Challenge Offiziere & Manager
Die Logistik Challenge „Offiziere & Manager„ wurde seit 2016 drei Mal in den darauf folgenden Jahren erfolgreich durchgeführt. Veranstalter ist die Firma „trainM“ (Mitglied im Netzwerk des blauen Bund e.V.) und die Kameradschaft NORDWEST des blauen Bund e.V., als Gastgeber an der Logistikschule der Bundeswehr.
Teilnehmer sind junge Offiziere des Offizierslehrganges des jeweiligen Jahrganges, junge Ausbilder / Hörsaalleiter an der Logistikschule, Offiziere von der FüAK aus dem Bereich Logistik und zivile Firmenteams aus der Logistikbranche.
An der 1. Challenge vom 02.-03.11.2016 nahmen zwei Teams der Offiziere des OL 3 – 2016 teil, ein Team der FüAK mit drei Majoren und die Firmen:
- BLG Bremer Lagerhausgesellschaft,
- EAFT Emder Anlagen u. Fahrzeugtechnik und
- MIZ GmbH Wilhelmshafen.
Motto und Aufgabe war es über sechs Geschäftsjahre erfolgreich ein Unternehmen für die Herstellung und den Vertrieb von Kopierern zu lenken und zu leiten.
Das Siegerteam kam aus der LogSBw dem OL 3 Lehrgang Nsch – Hörsaal 21.
Die 2. Challenge vom 01.-02.11.2017 wurde wiederum mit zwei Teams des OL 3 Durchgangs 2017 bestritten und der Teilnahme folgender Firmen:
- BLG Bremer Lagerhausgesellschaft,
- EAFT Emder Anlagen u. Fahrzeugtechnik und
- Kühne & Nagel GmbH.
In dieser Challenge sollte ebenfalls über sechs Geschäftsjahre erfolgreich ein Firmenunternehmen für die Produktion und den Vertrieb von Waschmaschinen weltweit gesteuert und geführt werden.
Das Siegerteam wurde durch die Firma Kühne & Nagel GmbH gestellt.
In 2018 wurde die 3. Challenge vom 29.-30.10.2018 mit folgenden Teilnehmern durchgeführt. Ein Team des OL 3 Durchganges 2018 (Transport), ein Team junger Ausbilder/Hörsaalleiter der LogSBw und den Firmen:
- EAFT Emder Anlagen u. Fahrzeugtechnik und
- 1 Team OTC Außenhandels GmbH Bremen mit TCI Truck & Bus Parts GmbH Inchenhofen.
Auch 2018 musste wieder über sechs Geschäftsjahre ein junges Unternehmen für den Vertrieb und der Herstellung von Rucksäcken geführt werden. Dabei kam es im Besonderen auf die Nachhaltigkeit der Rohstoffe, den günstigen Absatz und den effektiven Einsatz des Personals an.
Am besten gelang dies dem Siegerteam der EAFT Emder Anlagen u. Fahrzeugtechnik.
(In Anlage ein Erfahrungsbericht der Teilnehmer von EAFT)
Änderung !
Ausblick, auch 2019 wird (Ä Neu) September/Oktober 2019 eine vierte Challenge durchgeführt.
Teilnehmen werden voraussichtlich drei Teams der Offiziere OL 3 des Jahrganges 2019 aus den Bereichen „Nachschub“, Transport und Instandhaltung und ein Team junger Ausbilder/Hörsaalleiter von der LogSBw.
Ein Team des Siegers aus 2018 von EAFT Emder Anlagen u. Fahrzeugtechnik hat bereits zugesagt und hoffentlich noch drei weitere Firmenteams folgen.
Weitere Teams können sich hier bewerben. Anmeldeschluss ist Neu der 28.08.2019
Zum Download der Einladung ….
Fotos: LogSBw Petra Reiter
Anlage:
Erfahrungsbericht zur bB-Challenge „Offiziere & Manager“
Datum: 29.10.18 – 30.10.18, Ort: Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt
Wer sind wir: Die EAFT Emder Anlagen- und Fahrzeugtechnik GmbH aus Emden und ihr Schwesterunternehmen MWB Fahrzeugtechnik GmbH aus Geestland (Nähe Bremerhaven) sind Anbieter für technische, logistische und ingenieurtechnische Leistungen im Rahmen der Fahrzeug- und Anlagentechnik. Schwerpunkt ist die Instandhaltung von LKW, (un)gepanzerten Spezial- und Sonderfahrzeugen, Anlagen und Geräten sowohl im Werk als auch im Außendienst.
