Newsletter Verteidigung 21/2019

Die aktuelle Ausgabe stellen wir unseren Mitgliedern jeden Dienstag als Download zum Herunterladen bereit.

Themen der Ausgabe 21/2019:

  • Marine schießt Flugkörper vor Schweden
  • Festakt im Niedersächsischen Landtag
  • Interview mit Brigadegeneral Spannuth
  • Green Griffin: DSK übt Luftlandeoperationen
  • tkMS: Taufe der ersten von vier Korvetten für Israel
  • Raytheon: Perspektiven zur europäischen Zusammenarbeit
  • STH: Sikorsky und Boeing erklären offiziell Teilnahme am Wettbewerb

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Newsletter Verteidigung 20/2019

Die aktuelle Ausgabe stellen wir unseren Mitgliedern jeden Dienstag als Download zum Herunterladen bereit.

Themen der Ausgabe 20/2019:

  • Bundeskanzlerin Merkel besucht VJTF (L) 2019 in Munster
  • Untersuchungsausschuss: Ex-Staatssekretärin Suder rückt in den Mittelpunkt
  • Tornado-Nachfolge: Super Hornet bis 2025 nuklear zertifiziert
  • Haushaltsausschuss billigt Mittel für NH90 Wartung und weitere Lkw
  • Jubiläum: zehn Jahre MTU Aero Engines Polska
  • HENSOLDT: Neues Radar-Warnsystem erkennt zuverlässig Bedrohungen

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Friedensmacht Europa

Friedensmacht Europa.
Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
im Europawahljahr 2019.

Zu dem o.g. Thema hielt das Mitglied des Europaparlaments, Herr Markus Ferber, auf Einladung des Vorsitzenden der Kameradschaft Ulm / Dornstadt im „Blauer Bund e.V.“, Oberstleutnant a.D. Andreas Lempke, am 10.04.2019 im Rahmen einer sicherheitspolitischen Runde einen Vortrag in der Rommelkaserne Dornstadt.
Hieran nahmen 120 Zuhörerinnen und Zuhörer teil, darunter Vorsitzende und Mitglieder der kooperierenden örtlichen Vereinigungen des Deutschen Bundeswehrverbandes, der Gesellschaft für Sicherheitspolitik, der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik sowie der Kameradschaft der Dornstädter/Schwäbischen Panzersoldaten e.V.

In der Einleitung stellte der Referent fest, dass die Entwicklung hin zur heutigen Europäischen Union als erfolgreich zu bezeichnen ist. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges sei unter den Menschen v.a. in den westeuropäischen Staaten die Sehnsucht nach Frieden, Freiheit und Wohlstand die treibende Kraft für das Verständnis füreinander und die Zusammenarbeit bei gemeinsam definierten Zielen gewesen. Es sei gelungen, im Inneren dauerhaften Frieden zu schaffen und Sicherheit zu gewährleisten.

Neuartige große Herausforderungen ergaben sich durch die sich stark veränderte internationale Lage in den vergangenen 25 Jahren seit der Wiedervereinigung Deutschlands.
Hierbei wurden u.a. folgende Ereignisse hervorgehoben:
– die NATO-Osterweiterung,
– die völkerrechtswidrige Annexion der Krim,
– der schwelende und in den Medien nicht mehr so beachtete Konflikt in der Ostukraine,
– die Konfliktlage im Asowschen Meer,
– die nationalistischen Strömungen in Polen, Ungarn und anderen nordöstlichen und südöstlichen, aber auch in westeuropäischen Staaten,
– die Unberechenbarkeit russischer Außen- und Rüstungspolitik,
– die daraus sich ergebende Bedrohung der baltischen Republiken in Verbindung mit Großmanövern in Grenznähe.

Ökonomisch entwickelten sich besondere Herausforderungen gegenüber dem strategischen Ansatz Chinas (neue Seidenstraße) und dessen aggressiven Technologiekaufs durch Anteils- oder Komplettübernahme westlicher Groß- und Kleinunternehmen.

