht mehr immer entsprechen.
Neben der Wehrpflicht besteht auch die Pflicht zum Ersatzdienst (Zivildienst).

b. Das Budget für das Bundesheer wurde nach 1990 aufgrund politischer Lagebeurteilung schrittweise gekürzt. Auch das ist in anderen europäischen Ländern ähnlich geschehen.
Gemessen an dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist Österreich von einst 1,2 % auf 0,5 % abgefallen.
Der Investitionsbedarf zur Erfüllung des Auftrages gemäß B-VG national wie international muss nach militärischer Beurteilung korrigiert werden.
Bis zum Jahre 2022 besteht ein Bedarf bei
– geschützter Mobilität,
– allgemeiner Mobilität,
– der Domäne Luft,
– der Ausrüstung der Soldaten,
– der Sanitätsausrüstung,
– der Digitalisierung,
– dem mechanisierten Kampf
mit einem Kostenvolumen von 3 Milliarden Euro.

c. Ob der Begriff der uneingeschränkten Neutralität noch zeitgemäß ist, muss seitens der Politik geprüft werden. Der Begriff „Neutralität“ kann angesichts der aktuellen Krisenlage als „historischer Wert“ betrachtet werden und wird z.T. sogar als „Zeichen mangelnder Solidarität“ angesehen.

Zusammenfassend regte der Referent unter dem Ruf „Europäisieren wir uns“ an, die europäischen Verteidigungsanstrengungen zu zentralisieren.
In der Summe der Truppen der einzelnen EU-Staaten hat Europa heute, auch nach den Reduzierungen seit 1990, zu viele Soldaten.
Diese zu vielen Soldaten bringen zu wenig Leistung und sind zu teuer.
Die EU könnte international mehr leisten. Dazu wäre die viel diskutierte Standardisierung der Ausrüstung, der militärischen Führungs- und Informationssysteme, der Führungsverfahren (z.B. NATO-STANAG), der Logistik (Brigadier Platzer hat auch etliche Jahre auf dem Logistiksektor gearbeitet) dringend und verzugslos erforderlich.

Diese Vortragsveranstaltung war neben dem sehr guten Informationsgehalt, der erfrischend unterhaltsamen Vortragsweise und der offenen Beantwortung gestellter Fragen ein Erlebnis.

Autor: Karl-Dieter Karstens, Oberstleutnant a.D.
Quellen:
a. eigene Mitschriebe,
b. z.T. Powerpoint-Folien des Vortragenden
c. s. Hinweise im Text

Newsletter Verteidigung 23/2019

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Themen der Ausgabe 24/2019:

  • Luftbrücke zum Anfassen – Auftakt in Wiesbaden
  • Ausschuss nimmt Vergabe eines Auftrags unter die Lupe
  • Feldjäger der Bundeswehr – Einsatz ist der Alltag
  • Kampf im Fokus des „Symposiums Infanterie“
  • MBDA: Deutsches Unternehmen im europäischen Rahmen
  • UAS-Weltneuheit: Vector und Scorpion

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Tag der offenen Tür mit Biwak am 22. Juni 2019 in GARLSTEDT

Information für alle Mitglieder des blauen Bund e.V.

Der Kommandeur Brigadegeneral Andre‘ Denk

sowie die zivilen und militärischen Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter der Logistikschule der Bundeswehr

laden zum

Tag der offenen Tür mit Biwak

am Samstag, 22. Juni 2019

in die Lucius D. Clay-Kaserne,

Garlstedt ein.

Programm:

Zeit:                            Programmpunkt

10:00                          Einlass / Start der Programmpunkte

10:15                          Ökumenischer Feldgottesdienst auf dem Biwakplatz

11:00                          Begrüßung durch den Schulkommandeur

12:00                          Platzkonzert des Heeresmusikkorps Hannover

12:00 und                 Dynamische Geräte- und Fahrzeugpräsentation

14:00

10:00-17:00             Vergleichswettbewerb der Freiwilligen Feuerwehren OHZ

13:00 und                 Modenschau Bundeswehrbekleidung

15:00

16:00                         Nachwuchsband OHZ „Friday 5pm“

17:30-22:00             Biwak mit Livemusik

22:00                         Ende Biwak

Alle Programmpunkte werden durch Ausschilderung gekennzeichnet.

Fotos und Inhalt LogSBw, Informations-, Presse und Öffentlichkeitsarbeit

HAUS RISSEN – Themenabend „Transatlantischen Beziehungen“

Die transatlantischen Beziehungen beschäftigen uns nach wie vor sehr. Denn seit dem Amtsantritt von US-Präsident Trump scheint nichts mehr, wie es war: vermeintlich sichere Grundannahmen  haben keine uneingeschränkte Gültigkeit mehr, die Zusammenarbeit mit den USA auf der Grundlage gemeinsamer Normen und Werte wird immer häufiger infrage gestellt.

Handelt es sich bei dieser transatlantischen Krise um eine Übergangserscheinung oder doch eher um einen unumkehrbaren Bruch in der internationalen liberalen Weltordnung? Wie sollte die EU auf diese Entwicklungen reagieren? Kann und sollte die EU ihre strategische Autonomie ausbauen? Welche Rolle kommt hierbei Deutschland als einflussreichstem EU-Mitglied zu? Diese und viele weitere Fragen möchten wir im Rahmen eines Themenabends mit Ihnen diskutieren. Den Impulsvortrag hält Frau Dr. Constanze Stelzenmüller, Robert Bosch Senior Fellow am Center on the United States and Europe, Brookings Institution, Washington DC.

Dieser Themenabend zu den transatlantischen Beziehungen findet statt im HAUS RISSEN am Mittwoch, den 26. Juni 2019, um 19:30 Uhr. Näheres hierzu, incl. der Anmeldung finden sie hier.

 

Newsletter Verteidigung 22/2019

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Themen der Ausgabe 22/2019:

  • Versorgung der VJTF in der Oberlausitz
  • Zentrum für Softwarekompetenz in Dienst gestellt
  • Planungsamt: Multinationale Fähigkeitsentwicklung
  • Dramatischer Stillstand bei der Digitalisierung
  • 50 Jahre Airbus – gelungene europäische Kooperation
  • Jubiläum: Die Rosinenbomber kommen

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