Bereits zum dritten Mal in Folge nahmen unsere Betriebe EAFT und MWB an der Challenge „Offiziere & Manager“ an der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt teil. Unsere Teams bestanden aus einem Zusammenschluss beider Betriebe, mit Kollegen aus den verschiedensten Abteilungen mit unterschiedlichen Kompetenzen. Die Teilnehmer der Challenge 2018 waren:
Carsten Reinhardt, Teamleiter LIndE-Verbund, EAFT
Adem Mersinlioglu, Vertriebsingenieur, EAFT
Christoph Quade, stv. Leiter Auftragssteuerung, MWB
Fabian Lehmann, Referent Organisation, Infrastruktur & Abrechnung, MWB
Einweisung und Ablauf: Insgesamt waren vier Teams zu je 4-5 Mitgliedern anwesend, zwei Teams aus der Bundeswehr ([Name Bw Team 1] und [Name Bw Team 2]), die Offiziere, sowie zwei Teams aus der Industrie (EAFT/MWB und [Name Industrie Team 2], die Manager.
Der erste Tag der Challenge bestand aus der Simulation der Geschäftsjahre 1-3 und der zweite Tag aus den Geschäftsjahren 4-6 sowie der abschließenden Investorenkonferenz. Das Ziel der Investorenkonferenz war es eine Präsentation zum Unternehmen und zum Produkt vorzustellen und das dreiköpfige Jury Team von einer Investition in das Unternehmen zu überzeugen.
Alle Teams wurden mit einem PC, einem Laptop, einem Tablet und einer Mappe mit allen Informationen zum Szenario ausgestattet. Des Weiteren hatten wir Zugriff auf das Internet sowie auf alle Office Anwendungen. Somit waren wir Hard- und Softwareseitig bestens ausgestattet. Mit dem Laptop und Tablet hatten wir Zugang zum Simulationsprogramm. Dort konnten wir alle Informationen zum jeweiligen Geschäftsjahr einsehen und unsere Zahlen bzw. Entscheidungen eingeben. Es wurden jeweils zwei Teams in zwei Räume aufgeteilt. So hatte man genug Platz und Freiraum zum Arbeiten und sorgte so für eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre.
Selbstverständlich hatte man in einer ruhigen Minute auch die Möglichkeit sich über allgemeine Themen aus Industrie- und Bundeswehralltag auszutauschen und so weiter ins Gespräch zu kommen.
Das Ausgangsszenario: Jedes Team war ein produzierendes Unternehmen von Rucksäcken mit einem bestehenden Rucksack-Modell. Dieses Produkt galt es nun in den kommen sechs Geschäftsjahren weiter zu entwickeln und entsprechend zu vermarkten. Auch die Entscheidung über Personal, produzierte Mengen, zusätzliche Anlagen, Verkaufspreise, Absatzmärkte etc. mussten hierbei vollumfänglich betrachtet werden.
Unsere Strategie: Die Kollegen Quade und Lehmann beschäftigten sich schwerpunktmäßig mit dem Einsatz der Geldmittel, dem Controlling (Plan-, Ist-Werte) und dem betrieblichen Rechnungswesen (Bilanz-, Kosten- und Leistungsrechnung). So wurden über die Geschäftsjahre zusätzliche Mitarbeiter in der Produktion und im Vertrieb eingestellt, damit wir mehr produzieren und absetzen konnten. Der erhöhte Produktionsbedarf wurde durch zusätzliche Maschinen gedeckt. Einer unserer Erfolgsfaktoren war es, mehr als die Konkurrenz in die Abteilung Forschung & Entwicklung zu investieren. Dadurch kreierten wir einen Rucksack mit dem höchsten Technologieindex. Das bedeutet, dass unser Rucksack am entwickeltesten war und so einen Grund lieferte gekauft zu werden und den höheren Verkaufspreis zu rechtfertigen.