Erschreckend sei auch die außen- und sicherheitspolitische Haltung und Entwicklung der Trump-Administration. Die USA sind nicht mehr der verlässliche Partner Europas.
Der von Amerika immer propagierte und selbst gepflegte freie Welthandel wird jetzt in Frage gestellt, gemeinsame Bemühungen in der Umweltpolitik werden aufgekündigt, ebenso andere internationale Abkommen und Vereinbarungen.
In der Außen- und Sicherheitspolitik haben die USA schon länger ihr Hauptinteresse in den asiatischen Raum verlagert und sehen dort für sich selbst die größte Bedrohung. Daher wird Europa aufgefordert, im Rahmen der Lastenteilung mehr für sich selbst zu sorgen.
Die Trump-Forderung, die 2014 vereinbarte 2% des Bruttoinlandproduktes für die Verteidigungsausgaben zu erfüllen, wird durch das Angebot, Rüstungsgüter zur Harmonisierung der Waffensysteme in den USA zu kaufen, ergänzt.

Auf dem afrikanischen Kontinent entwickeln sich ständig neue Krisengebiete. Man hat errechnet, dass sich bis 2050 die Bevölkerung dort verdoppeln wird und die Versorgungs- und Arbeitsmarktlage in der Zukunft weitere Migrationswellen auslösen wird, wenn dort die Lebensbedingungen nicht schnellstmöglich verbessert werden.

In der Mittelmeerregion sind wir Europäer mit bedrohlichen Entwicklungen vor eigener Haustür konfrontiert, die uns unmittelbar betreffen.

Was folgt aus alledem?
Europa steht vor großen Herausforderungen in der gemeinsamen Sicherheitspolitik, die nach 1990 als GASP (Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik) initiiert wurde.
Schon Henry Kissinger (von 1973 bis 1977 Außenminister der Vereinigten Staaten) hatte die scherzhafte Frage an die Europäer gestellt, welche Telefonnummer er wählen müsse, wenn er mit Europa außenpolitische Angelegenheiten besprechen wolle.
Es wird entscheidend darauf ankommen, dass Europa unter seinen noch 28 Mitgliedern schnell zu abgestimmten, effizienten Lösungen in allen aktuell anstehenden Entscheidungsprozessen kommt.

Es gibt gute Ansätze wie PESCO (Permanent Structured Cooperation) als die Zusammenarbeit der EU-Staaten in gemeinsamer Sicherheits- und Verteidigungspolitik mit dem Ziel der Interoperabilität, Synchronisierung der nationalen Streitkräftestrukturen und Realisierung gemeinsamer Rüstungsprojekte. „Hier muss noch mehr geschehen“, so die Zwischenbilanz.
Genannt wurde die Typenbereinigung bei Waffensystemen (USA=30 Systeme, EU=178!) und Kampfpanzern (USA=1 Typ, EU=70 Typen) sowie die Forderung nach gemeinsamen Rüstungsprojekten.
Erforderlich sei auch die Aufteilung militärischer Fähigkeiten auf die EU-Länder (nicht jedes Land muss über alle Fähigkeiten verfügen).
Dringend notwendig sei die EU-Abstimmung bei Rüstungsexportfragen angesichts der in mehreren EU-Staaten gemeinsam produzierten Rüstungsgüter, wobei Deutschland als High Tech-Standort bedeutsam ist.
Als positiv wurde weiter bewertet, dass das EU-Parlament einen EU-Verteidigungsfond zustande gebracht hat, der in der nächsten Legislaturperiode auf 30 Milliarden Euro anwachsen soll.
Die EU hat Grenzkontrollen nach innen abgebaut. Das bedeutet aber, dass die Außengrenzen gemeinsam zu schützen sind. In diesem Zusammenhang ist es unabdingbar, dass ein Einreise- / Ausreiseregister wie überall sonst in der Welt so auch in der EU realisiert wird (einschließlich Fingerabdruck auf den Personaldokumenten). Für den Außengrenzschutz sind mehr operative Kräfte (Grenzpolizei) zur Kontrolle vorzusehen.

Als Fazit ist festzuhalten:
Um die großen globalen aber auch innereuropäischen Herausforderungen in der Zukunft besser und entschlossener bewältigen zu können und Frieden, Freiheit und Sicherheit zu erhalten, müssen die EU-Mitgliedstaaten auf den beschriebenen und anderen Gebieten viel enger zusammenarbeiten und ihre Kräfte bündeln.
Vor allem in der Außen- und Sicherheitspolitik muss die EU mit einer gemeinsamen Stimme sprechen.