Denn einfach mehr zu produzieren und zu verkaufen und das zu einem höheren Preis, das wäre ja auch zu einfach gewesen für eine Challenge. Tatsächlich war es recht knifflig, die richtigen Zahlen in Euro oder Stück auszuarbeiten. Sehr interessant fanden wir auch, dass jedes Jahr eine neue Situation simuliert wurde, sei es eine politische Entscheidung, günstige Kreditangebote, Fördermittel etc. Dadurch entstand immer eine neue Situation die individuell bewertet werden musste und die Entscheidungen maßgeblich beeinflusste.
Parallel dazu arbeiteten die Kollegen Reinhardt und Mersinlioglu schwerpunktmäßig an der strategischen Ausrichtung des Unternehmens und der Vermarktung des entsprechenden Produktes. Wir entschieden uns für ein hochpreisiges Modell, welches aus recyceltem Kunststoff bzw. aus Plastikmüll bestand. Unser fiktives Unternehmen widmete sich daher ganz dem Thema Nachhaltigkeit und nachhaltige Fertigung. Aus diesem Gedanken heraus entstand auch unser Firmenname „GreenTex“. Durch die recycelten Rohstoffe konnten wir zum einen unsere Materialkosten senken und zum anderen für ein Alleinstellungsmerkmal sorgen.
Die nachhaltige Fertigung und das Verwenden von nachhaltigen Rohstoffen fassten wir unter einem Motto zusammen und nannten es „beGreen“. Hieraus formulierten wir eine Art Bewegung, die zum einen andere Unternehmer zur nachhaltigen Fertigung animieren und zum anderen potenzielle Käufer für unser Unternehmen und unsere Produkte gewinnen sollte. So konnten Kunden „ruhigen Gewissens“ unsere Produkte erwerben.
Diese Punkte waren insbesondere für die Investorenkonferenz wichtig, da die Präsentation auf dieser Grundlage aufgebaut wurde. Wir denken, dass dies ein weiterer Erfolgsfaktor war, da es in sich ein schlüssiges Konzept ergab. Wir schafften es ab dem zweiten Geschäftsjahr die Poleposition zu halten.
Was wir lernten: Bei der Challenge handelte es sich um ein völlig neues Szenario, welches keiner von uns in der Form kannte. Dadurch konnten wir die Erarbeitung eines Lösungsweges üben und praktisch umsetzen. Angefangen vom Einlesen in die Themen bis hin zum Team Building. Die Aufteilung der Aufgaben an die Teammitglieder ist dabei ein wesentlicher Punkt gewesen. So konnte zwar jeder die Aufgaben übernehmen, die seinem Berufsleben am nächsten kommen, doch musste man sich aufgrund der Fülle an Themen auch in andere Aufgaben hineinversetzen.
Durch die Simulation wurde einem die Auswirkungen von Geschäftsentscheidungen vorgeführt. Dies sensibilisierte uns erneut für unsere Aufgaben im Berufsleben und das man stets mehrere Schritte vorausdenken sollte. Dieser Punkt ist besonders ausschlaggebend, da er auf jede Abteilung und jeden einzelnen Kollegen zutrifft.
Unser Fazit: Die gesamte Veranstaltung war bestens organisiert und gut durch geplant und unsere Fragen wurden stets kompetent beantwortet. Auch der zeitliche Ablauf ließ genug Zeit, um seine Entscheidungen vernünftig zu durchdenken, die Ergebnisse aus den Geschäftsjahren miteinander zu vergleichen und zu diskutieren. Wir fieberten bei jeder Auswertung des jeweiligen Geschäftsjahres kräftig mit und es war spannend zu sehen wie sich die Unternehmen von Jahr zu Jahr weiter entwickelten und alle Teams untereinander konkurrierten.
Die Simulation konnten wir als sehr realitätsnah empfinden. Sie beinhaltete viele verschiedene Facetten, interne und externe Einflüsse, beispielsweise Veränderungen des Marktes, Vorgehensweisen der Konkurrenz etc., die sich zudem jährlich änderten. Dadurch entstand eine realistische Marktsituation und man wurde stetig gefordert neue Überlegungen zu tätigen, welches letztlich die gesamte Challenge noch interessanter und spannender gestaltete. Die Management-Simulation ist ein gutes Instrument, um den Soldaten den freien Markt näher zu bringen.
Wir hoffen auch im nächsten Jahr erneut anzutreten und werden die anderen Kollegen motivieren an der Challenge teilzunehmen und so ihre Erfahrungen zu sammeln.
Autor: Herr Adem Mersinlioglu EAFT