Zum Schluss appellierte Herr Ferber für eine rege Beteiligung bei der bevorstehenden Europawahl.

Dem von Herrn MdEP Markus Ferber in professioneller und ansprechender Weise gehaltenen Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion an, bei der auch Verwunderung darüber zum Ausdruck kam, dass Europapolitik so wenig Beachtung fände und häufig als Buhmann herhalten muss.

Autor: Oberstlt a.D. Karl-Dieter Karstens

Besichtigung des Aachener Rathauses

Um eines der weithin bekannten Wahrzeichen Aachens näher kennen zu lernen, führte die Kameradschaft Aachen/Eschweiler des bB e.V. am Mittwoch, den 08. Mai 2019 eine Führung und Besichtigung des Historischen Rathauses Aachen durch.

Der Leiter des Fachbereichs Verwaltungsleitung und persönliche Referent des Oberbürgermeisters, Herr Alexander Lohe M. A., hatte sich bereit erklärt eine ganz besondere Führung zu gestalten. Durch seine jahrzehntelange Erfahrung in diesem geschichtsträchtigen Haus erläuterte Herr Lohe in einer knapp dreistündigen Führung äußerst lebhaft und zugleich unterhaltsam eine große Zahl an Hintergründen aus der eindrucksvollen Geschichte des Hauses und dessen Vorgängers. Wenn auch bis heute noch ungeklärte Detailfragen bestehen, so ist doch belegt, dass Karl der Große um das Jahr 800 in Aachen eine monumentale Pfalz baute, die er nach seiner Kaiserkrönung in Rom nicht nur zu seiner Lieblingspfalz, sondern auch zu seinem Machtzentrum wählte. Sie wurde im Süden durch die Marienkirche und im Norden durch die Königshalle, auf deren Grundmauern das heutige Rathaus steht, begrenzt.

Nach dem Verfall und weitgehenden Abriss der karolingischen Königshalle im 13. Jahrhundert vereinbarte der Magistrat mit Kaiser Ludwig dem Bayern einen Neubau, der eine doppelte Funktion haben sollte: Verwaltungssitz der Freien Reichsstadt und Festsaal für die größten Feste des Reiches, die Krönungsmähler. Als der Bau um 1350 vollendet war, galt er als eine der großartigsten und kühnsten Leistungen der Profanarchitektur. Auf den Fundamenten und in einigen erhaltenen Resten der Außenwände der Pfalz entstand streng in West-Ost-Ausrichtung ein dreigeschossiger Palastbau. Die beiden Hauptgeschosse waren in je fünf fast quadratische Joche mit Kreuzrippen-Gewölben unterteilt: Der noch aus der Zeit Karls des Großen erhaltene Granusturm wurde um drei Geschosse aufgestockt und in das Gebäude integriert. Die Nordfassade war mit rund 60 Figuren geschmückt, die farbig gefasst und teilweise vergoldet waren. In der Zeit zwischen 936 und 1531 wurden in Aachen 30 Könige gekrönt, wobei die Festlichkeiten stets hier stattfanden. In der wechselvollen Geschichte wurde das ursprünglich im gotischen Stil erbaute Rathaus im 18. Jahrhundert „barockisiert“ und vor allem auch an der Außenfassade seines intensiven „Figurenschmucks“ beraubt. Im 19. Jahrhundert hat die dem Marktplatz zugewandte Seite jedoch weitgehend die heutige Form durch Anbringung der Statuen von 50 Königen zurückgewonnen. Brände und Kriegsfolgen fügten dem Rathaus immer wieder teilweise schwerste Schäden zu. Die intensiven Arbeiten zur Wiederherstellung des Rathauses nach dem 2. Weltkrieg sind, trotz erster Nutzung von Teilen ab 1950, mit der Eindeckung der beiden Türme erst 1979 abgeschlossen worden.

Im Rahmen unserer Führung konnten wir mit Ausnahme der unmittelbaren Büros des Oberbürgermeisters alle Bereiche des Rathauses besichtigen und erhielten nicht-alltägliche Einblicke in dieses geschichtsträchtige und berühmte Rathaus.

In jedem Saal dieses Hauses erfuhren wir politische, historische und künstlerische Besonderheiten bis hin zur Aufarbeitung der aktuellsten Aachener Geschichte. Diese Besonderheiten kann man sich wirklich nur durch einen Besuch oder eine Führung erschließen. Für uns war der Aufstieg im Granusturm gleichermaßen geschichtlich und bautechnisch interessant wie auch beschwerlich. Nach dem Gang unter dem kunstvoll eingedeckten Schieferdach, bei dem uns der ungewöhnliche Anblick der Deckengewölbe des Krönungssaales von oben und die Statik des Daches beeindruckten, erreichten wir als vorletzte Station die Spitze des Marienturms. Der Ausblick von dort rund um das Rathaus bietet eine ungewohnte und faszinierende Perspektive. Bei einer kleinen Erfrischung nutzten wir die Gelegenheit zu Fragen und Diskussion mit Herrn Lohe. Zugleich bedankten wir uns für diese beeindruckende Führung durch Übergabe einer Spende an den Rathausverein und überreichten Herrn Lohe zur persönlichen Erinnerung an unseren Besuch das Wappen der Kameradschaft. Der Rückweg führte dann durch das Prunkstück des Hauses, den Krönungssaal, der durch die alljährlich stattfindende Verleihung des Karlspreises oder jüngst auch durch die Unterzeichnung des Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit und Integration, kurz als Vertrag von Aachen oder Aachener Vertrag bekannt, regelmäßig für internationale Aufmerksamkeit sorgt.

Wir verabschiedeten uns nach dieser hoch interessanten und fordernden Führung nochmals mit großem Dank von Herrn Lohe, dessen ausgeprägte Begeisterung für das Aachener Rathaus uns während der gesamten Zeit faszinierte.

Zum Abschluss hatten wir nach kurzer Überquerung des Marktplatzes und Einkehr im Goldenen Schwan zum Ausklang mit Blick auf das Rathaus reichlich Gelegenheit zum vertiefenden Gespräch.

Autor: Oberst a.D. Günter Selbert, Vorsitzender der Kameradschaft Aachen/Eschweiler,

Bilder: Oberst a.D. Günter Selbert

Challenge Offiziere & Manager; Manager an der Logistikschule

Challenge Offiziere & Manager

Die Logistik Challenge „Offiziere & Manager„ wurde seit 2016 drei Mal in den darauf folgenden Jahren erfolgreich durchgeführt. Veranstalter ist die Firma „trainM“ (Mitglied im Netzwerk des blauen Bund e.V.) und die Kameradschaft NORDWEST des blauen Bund e.V., als Gastgeber an der Logistikschule der Bundeswehr.

Teilnehmer sind junge Offiziere des Offizierslehrganges des jeweiligen Jahrganges, junge Ausbilder / Hörsaalleiter an der Logistikschule, Offiziere von der FüAK aus dem Bereich Logistik und zivile Firmenteams aus der Logistikbranche.

An der 1. Challenge vom 02.-03.11.2016 nahmen zwei Teams der Offiziere des OL 3 – 2016 teil, ein Team der FüAK mit drei Majoren und die Firmen:

  • BLG Bremer Lagerhausgesellschaft,
  • EAFT Emder Anlagen u. Fahrzeugtechnik und
  • MIZ GmbH Wilhelmshafen.

Motto und Aufgabe war es über sechs Geschäftsjahre erfolgreich ein Unternehmen für die Herstellung und den Vertrieb von Kopierern zu lenken und zu leiten.

Das Siegerteam kam aus der LogSBw dem OL 3 Lehrgang Nsch – Hörsaal 21.

Die 2. Challenge vom 01.-02.11.2017 wurde wiederum mit zwei Teams des OL 3 Durchgangs 2017 bestritten und der Teilnahme folgender Firmen:

  • BLG Bremer Lagerhausgesellschaft,
  • EAFT Emder Anlagen u. Fahrzeugtechnik und
  • Kühne & Nagel GmbH.

In dieser Challenge sollte ebenfalls über sechs Geschäftsjahre erfolgreich ein Firmenunternehmen für die Produktion und den Vertrieb von Waschmaschinen weltweit gesteuert und geführt werden.

Das Siegerteam wurde durch die Firma Kühne & Nagel GmbH gestellt.

In 2018 wurde die 3. Challenge vom 29.-30.10.2018 mit folgenden Teilnehmern durchgeführt. Ein Team des OL 3 Durchganges 2018 (Transport),  ein Team junger Ausbilder/Hörsaalleiter der LogSBw und den Firmen:

  • EAFT Emder Anlagen u. Fahrzeugtechnik und
  • 1 Team OTC Außenhandels GmbH Bremen mit TCI Truck & Bus Parts GmbH Inchenhofen.

Auch 2018 musste wieder über sechs Geschäftsjahre ein junges Unternehmen für den Vertrieb und der Herstellung von Rucksäcken geführt werden. Dabei kam es im Besonderen auf die Nachhaltigkeit der Rohstoffe, den günstigen Absatz und den effektiven Einsatz des Personals an.

Am besten gelang dies dem Siegerteam der EAFT Emder Anlagen u. Fahrzeugtechnik.

(In Anlage ein Erfahrungsbericht der Teilnehmer von EAFT)

 

Änderung !

Ausblick, auch 2019 wird (Ä Neu) September/Oktober 2019 eine vierte Challenge durchgeführt.

Teilnehmen werden voraussichtlich drei Teams der Offiziere OL 3 des Jahrganges 2019 aus den Bereichen „Nachschub“, Transport und Instandhaltung und ein Team junger Ausbilder/Hörsaalleiter von der LogSBw.

Ein Team des Siegers aus 2018 von EAFT Emder Anlagen u. Fahrzeugtechnik hat bereits zugesagt und hoffentlich noch drei weitere Firmenteams folgen.

Weitere Teams können sich hier bewerben. Anmeldeschluss ist Neu der 28.08.2019

Zum Download der Einladung ….

Fotos: LogSBw Petra Reiter

 

Anlage:

Erfahrungsbericht zur bB-Challenge „Offiziere & Manager“

Datum: 29.10.18 – 30.10.18, Ort: Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt

Wer sind wir: Die EAFT Emder Anlagen- und Fahrzeugtechnik GmbH aus Emden und ihr Schwesterunternehmen MWB Fahrzeugtechnik GmbH aus Geestland (Nähe Bremerhaven) sind Anbieter  für technische, logistische und ingenieurtechnische Leistungen im Rahmen der Fahrzeug- und Anlagentechnik. Schwerpunkt ist die Instandhaltung von LKW, (un)gepanzerten Spezial- und Sonderfahrzeugen, Anlagen und Geräten sowohl im Werk als auch im Außendienst.

Bereits zum dritten Mal in Folge nahmen unsere Betriebe EAFT und MWB an der Challenge „Offiziere & Manager“ an der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt teil. Unsere Teams bestanden aus einem Zusammenschluss beider Betriebe, mit Kollegen aus den verschiedensten Abteilungen mit unterschiedlichen Kompetenzen. Die Teilnehmer der Challenge 2018 waren:

Carsten Reinhardt, Teamleiter LIndE-Verbund, EAFT

Adem Mersinlioglu, Vertriebsingenieur, EAFT

Christoph Quade, stv. Leiter Auftragssteuerung, MWB

Fabian Lehmann, Referent Organisation, Infrastruktur & Abrechnung, MWB

Einweisung und Ablauf: Insgesamt waren vier Teams zu je 4-5 Mitgliedern anwesend, zwei Teams aus der Bundeswehr ([Name Bw Team 1] und [Name Bw Team 2]), die Offiziere, sowie zwei Teams aus der Industrie (EAFT/MWB und [Name Industrie Team 2], die Manager.

Der erste Tag der Challenge bestand aus der Simulation der Geschäftsjahre 1-3 und der zweite Tag aus den Geschäftsjahren 4-6 sowie der abschließenden Investorenkonferenz. Das Ziel der Investorenkonferenz war es eine Präsentation zum Unternehmen und zum Produkt vorzustellen und das dreiköpfige Jury Team von einer Investition in das Unternehmen zu überzeugen.

Alle Teams wurden mit einem PC, einem Laptop, einem Tablet und einer Mappe mit allen Informationen zum Szenario ausgestattet. Des Weiteren hatten wir Zugriff auf das Internet sowie auf alle Office Anwendungen. Somit waren wir Hard- und Softwareseitig bestens ausgestattet.  Mit dem Laptop und Tablet hatten wir Zugang zum Simulationsprogramm. Dort konnten wir alle Informationen zum jeweiligen Geschäftsjahr einsehen und unsere Zahlen bzw. Entscheidungen eingeben. Es wurden jeweils zwei Teams in zwei Räume aufgeteilt. So hatte man genug Platz und Freiraum zum Arbeiten und sorgte so für eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre.

Selbstverständlich hatte man in einer ruhigen Minute auch die Möglichkeit sich über allgemeine Themen aus Industrie- und Bundeswehralltag auszutauschen und so weiter ins Gespräch zu kommen.

Das Ausgangsszenario: Jedes Team war ein produzierendes Unternehmen von Rucksäcken mit einem bestehenden Rucksack-Modell. Dieses Produkt galt es nun in den kommen sechs Geschäftsjahren weiter zu entwickeln und entsprechend zu vermarkten. Auch die Entscheidung über Personal, produzierte Mengen, zusätzliche Anlagen, Verkaufspreise, Absatzmärkte etc. mussten hierbei vollumfänglich betrachtet werden.

Unsere Strategie: Die Kollegen Quade und Lehmann beschäftigten sich schwerpunktmäßig mit dem Einsatz der Geldmittel, dem Controlling (Plan-, Ist-Werte) und dem betrieblichen Rechnungswesen (Bilanz-, Kosten- und Leistungsrechnung). So wurden über die Geschäftsjahre zusätzliche Mitarbeiter in der Produktion und im Vertrieb eingestellt, damit wir mehr produzieren und absetzen konnten. Der erhöhte Produktionsbedarf wurde durch zusätzliche Maschinen gedeckt. Einer unserer Erfolgsfaktoren war es, mehr als die Konkurrenz in die Abteilung Forschung & Entwicklung zu investieren. Dadurch kreierten wir einen Rucksack mit dem höchsten Technologieindex. Das bedeutet, dass unser Rucksack am entwickeltesten war und so einen Grund lieferte gekauft zu werden und den höheren Verkaufspreis zu rechtfertigen.

Denn einfach mehr zu produzieren und zu verkaufen und das zu einem höheren Preis, das wäre ja auch zu einfach gewesen für eine Challenge. Tatsächlich war es recht knifflig, die richtigen Zahlen in Euro oder Stück auszuarbeiten. Sehr interessant fanden wir auch, dass jedes Jahr eine neue Situation simuliert wurde, sei es eine politische Entscheidung, günstige Kreditangebote, Fördermittel etc. Dadurch entstand immer eine neue Situation die individuell bewertet werden musste und die Entscheidungen maßgeblich beeinflusste.

Parallel dazu arbeiteten die Kollegen Reinhardt und Mersinlioglu schwerpunktmäßig an der strategischen Ausrichtung des Unternehmens und der Vermarktung des entsprechenden Produktes. Wir entschieden uns für ein hochpreisiges Modell, welches aus recyceltem Kunststoff bzw. aus Plastikmüll bestand. Unser fiktives Unternehmen widmete sich daher ganz dem Thema Nachhaltigkeit und nachhaltige Fertigung. Aus diesem Gedanken heraus entstand auch unser Firmenname „GreenTex“. Durch die recycelten Rohstoffe konnten wir zum einen unsere Materialkosten senken und zum anderen für ein Alleinstellungsmerkmal sorgen.

Die nachhaltige Fertigung und das Verwenden von nachhaltigen Rohstoffen fassten wir unter einem Motto zusammen und nannten es „beGreen“. Hieraus formulierten wir eine Art Bewegung, die zum einen andere Unternehmer zur nachhaltigen Fertigung animieren und zum anderen potenzielle Käufer für unser Unternehmen und unsere Produkte gewinnen sollte. So konnten Kunden „ruhigen Gewissens“ unsere Produkte erwerben.

Diese Punkte waren insbesondere für die Investorenkonferenz wichtig, da die Präsentation auf dieser Grundlage aufgebaut wurde. Wir denken, dass dies ein weiterer Erfolgsfaktor war, da es in sich ein schlüssiges Konzept ergab. Wir schafften es ab dem zweiten Geschäftsjahr die Poleposition zu halten.

Was wir lernten: Bei der Challenge handelte es sich um ein völlig neues Szenario, welches keiner von uns in der Form kannte. Dadurch konnten wir die Erarbeitung eines Lösungsweges üben und praktisch umsetzen. Angefangen vom Einlesen in die Themen bis hin zum Team Building. Die Aufteilung der Aufgaben an die Teammitglieder ist dabei ein wesentlicher Punkt gewesen. So konnte zwar jeder die Aufgaben übernehmen, die seinem Berufsleben am nächsten kommen, doch musste man sich aufgrund der Fülle an Themen auch in andere Aufgaben hineinversetzen.

Durch die Simulation wurde einem die Auswirkungen von Geschäftsentscheidungen vorgeführt. Dies sensibilisierte uns erneut für unsere Aufgaben im Berufsleben und das man stets mehrere Schritte vorausdenken sollte. Dieser Punkt ist besonders ausschlaggebend, da er auf jede Abteilung und jeden einzelnen Kollegen zutrifft.

Unser Fazit: Die gesamte Veranstaltung war bestens organisiert und gut durch geplant und unsere Fragen wurden stets kompetent beantwortet. Auch der zeitliche Ablauf ließ genug Zeit, um seine Entscheidungen vernünftig zu durchdenken, die Ergebnisse aus den Geschäftsjahren miteinander zu vergleichen und zu diskutieren. Wir fieberten bei jeder Auswertung des jeweiligen Geschäftsjahres kräftig mit und es war spannend zu sehen wie sich die Unternehmen von Jahr zu Jahr weiter entwickelten und alle Teams untereinander konkurrierten.

Die Simulation konnten wir als sehr realitätsnah empfinden. Sie beinhaltete viele verschiedene Facetten, interne und externe Einflüsse, beispielsweise Veränderungen des Marktes, Vorgehensweisen der Konkurrenz etc., die sich zudem jährlich änderten. Dadurch entstand eine realistische Marktsituation und man wurde stetig gefordert neue Überlegungen zu tätigen, welches letztlich die gesamte Challenge noch interessanter und spannender gestaltete. Die Management-Simulation ist ein gutes Instrument, um den Soldaten den freien Markt näher zu bringen.

Wir hoffen auch im nächsten Jahr erneut anzutreten und werden die anderen Kollegen motivieren an der Challenge teilzunehmen und so ihre Erfahrungen zu sammeln.

Autor: Herr Adem Mersinlioglu EAFT

Newsletter Verteidigung 18/2019

Die aktuelle Ausgabe stellen wir unseren Mitgliedern jeden Dienstag als Download zum Herunterladen bereit.

Themen der Ausgabe 18/2019:

  • Allied Spirit: PzBrig 21 übt in Hohenfels
  • Erster deutschbritischer Übungsflug über Estland
  • BAAINBw übernimmt „Baden – Württemberg“
  • Drittes Uboot für Ägypten in Kiel getauft
  • Rheinmetall modernisiert niederländische Bergepanzer 3
  • ESG ermöglicht Interoperabilität für litauische Streitkräfte

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RESERVE aktuell

Die Ausgabe RESERVE aktuell, Mai 2019, ist als download verfügbar.

 

Folgende Themen erwarten Sie in dieser Ausgabe:

  • Editorial – Oberstleutnant Richter
  • Heer – „Mehr Sein als Schein“ – Jahresabschlussübung der Reservisten der 10./FschJgRgt 26
  • Heer – 6. Arbeits- und Informationstagung für Stabsoffiziere der Reserve der Pioniertruppe
  • Lw – Die Reserve der Luftwaffe und die Neuausrichtung auf die Landes- und Bündnisverteidigung
  • Lw – Verleihung des Bestpreises für Angehörige der Reserve Lw 2018
  • Lw – International NCO Leadership Development Seminar 2018
  • SKB – Initiative zur Anpassung ausgewählter Lehrgänge
  • CIR – Der Schwachstellensucher im Cyber- und Informationsraum
  • Marine – Go Navy – Think Blue
  • SAN – Chancen in der Reserve des Bundeswehrzentralkrankenhauses
  • SAN – Reservistinnen und Reservisten übten bei „Starke Reserve“
  • Reservistenportrait
  • CIOR – Begehrte Geparden-Trophäen für Sieg der deutschen Wettkampfmannschaft
  • KompZResAngelBw – Ausbildung der Reserve im Rahmen der AGENDA Ausbildung
  • Kurzmitteilungen
  • Termine

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